World of Yo-Ho

Piraten-Fantasy auf hoher See mit App und Smartphone; jeder lädt die App und wählt ein Schiff und einen Kapitän mit speziellen Eigenschaften, die Telefone fungieren als Schiffe, die von Feld zu Feld verschoben werden. Wer als Erster durch Abschließen von Aufträgen, gewonnene Kämpfe gegen fremde Schiffe oder besiegte Seeungeheuer die vereinbarte Anzahl Punkte erzielt, gewinnt. Schnecken als Geld verdient man mit erfüllten Aufträgen und nutzt sie zum Kauf von besserer Ausrüstung. Aktionsoptionen sind Bewegung, Angriff, Spezialaktionen für Aufträge und Ereignisse, Reparatur oder Einlaufen in einen Hafen mit Kaserne, Kaschemme, Werft und Markt  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Inventarnummer:
26493
Tags:
nbg16
Kategorien:
Abenteuerspiel, Electronic, App, Seefahrt
Erscheinungsjahr

2016
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

14 - 99 Jahren
Dauer

bis 90 Minuten

Rezension

World of Yo-HO
Unsere Rezension
 
Piraten, Fantasy und
Elektronik
 
World of Yo-Ho
 
War of the Orchids
 
Piraten-Fantasy auf hoher See mit App und Smartphone; kaum
hat man Plan, Schiffe, vier Figuren in rot und vier in blau ausgepackt und dazu
die Übersichtskarten und schon ist die erste Entscheidung fällig – spielen wir
mit einem Smartphone pro Spieler oder nur einem Telefon und den Pappschiffen?
 
Wir sind natürlich alle Besitzer eines Smartphones, wenn
auch verschiedener Marken, und laden erst mal die App herunter, dauert ein
bisschen, weil natürlich jedes Telefon anders funktioniert, aber schließlich
drücken alle die Bereit-Taste und bekommen ihre Kapitäne (Papagei, Walross,
Haifisch oder Pelikan) und Schiffe (Wal, Qualle, Schildkröte und Schwertfisch)
und dazu die Startpunkte für die Schiffe. Die Kapitäne kommen alle mit einer
ziemlich nachteiligen Eigenschaft, die Schiffe dagegen haben alle eine ziemlich
vorteilhafte Eigenschaft, was gelungene Kombinationen ergibt. Man kann noch
Missionen wählen – höchstens drei zur selben Zeit – und jetzt schon Ausrüstung
kaufen.
 
Da wir alle ein Telefon nutzen, werden die Figuren für
Schiff und Kapitän aufs Telefon gesetzt – mit wechselnder Erfolgen in Bezug auf
drauf haften bleiben – und wir gewöhnen uns an die Idee, dass unsere Telefone
nun als Schiff fungieren und über das Brett geschoben werden. Liegt das Telefon
am Brett, zeigt das Display den abgedeckten Planabschnitt, nimmt man das
Telefon auf, zeigt ein Interface Informationen zum Spielstand und oder
Aktionsoptionen.
 
Die Spieler einigen sich auf die zum Sieg nötige Anzahl
Punkte. Die App übernimmt die Spielleitung, bestimmt wer beginnt und wer
jeweils am Zug ist und nennt die Möglichkeiten für die erlaubten zwei Aktionen
eines Spielers in seinem Zug.
Optionen für die Aktionen sind Bewegung – immer orthogonal
auf ein benachbartes Feld; Angriff – zwei Schiffe liegen auf benachbarten
Feldern auf hoher See, keines davon darf in einem Hafen liegen; Spezialaktionen
für Aufträge und Ereignisse, Reparatur auf See je nach Kapitänsfähigkeit, oder
Einlaufen in einen Hafen mit Kaserne für Aufträge annehmen, Kaschemme für
Spielerreihung nach Beutebesitz, Werft für Erneuern der Widerstandspunkte des
Schiffs gegen Bezahlung und und Markt zum Erwerb oder Verkauf von
Kampfausrüstung oder Erwerb von Kapitänsausrüstung und Schiffsteilen.
Verlassen des Hafens kostet Steuer, bezahlt man sie nicht,
können spätere Besucher möglicherweise über die abgewickelten Aktionen im Hafen
informiert werden.
Schnecken als Geld verdient man mit erfüllten Aufträgen und
nutzt sie zum Kauf von besserer Ausrüstung.
 
Die App kümmert sich auch um die Wertung, nach jeder Runde
addiert sie die Beute und beendet das Spiel, sobald die Siegbedingung erreicht
wurde. Wer dies als Erster durch Abschließen von Aufträgen, gewonnene Kämpfe
gegen fremde Schiffe oder besiegte Seeungeheuer die vereinbarte Anzahl Punkte
erzielt, gewinnt.
 
So weit so spannend, oder auch irgendwie nicht – es macht
auf jeden Fall Spaß, die Telefone hin- und herzuschieben, allerdings tut die
App nicht immer das was möchte, zumindest bei uns nicht, wir schieben nach
links, die App sagt wir sind nach oben gesegelt, und so fährt man unter
Umständen einmal im Kreis bis man dort ankommt wo man hin will – war nicht
wirklich ein Anreiz zum Weiterspielen; haben wir aber dann doch, schließlich
sind wir neugierig und beutegierig und Piraten, also haben wir uns vorwiegend
um die Aufträge gekümmert, die zum Teil innerhalb einer bestimmten Anzahl Zügen
abgeschlossen werden müssen. Ein hübscher Detailmechanismus ist die
Möglichkeit, dass bei Versagen in einer Mission ein anderer Spieler den Auftrag
bekommen kann, das Versagen zu rächen!
 
Grafik und App samt Akustik und Hintergrundinformation sind
an sich gut gemacht, alles passt zum Thema und ist sehr stimmig, auch die
Kämpfe – man wählt die Waffen und dann sieht man den Kampf auf den Schirmen –
einfach nett. Allerdings ist die Handhabung manches Mal etwas mühsam, so
wollten die Figuren aus unserem Spiel partout nicht auf den Schiffen haften bleiben
und mussten dauernd wieder draufgesetzt werden, wenn man sie der Atmosphäre
halber denn drauf haben wollte. Auch im Ein-Telefon-Spiel bleibt die Handhabung
pitzelig, da schiebt man halt Pappschiffe herum und gibt das Telefon weiter.
Positiv erwähnen muss man auch die Wahlmöglichkeiten zu Beginn, man wählt
Standard Game oder Erzählendes Spiel und kann das Tutorial dazu nehmen, das
jede Aktionsoption beim ersten Auftauchen erklärt.
 
Unser einhelliges Urteil war „nett“, aber auf die Dauer
nicht fesselnd genug für erfahrene Spieler, da gibt es Spiele, die das Thema
mit mehr Taktik und mehr Planung umsetzen und bei denen „Bedienungsfehler“
leichter auszubessern sind als bei der App.
 
Zumindest muss man dem Spiel aber zugute halten, dass es mit
der Verwendung der Smartphones als Spielfigur und dem direkten Bewegen der
Figuren über das Brett samt „Durchsicht-Effekt“ bei weitem die stimmigste und
plausibelste Verwendung der Smartphones für ein Brettspiel liefert und dazu
einen ziemlichen Spaßfaktor mit der Brettansicht am Display und den tatsächlich
toll gemachten Kampfsequenzen, in denen sich Schiffe und Waffen in einer toll
gemachten Simulation zwischen den Telefonen hin und her bewegen.
 
Dagmar de Cassan
 
Spieler: 2-4
Alter: 14+
Dauer: 90+
Autor: Étienne Mineur und Team
Grafiker: Ferdinand Dervieux, Étienne Mineur
Preis: ca. 60 Euro
Verlag: Volumique / Iello 2016
Web: www.amigo-spiele.de
Genre: Fantasy, Piraten, Apps
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en fr it
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Attraktives Material
Thema gut umgesetzt
Handhabung etwas mühsam
Attraktivste bisher bekannte Einbindung des Smartphones
Nicht ohne App zu spielen!
 
Vergleichbar:
Alchemist, Eye Know, Captain Black und andere Hybridspiele
 
Andere Ausgaben:
Apps sind in verschiedenen Sprachen verfügbar
 
Meine Einschätzung: 4
 
Dagmar de Cassan:
Die pfiffige Verwendung des Telefons als Spielfigur macht
Spaß, trotz der zeitweise fehleranfälligen App, insgesamt hat das Spiel
Ausbaupotential
 
Zufall (rosa): 2
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 0
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 1