Wind River

Als Häuptling bestimmt man das Schicksal des eigenen Stammes. Die Büffelherden werden von allen bewegt, Vereinbarungen sind möglich. Man bewegt Büffel und versorgt Tipis. Danach kann man entweder ein Tipi bewegen, Vorräte anlegen, ein neues Tipi einsetzen oder einen Büffel bewegen. Weniger Büffel als Tipis in einem Feld bedeuten Unterversorgung. Dies kostet Vorratssteine, man muss zuerst fremde und dann eigene Tipis versorgen. Tipis in den Grand Plains sind sicher. Büffel, die dort ankommen, sind aus dem Spiel. Sind alle Tipis in den Plains oder aus dem Spiel, gewinnt der Stamm mit den meisten Tipis.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
19841
Tags:
ess08
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Erscheinungsjahr

2008
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

Wind River
Büffelherden in den
Great Plains
 
Wind River
 
Auf den Spuren von
Schoschonen und Arapahos
 
Die Spieler folgen als
Häuptlinge mit ihrem Stamm, dargestellt durch hübsche Zelte, den Büffeln über
die Prärien bis zu den Great Plains. Nicht überraschend gewinnt man mit seinem
Stamm, wenn man am Ende die meisten Tipis in den Open Plains hat, aber das
erweist sich als schwieriger als gedacht, denn ein Tipi bleibt nur im Spiel,
wenn es auch gut versorgt ist.
Zu Beginn – nach dem
Zusammenbau der Tipis – bekommt man einen Vorratsstein und seine Tipis, die
Büffel beginnen in den ersten Reihen des Plans. Dann setzen alle reihum zweimal
je eines ihrer Zelte auf ein Feld ohne Tipi, egal ob mit oder ohne Büffel. Die
Büffel werden von allen Spielern bewegt, seine Zelte bewegt man selbst. Die
Büffel können nur in eine Richtung ziehen, erreichen sie die Open Plains, gehen
sie aus dem Spiel, ist der letzte Büffel weitergezogen und ist ihm das letzte
Tipi gefolgt, endet das Spiel.
Ein Spielzug ist recht
schnell erklärt:
Man bewegt die Büffel,
versorgt die Tipis und muss danach eine von vier Aktionen wählen: Ein Tipi
bewegen, Vorräte anlegen, ein neues Tipi einsetzen oder einen weiteren Büffel
bewegen.
Die Büffelbewegung
hängt von Anzahl der eigenen Tipis ab, man bewegt so viele Büffel wie man Tipis
hat um, je ein Feld gerade oder diagonal nach vorne, und es müssen verschiedene
Büffel sein, derselbe darf nicht mehrfach gezogen werden und es haben nur fünf
Büffel auf einem Feld Platz. Und mit diesem Ziehen fängt unter Umständen das
Häuptlingsdilemma schon an, denn man muss die Büffel bewegen und braucht aber
Büffel auf den Feldern mit Tipis, um diese im zweiten Teil des Zugs zu
versorgen. Ein Tipi ist versorgt, wenn auf dem Feld so viele Büffel wie Tipis
stehen. Für so nicht versorgte Tipis muss man einen Vorratsstein pro Tipi
bezahlen. Tipis anderer Spieler auf dem gleichen Feld haben bei der Versorgung
Vorrang, man kann also die Abgabe von Vorratssteinen nicht vorrangig dem
anderen zuschieben. Man darf Tipis nicht absichtlich unversorgt lassen, kann
man eines nicht versorgen, wird es vom Plan genommen. 
Wählt man danach die Tipi-Bewegung,
zieht man ein Tipi ein Feld weiter. Zieht man es auf ein schon von Tipis besetztes
Feld, zahlen alle Spieler, auch man selbst, einen Vorratsstein.
Eine schöne Sache ist
Vorräte anlegen, dafür nutzt man überzählige Büffel auf Feldern, die nur mit
eigenen Tipis besetzt sind und bekommt einen Vorratsstein pro überzähligem
Büffel. Man darf aber nie mehr als 10 Vorräte besitzen. Für drei Vorratssteine
darf man ein neues Tipi einsetzen, aber nur auf Feldern mit eigenem Tipi, wo
kein anderes Tipi steht.
Wenn kein Tipi mehr im
Spiel ist, also keines mehr auf den Spielplanfeldern steht, gewinnt der Spieler
mit den meisten Tipis in den Open Plains.
So weit, so
grundsätzlich einfach. Der Teufel liegt im Detail, und das ist hier, wie
unschwer zu erkennen, die Vorratsknappheit, denn was soll man nicht alles mit
diesen kleinen Würfelchen machen – Tipis versorgen, Einsetzen neuer Tipis bezahlen,
Betreten besetzter Felder bezahlen und man darf nur 10 davon haben, wenn man es
jemals schafft, so viele zu bekommen. Denn da sind ja noch die lieben
Mitspieler, die sich natürlich strebens bemühen, die Vorräte der anderen zu
verringern. Man kann ja dem Tipi des Nachbarn einen Besuch mit dem eigenen Tipi
abstatten und schon ist einer seiner Vorräte weg, zwar ein eigener auch, aber
es war sein letzter und jetzt muss er noch den Büffel ziehen und schon ist sein
Tipi weg.
Nur leider plant sein
Gegenüber nun vermutlich ähnliches für mich, und außerdem hat er mir noch nicht
verziehen, dass ich mich bei meinem letzten Zug an die beim Verhandeln
getroffene Vereinbarung dann doch nicht gehalten habe….
Dieses Verhandeln wird
in der Regel erwähnt und in den Tipps und Tricks auch nochmal erwähnt, ist aber
nicht als Teil der Regel ausgelegt und bleibt so völlig dem Ermessen der
Spieler überlassen, man muss die Möglichkeit nicht nutzen. Anschauen sollte man
sich freilich diese Tipps und Tricks, diese sind sehr hilfreich und nützlich
und tragen noch ordentlich zum Ärgerpotential des Spiels bei.
Wind River ist ein
überraschend taktisches Spiel mit vielen Möglichkeiten, je später man die Zelte
einsetzt, desto kürzer und billiger ist ihre Bewegung bis zu den Open Plains,
allerdings hat man mit weniger Zelten am Plan auch weniger Einfluss auf die
Bewegung der Büffelherden. Man muss allerdings gut auf seine Tipis aufpassen,
eines muss man immer versorgen können, denn man kann ja nur ein Tipi einsetzen,
wenn man eines am Plan stehen hat und dieses auch noch alleine in diesem Feld
ist.
Die kleinen Pappe-Zelte
sind überraschend stabil und tragen genau wie die hübschen Büffelfiguren
wesentlich zur gelungenen Atmosphäre des Spiels bei.
 
Kid                       
Family                  
Adult           ein    
Expert                           
 
Alter                    
Spezial                 
 
Spieler         : 3-4
Alter            : ab
12 Jahren
Dauer           : ca. 60 min
 
Autor           : Dirk Liekens
Grafik          : Dennis Lohausen
Vertrieb A.   : Heidelberger
Preis            : ca. 35,00 Euro
Verlag          : Argentum Verlag 2008
                     www.argentum-verlag.de
 
Genre                    : Positions- und Sammelspiel
Zielgruppe             : Für Jugendliche/Erwachsene
Mechanismen         : Büffel bewegen, Tipis setzen und
versorgen
 
Zufall                     :
Wissen                  :
Planung                 : 5
Kreativität              :
Kommunikation      : 7
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
Einfache Regeln
Gute Ausstattung
Viele taktische Möglichkeiten
Sehr gut ineinandergreifende Mechanismen
 
Vergleichbar:
Thema - Go West
Mechanismus Versorgung La Cittá und andere
 
Atmosphäre           : 6
 
Kommentar des Rezensenten:
Ein taktisches Spiel mit einfachsten
Mitteln und hohem Ärgerpotential – uneingeschränkt zu empfehlen.