Voll Schaf

Die Schafe rangeln um die Weiden. Die gemeinsame Groß-Weide wird durch Auslegen von vier Weide-Teilen pro Spieler mit Berührung an mindestens einer Kante für jedes Spiel neu erstellt. Die 16 Schafe eines Spielers beginnen als Stapel auf einem Randfeld. Für einen Zug lässt man mindestens ein Schaf eines eigenen Stapels auf dem Ausgangsfeld liegen und bewegt den Rest des Stapels geradeaus bis zu einem Schaf oder den Rand des Bretts. Sind alle Stapel eines Spielers blockiert, kann dieser nicht mehr ziehen. Kann niemand mehr ziehen, gewinnt man mit den meisten Weiden, bei Gleichstand mit der größten zusammenhängenden Weide. Neuauflage von Splits, Jactalea 2010  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Inventarnummer:
24956
Tags:
nbg14 , sh14fa
Kategorien:
Familie, Setz-/Position
Erscheinungsjahr

2014
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

7 - 99 Jahren
Dauer

bis 20 Minuten

Rezension

Voll Schaf
UNSERE REZENSION
 
Weidemanagement
einmal anders
 
Voll Schaf
 
Gestapelte Schafe
verteilen
 
Schafe und stapelbare Tiere, diese beide Dinge halten sich
seit längerem in  Brettspielen der letzten Jahre. Viele dieser Spiele haben
auch Preise in diversesten Ländern erhalten. Warum also nicht diese beiden
Punkte miteinander vereinen und ein Spiel daraus machen, noch dazu wenn man
eine Idee einbringt die schon vor vielen hundert Jahren auf Brettern, im Sand
oder auf Leder gespielt wurde.
 
Jeder Spieler bekommt 4 der 16 Weidetafeln. Jede besteht aus
4 Sechsecken. Außerdem erhält jeder Spieler 16 grüne runde Steine auf denen in
einer von vier Farben sehr lustig und listig dreinschauende Schafe abgebildet
sind. Abwechselnd legt jeder Spieler eine Weidetafel aus. Es ist darauf zu
achten, dass jede neu gelegte Tafel beim Anlegen mit mindestens einer Seite an
eine bereits ausgelegte Tafel grenzt.
 
Liegen alle Tafeln aus setzt jeder Spieler seinen
Schafstapel in ein Sechseck am entstandenen Spielplan. Der Startspieler und
dann jeder Spieler reihum teilt seinen Stapel und zieht in einer geraden Linie
bis er an die Grenze des Plans oder auf einen Stein eines Gegners oder seinen eigenen
stößt.
 
Beim Teilen muss man mindestens ein Schaf zurück lassen und
man muss mindestens mit einem Schaf ziehen. Ziehen darf man nur in einer
geraden Linie, auf jeder Weide (Sechseck) darf nur 1 Schafstapel stehen,
Schafstapel dürfen nicht zusammen gefügt werden und man darf weder eigene noch
fremde Schafe überspringen. Soweit die Grundregeln des Ziehens.
 
Tritt der Fall ein dass ein Schafstapel von anderen Schafen
umgeben ist, dann kann er nicht mehr ziehen. Ist man bewegungsunfähig dann
endet das Spiel für diesen Spieler. Kann kein Spieler mehr ziehen gewinnt
derjenige der die meisten Weiden besetzt hat. Bei Gleichstand gewinnt der
Spieler der die größte zusammenhängende Weide besitzt.
 
Soweit die einfache und übersichtliche Regel. Auf irgendeine
Art und Weise hatte ich während aller Spiele das Gefühl das ich etwas ganz
altes spiele. Das Grundprinzip des Spieles mit dem Zugmechanismus findet sich
tatsächlich in Spielen aus den Anfängen des Brettspiels.
 
Vom Autor Francesco Rotta, einem Italiener, hat man zuvor
nur wenig gehört und gesehen, somit kann man es fast als Erstlingswerk sehen.
Mit dem Verlag Huch und dem Vertrieb von Hutter für die deutsche Ausgabe des
Spiels hat sich der Autor aber einen Verlag geangelt der entsprechende
Erfahrung hat und das ist ein wichtiger Faktor für Erfolg und Verkaufszahlen.
 
Das Spiel an sich läuft flüssig ab, aber wie bei allen
Tüftlerspielen kann es auch zur Denksportaufgabe ausarten, insbesondere bei 4
Spielern. Ist man aber Tüftler befreit, dann ist es ein schnelles Spiel, das in
manchen Partien nur 10 Minuten dauert und daher schnell wieder zu einer
weiteren Partie einlädt.
 
Was ich dem Spielmechanismus ein wenig ankreide ist, dass
bei 3 Spielern zwei davon sich zusammentun und einen schon zu Beginn
eliminieren. Das ist für den Betroffenen frustrierend. Es ist mir auch in
einigen 4 Personenpartien, das sich gleich zu Beginn die Spieler gegen den
Stärksten verbündeten und dann den Sieg unter sich ausmachten.
 
Beim Aufstellen der Steine muss man unbedingt darauf achten,
keine exponierte Lage als Startfeld zu nehmen, ich denke die Wahl des
Startfeldes entscheidet schon über Sieg oder Niederlage. Beim Legen der
Weidetafeln kann man Löcher entstehen lassen, die dann den Anspruch im Spiel
erhöhen. Es ist aber immer so dass genauso viele Weidefelder wie Spielsteine
zur Verfügung stehen. Somit ist theoretisch möglich dass jeder Spieler alle
Steine platzieren kann. Ist mir aber noch nie passiert.
 
Zu zweit ist das Spiel sehr taktisch und sicher die schönste
Herausforderung. Zu viert wird es phasenweise chaotisch und nicht planbar. Wichtig
ist aber immer, nicht einsperren lassen.
 
Die Regel ist wie schon erwähnt, einfach und der kleine
Zettel in der Schachtel ist auch absolut ausreichend und lässt keine Fragen
offen. Die Altersangabe halte ich aber für fragwürdig. Dass ein 7-jähriger die
Möglichkeiten der Züge abschätzen kann, diese Erfahrung konnte ich nicht
machen. So mancher 8-jährige hatte da seine Schwierigkeiten.
 
Das Material ist stabil und die Schafaufkleber für die
Steine sind grafisch lustig aufbereitet. Schön finde ich dass man sich die
Arbeit gemacht hat 16 verschiedene Schafe als Motive zu schaffen und das der
Schachteleinsatz exakt für die Steine ausgeführt ist und daher keine ungeplant
durch die Schachtel kullern.
 
Im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen und ist ein würdiger
Preisträger.
 
Kurt Schellenbauer
 
Spieler: 2-4
Alter: 7+
Dauer: 15+
Autor: Francesco Rotta
Grafiker: Andrea Femerstrand, Sabine Kondirolli
Preis: ca. 23 Euro
Verlag: Hutter Trade 2014
Web: www.hutter-trade.com
Genre: Setzen, ziehen
Zielgruppe: Für Familien
Spezial: 2 Spieler
Version: de
Regeln: de en fr nl und viele mehr
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Kurzweiliges Taktikspiel
Lustige Grafik
Stabiles Spielmaterial
Altersangaben fragwürdig
Kurze Regel
Kurze Dauer
 
Vergleichbar:
Splits/jactalea, Go
 
Andere Ausgaben:
Splits, Battle Sheep
 
Meine Einschätzung: 5
 
Kurt Schellenbauer:
Ein schnell zu lernendes taktisches Zugspiel, das die ganze
Familie spielen kann.
 
Zufall (rosa): 0
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 0
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 3
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0