
Valletta
Auf Malta soll die Hauptstatt Valletta gebaut werden, überwacht von historischen Persönlichkeiten wie Jean de la Vallette, die Spieler punkten durch Errichten von Gebäuden und Einfluss der Persönlichkeiten. Von einem Satz Personenkarten hat man fünf auf der Hand und spielt pro Zug drei Karten für deren Aktionen aus. Aktionen sind Ressourcen nehmen, Gebäude bauen mit neue Karte erhalten, Gebäude aufwerten, eine Aktion kopieren oder Jean de la Valette bewegen und eine Person entlassen oder eine neue Person einstellen; neue Karten bringen verbesserte Aktionen. Bei Spielende wertet man errichtete Gebäude und verbliebene Güter.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
27010
Tags:
nbg17
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Rezension
Valletta
Rezension
Jean
de Vallette
Valetta
Malteser
Grossmeister baut Festung
Für diejenigen für die in der Schule Geografie nicht so ganz
das Richtige war – Valletta liegt in Malta und ist die kleinste Hauptstadt in
der EU. Ihren Namen hat sie von Jean de Vallette dem 49. Großmeister des
Malteser Ritterordens der Johanniter, welcher 1566 die Verteidigungsanlagen der
Stadt geplant hat, nachdem diese ein Jahr zuvor über 3 Monate durch die Türken
belagert wurde. Diese Befestigungen zählen auch heute noch zu den
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Um diesen Hauptsitz der Malteser Ritter geht es
bei diesem Spiel des Hans im Glück Verlags. Zum Verlag brauche ich wohl nichts
sagen. 9 Deutsche Spielpreise und 6 Spiele des Jahres neben unzähligen weiteren
Auszeichnungen sprechen eine deutliche Sprache.
Wenden wir uns also dem Autor Stefan Dorra zu. Seit 1992 hat
er über 50 Spiele auf den Markt gebracht. Fast jeder von uns hat eines seiner
Spiele in der Sammlung oder hat es zumindest mal auf dem Tisch gehabt. Zum ganz
großen Triumph hat es bis jetzt leider nicht gereicht. 1995 hat sein „Linie 1“
beim deutschen Spielepreis nach den „Siedlern von Catan“ den 2.Platz erreicht
und 2001 erlitt sein „Medina“ gegen “Carcassonne“ das gleiche Schicksal. Also
jedes Mal knapp vorbei geschrammt. Dafür war er aber mit den Titeln „Alles in
Eimer“, „Intrige“, „Razzia“, „Gum Gum Machine“, „Yucata“ und vielen anderen oft
auf der Nominierung bzw. Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres.
Kommen wir zu seinem Spiel.
Der Spielaufbau geht folgendermaßen: Eine Straße - unterteilt
in 25 Abschnitte - dient als Siegpunkteleiste. Sie wird in der Tischmitte
platziert und wird außerdem oberhalb mit 25 Fass-Plättchen bestückt, die an
ihrer Rückseite Gold, Stein, Ziegel und Holz aufweisen, Materialien, die wir im
späteren Spielverlauf dringend benötigen. Ober- und unterhalb werden jetzt je
nach Spieleranzahl nach Mischung 20 bis 30 von 37 vorhandenen Gebäudekarten mit
der Vorderseite in 5er Reihen ausgelegt. Diese Karten sind zweiseitig bedruckt
und haben auf der linken Seite die Anzahl der Güter abgebildet, die für den
Kauf der Karte erforderlich sind. Rechts unten sind die Siegpunkte vermerkt,
welche am Spielende zum Tragen kommen. Die Rückseite dient der Aufwertung und
weist die doppelte Siegpunkteanzahl auf. Ein kleiner Buchstabe signalisiert
welche Personenkarte mit dem gleichen Buchstaben auf die jeweilige passende
Gebäudekarte gelegt werden muss, ein etwas mühsamer Spielanfang.
Zu Beginn erhält jeder Spieler acht persönliche
Personenkarten in seiner Spielfarbe, einen Siegpunktmarker auf der Straße sowie
je eines der Güter, die ich bereits bei den Fassplättchen erwähnt habe. Die
überzähligen Güter werden als allgemeiner Vorrat neben dem Plan zur Seite
gelegt. Insgesamt gibt es je 30 Baumaterialien und 42 Goldstücke. Jetzt bekommt
noch jeder Teilnehmer acht Holzhäuser seiner Farbe und eine Spielablage. Diese
hat Platz für einen Nachzieh- und Ablagestapel und für 3 Aktionskarten. Eine
Holzfigur stellt Jean de Vallette dar und steht zu Beginn neben der
Fässerreihe. Man beginnt also mit den 8 persönlichen Karten die für alle die
gleichen Möglichkeiten bieten. Zuerst mischt man diese und nimmt 5 auf die
Hand. Die restlichen legt man auf den eigenen Nachziehstapelplatz.
Wer an der Reihe ist, hat drei Aktionen und muss drei Karten
aus seiner Hand wählen und sie von der Hand auf den vorgesehenen Platz der
eigenen Ablage legen und den auf der Karte angegebenen Effekt ausführen. Gespielte
Karten kommen auf den eigenen Ablageplatz und es wird die Hand wieder auf fünf
Karten aufgefüllt. Ist der Nachziehstapel erschöpft wird der Ablagestapel
gemischt und zum Nachziehen verwendet.
Nun die Erklärung zur Funktion der acht persönlichen Karten,
die man zum Start erhält. „Krämer, Holzfäller, Steinhauer und Ziegelstreicher“
erlauben einem je nach Profession ein passendes Gut aus dem Vorrat zu nehmen.
Die „Magd“ lässt die Auswahl zwischen den vier Produkten
zu.
Der “Lehrling“ kopiert die vorangegangene Funktion, ist also
sinnvoll nur als 2. oder 3. Karte einzusetzen.
Der „Baumeister“ ist eine wesentliche Karte. Durch ihn kann
man Gebäude errichten bzw. kaufen und dadurch Siegpunkte für die Endwertung zu
sammeln. Dazu sind allerdings die auf der linken Seite des Gebäudes verlangten
Güter als Preis zu entrichten. Ein fehlendes Gut kann durch drei andere ersetzt
werden. Hat man genug „Materialien“ und Gold für sein Wunschprojekt gehamstert,
dann nimmt man die darauf liegende Personenkarte auf die Hand und stellt eines
seiner Häuser auf die Gebäudekarte. Dadurch kann man sein Kartendeck erweitern.
Wählt man dasselbe eigene Gebäude nochmals wird es aufgewertet. Für die
Aufwertung bezahlt man die verlangten Materialien nochmals, dennoch sind
Aufwertungen billiger da der ursprünglich verlangte Goldpreis wegfällt. Es gibt
zwar keine Personenkarte aber die Gebäudekarte wird umgedreht und bringt am
Ende, wie bereits erwähnt, doppelt so viele Siegpunkte. Befindet sich das neue
Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft eines weiteren der eigenen Farbe sinken
die Kosten um ein Gold. Das gilt aber nur für das Gebiet ober oder unterhalb
der Straße.
Die letzte der acht Startkarten zeigt Jean de Valette
persönlich. Mit ihrem Ausspielen zieht man die Figur oberhalb der Straße
vorwärts und nimmt das entsprechende Fassplättchen mit dem auf der Rückseite
abgebildeten Gut auf. Zusätzlich kann man eine Person aus der Hand entweder
entlassen oder eine neue Person einstellen. Zu Beginn liegen vier neutrale
Baumeister neben dem Plan zur Verfügung. Dies ermöglicht einem sein Kartendeck
zu verbessern, indem man schwächere Karten abwirft. Die Personenkarten welche
man von den Gebäuden erhält bieten nämlich weit bessere Chancen als die am
Start zugeteilten Karten. Es gibt hier zusätzliche Baumöglichkeiten durch z.B.
„Dachdecker“ oder „Maurer“ etc. Auch ein mehrfacher Erhalt von Gütern ist
vorgesehen. Mit Karten wie „Bettelmönch“ oder „Wirt“ kann man den Mitspielern
Güter oder Gold abknöpfen. Hier sind auch vier mit Valletta verbundene
Persönlichkeiten zu erwähnen, die den Bezug zur Stadt verdeutlichen sollen.
Ansonsten wäre ja jede beliebige Stadt als Thema geeignet. Bei der Figur des
Jean de Vallettes ist noch Folgendes zu beachten. Steht er nämlich genau ober
oder unterhalb einer Gebäudekarte in Sichtweite, bringt der Kauf derselben zwei
Siegpunkte. Man rückt auf der Straße mit seiner Figur um diese voran.
Nun geht es dahin. Man sammelt Güter, kauft Gebäude oder
wertet die gekauften auf und verbessert seinen Nachziehstapel bis folgendes
eintritt:
Jean de Valette ist am Ende der Straße angekommen und hat
das letzte Fass aufgedeckt oder die eigene bzw. eine Figur der Mitspieler ist
am Feld 25 der Straße angekommen oder jemand man das letzte seiner acht Häuser
verbaut. Jetzt beginnt die 2. und letzte Phase.
Die Handkarten der Spieler kommen aus dem Spiel. Ablage- und
Nachziehstapel werden zusammengemischt und als neuer Nachziehstapel
durchgespielt bis die letzte Karte als Aktion verbraucht wurde. Dann kommt es
zur Wertung. Es zählen die Punkte der Straße sowie die Gebäudekarten mit ihren
Siegpunkten. Für je drei Güter im eigenen Vorrat gibt es noch zwei Siegpunkte.
Mein Fazit: Zuerst zum Material. Wie immer „bei Hans im
Glück“ – Spielen ist es einwandfrei und lässt keinen Wunsch offen. Ausreichend
Zipptüten und ein optisch passend gestaltetes Innenleben der Schachtel sind
besonders hervor zu heben. Meine anfängliche Befürchtung die kleineren
Personenkarten würden auf den Gebäudekarten umher rutschen hat sich nicht
bestätigt. Es braucht nur zu Beginn ein wenig Zeit die Karten den
korrespondierenden Gebäuden zu zuordnen. Spielaufbau und Regelbeschreibung sind
vorbildlich. Ich weiß nicht weshalb sich andere Verlage oft nicht an diesen
Vorgaben orientieren. Besser kann man es in meinen Augen nicht machen. Neu war
für mich die Präsentation des Grafikers Klemens Franz und seiner Frau Andrea
Kattnig auf der Innenbox. Eine verdiente Würdigung für die schöne und passende
Illustration. Auch gibt es Werbung für andere „Hans im Glück Spiele“.
Verblüffend die letzte Seite der Spielregel, nämlich eine Schaltung des
Fremdenverkehrsamtes von Malta. Da ist anscheinend eine zusätzliche Symbiose
zwischen Verlag und Touristikbüro entstanden, bei der man sich wohl zusätzliche
(finanzielle?) Vorteile erhofft.
Zum Ablauf. „Valletta“ ist ein Worker Placement Spiel in
Kombination mit Deckaufbau und kam in meinen Spielrunden sehr gut an. Für ein
Familienspiel ist es vielleicht doch ein wenig zu fordernd besonders für
Gelegenheitsspieler. Ich sehe es eher für ein Spiel unter Freunden. Die
Zeitangabe mit 20 Minuten pro Teilnehmer ist zutreffend, besonders nach dem
ersten Einführungsspiel. Auch die Altersangabe mit 10 Jahren passt vor allem
für spielerprobte Jugendliche. Alles in allem ein Spiel, das nicht im Regal
verstauben wird, sondern oft und gerne auf den Tisch kommen wird.
Rudolf Ammer
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: 80+
Autor: Stefan Dorra
Grafik: Klemens Franz, Andrea Kattnig
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: Hans im Glück 2017
Web: www.hans-im-glueck.de
Genre: Worker Placement, Deckbau
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en
Text im Spiel: ja
Kommentar:
Attraktive Ausstattung
Gut gemachter Mix aus bekannten Elementen
Exemplarisch gute Regel
Vergleichbar:
Bauspiele mit Worker Placement
Andere Ausgaben:
Z-Man Games (en)
Meine Einschätzung: 5
Rudolf Ammer:
Das Spiel offeriert eine attraktive Kombination von zwei
Spielmechanismen, Worker Placement einerseits und Deckbau andererseits, mit
einigen zusätzlichen Details.
Zufall (rosa):1
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun):1
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
Rezension
Jean
de Vallette
Valetta
Malteser
Grossmeister baut Festung
Für diejenigen für die in der Schule Geografie nicht so ganz
das Richtige war – Valletta liegt in Malta und ist die kleinste Hauptstadt in
der EU. Ihren Namen hat sie von Jean de Vallette dem 49. Großmeister des
Malteser Ritterordens der Johanniter, welcher 1566 die Verteidigungsanlagen der
Stadt geplant hat, nachdem diese ein Jahr zuvor über 3 Monate durch die Türken
belagert wurde. Diese Befestigungen zählen auch heute noch zu den
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Um diesen Hauptsitz der Malteser Ritter geht es
bei diesem Spiel des Hans im Glück Verlags. Zum Verlag brauche ich wohl nichts
sagen. 9 Deutsche Spielpreise und 6 Spiele des Jahres neben unzähligen weiteren
Auszeichnungen sprechen eine deutliche Sprache.
Wenden wir uns also dem Autor Stefan Dorra zu. Seit 1992 hat
er über 50 Spiele auf den Markt gebracht. Fast jeder von uns hat eines seiner
Spiele in der Sammlung oder hat es zumindest mal auf dem Tisch gehabt. Zum ganz
großen Triumph hat es bis jetzt leider nicht gereicht. 1995 hat sein „Linie 1“
beim deutschen Spielepreis nach den „Siedlern von Catan“ den 2.Platz erreicht
und 2001 erlitt sein „Medina“ gegen “Carcassonne“ das gleiche Schicksal. Also
jedes Mal knapp vorbei geschrammt. Dafür war er aber mit den Titeln „Alles in
Eimer“, „Intrige“, „Razzia“, „Gum Gum Machine“, „Yucata“ und vielen anderen oft
auf der Nominierung bzw. Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres.
Kommen wir zu seinem Spiel.
Der Spielaufbau geht folgendermaßen: Eine Straße - unterteilt
in 25 Abschnitte - dient als Siegpunkteleiste. Sie wird in der Tischmitte
platziert und wird außerdem oberhalb mit 25 Fass-Plättchen bestückt, die an
ihrer Rückseite Gold, Stein, Ziegel und Holz aufweisen, Materialien, die wir im
späteren Spielverlauf dringend benötigen. Ober- und unterhalb werden jetzt je
nach Spieleranzahl nach Mischung 20 bis 30 von 37 vorhandenen Gebäudekarten mit
der Vorderseite in 5er Reihen ausgelegt. Diese Karten sind zweiseitig bedruckt
und haben auf der linken Seite die Anzahl der Güter abgebildet, die für den
Kauf der Karte erforderlich sind. Rechts unten sind die Siegpunkte vermerkt,
welche am Spielende zum Tragen kommen. Die Rückseite dient der Aufwertung und
weist die doppelte Siegpunkteanzahl auf. Ein kleiner Buchstabe signalisiert
welche Personenkarte mit dem gleichen Buchstaben auf die jeweilige passende
Gebäudekarte gelegt werden muss, ein etwas mühsamer Spielanfang.
Zu Beginn erhält jeder Spieler acht persönliche
Personenkarten in seiner Spielfarbe, einen Siegpunktmarker auf der Straße sowie
je eines der Güter, die ich bereits bei den Fassplättchen erwähnt habe. Die
überzähligen Güter werden als allgemeiner Vorrat neben dem Plan zur Seite
gelegt. Insgesamt gibt es je 30 Baumaterialien und 42 Goldstücke. Jetzt bekommt
noch jeder Teilnehmer acht Holzhäuser seiner Farbe und eine Spielablage. Diese
hat Platz für einen Nachzieh- und Ablagestapel und für 3 Aktionskarten. Eine
Holzfigur stellt Jean de Vallette dar und steht zu Beginn neben der
Fässerreihe. Man beginnt also mit den 8 persönlichen Karten die für alle die
gleichen Möglichkeiten bieten. Zuerst mischt man diese und nimmt 5 auf die
Hand. Die restlichen legt man auf den eigenen Nachziehstapelplatz.
Wer an der Reihe ist, hat drei Aktionen und muss drei Karten
aus seiner Hand wählen und sie von der Hand auf den vorgesehenen Platz der
eigenen Ablage legen und den auf der Karte angegebenen Effekt ausführen. Gespielte
Karten kommen auf den eigenen Ablageplatz und es wird die Hand wieder auf fünf
Karten aufgefüllt. Ist der Nachziehstapel erschöpft wird der Ablagestapel
gemischt und zum Nachziehen verwendet.
Nun die Erklärung zur Funktion der acht persönlichen Karten,
die man zum Start erhält. „Krämer, Holzfäller, Steinhauer und Ziegelstreicher“
erlauben einem je nach Profession ein passendes Gut aus dem Vorrat zu nehmen.
Die „Magd“ lässt die Auswahl zwischen den vier Produkten
zu.
Der “Lehrling“ kopiert die vorangegangene Funktion, ist also
sinnvoll nur als 2. oder 3. Karte einzusetzen.
Der „Baumeister“ ist eine wesentliche Karte. Durch ihn kann
man Gebäude errichten bzw. kaufen und dadurch Siegpunkte für die Endwertung zu
sammeln. Dazu sind allerdings die auf der linken Seite des Gebäudes verlangten
Güter als Preis zu entrichten. Ein fehlendes Gut kann durch drei andere ersetzt
werden. Hat man genug „Materialien“ und Gold für sein Wunschprojekt gehamstert,
dann nimmt man die darauf liegende Personenkarte auf die Hand und stellt eines
seiner Häuser auf die Gebäudekarte. Dadurch kann man sein Kartendeck erweitern.
Wählt man dasselbe eigene Gebäude nochmals wird es aufgewertet. Für die
Aufwertung bezahlt man die verlangten Materialien nochmals, dennoch sind
Aufwertungen billiger da der ursprünglich verlangte Goldpreis wegfällt. Es gibt
zwar keine Personenkarte aber die Gebäudekarte wird umgedreht und bringt am
Ende, wie bereits erwähnt, doppelt so viele Siegpunkte. Befindet sich das neue
Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft eines weiteren der eigenen Farbe sinken
die Kosten um ein Gold. Das gilt aber nur für das Gebiet ober oder unterhalb
der Straße.
Die letzte der acht Startkarten zeigt Jean de Valette
persönlich. Mit ihrem Ausspielen zieht man die Figur oberhalb der Straße
vorwärts und nimmt das entsprechende Fassplättchen mit dem auf der Rückseite
abgebildeten Gut auf. Zusätzlich kann man eine Person aus der Hand entweder
entlassen oder eine neue Person einstellen. Zu Beginn liegen vier neutrale
Baumeister neben dem Plan zur Verfügung. Dies ermöglicht einem sein Kartendeck
zu verbessern, indem man schwächere Karten abwirft. Die Personenkarten welche
man von den Gebäuden erhält bieten nämlich weit bessere Chancen als die am
Start zugeteilten Karten. Es gibt hier zusätzliche Baumöglichkeiten durch z.B.
„Dachdecker“ oder „Maurer“ etc. Auch ein mehrfacher Erhalt von Gütern ist
vorgesehen. Mit Karten wie „Bettelmönch“ oder „Wirt“ kann man den Mitspielern
Güter oder Gold abknöpfen. Hier sind auch vier mit Valletta verbundene
Persönlichkeiten zu erwähnen, die den Bezug zur Stadt verdeutlichen sollen.
Ansonsten wäre ja jede beliebige Stadt als Thema geeignet. Bei der Figur des
Jean de Vallettes ist noch Folgendes zu beachten. Steht er nämlich genau ober
oder unterhalb einer Gebäudekarte in Sichtweite, bringt der Kauf derselben zwei
Siegpunkte. Man rückt auf der Straße mit seiner Figur um diese voran.
Nun geht es dahin. Man sammelt Güter, kauft Gebäude oder
wertet die gekauften auf und verbessert seinen Nachziehstapel bis folgendes
eintritt:
Jean de Valette ist am Ende der Straße angekommen und hat
das letzte Fass aufgedeckt oder die eigene bzw. eine Figur der Mitspieler ist
am Feld 25 der Straße angekommen oder jemand man das letzte seiner acht Häuser
verbaut. Jetzt beginnt die 2. und letzte Phase.
Die Handkarten der Spieler kommen aus dem Spiel. Ablage- und
Nachziehstapel werden zusammengemischt und als neuer Nachziehstapel
durchgespielt bis die letzte Karte als Aktion verbraucht wurde. Dann kommt es
zur Wertung. Es zählen die Punkte der Straße sowie die Gebäudekarten mit ihren
Siegpunkten. Für je drei Güter im eigenen Vorrat gibt es noch zwei Siegpunkte.
Mein Fazit: Zuerst zum Material. Wie immer „bei Hans im
Glück“ – Spielen ist es einwandfrei und lässt keinen Wunsch offen. Ausreichend
Zipptüten und ein optisch passend gestaltetes Innenleben der Schachtel sind
besonders hervor zu heben. Meine anfängliche Befürchtung die kleineren
Personenkarten würden auf den Gebäudekarten umher rutschen hat sich nicht
bestätigt. Es braucht nur zu Beginn ein wenig Zeit die Karten den
korrespondierenden Gebäuden zu zuordnen. Spielaufbau und Regelbeschreibung sind
vorbildlich. Ich weiß nicht weshalb sich andere Verlage oft nicht an diesen
Vorgaben orientieren. Besser kann man es in meinen Augen nicht machen. Neu war
für mich die Präsentation des Grafikers Klemens Franz und seiner Frau Andrea
Kattnig auf der Innenbox. Eine verdiente Würdigung für die schöne und passende
Illustration. Auch gibt es Werbung für andere „Hans im Glück Spiele“.
Verblüffend die letzte Seite der Spielregel, nämlich eine Schaltung des
Fremdenverkehrsamtes von Malta. Da ist anscheinend eine zusätzliche Symbiose
zwischen Verlag und Touristikbüro entstanden, bei der man sich wohl zusätzliche
(finanzielle?) Vorteile erhofft.
Zum Ablauf. „Valletta“ ist ein Worker Placement Spiel in
Kombination mit Deckaufbau und kam in meinen Spielrunden sehr gut an. Für ein
Familienspiel ist es vielleicht doch ein wenig zu fordernd besonders für
Gelegenheitsspieler. Ich sehe es eher für ein Spiel unter Freunden. Die
Zeitangabe mit 20 Minuten pro Teilnehmer ist zutreffend, besonders nach dem
ersten Einführungsspiel. Auch die Altersangabe mit 10 Jahren passt vor allem
für spielerprobte Jugendliche. Alles in allem ein Spiel, das nicht im Regal
verstauben wird, sondern oft und gerne auf den Tisch kommen wird.
Rudolf Ammer
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: 80+
Autor: Stefan Dorra
Grafik: Klemens Franz, Andrea Kattnig
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: Hans im Glück 2017
Web: www.hans-im-glueck.de
Genre: Worker Placement, Deckbau
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en
Text im Spiel: ja
Kommentar:
Attraktive Ausstattung
Gut gemachter Mix aus bekannten Elementen
Exemplarisch gute Regel
Vergleichbar:
Bauspiele mit Worker Placement
Andere Ausgaben:
Z-Man Games (en)
Meine Einschätzung: 5
Rudolf Ammer:
Das Spiel offeriert eine attraktive Kombination von zwei
Spielmechanismen, Worker Placement einerseits und Deckbau andererseits, mit
einigen zusätzlichen Details.
Zufall (rosa):1
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun):1
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0