
Valdora
Im versteckten Tal Valdora findet man unermessliche Reichtümer, die Abenteurer erwerben in den Städten Ausrüstungsgegenstände oder Aufträge, schürfen nach Gold und Edelsteinen und liefern die Funde beim Auftraggeber für Siegpunkte ab. Nun kann man auch Handwerker anwerben, die auf Gold, Silber oder Edelsteine spezialisiert sind. Wer genügend spezialisierte Handwerker besitzt, kann eine Werkstatt eröffnen. Ein Zug besteht aus Bewegung, Aktion mit Erwerben, Edelsteine Aufladen, Aufträge erledigen, Bargeld auffüllen und Proviant nehmen. Am Ende gibt es Siegpunkte für Aufträge, Farben der Handwerkerplättchen, Werkstätten, Bonusplättchen und Edelsteine.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, KastilischLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
20388
Tags:
dsp09
, nbg09
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Sammeln
Rezension
Valdora
Für Erwachsene
Gold im Tal
Valdora
Für Fantasy-Logistiker (und Angehörige)
Kid
Family
Adult ein
Expert
Alter
Spezial
Valdora. Den Namen des neuen Spiels von Michael Schacht im
Abacus Verlag muss man sich mit Genuss auf der Zunge zergehen lassen.
Val-doooor-ahhh. Klingt gut. Klingt irgendwie auch bekannt. Val ist auf
französisch das Tal und dor klingt doch auch irgendwie französisch - um
genauer zu sein nach diesen französischen Spielepreisen. D‘or bedeutet
irgendwas mit Gold. Also Goldtal. Das klingt schon nicht mehr so spannend.
Die Geschichte rund um Valdora ist recht einfach gestrickt:
Da gibt es ein Tal - fernab unserer Zeit, wie es die Anleitung so schön
fabuliert - mit unermesslichen Schätzen und da gibt es die hochgradig
motivierten Abenteurer. Ersteres wird durch einen sehr stimmigen Spielplan
dargestellt und die Abenteurer - erraten - sind wir Spieler. Und so machen sich
3 bis 5 Abenteurer auf den Weg, um Aufträge zu bekommen,
Ausrüstungsgegenstände, wie Esel, Karren und Spitzhacke zu kaufen, Gold zu
schürfen und Diamanten auszubuddeln, Proviant einzulagern und und und. Klingt
alles sehr nach Abenteuerspiel und ist auch optisch dahingehend getrimmt. Nur
ist das Abenteuer im Goldtal eher was für logistisch Begabte. Und das macht die
Sache gerade spannend.
Das Abenteuerleben in Valdora könnte vom Ablauf her
einfacher nicht sein: Bewegen und eine Aktion ausführen. Bewegen darf sich eine
Spielfigur beliebig viele Felder weit, aber maximal bis zu einer Stadt. Dort
heißt es dann erst einmal ausrasten - außer, ja außer der Abenteurer oder die
Abenteurerin hat schon vorher einmal Proviant aufgenommen, dann darf er oder
sie noch einmal weiterfahren. Kein Doppelzug im klassischen Sinne, sondern eine
Doppelbewegung. Aktion darf immer nur eine ausgeführt werden (diese jedoch rein
theoretisch beliebig oft - später mehr dazu). Und was genau mit dieser Aktion
gemacht werden kann, hängt von der Position der Spielfigur ab. Und das war‘s
auch schon. Im Grunde ein einfaches Spiel, bei dem sofort losgespielt werden
kann? Leider nein, denn die Anleitung ist zwar vollständig, lückenlos,
schlüssig und gut strukturiert, aber irgendwie schafft sie es nicht, die Sache
von Anfang an auf den Punkt zu bringen. Das ist zwar kein Drama, und wird auch
niemanden vom Spielen abhalten, aber der Kontrast fällt durch die Klarheit der
Struktur einfach unangenehm auf.
Doch zurück zum Spiel. Durch die verschiedenen Aktionen der
einzelnen Felder entsteht ein sehr fein verwobenes Spiel - wann ich was in
welcher Menge mache, spielt eine entscheidende Rolle. Oder anders ausgedrückt:
Gerade bin ich am Hafen im Zentrum von Valdora
angekommen. In meinem Rucksack ist kaum mehr Proviant und außer einer
Goldwaschpfanne ist mir wenig geblieben. Mein Erspartes musste ich für die
Überfahrt nach Valdora ausgeben. Naja einige Silbermünzen hab ich schon noch,
die brauche ich erst später. Aber nachdem wertvolles Gestein hier überall am
Wegesrand herumliegt, mache ich mich einmal auf die Socken: Wandern - Gold
schürfen - in eine Stadt gehen - Ausrüstungsbuch durchsuchen und Spitzhacke für
einen Goldklumpen kaufen - weiterwandern - gleichzeitig Gold und roten
Edelstein aufladen - eine andere Stadt besuchen - Auftrag um eine Silbermünze
aus dem Auftragsbuch kaufen - zu einer Silbermine laufen und Silbermünzenvorrat
auf sechs aufstocken - zum Haus des Handwerkers gehen zu dem meine
Auftragskarte passt - Auftrag erfüllen, Roten Edelstein abgeben und
Handwerkertafel einsacken.
Eigentlich geht es bei Valdora darum, Aufträge zu erfüllen,
um zu Punkten zu kommen. Punkte gibt es für die Aufträge selbst aber auch
anhand diverser Mehrheiten- und Bonusmechanismen. Nix Neues, dafür aber
bewährt. Um Aufträge erfüllen zu können, benötigt man Ausrüstung, die es
ermöglicht Edelsteine, die zu Beginn des Spiels am Spielplan zufällig verteilt
werden, aufzunehmen. Wichtig ist dabei, dass man zwar immer nur eine Aktion
ausführen kann, aber diese, so möglich, öfter als einmal. Es macht also Sinn
mehr Ausrüstung zu haben, um gleichzeitig mehr Edelsteine aufnehmen zu können.
Genauso ist es klug, mehrere Aufträge gleichzeitig zu erfüllen. Und etwas
Silber auszugeben, um die Kartenstapel in den Städten nach Passenden
Ausrüstungen und Aufträgen zu durchsuchen, schadet sicher auch nicht.
Letztgenannter Kartenstapel zeigen sehr deutlich, mit wie viel Liebe zum Detail
das Spiel realisiert wurde: Die einzelnen Karten stellen Buchseiten dar, die,
auf einem T-förmigen Holzteil angeordnet, auch tatsächlich wie ein kleines Büchlein
aussehen. Einmal darf darin gratis geblättert werde, jede weitere Seite kostet
ein Silberstück. Biblische 30 Silberlinge liegen dem Spiel bei, genauso wie 78
bunt glitzernde Edelsteine (wie wir sie aus Niagara kennen).
Valdora bewegt sich in einem interessanten Spannungsfeld. Es
ist eigentlich ein Logistikspiel (Pick-up and Deliver), dass aber als
phantastisches Abenteuer auf die Spieler zukommt. Tatsächlich sind aber auch
Parallelen in der Struktur zu erkennen: Nehmen wir zum Beispiel „Die Rückkehr
der Helden“ - auch hier bewegen wir uns von A nach B und erfüllen Aufträge,
nehmen Ausrüstung auf, die unseren Handlungsspielraum erweitert. Vielleicht
ist Valdora also gar kein als Abenteuerspiel getarntes Logistikspiel, sondern ein
aufs Wesentliche reduziertes Abenteuerspiel (ohne Kampfwürfelei). Auf jeden
Fall ist Valdora ein richtig gutes Spiel für eine breite Zielgruppe geworden. 3
bis 5 Spieler erleben rund 60 spannende Minuten. Und obwohl die Regeln nicht
darauf hinweisen, geht Valdora auch zu zweit. Einfach einige Handwerkertafeln
aus dem Spiel nehmen, um ein zeitliches Ausufern zu verhindern. Ab 3 Spielern
macht es aber deutlich mehr Spaß, weil auch mehr weggeschnappt und verbaut
wird, aber gerade zum Kennenlernen eignet sich ein geruhsames Zweierspiel ganz
hervorragend. Zum Schluss noch eine Warnung: Die erste Partie Valdora kann
täuschen - da steckt mehr im Goldtal, als man zu Beginn glaubt. Was zu Beginn
als vielleicht banal abgetan wird, entwickelt sich mit der Erfahrung gespielter
Partien zur gierigen Fantasy-Optimierung.
Klemens Franz
Spieler : 3-5
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Autor : Michael Schacht
Grafik : Franz Vohwinkel
Vertrieb A : Piatnik
Preis : ca. 30,00 Euro
Verlag : Abacusspiele 2009
www.abacusspiele.de
Genre : Abenteuerspiel mit
Logistikelementen
Zielgruppe : Für Jugendliche/Erwachsene
Mechanismen : Planen, Sammeln, bewegen, Aufträge
erfüllen
Zufall : 2
Wissen/Gedächtnis : 3
Planung : 6
Kreativität :
Kommunikation : 5
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
Stimmiges Material
Gute komplette Regel
Spiel erschließt sich erst nach mehreren Partien
Trotz Tiefen schnell zu spielen
Vergleichbar:
Himalaya, Die Händler, Bombay
Atmosphäre: 6
Klemens Franz:
Valdora – Ein einfach strukturiertes aber überaus stimmig
umgesetztes Logistikspiel, bei dem die Gier spätestens ab der zweiten Partie
die Köpfe zum Rauchen bringt - dennoch aber sehr kurzweilig und flott zu
spielen.
Für Erwachsene
Gold im Tal
Valdora
Für Fantasy-Logistiker (und Angehörige)
Kid
Family
Adult ein
Expert
Alter
Spezial
Valdora. Den Namen des neuen Spiels von Michael Schacht im
Abacus Verlag muss man sich mit Genuss auf der Zunge zergehen lassen.
Val-doooor-ahhh. Klingt gut. Klingt irgendwie auch bekannt. Val ist auf
französisch das Tal und dor klingt doch auch irgendwie französisch - um
genauer zu sein nach diesen französischen Spielepreisen. D‘or bedeutet
irgendwas mit Gold. Also Goldtal. Das klingt schon nicht mehr so spannend.
Die Geschichte rund um Valdora ist recht einfach gestrickt:
Da gibt es ein Tal - fernab unserer Zeit, wie es die Anleitung so schön
fabuliert - mit unermesslichen Schätzen und da gibt es die hochgradig
motivierten Abenteurer. Ersteres wird durch einen sehr stimmigen Spielplan
dargestellt und die Abenteurer - erraten - sind wir Spieler. Und so machen sich
3 bis 5 Abenteurer auf den Weg, um Aufträge zu bekommen,
Ausrüstungsgegenstände, wie Esel, Karren und Spitzhacke zu kaufen, Gold zu
schürfen und Diamanten auszubuddeln, Proviant einzulagern und und und. Klingt
alles sehr nach Abenteuerspiel und ist auch optisch dahingehend getrimmt. Nur
ist das Abenteuer im Goldtal eher was für logistisch Begabte. Und das macht die
Sache gerade spannend.
Das Abenteuerleben in Valdora könnte vom Ablauf her
einfacher nicht sein: Bewegen und eine Aktion ausführen. Bewegen darf sich eine
Spielfigur beliebig viele Felder weit, aber maximal bis zu einer Stadt. Dort
heißt es dann erst einmal ausrasten - außer, ja außer der Abenteurer oder die
Abenteurerin hat schon vorher einmal Proviant aufgenommen, dann darf er oder
sie noch einmal weiterfahren. Kein Doppelzug im klassischen Sinne, sondern eine
Doppelbewegung. Aktion darf immer nur eine ausgeführt werden (diese jedoch rein
theoretisch beliebig oft - später mehr dazu). Und was genau mit dieser Aktion
gemacht werden kann, hängt von der Position der Spielfigur ab. Und das war‘s
auch schon. Im Grunde ein einfaches Spiel, bei dem sofort losgespielt werden
kann? Leider nein, denn die Anleitung ist zwar vollständig, lückenlos,
schlüssig und gut strukturiert, aber irgendwie schafft sie es nicht, die Sache
von Anfang an auf den Punkt zu bringen. Das ist zwar kein Drama, und wird auch
niemanden vom Spielen abhalten, aber der Kontrast fällt durch die Klarheit der
Struktur einfach unangenehm auf.
Doch zurück zum Spiel. Durch die verschiedenen Aktionen der
einzelnen Felder entsteht ein sehr fein verwobenes Spiel - wann ich was in
welcher Menge mache, spielt eine entscheidende Rolle. Oder anders ausgedrückt:
Gerade bin ich am Hafen im Zentrum von Valdora
angekommen. In meinem Rucksack ist kaum mehr Proviant und außer einer
Goldwaschpfanne ist mir wenig geblieben. Mein Erspartes musste ich für die
Überfahrt nach Valdora ausgeben. Naja einige Silbermünzen hab ich schon noch,
die brauche ich erst später. Aber nachdem wertvolles Gestein hier überall am
Wegesrand herumliegt, mache ich mich einmal auf die Socken: Wandern - Gold
schürfen - in eine Stadt gehen - Ausrüstungsbuch durchsuchen und Spitzhacke für
einen Goldklumpen kaufen - weiterwandern - gleichzeitig Gold und roten
Edelstein aufladen - eine andere Stadt besuchen - Auftrag um eine Silbermünze
aus dem Auftragsbuch kaufen - zu einer Silbermine laufen und Silbermünzenvorrat
auf sechs aufstocken - zum Haus des Handwerkers gehen zu dem meine
Auftragskarte passt - Auftrag erfüllen, Roten Edelstein abgeben und
Handwerkertafel einsacken.
Eigentlich geht es bei Valdora darum, Aufträge zu erfüllen,
um zu Punkten zu kommen. Punkte gibt es für die Aufträge selbst aber auch
anhand diverser Mehrheiten- und Bonusmechanismen. Nix Neues, dafür aber
bewährt. Um Aufträge erfüllen zu können, benötigt man Ausrüstung, die es
ermöglicht Edelsteine, die zu Beginn des Spiels am Spielplan zufällig verteilt
werden, aufzunehmen. Wichtig ist dabei, dass man zwar immer nur eine Aktion
ausführen kann, aber diese, so möglich, öfter als einmal. Es macht also Sinn
mehr Ausrüstung zu haben, um gleichzeitig mehr Edelsteine aufnehmen zu können.
Genauso ist es klug, mehrere Aufträge gleichzeitig zu erfüllen. Und etwas
Silber auszugeben, um die Kartenstapel in den Städten nach Passenden
Ausrüstungen und Aufträgen zu durchsuchen, schadet sicher auch nicht.
Letztgenannter Kartenstapel zeigen sehr deutlich, mit wie viel Liebe zum Detail
das Spiel realisiert wurde: Die einzelnen Karten stellen Buchseiten dar, die,
auf einem T-förmigen Holzteil angeordnet, auch tatsächlich wie ein kleines Büchlein
aussehen. Einmal darf darin gratis geblättert werde, jede weitere Seite kostet
ein Silberstück. Biblische 30 Silberlinge liegen dem Spiel bei, genauso wie 78
bunt glitzernde Edelsteine (wie wir sie aus Niagara kennen).
Valdora bewegt sich in einem interessanten Spannungsfeld. Es
ist eigentlich ein Logistikspiel (Pick-up and Deliver), dass aber als
phantastisches Abenteuer auf die Spieler zukommt. Tatsächlich sind aber auch
Parallelen in der Struktur zu erkennen: Nehmen wir zum Beispiel „Die Rückkehr
der Helden“ - auch hier bewegen wir uns von A nach B und erfüllen Aufträge,
nehmen Ausrüstung auf, die unseren Handlungsspielraum erweitert. Vielleicht
ist Valdora also gar kein als Abenteuerspiel getarntes Logistikspiel, sondern ein
aufs Wesentliche reduziertes Abenteuerspiel (ohne Kampfwürfelei). Auf jeden
Fall ist Valdora ein richtig gutes Spiel für eine breite Zielgruppe geworden. 3
bis 5 Spieler erleben rund 60 spannende Minuten. Und obwohl die Regeln nicht
darauf hinweisen, geht Valdora auch zu zweit. Einfach einige Handwerkertafeln
aus dem Spiel nehmen, um ein zeitliches Ausufern zu verhindern. Ab 3 Spielern
macht es aber deutlich mehr Spaß, weil auch mehr weggeschnappt und verbaut
wird, aber gerade zum Kennenlernen eignet sich ein geruhsames Zweierspiel ganz
hervorragend. Zum Schluss noch eine Warnung: Die erste Partie Valdora kann
täuschen - da steckt mehr im Goldtal, als man zu Beginn glaubt. Was zu Beginn
als vielleicht banal abgetan wird, entwickelt sich mit der Erfahrung gespielter
Partien zur gierigen Fantasy-Optimierung.
Klemens Franz
Spieler : 3-5
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Autor : Michael Schacht
Grafik : Franz Vohwinkel
Vertrieb A : Piatnik
Preis : ca. 30,00 Euro
Verlag : Abacusspiele 2009
www.abacusspiele.de
Genre : Abenteuerspiel mit
Logistikelementen
Zielgruppe : Für Jugendliche/Erwachsene
Mechanismen : Planen, Sammeln, bewegen, Aufträge
erfüllen
Zufall : 2
Wissen/Gedächtnis : 3
Planung : 6
Kreativität :
Kommunikation : 5
Geschicklichkeit :
Action :
Kommentar:
Stimmiges Material
Gute komplette Regel
Spiel erschließt sich erst nach mehreren Partien
Trotz Tiefen schnell zu spielen
Vergleichbar:
Himalaya, Die Händler, Bombay
Atmosphäre: 6
Klemens Franz:
Valdora – Ein einfach strukturiertes aber überaus stimmig
umgesetztes Logistikspiel, bei dem die Gier spätestens ab der zweiten Partie
die Köpfe zum Rauchen bringt - dennoch aber sehr kurzweilig und flott zu
spielen.