Unmatched: Kampf der Legenden

Asymmetrisches Miniaturenspiel zwischen Kämpfern aller Art aus Literatur, Leinwand und Legenden, die verschiedenen Sets lassen sich mischen. Dieses Set enthält Sindband, Medusa, König Arthur und Alice samt einzigartigem Deck und Miniatur. Man wählt einen Helden, er hat andere Kämpfer als Sidekicks im Deck, repräsentiert durch Plättchen. Ein Zug besteht aus zwei Aktionen aus den Optionen Manöver mit Karte ziehen und Bewegung, Planung mit Karte aus der Hand spielen und Angriff mit Ziel wählen, Karten wählen und aufdecken sowie Kampf ausführen. Man gewinnt durch Besiegen des gegnerischen Helden; zu dritt und viert spielt man in zwei Teams. Das Spielsystem basiert auf Star Wars: Epic Battles und Tannhäuser

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Inventarnummer:
30524
Kategorien:
2-Personen, Konflikt/Simulation, Literatur, Helden
Erscheinungsjahr

2021
Spieler

ab 2 Spielern
Alter

9 - 99 Jahren
Dauer

20 - 40 Minuten

Rezension

Aus dem Spiel Star Wars: Epic Duels entstanden und in den Zonen-Regeln vom Pathfinding System von Tannhäuser (Fantasy Flight Games) inspiriert, ist Unmatched eine Co-Produktion von Restoration Games und Mondo Games.

Wie schon Titel und Untertitel vermuten lassen, geht’s gegeneinander zur Sache und zwar in einer Duell-artigen Auseinandersetzung zweier legendärer Charaktere.

Wer hat sich das nicht schon einmal gefragt, welcher Held aus unterschiedlichen Zeiten/Universen der stärkere ist. Neu ist das freilich nicht, durften doch schon Frankenstein und Mr. Hyde, Batman und Superman oder King Kong und Godzilla „die Klingen kreuzen“. Spielerisch klären wir das nun zwischen Alice im Wunderland, King Arthur, Sindbad und der grauenhaften Medusa – eine schräge Mischung!

Diese vier Charaktere werden durch je einen „Sidekick“, einen etwas schwächeren Mitstreiter unterstützt: Der mächtige Jabberwock, Merlin, der Träger und die Harpien sind das, die mittels eigenem Figuren-Plättchen separat bewegt werden und die Auseinandersetzung komplexer und taktischer machen. Aber nicht nur durch diese definieren sich die unterschiedlichen Charakter-bedingten Ausgangslagen, sondern auch durch eine Hauptfähigkeit und vor allem die individuellen Kartendecks, die ein wenig mit dem literarischen Hintergrund der Figur kokettieren und sich signifikant voneinander unterscheiden – und dennoch keine klaren Besserstellungen oder grobes Ungleichgewicht bedeuten. Freilich lässt sich nicht mit jeder Figur dieselbe Strategie gleich gut umsetzen, aber genau das macht den Spielreiz hier aus.

Die Lebenspunkte des Gegners auf Null bringen, heißt die banale Aufgabe, die man dadurch erreicht, dass man sich zum Widersacher, konkret aufs Nachbarfeld bewegt oder, so dies für den Charakter eine Möglichkeit darstellt, auf ein Feld in der gleichen Zone. Dies gelingt beispielsweise dem zaubernden Merlin oder der Pfeile schießenden Medusa, Ja auch Bewegungs-taktisch ist da einiges drinnen, weil Gegner blockiert werden können. Das taktische Vorschieben einer Harpien-Mitstreiterin kann Medusa beispielsweise vom vielleicht enthauptenden Schwerthieb durch Arthurs Excalibur bewahren.

Manöver, Planung, Angriff

Am Zug heißt es, Karten zu ziehen und beide Figuren zwei Felder zu bewegen, planen oder anzugreifen. Der Angriff erfolgt Karten getrieben, die Verteidigung ebenso, wobei hier auch verzichtet werden kann. Freilich muss dann die Differenz an Schaden eingesteckt werden, doch wer weiß, vielleicht hat der Angreifer nur geblufft und eine schwächere Karte gelegt – er hat schließlich keinen Schaden zu befürchten als Angreifer. Karte nachziehen kostet zudem eine Aktion, was auch ein unbedachtes, zu häufiges Karten-Ausspielen langfristig bestraft und vor allem im Teamspiel die Strategie zwei gegen einen antreibt, ist ein sich Wehren ohne Kartenhand doch nicht möglich. Also am besten ganz nach hinten verkriechen und abwarten? Wenig heldenhaft, würde ich meinen und letztendlich auch keine erfolgsversprechende Option, wenngleich Sindbad beispielsweise ein lange andauernder Kampf entgegenkäme, verbessern sich doch seine Kampfwerte mit zunehmend gespielten Kampfkarten. Doch für Alice im Wunderland wäre es sicher nicht gut, würde sie in ihrer riesenhaften Gestalt auf die Angriffsboni verzichten, anders hingegen, würde sie in Schlüsselloch-größe ihren Verteidigungsbonus nutzen können. Dafür braucht´s allerdings eine der Karten zum Größe Wechseln – selbst schuld, wenn die nicht in der Kartenhand ist oder man dies strategisch ignoriert. Spannend, pfiffig und mitunter hinterlistig-ausgefuchst und dann wieder banal frontal im knüppeldicken Hulk-Stil. Ach ja, das wär‘ doch was, Hulk gegen, gegen ... Thor! Aber das gab‘s doch schon, oder?

Unmatched – Kampf der Legenden Teil 1 ist ein nur im thematischen Ansatz skurriles, spielerisch gut durchdachtes und strategisches Konfliktspiel, das ohne Würfel auskommt. Der dennoch vorhandene, jedoch moderate Glücksfaktor ergibt sich durchs Karten Nachziehen und wird allen nicht komplett Glücksfaktor-aversen Taktikspiel-Liebhabern Freude bereiten. Sehr gut gefällt die Umsetzung der Vorlagen-bedingten Unterschiede der Charakter-Eigenschaften, die sich stark auf Strategie und Taktik niederschlagen (sollten) und natürlich die Aufmachung der hochwertigen, bis ins Detail gehenden 3D Spielfiguren. Abwechslungsreich darf sich das Legenden-Duell ebenso nennen, nicht zuletzt, weil davon auszugehen ist, dass weitere Legenden folgen werden. Auf in den Kampf!