
Trajan
Im alten Rom sind die Spieler Bürger, die ihren Einfluss auf den Alltag in Politik, Handel, Militär und anderen Bereichen des Reiches erhöhen wollen. Der zentrale Mechanismus des Spiel ähnelt dem von Mancala und anderen Mulden Spielen. Man hat sechs mögliche Aktionen – Bauen, Handeln, Kärtchen aus dem Forum nehmen, Militär einsetzen, den Senat beeinflussen und Trajan Kärtchen aus Tableau legen – zu Beginn hat jeder zwei verschiedenfarbige Marker in jeder der Mulden. In seinem Zug nimmt man alle Steine in einer Mulde und verteilt sie reihum in die weiteren und führt dann die Aktion der Mulde aus, in der der letzte Stein landet, um möglichst viele Siegpunkte zu bekommen und am Ende mit den meisten zu gewinnen.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
23249
Tags:
ess11
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex
Rezension
Trajan
UNSERE
REZENSION
Hochblüte des Römischen Reichs
TRAJAN
Senatoren, Militär und Schiffe
Im Jahre 110 A.D., in der Hochblüte
des Römischen Reichs unter Trajan, versuchen die Patrizier mehr Einfluss zu bekommen.
The “schwarze” Schachtel von
Trajan ist “dunkel” und nicht unbedingt einladend, aber wie immer ist es nicht
die Schachtel, die ein gutes Spiel ausmacht, auch wenn sie es einladender
machen kann, also schauen wir uns das Material an, denn davon gibt es eine
Menge.
Auch das Brett ist nicht
unbedingt ansprechend (aber nach Quebec muss man öfter mit dieser Art spezieller
Kunstwerke rechnen) - nach ein oder zwei Partien versteht man hoffentlich die
Ideen des Künstlers und merkt, dass es nicht so schlimm ist: Im Vordergrund ist
der Senatus Romanus zu sehen; geht man idealerweise ein Stück nach hinten,
findet man Trajan’s Triumphbogen; noch ein paar Schritte und man betritt das
Forum Romanum; geht man weiter abwärts betritt man Rom (die Ewige Stadt) und
seine geschäftigen Straßen wo die Arbeiter fleißig sind. Mietet man eine
Kutsche kann man zum Hafen von Ostia reisen wo drei große Schiffe aufs Beladen
warten um in fernen Ländern Handel zu treiben. Im Hintergrund hinter Rom
repräsentiert ein schmaler Streifen Grünland Italien und man wird ein Pferd
brauchen um die Padus Ebene zu erreichen, wo ein Feldlager auf Soldaten wartet.
Und dann zeigt das Bild noch den Norden Italiens, die Alpen, und neun weitere
große Provinzen in Europa, die die Römer eroberten, von Raetia und Noricum (ungefähr
dort, wo heute Dagmars und Ferdinands Museum (Österreichisches Spiele Museum) steht)
bis nach Gallien und Britannien.
Jeder Spieler nimmt sich eine
eigene Tafel, auf der er seine Aktionen planen und die verschiedenen Plättchen
ablegen wird, die er im Spielverlauf bekommt. Der Kern des Aktionsmechanismus
wird durch einen Aktionskreis auf der Tafel repräsentiert, mit sechs Mulden,
nummeriert von I bis VI, die man zufällig mit 12 farbigen Aktionssteinen - 2
pro Fläche - besetzt. Dieses Rondell erinnert an das afrikanische Mancala (oder
Awele oder Wari etc.) und tatsächlich ist es das gleiche System. Man nimmt die Steine
aus einer Mulde und verteilt sie einzeln im Uhrzeigersinn auf die folgenden Mulden.
Die Position des letzten so gesetzten Steins bestimmt die Aktion, die man
machen kann.
Man nimmt sich einen Feldherrn,
15 Arbeiter/Legionäre und zwei Scheiben und setzt den Anführer und 1 Soldaten
ins Militärlager, 1 Arbeiter nach Rom, 1 Scheibe in den Senat und die andere
auf die Siegpunktleiste; der Rest geht in den Vorrat.
Der Triumphbogen wird mit 54
Trajan Plättchen bestückt, in sechs Stapeln je nach Plättchenart; im Forum
liegen drei gelbe Aktionsplättchen und je nach Spielerzahl bis zu 12 grüne; man
setzt drei Schiffe in den Hafen; 20 Werkstätten nach Rom und 10 weitere
Aktionsplättchen in die Provinzen, eines pro Provinz. Die Spieleranzahl legt
auch fest, welche der drei Zeitleisten (für 2, 3 oder 4 Spieler) benutzt wird,
ein Zeitmarker kommt auf das erste Feld. Zuletzt wird noch ein Deck mit 12 Bedarfsplättchen
(runde Marker mit Icons) neben die Zeitleiste gelegt.
Vor dem Start bekommt jeder
Spieler eines von 12 Bonusplättchen und drei Warenkarten von einem Stapel mit
60 Karten mit 12 verschiedenen Waren. Die restlichen Karten werden gestapelt,
zwei davon noch offen ausgelegt. Die zwei restlichen Bonusplättchen werden
beliebig in den Senat gelegt, sie sind die Belohnung für die besten Senatoren.
Man bestimmt einen Startspieler;
er und alle anderen wählen drei Trajan Plättchen vom Triumphbogen, maximal
eines jeder Art, und legen sie in den eigenen Aktionskreis. Jedes Plättchen
offeriert Siegpunkte und/oder Spezialaktionen und kann aktiviert werden, wenn
man in der Aktionskreisphase den letzten Aktionsstein in eine Mulde vor so
einem Plättchen setzt und in der Mulde die beiden auf dem Plättchen abgebildeten
farbigen Steine vorhanden sind (jedes Plättchen hat eine andere
Farbkombination). Klingt kompliziert? Nein, es ist leichter zu spielen als zu
erklären, aber richtig ist, dass man vorausplanen muss wie man seine Steine bewegt,
damit man die richtigen Farben zur richtigen Zeit in der richtigen Mulde hat!
Nicht vergessen: Wenn man die Steine verteilt, kann man nur einen pro Mulde
einsetzen. Will man zum Beispiel die drei verteilen, die in der Bogen-Mulde
stehen, setzt man den ersten nach Rom (Arbeiter), den zweiten in den Hafen
(Schiffe) und den dritten ins Forum und führt dann die Forum Aktion aus. Man
kann nicht in Rom oder im Hafen anhalten und die dortigen Aktionen ausführen.
So, nun haben wir alles
vorbereitet und wir können anfangen. Der Startspieler nimmt die Steine aus
einer Mulde, nennt deutlich die Anzahl und sein rechter Nachbar bewegt sofort
den Zeitmarker entsprechend weit im Uhrzeigersinn. Dann „sät“ man seine Steine
und führt die Aktion der letzten erreichten Mulde aus:
-
FORUM:
Man nimmt ein grünes oder gelbes Aktionsplättchen und legt es auf seine Tafel.
Diese Plättchen können extra Boni für schnellere Bewegung auf der Senatsleiste
bringen, oder doppelte Aktion oder als Joker genutzt werden usw.
-
MILITÄR:
Man kann seinen Feldherrn aus dem Lager oder der Provinz in eine Provinz ziehen
und das dortige Aktionsplättchen nehmen, so noch vorhanden; oder man kann einen
Soldaten aus dem Lager zum Feldherrn bewegen und die entsprechende Anzahl
Siegpunkte markieren, oder eine Figur aus dem Vorrat als Soldat ins Lager
setzen.
-
TRAJAN
BOGEN: Man kann eines der offenen Spezialplättchen nehmen und auf die Tafel
neben eine der Mulden legen. Dann setzt man die Bogenfigur von Mulde I
(Anfangsstandort) zur ersten freien Mulde. Sind alle Mulden besetzt, kommt der
Bogen in die Mitte des Aktionskreises und man kann ihn nicht mehr nutzen, bis
man eine Mulde durch Plättchen aktivieren leert.
-
SENAT:
Man zieht auf der Senatsleiste die eigene Scheibe um ein Feld weiter und
notiert die entsprechenden Siegpunkte.
-
ROM:
Man kann einen Arbeiter aus dem Arbeiterlager auf einen der Bauplätze setzen,
das Plättchen nehmen und auf der eigenen Tafel ablegen; oder man setzt einen
Arbeiter aus der eigenen Reserve ins Arbeiterlager. Den ersten Arbeiter setzt
man beliebig, alle weiteren müssen benachbart zu einem eigenen eingesetzt
werden; drei oder vier gleiche Plättchen bringen am Ende 10 oder 20 zusätzliche
Siegpunkte!
-
-
HAFEN:
Im Hafen kann man zwei Warenkarten vom Stapel oder dem Abwurfstapel nehmen oder
man kann eine oder zwei Karten aus der Hand spielen, sie bringen bei Spielende
Siegpunkte mit den passenden Bonusplättchen; oder man kann die Schiffe durch
Abwerfen einer der darauf abgebildeten Kombinationen beladen und zusätzliche
Siegpunkte bekommen (20 Siegpunkte für vier identische Güter, 10 Siegpunkte für
zwei Paare, etc.)
So spielt man weiter, bis der
Zeitmarker wieder die Startposition erreicht. Nun wird ein Bedarfsplättchen -
Brot, Spiele oder Religion - aufgedeckt und allen gezeigt; nun muss man ein
Aktionskärtchen mit der gleichen Icon besitzen um den Bedarf erfüllen zu können
oder man verliert Siegpunkte. Erreicht der Zeitmarker zum zweiten Mal seine
Startposition wird ein zweites Bedarfsplättchen aufgedeckt, und ein drittes
nach einem weiteren Durchgang des Zeitmarkers. Erreicht dieser zum vierten Mal
die Startposition, wird das Spiel unterbrochen und eine „Jahreszeit“
abgewickelt.
Dazu müssen die Spieler dann die
passende Scheibe für jeden Bedarf abgeben oder 4-9-15 Punkte verlieren, außer
man besitzt bereits einige Sonderplättchen vom Bogen, die Siegpunkte sparen
helfen. Beispiel: Hat man Bedarf für 2 Brot und 1 Religion muss man 2 Brot und
1 Religion abgeben oder ein „Dauer“-Trajan Brot verwenden und 1 Brot und 1
Religion abgeben, usw. Achtung! Man darf pro Sorte nur ein
Trajan-Plättchen verwenden.
Dann wird der Senat überprüft:
Der Spieler in vorderster Position auf der Leiste wählt eines der beiden
verfügbaren Bonusplättchen, der Spieler in zweiter Position bekommt das andere
(aber umgedreht, für weniger Bonus).
Alle verbliebenen
Aktionsplättchen werden entfernt und eine neue Auswahl wird ins Forum gelegt;
auch leere Provinzen werden mit neuen Aktionsplättchen bestückt und das Spiel
geht wie schon beschrieben weiter. Am Ende der vierten Jahreszeit endet das
Spiel und der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Ich möchte Sie nicht mit einer
Beschreibung aller Plättchen belästigen, ich denke, es reicht, wenn ich
erwähne, dass jedes eine spezielle Aufgabe hat:
-
Aktionsplättchen
werden zum Erfüllen der Bedarfsplättchen und zum Verdoppeln mancher Aktionen
verwendet
-
Spezialplättchen
können zusätzliche Arbeiter oder Legionäre bringen, dauernden Schutz gegen
Bedarf, Bonus-Siegpunkte, mehr Karten etc.
-
Bauplätze
bringen sofort Siegpunkte und zusätzliche Siegpunkte wenn man genügend davon
gesammelt hat (10 Punkte für drei Plättchen derselben Art oder 20 für vier
Plättchen)
Das Spiel läuft sehr flüssig ab
und nach einigen Zügen versteht man die Mechanismen perfekt: Dann muss man nur
noch lernen, das Aktionskreis/Mancala System perfekt umzusetzen. Es gibt
Spezialplättchen die einem 9 Siegpunkte bringen, wenn man sie erwischt; also
muss man zur Triumphbogen-Mulde gehen um das gewünschte Plättchen zu wählen,
aber dafür muss man die richtige Anzahl von Steinen in der richtigen Mulde
vorbereiten, um mit dem letzten Stein die Bogenmulde zu erreichen!
Sammelt man drei identische
grüne Plättchen bekommt man bei Spielende 10 extra Siepunkte (20 wenn man alle
vier identischen Plättchen sammeln kann, was gelingen kann, auch wenn es sehr
sehr schwer ist), also muss man den Bauplätzen in Rom einige Besuche abstatten;
und dafür muss man wieder die passende Mulde mit der richtigen Anzahl Steine
vorbereiten. Mit nur zwei identischen Plättchen kann man die Siegpunkte auch
noch bekommen, aber braucht dazu ein Joker Plättchen.
In die Provinzen zu gehen um sie
zu erobern ist auch eine gute Methode um viele Siegpunkte zu machen, aber man
muss die Invasion exakt vorbereiten - Legionäre fürs Feldlager rekrutieren, den
Feldherrn bewegen und Legionäre ausschicken, einen nach dem anderen - je weiter
die Provinz vom Lager entfernt ist, desto mehr Punkte bringt sie; und dafür
muss man wieder oft die Militäraktion ausführen und so weiter, und so weiter!
Sie verstehen sicher schon wo
der Kern des ganzen Spiels steckt: Das eigene Spiel zu “Programmieren” ist
nicht genug, man muss auch die Steine im Aktionskreis dementsprechend
vorbereiten und das braucht Zeit und ein gutes Verständnis des Spiels. Trotzdem
soll man sich nicht nur ums Programmieren des Aktionskreises kümmern, denn
damit verliert man das Spiel ganz bestimmt. Das wichtigste, vor allem in den
Jahreszeiten Eins und Zwei, ist immer, etwas am Plan zu erreichen - Siegpunkte
im Senat, Karten um die Schiffe zu beladen, neue Arbeiter rekrutieren, und so
weiter, und dabei den Aktionskreis im Auge behalten.
Nach Runde 3 sollte man schon
einige interessante Trajan Plättchen auf der eigenen Tafel haben, zum Beispiel
jene für neun Siegpunkte, wenn man sie aktiviert, und das ist dann der
Zeitpunkt, um die richtigen Kombinationen an Steinen zu bekommen und im letzten
Moment die kostbaren Siegpunkte zu ergattern, mit denen dieses Juwel von Stefan
Feld gewinnt.
Pietro Cremona
Spieler: 2-4
Alter: 12+
Dauer: 150+
Autor: Stefan Feld
Grafik: Jo Hartwig
Preis: ca. 43 Euro
Verlag: Ammonit Spiele 2011
Web: huchandfriends.de
Genre: Optimierungsspiel
Zielgruppe: Für Experten
Version: en
Regeln: de en fr it
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Eigenwillige, aber gute Grafik
Sehr viel Material
Leichte Mechanismen mit höchsten Anforderungen an die
Umsetzung
Vergleichbar:
Macao und andere Spiele mit einem Rondell-Mechanismus
Andere Ausgaben:
Asterion Press, Gigamic
Meine Einschätzung: 6
Pietro Cremona:
Ein lupenreines
Optimierungsspiel, man darf zu keinem Zeitpunkt irgendeine der Möglichkeiten
aus dem Auge verlieren! Eine richtige Herausforderung für Experten!
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
UNSERE
REZENSION
Hochblüte des Römischen Reichs
TRAJAN
Senatoren, Militär und Schiffe
Im Jahre 110 A.D., in der Hochblüte
des Römischen Reichs unter Trajan, versuchen die Patrizier mehr Einfluss zu bekommen.
The “schwarze” Schachtel von
Trajan ist “dunkel” und nicht unbedingt einladend, aber wie immer ist es nicht
die Schachtel, die ein gutes Spiel ausmacht, auch wenn sie es einladender
machen kann, also schauen wir uns das Material an, denn davon gibt es eine
Menge.
Auch das Brett ist nicht
unbedingt ansprechend (aber nach Quebec muss man öfter mit dieser Art spezieller
Kunstwerke rechnen) - nach ein oder zwei Partien versteht man hoffentlich die
Ideen des Künstlers und merkt, dass es nicht so schlimm ist: Im Vordergrund ist
der Senatus Romanus zu sehen; geht man idealerweise ein Stück nach hinten,
findet man Trajan’s Triumphbogen; noch ein paar Schritte und man betritt das
Forum Romanum; geht man weiter abwärts betritt man Rom (die Ewige Stadt) und
seine geschäftigen Straßen wo die Arbeiter fleißig sind. Mietet man eine
Kutsche kann man zum Hafen von Ostia reisen wo drei große Schiffe aufs Beladen
warten um in fernen Ländern Handel zu treiben. Im Hintergrund hinter Rom
repräsentiert ein schmaler Streifen Grünland Italien und man wird ein Pferd
brauchen um die Padus Ebene zu erreichen, wo ein Feldlager auf Soldaten wartet.
Und dann zeigt das Bild noch den Norden Italiens, die Alpen, und neun weitere
große Provinzen in Europa, die die Römer eroberten, von Raetia und Noricum (ungefähr
dort, wo heute Dagmars und Ferdinands Museum (Österreichisches Spiele Museum) steht)
bis nach Gallien und Britannien.
Jeder Spieler nimmt sich eine
eigene Tafel, auf der er seine Aktionen planen und die verschiedenen Plättchen
ablegen wird, die er im Spielverlauf bekommt. Der Kern des Aktionsmechanismus
wird durch einen Aktionskreis auf der Tafel repräsentiert, mit sechs Mulden,
nummeriert von I bis VI, die man zufällig mit 12 farbigen Aktionssteinen - 2
pro Fläche - besetzt. Dieses Rondell erinnert an das afrikanische Mancala (oder
Awele oder Wari etc.) und tatsächlich ist es das gleiche System. Man nimmt die Steine
aus einer Mulde und verteilt sie einzeln im Uhrzeigersinn auf die folgenden Mulden.
Die Position des letzten so gesetzten Steins bestimmt die Aktion, die man
machen kann.
Man nimmt sich einen Feldherrn,
15 Arbeiter/Legionäre und zwei Scheiben und setzt den Anführer und 1 Soldaten
ins Militärlager, 1 Arbeiter nach Rom, 1 Scheibe in den Senat und die andere
auf die Siegpunktleiste; der Rest geht in den Vorrat.
Der Triumphbogen wird mit 54
Trajan Plättchen bestückt, in sechs Stapeln je nach Plättchenart; im Forum
liegen drei gelbe Aktionsplättchen und je nach Spielerzahl bis zu 12 grüne; man
setzt drei Schiffe in den Hafen; 20 Werkstätten nach Rom und 10 weitere
Aktionsplättchen in die Provinzen, eines pro Provinz. Die Spieleranzahl legt
auch fest, welche der drei Zeitleisten (für 2, 3 oder 4 Spieler) benutzt wird,
ein Zeitmarker kommt auf das erste Feld. Zuletzt wird noch ein Deck mit 12 Bedarfsplättchen
(runde Marker mit Icons) neben die Zeitleiste gelegt.
Vor dem Start bekommt jeder
Spieler eines von 12 Bonusplättchen und drei Warenkarten von einem Stapel mit
60 Karten mit 12 verschiedenen Waren. Die restlichen Karten werden gestapelt,
zwei davon noch offen ausgelegt. Die zwei restlichen Bonusplättchen werden
beliebig in den Senat gelegt, sie sind die Belohnung für die besten Senatoren.
Man bestimmt einen Startspieler;
er und alle anderen wählen drei Trajan Plättchen vom Triumphbogen, maximal
eines jeder Art, und legen sie in den eigenen Aktionskreis. Jedes Plättchen
offeriert Siegpunkte und/oder Spezialaktionen und kann aktiviert werden, wenn
man in der Aktionskreisphase den letzten Aktionsstein in eine Mulde vor so
einem Plättchen setzt und in der Mulde die beiden auf dem Plättchen abgebildeten
farbigen Steine vorhanden sind (jedes Plättchen hat eine andere
Farbkombination). Klingt kompliziert? Nein, es ist leichter zu spielen als zu
erklären, aber richtig ist, dass man vorausplanen muss wie man seine Steine bewegt,
damit man die richtigen Farben zur richtigen Zeit in der richtigen Mulde hat!
Nicht vergessen: Wenn man die Steine verteilt, kann man nur einen pro Mulde
einsetzen. Will man zum Beispiel die drei verteilen, die in der Bogen-Mulde
stehen, setzt man den ersten nach Rom (Arbeiter), den zweiten in den Hafen
(Schiffe) und den dritten ins Forum und führt dann die Forum Aktion aus. Man
kann nicht in Rom oder im Hafen anhalten und die dortigen Aktionen ausführen.
So, nun haben wir alles
vorbereitet und wir können anfangen. Der Startspieler nimmt die Steine aus
einer Mulde, nennt deutlich die Anzahl und sein rechter Nachbar bewegt sofort
den Zeitmarker entsprechend weit im Uhrzeigersinn. Dann „sät“ man seine Steine
und führt die Aktion der letzten erreichten Mulde aus:
-
FORUM:
Man nimmt ein grünes oder gelbes Aktionsplättchen und legt es auf seine Tafel.
Diese Plättchen können extra Boni für schnellere Bewegung auf der Senatsleiste
bringen, oder doppelte Aktion oder als Joker genutzt werden usw.
-
MILITÄR:
Man kann seinen Feldherrn aus dem Lager oder der Provinz in eine Provinz ziehen
und das dortige Aktionsplättchen nehmen, so noch vorhanden; oder man kann einen
Soldaten aus dem Lager zum Feldherrn bewegen und die entsprechende Anzahl
Siegpunkte markieren, oder eine Figur aus dem Vorrat als Soldat ins Lager
setzen.
-
TRAJAN
BOGEN: Man kann eines der offenen Spezialplättchen nehmen und auf die Tafel
neben eine der Mulden legen. Dann setzt man die Bogenfigur von Mulde I
(Anfangsstandort) zur ersten freien Mulde. Sind alle Mulden besetzt, kommt der
Bogen in die Mitte des Aktionskreises und man kann ihn nicht mehr nutzen, bis
man eine Mulde durch Plättchen aktivieren leert.
-
SENAT:
Man zieht auf der Senatsleiste die eigene Scheibe um ein Feld weiter und
notiert die entsprechenden Siegpunkte.
-
ROM:
Man kann einen Arbeiter aus dem Arbeiterlager auf einen der Bauplätze setzen,
das Plättchen nehmen und auf der eigenen Tafel ablegen; oder man setzt einen
Arbeiter aus der eigenen Reserve ins Arbeiterlager. Den ersten Arbeiter setzt
man beliebig, alle weiteren müssen benachbart zu einem eigenen eingesetzt
werden; drei oder vier gleiche Plättchen bringen am Ende 10 oder 20 zusätzliche
Siegpunkte!
-
-
HAFEN:
Im Hafen kann man zwei Warenkarten vom Stapel oder dem Abwurfstapel nehmen oder
man kann eine oder zwei Karten aus der Hand spielen, sie bringen bei Spielende
Siegpunkte mit den passenden Bonusplättchen; oder man kann die Schiffe durch
Abwerfen einer der darauf abgebildeten Kombinationen beladen und zusätzliche
Siegpunkte bekommen (20 Siegpunkte für vier identische Güter, 10 Siegpunkte für
zwei Paare, etc.)
So spielt man weiter, bis der
Zeitmarker wieder die Startposition erreicht. Nun wird ein Bedarfsplättchen -
Brot, Spiele oder Religion - aufgedeckt und allen gezeigt; nun muss man ein
Aktionskärtchen mit der gleichen Icon besitzen um den Bedarf erfüllen zu können
oder man verliert Siegpunkte. Erreicht der Zeitmarker zum zweiten Mal seine
Startposition wird ein zweites Bedarfsplättchen aufgedeckt, und ein drittes
nach einem weiteren Durchgang des Zeitmarkers. Erreicht dieser zum vierten Mal
die Startposition, wird das Spiel unterbrochen und eine „Jahreszeit“
abgewickelt.
Dazu müssen die Spieler dann die
passende Scheibe für jeden Bedarf abgeben oder 4-9-15 Punkte verlieren, außer
man besitzt bereits einige Sonderplättchen vom Bogen, die Siegpunkte sparen
helfen. Beispiel: Hat man Bedarf für 2 Brot und 1 Religion muss man 2 Brot und
1 Religion abgeben oder ein „Dauer“-Trajan Brot verwenden und 1 Brot und 1
Religion abgeben, usw. Achtung! Man darf pro Sorte nur ein
Trajan-Plättchen verwenden.
Dann wird der Senat überprüft:
Der Spieler in vorderster Position auf der Leiste wählt eines der beiden
verfügbaren Bonusplättchen, der Spieler in zweiter Position bekommt das andere
(aber umgedreht, für weniger Bonus).
Alle verbliebenen
Aktionsplättchen werden entfernt und eine neue Auswahl wird ins Forum gelegt;
auch leere Provinzen werden mit neuen Aktionsplättchen bestückt und das Spiel
geht wie schon beschrieben weiter. Am Ende der vierten Jahreszeit endet das
Spiel und der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Ich möchte Sie nicht mit einer
Beschreibung aller Plättchen belästigen, ich denke, es reicht, wenn ich
erwähne, dass jedes eine spezielle Aufgabe hat:
-
Aktionsplättchen
werden zum Erfüllen der Bedarfsplättchen und zum Verdoppeln mancher Aktionen
verwendet
-
Spezialplättchen
können zusätzliche Arbeiter oder Legionäre bringen, dauernden Schutz gegen
Bedarf, Bonus-Siegpunkte, mehr Karten etc.
-
Bauplätze
bringen sofort Siegpunkte und zusätzliche Siegpunkte wenn man genügend davon
gesammelt hat (10 Punkte für drei Plättchen derselben Art oder 20 für vier
Plättchen)
Das Spiel läuft sehr flüssig ab
und nach einigen Zügen versteht man die Mechanismen perfekt: Dann muss man nur
noch lernen, das Aktionskreis/Mancala System perfekt umzusetzen. Es gibt
Spezialplättchen die einem 9 Siegpunkte bringen, wenn man sie erwischt; also
muss man zur Triumphbogen-Mulde gehen um das gewünschte Plättchen zu wählen,
aber dafür muss man die richtige Anzahl von Steinen in der richtigen Mulde
vorbereiten, um mit dem letzten Stein die Bogenmulde zu erreichen!
Sammelt man drei identische
grüne Plättchen bekommt man bei Spielende 10 extra Siepunkte (20 wenn man alle
vier identischen Plättchen sammeln kann, was gelingen kann, auch wenn es sehr
sehr schwer ist), also muss man den Bauplätzen in Rom einige Besuche abstatten;
und dafür muss man wieder die passende Mulde mit der richtigen Anzahl Steine
vorbereiten. Mit nur zwei identischen Plättchen kann man die Siegpunkte auch
noch bekommen, aber braucht dazu ein Joker Plättchen.
In die Provinzen zu gehen um sie
zu erobern ist auch eine gute Methode um viele Siegpunkte zu machen, aber man
muss die Invasion exakt vorbereiten - Legionäre fürs Feldlager rekrutieren, den
Feldherrn bewegen und Legionäre ausschicken, einen nach dem anderen - je weiter
die Provinz vom Lager entfernt ist, desto mehr Punkte bringt sie; und dafür
muss man wieder oft die Militäraktion ausführen und so weiter, und so weiter!
Sie verstehen sicher schon wo
der Kern des ganzen Spiels steckt: Das eigene Spiel zu “Programmieren” ist
nicht genug, man muss auch die Steine im Aktionskreis dementsprechend
vorbereiten und das braucht Zeit und ein gutes Verständnis des Spiels. Trotzdem
soll man sich nicht nur ums Programmieren des Aktionskreises kümmern, denn
damit verliert man das Spiel ganz bestimmt. Das wichtigste, vor allem in den
Jahreszeiten Eins und Zwei, ist immer, etwas am Plan zu erreichen - Siegpunkte
im Senat, Karten um die Schiffe zu beladen, neue Arbeiter rekrutieren, und so
weiter, und dabei den Aktionskreis im Auge behalten.
Nach Runde 3 sollte man schon
einige interessante Trajan Plättchen auf der eigenen Tafel haben, zum Beispiel
jene für neun Siegpunkte, wenn man sie aktiviert, und das ist dann der
Zeitpunkt, um die richtigen Kombinationen an Steinen zu bekommen und im letzten
Moment die kostbaren Siegpunkte zu ergattern, mit denen dieses Juwel von Stefan
Feld gewinnt.
Pietro Cremona
Spieler: 2-4
Alter: 12+
Dauer: 150+
Autor: Stefan Feld
Grafik: Jo Hartwig
Preis: ca. 43 Euro
Verlag: Ammonit Spiele 2011
Web: huchandfriends.de
Genre: Optimierungsspiel
Zielgruppe: Für Experten
Version: en
Regeln: de en fr it
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Eigenwillige, aber gute Grafik
Sehr viel Material
Leichte Mechanismen mit höchsten Anforderungen an die
Umsetzung
Vergleichbar:
Macao und andere Spiele mit einem Rondell-Mechanismus
Andere Ausgaben:
Asterion Press, Gigamic
Meine Einschätzung: 6
Pietro Cremona:
Ein lupenreines
Optimierungsspiel, man darf zu keinem Zeitpunkt irgendeine der Möglichkeiten
aus dem Auge verlieren! Eine richtige Herausforderung für Experten!
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0