Trains

Man betreibt Eisenbahngesellschaften im 19. und 20. Jahrhundert. Man baut einen persönlichen Vorrat bzw. ein Deck aus Zügen, Personal und Einrichtungen auf. Dann baut man damit Eisenbahnen rund um Tokyo und Osaka, erweitert die Städte und baut Gebäude. Die Herausforderung ist, die Karten zu bekommen und geschickt einzusetzen. In einem Zug spielt und kauft man Karten in beliebiger Reihenfolge und sooft man will, aber getrennt, analog zu anderen Deckbauspielen. Sind vier Kartenstapel leer oder hat man alle Gleismarker verbraucht oder alle Bahnhofsmarker sind gesetzt, addiert man Boni für Gleise und Punkte auf Karten. Koproduktion mit AEG  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
24625
Tags:
ess13
Kategorien:
Karten, Setz-/Position, Eisenbahn
Erscheinungsjahr

2013
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

Trains
Unsere Rezension
 
Dominion meets
Eisenbahnspiel
 
Trains
                  
Die Bahn kommt
 
Der Mensch packt die Welt gerne in Schubladen. So ist es
wenig verwunderlich dass auch Brettspiele gerne in Kategorien eingeteilt
werden. Zwei der aktuell populärsten Kategorien sind jene der Deckbauspiele und
jene der Eisenbahnspiele.
Hin und wieder versuchen Brettspielautoren verschiedene
Kategorien in einem Spiel zu vereinen, mit unterschiedlichen Ergebnissen, von
"nicht Fisch - nicht Fleisch" bis "genial".
Was passiert nun wenn man ein Deckbauspiel mit einem
Eisenbahnspiel kreuzt? Das Ergebnis heißt Trains und stammt vom japanischen
Autor Hisashi Hayashi. Die deutschsprachige Version wird von Pegasus Spiele
verlegt.
Der Grundmechanismus wurde von Dominion übernommen (Für eine
ausführliche Beschreibung dieses Mechanismus' sei auf andere Rezensionen
verwiesen). Selbst die Karten entsprechen großteils ihren Dominion-Pendants. Es
gibt Zugkarten, die den Geldkarten in Dominion entsprechen, somit dazu benutzt
werden können, andere Dinge zu bezahlen und bei denen sogar Kosten und Nutzen 1:1
jenen des Dominion-Basisspiels entsprechen. Es gibt diverse Zufallskarten mit
unterschiedlichen Fähigkeiten, von denen in einem Spiel nur acht ins Spiel
kommen und somit für Abwechslung sorgen, ebenfalls fast wie in Dominion. Es
gibt Siegpunktkarten, auch sehr ähnlich jenen aus Dominion, allerdings mit
deutlich schlechterem Kosten-Nutzen-Verhältnis.
 
Was aber vollkommen neu ist sind jene Karten mit denen das
Eisenbahnspiel ins Spiel kommt. Dazu sei erstmal der Spielplan erwähnt, der in
der Mitte des Tisches ausgebreitet werden muss. Dieser zeigt eine Landkarte mit
Ebenen, Flüssen, Bergen, Städten, Meeren und abgelegenen Orten. Das Grundspiel
kommt mit 2 Plänen: Tokio und Osaka. Mit Gleiskarten können nun Gleise in diese
Landschaft gelegt werden, was aber mehr oder weniger Geld kostet, was mit den
schon erwähnten Zugkarten bezahlt werden muss. Jeder Spieler baut so sein
eigenes Eisenbahnnetz auf. Für das Anschließen von Städten und abgelegenen
Orten bekommen die Spieler am Ende des Spieles Siegpunkte. Allerdings müssen
Städte erst ausgebaut werden, damit sie Siegpunkte bringen, dazu gibt es die
Bahnhofskarten, die das Errichten eines Bahnhofs in einer beliebigen Stadt
erlauben. Erwähnt sollte hier noch werden dass sowohl für das Spielen von
Bahnhofskarten, als auch für das Spielen von Gleiskarten oder das Kaufen von
Siegpunktkarten eine vollkommen nutzlose Müllkarte genommen werden muss. Das
hat zur Folge dass die Decks der Spieler fortlaufend zugemüllt werden, und zwar
wortwörtlich.
 
In Summe spielt sich Trains, trotz aller Ähnlichkeiten, doch
recht unterschiedlich zu Dominion. Während in Dominion die Siegpunkte in Form
von Karten gekauft werden müssen, ist dies bei Trains nur eine recht ineffiziente
Schiene. Viel wichtiger sind hier die Punkte, die die Spieler am Spielplan
erbauen. Außerdem wird durch das gefühlt deutlich heftigere Zumüllen des Decks
mit spielerisch unnützen Karten das eigentliche Deckbauen stark abgeschwächt.
 
Natürlich ist die Varianz der Karten und damit auch der
Wiederspielreiz bei Dominion, mit seinen mittlerweile unzähligen Erweiterungen
deutlich größer. Hier bietet Trains aber sehr viel Potenzial sowohl was neue
Karten als auch neue Spielpläne betrifft.
Für mich liegt der Reiz eines Deckbauspiels in erster Linie,
noch vor einem eleganten Mechanismus, in den Deckbaumöglichkeiten. Hier ist
Trains, zumindest noch, deutlich schwächer als Dominion. Da hilft auch der
Eisenbahnanteil nicht. Aber das ist meine persönliche Meinung und ich bin mir
sicher, dass Trains seine Fans finden wird. Seine Daseinsberechtigung hat es
jedenfalls. Und so würde ich es auf der oben erwähnten Skala von "nicht
Fisch - nicht Fleisch" bis "genial" irgendwo in der Mitte
einordnen. Es gibt bessere Deckbauspiele und es gibt bessere Eisenbahnspiele,
aber die Mischung ist interessant und ich werde gerne mitspielen, wenn Trains
mal auf den Tisch kommt.
 
Markus Wawra
 
Spieler: 2-4
Alter: 12+ 
Dauer: 60+
Autor:  Hisashi Hayashi
Grafik: Ryo Nyamo
Preis: ca. 40 Euro
Verlag: Pegasus Spiele 2013
Web: www.pegasus.de
Genre: Deckbau, Eisenbahn
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en fr jp
Text im Spiel: ja
 
Kommentar:
Dominion-Variante
einfache, übersichtliche Grafiken
bekannte Mechanismen
 
Vergleichbar:
Dominion und dessen Varianten
 
Andere Ausgaben:
Okazu /Japon Brand, Alderac, Filosofia
 
Meine Beurteilung: 4
 
Markus Wawra:
Trains macht aus Dominion ein Eisenbahnspiel und eigentlich
klappt der Spagat ganz gut. Aber so ganz mag der Funke zu mir nicht
überspringen. Die strategischen Möglichkeiten bleiben eher begrenzt und so
leidet auch der Wiederspielreiz. In Summe also ein eher durchschnittliches
Spiel, aber mit viel Potenzial falls es gelingt gute Erweiterungen nachzulegen.
 
Zufall (rosa): 3
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 1
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0