
Tokaido
Die Spieler reisen durch das feudale Japan auf den Spuren der angesehenen Tokaido, der alten Reisestraße von Kyoto nach Edo, durch wunderbare Landschaften mit dem Genuss kulinarischer Spezialitäten und unvergesslicher Begegnungen. Der Letzte auf der Strecke ist am Zug, zieht beliebig vorwärts und setzt die Auswirkungen des erreichten Feldes um. Sind alle in Edo, bekommt man Punkte für Tempelspenden und Erfolgskarten für Gourmet, Baden, Begegnungen und Souvenirs; unterwegs kann man eine Erfolgskarte für Panorama bekommen. Variationen für ein einfacheres Spiel oder Umkehr der Reiseroute oder taktischere Ankunft im Gasthaus.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
FranzösischLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
24667
Tags:
ess12
Kategorien:
Familie, Figuren bewegen, Laufspiel, Sammeln
Rezension
Tokaido
UNSERE REZENSION
REISE DURCH JAPAN
TOKAIDO
Ryokans, Holzschnitte
und Schriftzeichen
Der Tokaido, übersetzt östlicher Seeweg, war einer der
wichtigsten Post- und Handelsstraßen des alten Japans. In der Edo Zeit
(1603-1867) verband sie den Regierungssitz in Edo (heute Tokio) mit der
kaiserlichen Hauptstadt in Kyoto.
Die Übersetzung ist ein wenig irreführend, denn diese
wichtige Handelsstraße ging nur über Land, entlang der östlichen Küste Japans.
Auf ihr waren 53 Stationen gebaut worden, sogenannte Shukuba (Poststationen).
Heute ist der Verlauf des Tokaido der meistbefahrene Verkehrsweg in Japan. Er
verbindet Tokio, Kyoto, Nagoya und Osaka.
Aus künstlerischer Sicht muss man den Holzschnittzyklus von
Utagawa (Ando) Hiroshige erwähnen, die 53 Stationen des Tokaido. Der Autor hat
den Künstler als Figur im Spiel verewigt. Der Zyklus stellt in wundervoller
Feinarbeit das Leben und die Geschehnisse dieses Handelsweges dar. Die
Farbgestaltung ist eine Augenweide und jeder Interessierte kann sich darüber im
Internet informieren. Aber genug der Schwärmereien für japanische Kunst, wenden
wir uns dem Spiel zu.
Eine quadratische weiße Schachtel mit farbenprächtiger
Grafik, die aber nicht aufdringlich wirkt, so präsentiert sich die Verpackung.
Beim Öffnen der Schachtel erkennt man sofort das es dem Grafiker Xavier Gueniffey Durin,
Naiade ist sein Künstlername, wichtig war diese Farbenvielfalt im japanischen
Stil beizubehalten ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen oder das Spiel
zu beeinflussen.
Der längliche Spielplan zeigt den Handelsweg mit
Gasthäusern, Dörfern, Tempel, heiße Quellen und vielen anderen Orten, wo man
während einer Reise verweilen kann, um Kultur und Land zu genießen. Im ersten
der fünf Gasthäuser nehmen die Spieler ihre Startposition ein.
Die Reihenfolge, wie die Spieler zum Zug kommen, ist einfach
gelöst. Im Spiel ist immer der Spieler an der Reihe dessen Figur am weitesten
hinten steht oder wie die Regel formuliert, am weitesten vom Zielort entfernt
ist. In den Gasthäusern kommt derjenige als Erster dran, der am weitesten von
der Straße entfernt steht.
Jeder Spieler zieht zwei der zehn Reisende-Plättchen, wählt
eines davon aus und stellt in diesem Spiel diesen Charakter dar und kann dessen
Vorzüge genießen. Der Reisende sagt auch aus, mit wie vielen Geldstücken der
Spieler beginnt. Die Spieler ziehen nun in Richtung des nächsten Gasthauses und
wählen dabei die zu besuchenden Orte.
Im Dorf kauft man Andenken und versucht damit Sets mit bis
zu 4 verschiedenen Symbolen zu bilden. Man zieht 3 Karten und kauft 1-3 dieser
Karten. Mit den zusammengestellten Sets bekommt man für 1/2/3/4 verschiedene
Karten 1+3+5+7 Punkte. Am Bauernhof erhält der Spieler 3 Münzen aus dem Vorrat.
Von den Panoramafeldern gibt es drei verschiedene Motive.
Die Motive bestehen aus 3, 4 oder 5 Abschnitten. Die einzelnen Abschnitte
bringen Punkte die man gutgeschrieben bekommt. In den heißen Quellen angekommen
zieht man eine Karte verdeckt und bekommt 2 oder 3 Punkte gutgeschrieben.
Auf den Begegnungsfeldern bekommt man eine Begegnungskarte
und trifft so eine Person im Spiel die dem Spieler einen einmaligen Vorteil
verschafft. Man kann Punkte, Geld, Panoramakarten bzw. Andenken erhalten oder
bekommt Geld für den Tempel.
Auf dem Tempelfeld darf der Spieler Goldmünzen an den Tempel
spenden. Für jede Münze bekommt er einen Punkt. Die gespendeten Münzen werden
im Tempel auf den Feld aufbewahrt welches die Farbe des Spielers trägt.
Der erste Spieler, der das nächste Gasthaus betritt, nimmt
den Platz ein, welcher der Straße am nächsten liegt. Die anderen Spieler
bekommen die folgenden Plätze. Der erste Spieler nimmt um eine Mahlzeit mehr
auf die Hand als Spieler teilnehmen und wählt eine davon aus und bezahlt den
Preis. Die Mahlzeit-Karten legt er verdeckt für die anderen ab. Dies darf jeder
andere Spieler ebenfalls durchführen, sobald er das Gasthaus betritt. Für die
Mahlzeit erhält er 6 Punkte. Wichtig dabei ist, dass man jede Köstlichkeit nur
einmal auf seiner Reise probieren darf.
Danach setzen die Spieler ihre Reise fort und der Spieler
der als Letzter das Gasthaus betreten hat, reist als Erster wieder ab. In
dieser Weise geht es den Tokaido entlang von einem Gasthaus zum Nächsten. Sind
alle Reisenden im letzten Gasthaus angekommen, endet das Spiel und es werden
die letzten Punkte berechnet.
Der Spieler der als Erster eines der Panoramen beendet,
bekommt 3 zusätzliche Punkte, ebenso derjenige der die meisten Andenken,
Begegnungskarten, Heiße Quellen und Mahlzeitkarten besitzt. Bei Gleichstand
erhalten alle beteiligten Spieler 3 Punkte.
Zu guter Letzt bekommt der Spieler, der das meiste Gold im
Tempel gespendet hat, 10 Punkte und für die folgenden Plätze gibt es sieben,
vier und zwei Punkte. Bei fünf Spielern geht der letzte leer aus, bei
Gleichstand bekommt jeder beteiligte Spieler die vollen Punkte des Ranges. Ob
dabei Plätze übersprungen werden, kann man in der deutschen Regel nicht
ersehen, aber es ist anzunehmen dass es so gedacht ist.
Es gibt eine Sonderregel für 2 Spieler und man findet in der
Regel auch drei Varianten. Die Einführungsreise macht den Einstieg einfacher,
bei der Rückreise wird der Tokaido in anderer Richtung bereist und bei der
Gastronomiereise werden weniger Mahlzeitkarten gezogen, somit wird die Ankunft
in den Gasthäuser noch wichtiger.
In Essen 2013 kam die Erweiterung Crossroads auf den Markt.
Sie bringt einige neue Charaktere und die Möglichkeit, auf jedem Feld zwischen
2 Möglichkeiten zu wählen, immer entweder die Möglichkeit aus dem Grundspiel oder:
Auf einem Panoramafeld einen Kirschbaum nehemen und dafür
Geld und Punkte bekommen; bei den heißen Quellen kann man eine Münze bezahlen
und dafür eine Badhauskarte mit 4 Punkten bekommen.
Am Bauernhof kann man ins Casino gehen, 2 Münzen einsetzen
und mit einem Würfel zocken, im Tempel kann man statt spenden eine Amulett-Karte
erstehen, welche Sonderfunktionen bieten und in den Dörfern kann man legendäre
Objekte kaufen die entweder gesammelte Karten aufwerten oder zusätzliche Punkte
bringen.
Auf einem Begegnungsfeld kann man 1 Münze bezahlen und
bekommt dafür eine Kalligraphie-Karte, die Vorteile mit Geld und Punkten
bringt.
Antoine Bauza ist uns ja kein Unbekannter. 7 Wonders und
Bakong waren schon Preisträger im Rahmen des österreichischen Spielepreises.
Takenoko hat uns voriges Jahr sehr viel Freude bereitet, als wir mit einem
Panda Bambusstauden pflanzten. Bei Tokaido bleibt er im Genre der
Familienspiele und zeigt uns wieder, wie man mit einfachen Mechanismen und vor
allem Spieleflair und viel Spaß auf das Spielebrett bringt.
Das Spiel läuft sehr flüssig und die Züge und deren
Durchführung sind klar und auch für jüngere Mitspieler leicht nachvollziehbar.
Natürlich wird man bis zu einem bestimmten Punkt gespielt, denn wie soll man
einen Zug berechnen, wenn eine Neunjährige unbedingt das „schöne Panorama“
anfangen will, obwohl es für sie besser wäre zu den heißen Quellen zu gehen.
Aber so ist es einmal wenn man mit Kindern spielt und das darf man nicht auf
die Waagschale legen.
Die Regel ist klar strukturiert, ist man der französischen
Sprache mächtig findet man aber in dieser ein wenig mehr Klarheit und direktere
Formulierungen. Die deutsche Regel gibt es nur im Internet. Die angebotenen
Varianten haben wir nie gespielt, denn ob ich den Tokaido von SW nach NO gehe
oder umgekehrt verändert kaum etwas am Spiel und die Speisen im Gasthaus zu
verringern hätte nur die Jüngeren benachteiligt.
Das Material ist für den Preis des Spieles angemessen,
einzig die Winzigkeit der Marker haben bei mir Probleme verursacht, aber dafür
gibt es kleine Kinderhände und somit dürfen auch die Kinder einmal die Bank
spielen. Sollte es einem Bastler danach sein, dann kann er sich die
Bauanleitung des Geldes aus Holz im Internet nachblättern und sein persönliches
Spiel auf diese Weise aufwerten.
Mit der Grafik komme ich zu dem Punkt der meiner Meinung das
Spiel ausmacht. Ich muss gestehen, dass mich japanische Kunst fasziniert und
ich dahingehend vorbelastet bin. Naiade hat es aber geschafft, mit seiner
Farbenvielfalt ein grafisches Erlebnis auf das Spielbrett zu zaubern. Dadurch
gewinnt ein einfaches Reisespiel sehr viel an Flair und es fühlt sich an, als
wäre man in dem Dorf und kauft Souvenirs oder sucht sich im Gasthaus eine der
Speisen aus. Wir waren einige Male danach gleich beim Japaner essen.
Zu Strategie und Taktik kann man nicht viel sagen und auch
nicht planen. Die Taktik entsteht im Spiel, denn man ist sehr davon abhängig
was die Spieler vor einem machen. Nach einigen Spielen kennt man auch die
Kardinalfehler und vermeidet diese. Bei voller Spieleranzahl ist mir das Spiel
ein wenig zu lange. Vier Spieler haben wir als richtig empfunden.
Das Thema ist sehr gut im Spiel umgesetzt, man befindet sich
auf einer Reise per pedes durch das Japan der Edo Zeit und hat es nicht eilig.
Es kommt schon beinahe einer Sightseeingtour gleich, wenn man die heißen
Quellen besucht, Künstler auf den Straßen trifft und im nächsten Gasthaus seine
Mahlzeit zu sich nimmt. Keine Speise darf man ein zweites Mal essen, würde man
auf einer Land-und-Leute-Tour auch nicht machen und ich finde den Mechanismus
gut, dass der Letzte der das Gasthaus betritt, die kleinste Auswahl hat und
deswegen als Erster wieder raus geht, um beim nächsten Mal nicht Letzter zu
sein.
Unterm Strich, uns hat es sehr gut gefallen und ich habe
selten ein Spiel erlebt das dermaßen oft bei uns auf dem Tisch lag, denn Flair,
Glücksanteil, Schwierigkeit und taktische Möglichkeiten halten sich die Waage
um allen Mitgliedern einer Familie Spaß zu bereiten.
Spieler: 2-5
Alter: 8+
Dauer: 45+
Autor: Antoine Bauza
Grafik: Xavier Gueniffey Durin
= Naiade
Preis: ca. 40 €
Verlag: Funforge 2012
Web: www.funforge.fr
Genre: Reisespiel
Zielgruppe: Für Familien
Version: fr
Regeln: de en fr it
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Wunderschöne Grafik
Am besten zu viert
Umständlich geschriebene aber einfache Regel
Vergleichbar:
Grundsätzlich Reisespiele, in Umsetzung und Gestaltung
erstes Spiel dieser Art
Andere Ausgaben:
Asterion Press, Hobbity.eu, Hobby World,
Jolly Thinkers, Mindok, Passport Game Studios
Meine Einschätzung: 5
Kurt Schellenbauer:
Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben - Die
beste Spielbeschreibung und eine Aufforderung, mitzureisen! Tokaido ist eine
Reise wert!
Zufall (rosa): 0
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
UNSERE REZENSION
REISE DURCH JAPAN
TOKAIDO
Ryokans, Holzschnitte
und Schriftzeichen
Der Tokaido, übersetzt östlicher Seeweg, war einer der
wichtigsten Post- und Handelsstraßen des alten Japans. In der Edo Zeit
(1603-1867) verband sie den Regierungssitz in Edo (heute Tokio) mit der
kaiserlichen Hauptstadt in Kyoto.
Die Übersetzung ist ein wenig irreführend, denn diese
wichtige Handelsstraße ging nur über Land, entlang der östlichen Küste Japans.
Auf ihr waren 53 Stationen gebaut worden, sogenannte Shukuba (Poststationen).
Heute ist der Verlauf des Tokaido der meistbefahrene Verkehrsweg in Japan. Er
verbindet Tokio, Kyoto, Nagoya und Osaka.
Aus künstlerischer Sicht muss man den Holzschnittzyklus von
Utagawa (Ando) Hiroshige erwähnen, die 53 Stationen des Tokaido. Der Autor hat
den Künstler als Figur im Spiel verewigt. Der Zyklus stellt in wundervoller
Feinarbeit das Leben und die Geschehnisse dieses Handelsweges dar. Die
Farbgestaltung ist eine Augenweide und jeder Interessierte kann sich darüber im
Internet informieren. Aber genug der Schwärmereien für japanische Kunst, wenden
wir uns dem Spiel zu.
Eine quadratische weiße Schachtel mit farbenprächtiger
Grafik, die aber nicht aufdringlich wirkt, so präsentiert sich die Verpackung.
Beim Öffnen der Schachtel erkennt man sofort das es dem Grafiker Xavier Gueniffey Durin,
Naiade ist sein Künstlername, wichtig war diese Farbenvielfalt im japanischen
Stil beizubehalten ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen oder das Spiel
zu beeinflussen.
Der längliche Spielplan zeigt den Handelsweg mit
Gasthäusern, Dörfern, Tempel, heiße Quellen und vielen anderen Orten, wo man
während einer Reise verweilen kann, um Kultur und Land zu genießen. Im ersten
der fünf Gasthäuser nehmen die Spieler ihre Startposition ein.
Die Reihenfolge, wie die Spieler zum Zug kommen, ist einfach
gelöst. Im Spiel ist immer der Spieler an der Reihe dessen Figur am weitesten
hinten steht oder wie die Regel formuliert, am weitesten vom Zielort entfernt
ist. In den Gasthäusern kommt derjenige als Erster dran, der am weitesten von
der Straße entfernt steht.
Jeder Spieler zieht zwei der zehn Reisende-Plättchen, wählt
eines davon aus und stellt in diesem Spiel diesen Charakter dar und kann dessen
Vorzüge genießen. Der Reisende sagt auch aus, mit wie vielen Geldstücken der
Spieler beginnt. Die Spieler ziehen nun in Richtung des nächsten Gasthauses und
wählen dabei die zu besuchenden Orte.
Im Dorf kauft man Andenken und versucht damit Sets mit bis
zu 4 verschiedenen Symbolen zu bilden. Man zieht 3 Karten und kauft 1-3 dieser
Karten. Mit den zusammengestellten Sets bekommt man für 1/2/3/4 verschiedene
Karten 1+3+5+7 Punkte. Am Bauernhof erhält der Spieler 3 Münzen aus dem Vorrat.
Von den Panoramafeldern gibt es drei verschiedene Motive.
Die Motive bestehen aus 3, 4 oder 5 Abschnitten. Die einzelnen Abschnitte
bringen Punkte die man gutgeschrieben bekommt. In den heißen Quellen angekommen
zieht man eine Karte verdeckt und bekommt 2 oder 3 Punkte gutgeschrieben.
Auf den Begegnungsfeldern bekommt man eine Begegnungskarte
und trifft so eine Person im Spiel die dem Spieler einen einmaligen Vorteil
verschafft. Man kann Punkte, Geld, Panoramakarten bzw. Andenken erhalten oder
bekommt Geld für den Tempel.
Auf dem Tempelfeld darf der Spieler Goldmünzen an den Tempel
spenden. Für jede Münze bekommt er einen Punkt. Die gespendeten Münzen werden
im Tempel auf den Feld aufbewahrt welches die Farbe des Spielers trägt.
Der erste Spieler, der das nächste Gasthaus betritt, nimmt
den Platz ein, welcher der Straße am nächsten liegt. Die anderen Spieler
bekommen die folgenden Plätze. Der erste Spieler nimmt um eine Mahlzeit mehr
auf die Hand als Spieler teilnehmen und wählt eine davon aus und bezahlt den
Preis. Die Mahlzeit-Karten legt er verdeckt für die anderen ab. Dies darf jeder
andere Spieler ebenfalls durchführen, sobald er das Gasthaus betritt. Für die
Mahlzeit erhält er 6 Punkte. Wichtig dabei ist, dass man jede Köstlichkeit nur
einmal auf seiner Reise probieren darf.
Danach setzen die Spieler ihre Reise fort und der Spieler
der als Letzter das Gasthaus betreten hat, reist als Erster wieder ab. In
dieser Weise geht es den Tokaido entlang von einem Gasthaus zum Nächsten. Sind
alle Reisenden im letzten Gasthaus angekommen, endet das Spiel und es werden
die letzten Punkte berechnet.
Der Spieler der als Erster eines der Panoramen beendet,
bekommt 3 zusätzliche Punkte, ebenso derjenige der die meisten Andenken,
Begegnungskarten, Heiße Quellen und Mahlzeitkarten besitzt. Bei Gleichstand
erhalten alle beteiligten Spieler 3 Punkte.
Zu guter Letzt bekommt der Spieler, der das meiste Gold im
Tempel gespendet hat, 10 Punkte und für die folgenden Plätze gibt es sieben,
vier und zwei Punkte. Bei fünf Spielern geht der letzte leer aus, bei
Gleichstand bekommt jeder beteiligte Spieler die vollen Punkte des Ranges. Ob
dabei Plätze übersprungen werden, kann man in der deutschen Regel nicht
ersehen, aber es ist anzunehmen dass es so gedacht ist.
Es gibt eine Sonderregel für 2 Spieler und man findet in der
Regel auch drei Varianten. Die Einführungsreise macht den Einstieg einfacher,
bei der Rückreise wird der Tokaido in anderer Richtung bereist und bei der
Gastronomiereise werden weniger Mahlzeitkarten gezogen, somit wird die Ankunft
in den Gasthäuser noch wichtiger.
In Essen 2013 kam die Erweiterung Crossroads auf den Markt.
Sie bringt einige neue Charaktere und die Möglichkeit, auf jedem Feld zwischen
2 Möglichkeiten zu wählen, immer entweder die Möglichkeit aus dem Grundspiel oder:
Auf einem Panoramafeld einen Kirschbaum nehemen und dafür
Geld und Punkte bekommen; bei den heißen Quellen kann man eine Münze bezahlen
und dafür eine Badhauskarte mit 4 Punkten bekommen.
Am Bauernhof kann man ins Casino gehen, 2 Münzen einsetzen
und mit einem Würfel zocken, im Tempel kann man statt spenden eine Amulett-Karte
erstehen, welche Sonderfunktionen bieten und in den Dörfern kann man legendäre
Objekte kaufen die entweder gesammelte Karten aufwerten oder zusätzliche Punkte
bringen.
Auf einem Begegnungsfeld kann man 1 Münze bezahlen und
bekommt dafür eine Kalligraphie-Karte, die Vorteile mit Geld und Punkten
bringt.
Antoine Bauza ist uns ja kein Unbekannter. 7 Wonders und
Bakong waren schon Preisträger im Rahmen des österreichischen Spielepreises.
Takenoko hat uns voriges Jahr sehr viel Freude bereitet, als wir mit einem
Panda Bambusstauden pflanzten. Bei Tokaido bleibt er im Genre der
Familienspiele und zeigt uns wieder, wie man mit einfachen Mechanismen und vor
allem Spieleflair und viel Spaß auf das Spielebrett bringt.
Das Spiel läuft sehr flüssig und die Züge und deren
Durchführung sind klar und auch für jüngere Mitspieler leicht nachvollziehbar.
Natürlich wird man bis zu einem bestimmten Punkt gespielt, denn wie soll man
einen Zug berechnen, wenn eine Neunjährige unbedingt das „schöne Panorama“
anfangen will, obwohl es für sie besser wäre zu den heißen Quellen zu gehen.
Aber so ist es einmal wenn man mit Kindern spielt und das darf man nicht auf
die Waagschale legen.
Die Regel ist klar strukturiert, ist man der französischen
Sprache mächtig findet man aber in dieser ein wenig mehr Klarheit und direktere
Formulierungen. Die deutsche Regel gibt es nur im Internet. Die angebotenen
Varianten haben wir nie gespielt, denn ob ich den Tokaido von SW nach NO gehe
oder umgekehrt verändert kaum etwas am Spiel und die Speisen im Gasthaus zu
verringern hätte nur die Jüngeren benachteiligt.
Das Material ist für den Preis des Spieles angemessen,
einzig die Winzigkeit der Marker haben bei mir Probleme verursacht, aber dafür
gibt es kleine Kinderhände und somit dürfen auch die Kinder einmal die Bank
spielen. Sollte es einem Bastler danach sein, dann kann er sich die
Bauanleitung des Geldes aus Holz im Internet nachblättern und sein persönliches
Spiel auf diese Weise aufwerten.
Mit der Grafik komme ich zu dem Punkt der meiner Meinung das
Spiel ausmacht. Ich muss gestehen, dass mich japanische Kunst fasziniert und
ich dahingehend vorbelastet bin. Naiade hat es aber geschafft, mit seiner
Farbenvielfalt ein grafisches Erlebnis auf das Spielbrett zu zaubern. Dadurch
gewinnt ein einfaches Reisespiel sehr viel an Flair und es fühlt sich an, als
wäre man in dem Dorf und kauft Souvenirs oder sucht sich im Gasthaus eine der
Speisen aus. Wir waren einige Male danach gleich beim Japaner essen.
Zu Strategie und Taktik kann man nicht viel sagen und auch
nicht planen. Die Taktik entsteht im Spiel, denn man ist sehr davon abhängig
was die Spieler vor einem machen. Nach einigen Spielen kennt man auch die
Kardinalfehler und vermeidet diese. Bei voller Spieleranzahl ist mir das Spiel
ein wenig zu lange. Vier Spieler haben wir als richtig empfunden.
Das Thema ist sehr gut im Spiel umgesetzt, man befindet sich
auf einer Reise per pedes durch das Japan der Edo Zeit und hat es nicht eilig.
Es kommt schon beinahe einer Sightseeingtour gleich, wenn man die heißen
Quellen besucht, Künstler auf den Straßen trifft und im nächsten Gasthaus seine
Mahlzeit zu sich nimmt. Keine Speise darf man ein zweites Mal essen, würde man
auf einer Land-und-Leute-Tour auch nicht machen und ich finde den Mechanismus
gut, dass der Letzte der das Gasthaus betritt, die kleinste Auswahl hat und
deswegen als Erster wieder raus geht, um beim nächsten Mal nicht Letzter zu
sein.
Unterm Strich, uns hat es sehr gut gefallen und ich habe
selten ein Spiel erlebt das dermaßen oft bei uns auf dem Tisch lag, denn Flair,
Glücksanteil, Schwierigkeit und taktische Möglichkeiten halten sich die Waage
um allen Mitgliedern einer Familie Spaß zu bereiten.
Spieler: 2-5
Alter: 8+
Dauer: 45+
Autor: Antoine Bauza
Grafik: Xavier Gueniffey Durin
= Naiade
Preis: ca. 40 €
Verlag: Funforge 2012
Web: www.funforge.fr
Genre: Reisespiel
Zielgruppe: Für Familien
Version: fr
Regeln: de en fr it
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Wunderschöne Grafik
Am besten zu viert
Umständlich geschriebene aber einfache Regel
Vergleichbar:
Grundsätzlich Reisespiele, in Umsetzung und Gestaltung
erstes Spiel dieser Art
Andere Ausgaben:
Asterion Press, Hobbity.eu, Hobby World,
Jolly Thinkers, Mindok, Passport Game Studios
Meine Einschätzung: 5
Kurt Schellenbauer:
Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben - Die
beste Spielbeschreibung und eine Aufforderung, mitzureisen! Tokaido ist eine
Reise wert!
Zufall (rosa): 0
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0