Suburbia

Von der Kleinstadt zur Metropole - wir bemühen uns als Architekten, den Vorort optimal zu entwickeln. Pro Zug kann man ein Plättchen nehmen, anlegen und die Auswirkungen auf Ruf, Bevölkerung oder Einkommen bzw. Sonderfähigkeiten abwickeln oder einen Investitionsmarker legen; dann bekommt oder bezahlt man Geld in Relation zum Einkommen, passt die Bevölkerung in Relation zum Ruf an und deckt ein neues Plättchen auf. Nach dem vorgegebenen Spielende wertet man die offen liegenden Ziele am Immobilienmarkt aus, dann die geheimen Ziele der Spieler und wandelt dann je 5$ Geld in 1 Bevölkerung um. Man gewinnt mit der meisten Bevölkerung.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
23908
Tags:
ess12
Kategorien:
Legen, Setz-/Position
Erscheinungsjahr

2012
Spieler

1 - 4 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 90 Minuten

Rezension

Suburbia
UNSERE
REZENSION
 
Ausbau einer Stadt
 
Suburbia
 
zu einer Metropole
 
In
Suburbia wird man zum Bürgermeister eines kleinen Vorortes und versucht, ihn in
eine riesige Metropole umzuwandeln. Simulationen in diesem Sinne sind bei
Computerspielen ein beliebtes Thema und natürlich haben sie auch den
Brettspielsektor erobert. Als Spieler versucht man seine Stadt besser zu
gestalten als seine Mitspieler, um so den Sieg davon tragen zu können.
Bevor
der Wettstreit um die beste Metropole beginnen kann, müssen natürlich, wie bei
jedem Spiel, noch Vorbereitungen getroffen werden. Dabei sind die wichtigsten
Elemente, dass jeder Spieler in seiner Farbe einen sogenannten Stadtteilplan
erhält und an diesen jeweils ein Grundplättchen Vorortsiedlung, Volkspark und
Schwerindustrie gelegt werden. Auf diese Weise starten alle Bürgermeister mit
den gleichen Bedingungen und sollen daraus das Beste machen.
 
Ebenso
wichtig ist die Vergabe der Zielplättchen. Diese enthalten Ziele, wie zum
Beispiel Wer hat am Ende des Spiels das höchste Einkommen oder die meisten
Stadtelemente? - damit erhält man zusätzliche Siegpunkte. Dabei ist wichtig,
dass die Ziele gemischt werden und jeder teilnehmende Spieler ein Ziel erhält
und dieses, nach dem er es angesehen hat, geheim vor sich ablegt. Ebenso werden
auf den Spielplan nach Anzahl der teilnehmenden Spieler Ziele offen ausgelegt,
die alle erfüllen können, um am Ende noch zusätzliche Punkte für die eigene
Stadt zu bekommen.
 
Der
Startspieler einer jeden Partie wird zufällig ausgelost. Der Spielverlauf ist
sehr einfach, doch trotzdem besitzt jeder Spieler eine Übersichtskarte für
seine Zugaktionen und deren Auswirkungen. Ist ein Spieler am Zug, führt er vier
Aktionen in einer bestimmten Reihenfolge aus. Zuerst muss er ein Plättchen vom
Immobilienmarkt nehmen und verwenden, damit ist gemeint, dass er es bei seiner
Stadt anlegen muss, oder er legt einen Investitionsmarker. Als zweite Aktion
muss er entweder Geld zahlen oder er erhält welches, dies ist abhängig vom
Einkommen. In der dritten Aktion wird die Bevölkerung dieser Stadt auf der
Siegpunkteleiste angepasst, dieses Auf- oder Absteigen hängt vom Ruf einer
Stadt ab. Und als abschließenden Schritt muss er ein Plättchen abheben und an
die letzte Position des Immobilienmarktes legen, während alle zuvor
ausliegenden Plättchen eine Position nach vorne wandern.
 
Soviel
zum Ablauf, jetzt kurz zu den einzelnen Aktionen selbst. Vorweg nur den Hinweis,
Siegpunkte und Bevölkerung sind gleichzusetzen, das bedeutet, dass am Ende des
Spiels derjenige die beste Metropole besitzt, der die höchste Bevölkerung
aufweist. In der ersten Aktion stehen dem Spieler zwei Wahlmöglichkeiten zur
Verfügung, entweder ein Plättchen nehmen oder einen Investitionsmarker legen.
Entscheidet
sich ein Bürgermeister dafür seine Stadt zu erweitern, indem er ein Plättchen
vom Immobilienmarkt nimmt, muss er für die Errichtung dieses Gebäudes natürlich
auch die entsprechenden Kosten zahlen. Die Aufbaukosten setzen sich dabei aus
dem Grundpreis des Gebäudes sowie einem Aufpreis, der zwischen 0 und 10 Dollar
liegt, zusammen. Welcher Aufpreis gezahlt werden muss, hängt von der Position
ab, an der sich das jeweilige Plättchen im Immobilienmarkt befindet.
Nachdem
man das Plättchen gekauft hat, muss man das Gebäude in seiner Stadt errichten
und zwar so, dass es dabei mindestens ein weiteres Plättchen berührt. Dabei
müssen die Spieler beachten, dass sich die angrenzenden Plättchen in vielen
Fällen gegenseitig beeinflussen, sowohl negativ als auch positiv. Ebenso wird
mit dem Legen des Plättchens in der eigenen Stadt der Soforteffekt, den dieses
Plättchen mit sich bringt, angewandt.
 
Legt
man zum Beispiel ein Siedlungsplättchen neben eine Schwerindustrie, so sinkt
der Ruf der Stadt um einen Punkt. Was natürlich logisch ist, welcher Bürger
möchte schon in einem Industriegebiet wohnen. Würde man hingegen das gleiche
Plättchen neben einem Volkspark platzieren, steigt der Ruf der Stadt um einen
Punkt. Was ebenso logisch ist, da Stadtparks in der Nähe von Siedlungen von
Bürgern immer gerne gesehen sind und für Lebensqualität stehen. Sollte man das
Plättchen neben mehrere andere Plättchen legen, kommt es natürlich auch zu mehreren
Effekten, man muss die Platzierung also taktisch aber auch strategisch gut umsetzen.
 
Anstatt
ein Plättchen vom Immobilienmarkt zu kaufen, kann der Spieler auch ein weiteres
Grundplättchen erwerben. Dieser Zug ist gerade dann vorteilhaft, wenn man nicht
genug Einkommen hatte und die Gebäude auf dem Markt zu teuer sind. Diese Grundplättchen
sind im Vergleich sehr günstig, denn die Vorortsiedlung und die Schwerindustrie
kosten jeweils nur 3 Dollar, während der Volkspark nur 4 Dollar kostet.
Aufgrund des günstigen Preises gibt es diese Plättchen nur in beschränktem Umfang
und sollten diese ausverkauft sein, steht diese Option nicht mehr zur
Verfügung. Nach dem Erwerb eines Grundplättchens muss man ein Plättchen aus dem
Immobilienmarkt entfernen, dies kostet nur den jeweiligen Aufpreis.
Logischerweise entfernt man dabei die Plättchen, die nichts kosten, denn man
hat, wenn man sich für diese Option entscheidet, normalerweise bereits wenig
Geld.
Sollte
man als Spieler mal kein Einkommen zur Verfügung haben, was leider auch
vorkommen kann – man kann sich genauso wie in der Wirklichkeit auch hier verspekulieren
– so kann man ein See-Plättchen erwerben. Diese See-Plättchen haben zwei
Vorteile, einerseits kosten sie – bis auf den eventuellen Aufpreis – nichts,
denn man nimmt einfach ein Plättchen aus dem Immobilienmarkt und dreht dieses
auf die Rückseite. Andererseits bringt es Einkommen, denn durch das Anlegen an
andere Plättchen erhält man pro angrenzendem Plättchen jeweils 2 Dollar.
Einzige Ausnahme ist ein See-Plättchen an ein anderes See-Plättchen zu legen, in
solch einem Fall erhält man für dieses angrenzende Feld nichts. Im Optimalfall
werden so aus Nichts auf einmal 12 Dollar, die man für weitere Investitionen
verwenden kann, allerdings natürlich erst in der nächsten Runde.
 
Dies
waren die drei Optionen, die einem zur Verfügung stehen, wenn man sich für den
Zug Plättchen nehmen entscheidet. Diesem Zug steht das Legen eines
Investitionsmarkers in der ersten Aktionsphase gegenüber. Jeder Spieler hat von
Beginn an drei Investitionsmarker, die er im Laufe des Spiels auf bereits
gebaute Gebäude in seiner Stadt legen kann. Wenn man sich hierfür entschieden
hat, sucht man sich ein Plättchen ohne einen Investitionsmarker aus, legt einen
darauf und zahlt die Baukosten des Plättchens noch einmal. Dafür entscheidet
sich der Spieler, weil er den Effekt des Plättchens verdoppeln möchte. Dieser
gilt natürlich für den Rest des Spiels. Zusätzlich zu den Baukosten dieses verdoppelten
Plättchens muss der Spieler noch ein Plättchen aus dem Immobilienmarkt
entfernen, wobei diese Entsorgung wieder nur den Aufpreis kostet. In den
Testspielen wurde diese Aktion nur sehr selten ausgeführt, denn auch wenn der
Verdopplungseffekt sehr gut klingt, ist der Nutzen, den der Spieler daraus
ziehen kann, oft nur sehr gering.
 
Nach
der Wahl und des Ausführens des ersten Schrittes geht der Spieler zu seiner
zweiten Aktion über. Er erhält oder bezahlt Geld, je nachdem wo sein Einkommensmarker
liegt. Kann er seine gesamten Schulden nicht zahlen, so zahlt er so viel wie er
noch bar besitzt und zahlt die restlichen Schulden, in dem er seine
Bevölkerungszahl um den Restwert reduziert. Selbst wenn er nur auf Schulden
sitzen bleibt, muss erwähnt werden, dass die Bevölkerungsleiste nicht ins Minus
rutschen kann, sondern dann auf dem Wert Null verbleibt. Da wir als
Bürgermeister einen solchen Effekt nicht wollen, sollten wir für eine positive
Stadtbilanz sorgen.
 
In
der dritten Aktionsphase passt der Spieler seine Bevölkerung auf der Leiste an.
Die Bevölkerungsveränderung ist vom Ruf der Stadt abhängig. Je nachdem welche
Höhe der Ruf hat, wandert der Spielermarker die entsprechende Zahl nach oben
oder unten. Sollten dabei eine oder mehrere rote Linie überschritten werden,
sinken sowohl das Einkommen als auch der Ruf um jeweils einen Punkt pro überquerter
roter Linie. Die Weiterentwicklung der Stadt kostet den Bürgermeister einiges. Beim
Legen eines Plättchens während der ersten Phase kann es auch zum Überschreiten von
roten Linien kommen, dann muss eine Anpassung sofort vorgenommen werden.
Bevor
der nächste Spieler seinen Zug starten kann, muss der aktuelle Spieler in seiner
letzten Aktion den Immobilienmarkt auf den neuesten Stand bringen. Dafür wird
die Lücke, die durch das Entfernen eines Plättchens entstanden ist, aufgefüllt,
indem alle Plättchen die links von dieser Lücke liegen um ein Feld nach rechts
rücken. Danach wird das oberste Plättchen des aktuellen Stapels am Ende der
Schlange positioniert. Auf diese Weise ändern sich die Preise für einzelne
Plättchen, da der Aufpreis sinkt oder ganz wegfällt. Je kostengünstiger die
Plättchen sind, desto attraktiver sind sie für die Bürgermeister.
Das
Spielende wird eingeläutet, wenn beim Nachlegen der Plättchen in den
Immobilienmarkt das Plättchen „Nur noch eine Runde“ aufgedeckt wird. Dann wird
die aktuelle Runde, in der das Plättchen gezogen wurde, fertig gespielt und
danach folgt eine letzte Runde, die der Startspieler eröffnet. Nachdem der letzte
Spieler in dieser Runde am Zug war, folgt die Schlusswertung. Diese erfolgt in
zwei Schritten zuerst werden die Ziele ausgewertet und dann kann man noch Geld
in Bevölkerung umwandeln. Wichtig dabei ist, dass die Effekte beim
Überschreiten von roten Linien ignoriert werden.
Zuerst
werden die offenen Ziele ausgewertet. Es wird ermittelt, welcher Bürgermeister
diese jeweils alleine erfüllt, er darf dann auf der Bevölkerungsleiste die
jeweilige Punktezahl nach oben wandern. Wenn niemand oder mehrere ein Ziel
erfüllen, werden die Punkte nicht vergeben. Man muss während des Spieles also
darauf achten, dass man bei offenen Zielen die Nase vorne hat. Danach werden in
Spielerreihenfolge die geheimen Ziele aufgedeckt und nur für den jeweiligen
Besitzer ausgewertet. Dabei erhält man diese Punkte ebenfalls nur, wenn man
dieses Ziel als einziger Spieler erfüllt. Anschließend können die Bürgermeister
ihr Geld noch in Bürger umwandeln, dabei erhält man für fünf Dollar einen
Bürger.
Ist
die Schlusswertung erfolgt, ist derjenige Sieger, der die meisten Punkte auf
der Bevölkerungsleiste hat. Sollte hier Gleichstand herrschen, gewinnt der Spieler
mit dem besseren Ruf. Sollte hier wieder Gleichstand herrschen, gewinnt
derjenige mit dem höheren Einkommen. Sollte der Fall eintreten, dass auch
dieses gleich ist, zählt das restliche Geld, das man noch auf der Hand hat.
Wenn es hier auch Gleichstand gibt, einigen sich die Spieler entweder auf ein
Remis oder spielen eine Entscheidungspartie.
Suburbia
ist ein sehr abwechslungsreiches Spiel, da jede Runde anders abläuft. Zum
Gewinnen gibt es mehrere Strategien, entweder man konzentriert sich voll auf
das Einkommen oder den Ruf. Entscheidend ist, dass man bei seiner Strategie die
offenen sowie die geheimen Ziele nicht außer Acht lässt, diese können am Ende
des Spiels noch eine Wende herbeiführen. Immer im Blick sollte man auch haben,
dass eine hohe Bevölkerung, die schnell erreicht ist, auch negative Effekte mit
sich bringt. Denn umso höher man auf der Bevölkerungsleiste klettert, desto
schneller überschreitet man eine rote Linie.
Ebenso
gut ist, dass man zum Spielen dieses Spiels nicht unbedingt einen zweiten
Spieler braucht, denn es gibt zwei Solospiel-Varianten. Dazu muss nur gesagt
werden, dass das Gewinnen des Solospiels gegen seinen Roboterfreund sehr
schwierig ist und damit eine Herausforderung für den Spieler bedeutet.
Suburbia
macht sowohl alleine als auch in einer Runde von mehreren Spielern sehr viel
Spaß, da die Interaktion untereinander gefördert wird, denn manche Effekte von
Plättchen betreffen einen Spieler nicht nur allein, sondern auch die anderen.
Daher sollten die Bürgermeister weise wählen, welche Gebäude sie bauen, denn
sie wollen ja schließlich, dass ihre Stadt besser ist, als die der anderen.
 
Isabella
Schranz
 
Spieler:
1-4
Alter:
8+
Dauer:
90+
Autor:
Ted Alspach
Grafiker:
Klemens Franz
Preis:
ca. 37 Euro
Verlag:
Lookout / Bézier 2012
Web:
www.lookout-spiele.de
Genre:
Stadtbau, Legespiel
Zielgruppe:
Mit Freunden
Spezial:
Für 1 Spieler
Version:
de
Regeln:
de en it ru
Text
im Spiel: ja
 
Kommentar:
Klare,
gut strukturierte Regel
Sehr
moderne, attraktive Grafik
Realitätsnahe
Stadtbausimulation
Solovariante
 
Vergleichbar:
City
Tycoon und andere Stadtbauspiele
 
Andere
Ausgaben:
Bézier
Games, USA; uplay.it, Italien
 
Meine
Einschätzung: 4
 
Isabella
Schranz:
Eine
interessante Simulation, die die realen Elemente einer Stadtplanung
miteinbezieht, Bürger wollen nur selten in der Nähe der Industrie wohnen.
 
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0