Start frei!

Eine Rennstrecke wird ausgelegt und jeder Spieler erhält ein Lenkrad, eine Schalthebel-Figur, 6 Startkarten und 2 Carrera Coins. Für jeden der sechs Rennabschnitte eines Durchgangs legt man eine Karte verdeckt aus, dann wird aufgedeckt und ausgewertet.  Danach werden zwei neue Streckenteile ausgelegt. Carrera Coins bekommt man durch Fahrmanöver und Kartenfunktionen und nutzt sie für Spurwechsel, Kauf neuer Karten beim Boxenstopp oder aktivieren von Karten-Sonderfähigkeiten. Wer zum zweiten Mal die Ziellinie überquert, leitet das Rennende ein, der Rennabschnitt wird fertig gespielt, wer danach an erster Stelle liegt, gewinnt.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Illustratoren:
Inventarnummer:
24721
Tags:
nbg14
Kategorien:
Karten, Rennspiel
Erscheinungsjahr

2014
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

10 - 99 Jahren
Dauer

bis 120 Minuten

Rezension

UNSERE REZENSION
 
Carrera Tabletop Games
 
Start frei!
 
Von der Bahn aufs Brett!
 
Carrera Rennbahnen, die Miniaturen der Rennwagen, die
vielen unterschiedlichen Streckenführungen, ein ewig faszinierendes Spielzeug
für Autorennfans jeden Alters. Heuer bringt uns Stadlbauer, der Produzent der
Carrera Bahnen, drei Spiele zum Thema Autorennen und Carrera im Rahmen einer
neuen Serie Carrera Tabletop Games – ein Kartenspiel, ein Kinderspiel und Start
Frei, das Familienspiel des Trios.
 
Eine Rennstrecke wird aus Streckenteilen ausgelegt,
diese Streckenteile sind natürlich im bekannten Carrera-Look gehalten und
kommen erst nach und nach ins Spiel: Zu Beginn werden drei gerade Streckenteile
ausgelegt; danach wählt immer wenn ein Abschnitt absolviert ist, der an letzter
Position liegende Spieler zwei neue Streckenteile aus und legt sie am Ende der
Strecke an, bis der gewählte Kurs komplett ist. Nun bekommen wir noch jeweils
ein Lenkrad mit vier Gängen, eine Schalthebel-Figur zum Markieren des aktuell
eingelegten Gangs, einen Satz von sechs Startkarten und 2 Carrera Coins und
natürlich ein Rennauto unserer Farbe, das wir an den Start stellen. Die
restlichen Karten werden nach Vorgabe in A- und B-Stapel getrennt, gemischt und
dann wird aus den B-Karten und acht zufällig gewählten A-Karten ein Stapel für
das Spiel gebildet.
Ein Spielzug ist einfach: Man spielt eine Karte aus der
Hand verdeckt aus, dann werden die Karten aller Spieler aufgedeckt und
ausgewertet, in ansteigender Reihenfolge der Zahlen auf den gespielten Karten,
die Symbole einer Karte werden von links nach rechts umgesetzt. Grundsätzlich
nutzt man die Karten für „Schalten“ – man verändert den Gang um eine Stufe nach
oben oder unten - oder „Würfeln“, Würfeln bewegt den Wagen unter Verwendung des
dem aktuellen Gang entsprechenden Würfels. Dazu kommen noch Sonderfunktionen,
zum Beispiel die Möglichkeit ein Würfelresultat zu verändern. Sind die
gespielten Karten aller Spieler ausgewertet, ist ein Rennabschnitt beendet und
es werden wie schon beschrieben Streckenteile hinzugefügt.
 
Die Rennstrecke weist zwei Spuren auf und man kann zum
Überholen entweder Spur wechseln oder den Vordermann unter Einsatz des
Boost-Würfels direkt überholen. Die häufig vorkommenden Schikanen liefern eine
Carrera Coin, wenn man sie exakt bewältigt, ansonsten zwingen sie zum Schalten
in einen niedrigeren Gang, genauso wie das Auflaufen auf ein Auto. Auch manche
Karten können Carrera Coins bringen, Spurwechsel ist nur gegen Abgabe einer
Carrera Coin möglich.
 
Sind alle sechs Karten gespielt, folgt die Phase
Boxenstopp. Nun kann man in umgekehrter Reihenfolge der Position im Rennen gesammelte
Carrera Coins ausgeben und neue Karten aus einer Auslage von fünf Karten kaufen,
für jede neu gekaufte Karte muss man sofort eine seiner Karten aus dem Spiel
nehmen, da ein Handkartenlimit von sechs Karten gilt. Wer nicht kaufen möchte,
passt, wobei die ersten beiden Spieler, die passen, zwei bzw. einen
Boxenstopp-Marker aufdecken und sofort ausführen. Das kann gegen Ende
erhebliche Vorteile bringen, da zwei der sechs Marker einen zusätzlichen Zug
mit der Aktion „Würfeln“ bringen.
 
Soweit der generelle Rennverlauf – es gibt dazu noch
viele Feinheiten wie die unterschiedlichen Auswirkungen der Schikanen auf
Führenden und Nachkommende, Überholmanöver, DRS-Marker für einmaligen Einsatz
als Trostpflaster für angesagte und misslungene direkte Überholmanöver, und so
weiter.
 
Die vor Spielbeginn frei gewählte oder entsprechend
einer der Vorgaben zusammengesetzte Rennstrecke wird insgesamt zweimal
befahren, wobei man natürlich für die zweite Runde schon den gesamten
Streckenverlauf kennt. Wer nach zwei Runden als Erster die Ziellinie überquert,
leitet das Rennende ein – wer noch nicht an der Reihe war, führt die Aktion
seiner Karte aus.  Wer danach an erster Stelle liegt, das heißt am weitesten
hinter der Ziellinie steht, gewinnt.
 
Zuallererst entlockt einem schon die Optik des Materials
ein „wow“, Carrera Bahn tatsächlich nun als Spielbrett, einfach toll. Der Rest
des Materials entspricht in seiner Qualität diesem Standard, ein gelungenes
Gimmick ist der Würfelbecher in Form des Schalthebels der Carrera-Bahn!
 
Der erste gute Eindruck setzt sich bei den Spielregeln
fort, hier auch zuallererst einmal in der Optik, es gibt eine gut strukturierte
Regel und dazu ein Übersichtsblatt für den Spielaufbau mit den ersten beiden
Abschnitten einer Einstiegsparte, Karte für Karte erklärt. Interessanterweise
wurde dieses Beispiel für drei Spieler ausgelegt, und das zu Recht, denn wir
sind zum Schluss gekommen, dass drei Spieler wirklich die ideale Spielerzahl
für das Spiel ist, sie bringt genau die richtige Mischung zwischen ziemlich
ungestört fahren und ziemlichem Gedrängel auf der Strecke mit teurem
Spurwechsel. Eine Unklarheit bezüglich der Schikane-Regeln erwies sich als
Nachfrage als Druckfehler bei einer Schikane, wobei wir von uns aus zum selben
Schluss kamen und die Schikane als nicht vorhanden betrachteten.
Was das Spiel tatsächlich zum schon auf der Packung als
solches bezeichneten Familienspiel macht, ist das Fehlen von Ausscheiden durch
Fahrfehler und auch sonstige Zusatzfaktoren wie Wetter oder
Streckeneigenschaften usw. Der Glücksanteil aus dem Würfeln für die Geschwindigkeit
und der taktische Anteil aus den Einflussmöglichkeiten über die Karten sind
grundsätzlich gut ausbalanciert, allerdings sind haben DRS-Chips für
misslungene Überholmanöver und die Boxenstopp-Marker sehr unterschiedliche
Auswirkungen.
 
Als Fazit bleibt ein trotz kleiner Irritationen positiver
Gesamteindruck, immerhin galt es in ziemlich große Fußstapfen zu treten, sowohl
vom Rennfeeling der hauseigenen Carrera-Bahnen her als auch vonseiten bekannten
Autorenn-Spiele wie Formule D und andere. Dem Autorenteam ist eine solide
Simulation gelungen, absolut familientauglich, und dafür war es ja auch
gedacht. Start frei für ein neues Rennen!
 
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: 30+
Autor: Klemens Franz, Hanno Girke, Dale Yu
Grafiker: Andreas Resch, Klemens Franz
Preis: ca. 23 Euro
Verlag: Stadlbauer Marketing + Vertrieb 2014
Web: www.carreragames.com
Genre: Auto-Rennen
Zielgruppe: Für Familien
Version: de
Regeln: de
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Tolles Material mit Carrera-Bahn-Flair
Einfache Grundregeln
Glück und Karteneinsatz gut ausbalanciert
 
Vergleichbar:
Alle Autorennspiele mit Einsatz von Karten und
Schaltmanövern
 
Andere Ausgaben:
Derzeit keine
 
Meine Einschätzung: 5
 
Dagmar de Cassan:
Der Start ist geglückt! Carrera-Feeling auf dem
Spielplan! Ein simpler Mechanismus für ein nettes Familienspiel mit guter
Balance zwischen Glück und Karteneinsatz.
 
Zufall (rosa): 2
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 0
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 1
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 1
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0