
Russian Railroads
Russland am Ende des 19. Jahrhunderts. Zar Alexander III. lässt die Transsibirische Eisenbahn und andere Routen bauen. In einer attraktiven Mischung aus Ressourcenmanagement und Worker Placement versucht man, das größte und fortschrittlichste Streckennetz zu errichten und die eigenen Arbeiter immer sinnvoll einzusetzen. Ressourcen sind knapp und man muss sie sich genau einteilen – verwendet man sie für die Strecke nach Sibirien oder für die wichtige und lukrative Strecke nach St. Petersburg. Aber nach Kiew könnte man gut punkten. Außerdem könnte man noch Fabriken an Tableaus anbauen, die, richtig eingesetzt, Vorteile beim Streckenbau bringen.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
24534
Tags:
ess13
, sh14ex
, dsp14
Kategorien:
Wirtschaft, Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex, Eisenbahn
Rezension
Russian Railroads
Unsere Rezension
Mit der TransSib durch Russland
Russian Railroads
Alle Wege kommen aus Moskau
Die
Spieler schlüpfen in die Rolle eines Eisenbahnlinienbesitzers. Als solcher
versuchen sie das eigene Gleissystem so auszubauen, dass es ihnen am meisten
bringt und somit am lukrativsten ist. Die Geschichte zeigt, dass mit der
Eisenbahn auch die Industrialisierung zunimmt und diese führt wiederum zu
Wohlstand. In diesem Sinne unterstützen den Eisenbahnlinienbesitzer Ingenieure,
Industrielle sowie Hilfsarbeiter.
Das
Streckennetz, das während des Spiels die meisten Siegpunkte erwirtschaftet, ist
am erfolgreichsten. Das Ziel ist es also möglichst viele Siegpunkte zu
bekommen. Doch bevor man die Arbeit an seinem Streckennetz aufnehmen kann,
müssen noch einige Dinge hergerichtet und geklärt werden.
Der
Spielplan kommt in die Mitte, so dass alle Mitspieler ihn gut sehen können und
jeder Spieler erhält in seiner Farbe ein Spielertableau, fünf der sieben
Hilfsarbeiter sowie zwei Anzeigefiguren, die beide am Spielplan platziert
werden, der eine auf der Siegpunkteleiste und der andere auf der Übersicht für
die Spielerreihenfolge. Dies lässt schon vermuten, dass sich die Reihenfolge
während des Spiels ändern kann. Neben diesen sind noch weitere Vorkehrungen zu
treffen, bevor man sich in das Geschäft mit der Eisenbahn stürzen kann, doch
diese kann man gut in der Regel nachlesen.
Kurz
erklärt werden sollte der Spielplan sowie die Spielertableaus. Beginnen wir mit
dem Spielplan, dieser ist in vier unterschiedliche Bereiche geteilt. In den Bereichen
können die Spieler unterschiedliche Aktionen nutzen, um ihr Streckennetz zu
verbessern.
Es
gibt einen Bereich für Gleisbau, der, ja, einem hilft seine Gleise weiter zu
verlegen, ebenso gibt es einen Bereich für Lokomotiven oder Industrien.
Lokomotiven legen fest, wie weit auf einer der drei Strecken gefahren werden
kann und Industrien bringen einem Spieler verschiedene zusätzliche Vorteile. Zu
diesen Bereichen gehört auch der sonstige Bereich, der Aktionen umfasst, die
man bei keinem der anderen Bereiche unterbringen konnte, die aber trotzdem sehr
nützlich und hilfreich sind. Der dritte Bereich ist wichtig für die Spielerreihenfolge,
damit man diese verändern kann, muss man hier eine Aktion setzen. Ebenso gibt
es einen Bereich für Ingenieure auf dem Plan. Ingenieure sind vorteilhafte
Helfer, die einem bestimmte Spielzüge exklusiv ermöglichen.
Das
Spielertableau liegt so vor einem Spieler, dass die Transsib-Strecke von Moskau
nach Wladiwostok am oberen Ende ist. Sonst zeigt es noch zwei weitere Strecken,
die man bauen kann. Eine davon ist die Strecke von Moskau nach St. Petersburg
sowie eine von Moskau nach Kiew. Die wichtigste Strecke dieser drei ist die
Transsib, denn diese bringt nach den schwarzen Gleisen, die anders farbigen
Gleise ins Spiel, die immer mehr Siegpunkte einbringen. Aus diesem Grund darf
man bei dieser Strecke und aufgrund ihrer Länge im Gegensatz zu den anderen
beiden Strecken auch zwei Lokomotiven liegen haben.
Auf
dem Tableau ist auch eine Industrieleiste zu sehen. Der Marker für diese Leiste
befindet sich zu Beginn auf null und mit jeder Stufe, die man auf der
Industrieleiter nach oben steigt, erhält man Siegpunkte in der Wertung. Jedoch
gibt es einen Punkt, ab dem Industrien benötigt werden, damit man seinen Marker
weiter nach vorne ziehen kann. Die Industrien haben Effekte, die beim Ausbau
des eigenen Streckennetzes hilfreich sind.
Die
Gleise haben unterschiedliche Farben und bringen unterschiedliche Punkte. So erhält
man für schwarze Gleise keine Punkte, während die grauen Gleise einen Punkt
wert sind usw. Damit die Gleise den Eisenbahnlinienbesitzer auch tatsächlich
Siegpunkte bringen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Die Gleise mit
niedrigeren Werten müssen auf der jeweiligen Strecke weiter bewegt werden, damit
anschließend höherwertige Gleise gebaut werden dürfen, da auf dem gleichen Feld
nicht zwei Gleise stehen dürfen, weshalb Gleise mit niedrigerem Wert auch nicht
überholt werden können. Grau darf schwarz also nicht überholen, man muss dementsprechend,
um grau bewegen zu können, immer zuerst Platz schaffen und schwarz weiter bewegen.
Die
zweite Bedingung ist, dass die Gleise nur bis zu dem Punkt gewertet werden, bis
zu dem die Lok fährt. Eine Lok kann abhängig von ihrer Stärke bis zu neun
Felder weit fahren. Hat man also auf einer Strecke eine 3er-Lok eingesetzt und
das graue Gleis steht schon auf dem vierten Feld der jeweiligen Strecke, so
wird trotzdem nur bis zum Feld drei gewertet.
Doch
jetzt noch einmal zurück zum Spielablauf. Das gesamte Spiel wird in acht Runden
gespielt, was sich sehr kurz anhört, doch in Wirklichkeit aufgrund der
zahlreichen Möglichkeiten sehr lang werden kann. Damit man den Überblick nicht
verliert, in welcher Runde man sich gerade befindet, kann man im
Ingenieursbereich die jeweilige Runde ablesen. In diesem Bereich können pro
Runde immer zwei Ingenieure aktiv von allen genutzt und ein weiterer von einem
der Spieler angeworben werden. Am Ende jeder Runde werden die Ingenieure eine Position
nach vorne geschoben, wodurch ein Feld frei wird, das Auskunft darüber gibt,
wie viele Runden noch zu spielen sind.
Eine
sehr nützliche Funktion, denn auf diese Weise hat man immer im Blick, wie lange
das Spiel noch dauern wird. Dies hilft gerade Spielern, die gerne ein, zwei
Runden vorausplanen. Aber auch Spielern, die nicht so weit vorausplanen, ist
dies eine Hilfe, denn so haben sie immer im Kopf, dass sie ihre Runde optimal
nutzen müssen, um einen Vorteil daraus ziehen zu können. Dieser Mechanismus ist
für mich ein großer Pluspunkt.
Eine
jede Runde wird in Spielerreihenfolge gespielt, wobei die Spielerreihenfolge in
der ersten Runde zufällig ausgewählt wird und ab dann aktiv von den Spielern
verändert werden kann. Ist man der aktive Spieler kann man seine Arbeiter
einsetzen um Aktionen auszuführen. Manche Aktionen kosten nur einen Arbeiter,
während andere zwei kosten und manche sogar drei Arbeiter. Da man zu Beginn nur
fünf Arbeiter zur Verfügung hat, sollte man bei der Auswahl der Aktionen immer
gezielt vorgehen.
Es
gibt einiges, das man beim Setzen der Aktionen beachten muss. Man darf nur eine
Aktion wählen, die nicht schon von einem anderen Spieler mit seinen Arbeiter
genutzt wurde. Das heißt, man kann womöglich nicht jede Runde alle wichtigen Züge
selbst nutzen. Ebenso darf man nur solche Aktionen nutzen, die man auch vollständig
ausführen kann. Man darf also keine Aktion wählen und sie dann verfallen
lassen, jede muss aktiv genutzt werden.
Dies
ist sehr gut, denn so zwingt man manche Spieler, die manchmal zu überhastet
einen Zug machen, länger über ihre Züge nachzudenken und diese entsprechend zu
setzen. Im Besonderen verhindert man auf diese Weise auch eine allzu destruktive
Spielweise, bei der man einfach den anderen etwas wegnimmt, nur damit er es
nicht bekommt.
Die
Aktion wird, sobald man sich für sie entschieden und seine Arbeiter darauf
platziert hat, sofort ausgeführt. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe,
man macht also immer nur einen Zug, wenn man an der Reihe ist. Es lassen sich
aber auch Dominoeffekte auslösen. Diese begreift man aber erst während des Spielens
und sie helfen einem sehr, wenn man sie gezielt nutzen kann.
Es
wird solange gesetzt bis alle Spieler ihre Arbeiter eingesetzt und anschließend
gepasst haben. Dies ist notwendig, weil die Möglichkeit besteht, dass man eine
Münze statt einem Arbeiter setzt. Das Geld entspricht dann einem Arbeiter und
man kann auf diese Weise noch eine Aktion machen. Es ist nur fraglich, wie
nützlich diese weitere Aktion ist. Man sollte nämlich sparsam mit dieser
Methode umgehen, denn am Beginn des Spiels hat man nur eine Münze zur Verfügung
und es gibt nur eine Aktion mit der man regulär Münzen bekommt.
Sobald
man gepasst hat, dreht man seine Reihenfolgekarte um und erhält entsprechende
Siegpunkte. Wobei der Startspieler der Runde nie Siegpunkte erhält, schließlich
ist er als Erster in der Runde dran. Sobald alle gepasst haben, kommt es zu
einer Wertung. Gewertet werden alle Gleise, die man gebaut hat und die mit
einer Lok erreichbar sind, sowie die Punkte auf der Industrieleiste.
Ein
kleiner Hinweis: Auf der Strecke Moskau-Kiew erhält man auch für die schwarzen
Gleise Punkte bis zum Feld vier, wenn man die Bedingungen erfüllt. Dabei werden
die Werte, der einzelnen Felder, die man mit den Gleisen erreicht, addiert und
nicht nur die Punkte, die direkt unter dem erreichten Feld stehen. Diese Punkte
erhält man in jeder Wertung und eine Wertung findet nach einer jeden Runde
statt. Also kommt es insgesamt zu acht Wertungen.
Das
Spiel hat viele Facetten und Möglichkeiten, die man beachten muss um das Spiel
zu gewinnen. Ein zentraler Punkt, der dabei sehr wichtig ist, man darf sich
nicht zu sehr auf eine Sache konzentrieren, sondern muss versuchen auf allen
Wegen Punkte zu bekommen. In zwei Partien habe ich mich auf das Vorantreiben
der Industrie konzentriert, das zwar sehr viele Punkte bringt, doch nur dann
gut ist, wenn man es mit anderen Elementen kombiniert, da dieser Weg alleine
nicht ausreicht.
In
der ersten Partie hatte ich den Streckenbau einigermaßen im Griff, während ich
ihn beim zweiten Mal fast ganz vergessen habe und mich nur auf die Industrie fokussiert
hatte. Bei der ersten Partie habe ich aber keine Ingenieure gehabt, was mich
trotz meiner Führung über Runden schließlich den Sieg gekostet hat.
Bei
der zweiten Partie war ich ebenso lange Zeit weit vorne, doch bin ich dann noch
knapp auf den dritten Platz gerutscht, weil mein Streckennetz nicht gut
ausgebaut war. Der Sieger dieser Partie hat sich voll auf die bei den Strecken
zu holenden Bonuspunkte konzentriert und hat die Industrie nur nebenbei laufen
lassen.
Es
zeigt sich also, dass man bei diesem Spiel vieles beachten muss, auf das man
erst im Laufe des Spielens kommt. Trotzdem macht es sehr viel Spaß und gerade
deshalb spielt man es gerne wieder, da sich noch dazu jede Partie aufgrund der
vielen Möglichkeiten völlig anders entwickelt.
Isabella
Schranz
Spieler:
2-4
Alter:
12+
Dauer:
120+
Autor:
Helmut Ohley, Leonhard Orgler
Grafiker:
Claus Stephan, Martin Hoffmann
Preis:
ca. 37 Euro
Verlag:
Hans im Glück 2013
Web:
www.schmidtspiele.de
Genre:
Eisenbahn, Worker placement
Zielgruppe:
Für Experten
Version:
de
Regeln:
de en fr nl pl
Text
im Spiel: nein
Kommentar:
Vielfältige
Strategien möglich
Gute
Mischung nötig, Punkten aus nur einem Teilbereich führt nicht zum Ziel
Gute
Regeln
Hoher
Wiederspielwert
Vergleichbar:
Stone
Age
Andere
Ausgaben:
999
Games, Bard Centrum Gier, Filosofia, Z-Man Games
Meine
Einstufung:
Isabella
Schranz:
Man
sollte manchmal die Reihenfolge manipulieren um dadurch bestimmte Aktionen
zuerst ausführen zu können, denn wer zuerst kommt, der mahlt zuerst.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 3
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 1
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
Unsere Rezension
Mit der TransSib durch Russland
Russian Railroads
Alle Wege kommen aus Moskau
Die
Spieler schlüpfen in die Rolle eines Eisenbahnlinienbesitzers. Als solcher
versuchen sie das eigene Gleissystem so auszubauen, dass es ihnen am meisten
bringt und somit am lukrativsten ist. Die Geschichte zeigt, dass mit der
Eisenbahn auch die Industrialisierung zunimmt und diese führt wiederum zu
Wohlstand. In diesem Sinne unterstützen den Eisenbahnlinienbesitzer Ingenieure,
Industrielle sowie Hilfsarbeiter.
Das
Streckennetz, das während des Spiels die meisten Siegpunkte erwirtschaftet, ist
am erfolgreichsten. Das Ziel ist es also möglichst viele Siegpunkte zu
bekommen. Doch bevor man die Arbeit an seinem Streckennetz aufnehmen kann,
müssen noch einige Dinge hergerichtet und geklärt werden.
Der
Spielplan kommt in die Mitte, so dass alle Mitspieler ihn gut sehen können und
jeder Spieler erhält in seiner Farbe ein Spielertableau, fünf der sieben
Hilfsarbeiter sowie zwei Anzeigefiguren, die beide am Spielplan platziert
werden, der eine auf der Siegpunkteleiste und der andere auf der Übersicht für
die Spielerreihenfolge. Dies lässt schon vermuten, dass sich die Reihenfolge
während des Spiels ändern kann. Neben diesen sind noch weitere Vorkehrungen zu
treffen, bevor man sich in das Geschäft mit der Eisenbahn stürzen kann, doch
diese kann man gut in der Regel nachlesen.
Kurz
erklärt werden sollte der Spielplan sowie die Spielertableaus. Beginnen wir mit
dem Spielplan, dieser ist in vier unterschiedliche Bereiche geteilt. In den Bereichen
können die Spieler unterschiedliche Aktionen nutzen, um ihr Streckennetz zu
verbessern.
Es
gibt einen Bereich für Gleisbau, der, ja, einem hilft seine Gleise weiter zu
verlegen, ebenso gibt es einen Bereich für Lokomotiven oder Industrien.
Lokomotiven legen fest, wie weit auf einer der drei Strecken gefahren werden
kann und Industrien bringen einem Spieler verschiedene zusätzliche Vorteile. Zu
diesen Bereichen gehört auch der sonstige Bereich, der Aktionen umfasst, die
man bei keinem der anderen Bereiche unterbringen konnte, die aber trotzdem sehr
nützlich und hilfreich sind. Der dritte Bereich ist wichtig für die Spielerreihenfolge,
damit man diese verändern kann, muss man hier eine Aktion setzen. Ebenso gibt
es einen Bereich für Ingenieure auf dem Plan. Ingenieure sind vorteilhafte
Helfer, die einem bestimmte Spielzüge exklusiv ermöglichen.
Das
Spielertableau liegt so vor einem Spieler, dass die Transsib-Strecke von Moskau
nach Wladiwostok am oberen Ende ist. Sonst zeigt es noch zwei weitere Strecken,
die man bauen kann. Eine davon ist die Strecke von Moskau nach St. Petersburg
sowie eine von Moskau nach Kiew. Die wichtigste Strecke dieser drei ist die
Transsib, denn diese bringt nach den schwarzen Gleisen, die anders farbigen
Gleise ins Spiel, die immer mehr Siegpunkte einbringen. Aus diesem Grund darf
man bei dieser Strecke und aufgrund ihrer Länge im Gegensatz zu den anderen
beiden Strecken auch zwei Lokomotiven liegen haben.
Auf
dem Tableau ist auch eine Industrieleiste zu sehen. Der Marker für diese Leiste
befindet sich zu Beginn auf null und mit jeder Stufe, die man auf der
Industrieleiter nach oben steigt, erhält man Siegpunkte in der Wertung. Jedoch
gibt es einen Punkt, ab dem Industrien benötigt werden, damit man seinen Marker
weiter nach vorne ziehen kann. Die Industrien haben Effekte, die beim Ausbau
des eigenen Streckennetzes hilfreich sind.
Die
Gleise haben unterschiedliche Farben und bringen unterschiedliche Punkte. So erhält
man für schwarze Gleise keine Punkte, während die grauen Gleise einen Punkt
wert sind usw. Damit die Gleise den Eisenbahnlinienbesitzer auch tatsächlich
Siegpunkte bringen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Die Gleise mit
niedrigeren Werten müssen auf der jeweiligen Strecke weiter bewegt werden, damit
anschließend höherwertige Gleise gebaut werden dürfen, da auf dem gleichen Feld
nicht zwei Gleise stehen dürfen, weshalb Gleise mit niedrigerem Wert auch nicht
überholt werden können. Grau darf schwarz also nicht überholen, man muss dementsprechend,
um grau bewegen zu können, immer zuerst Platz schaffen und schwarz weiter bewegen.
Die
zweite Bedingung ist, dass die Gleise nur bis zu dem Punkt gewertet werden, bis
zu dem die Lok fährt. Eine Lok kann abhängig von ihrer Stärke bis zu neun
Felder weit fahren. Hat man also auf einer Strecke eine 3er-Lok eingesetzt und
das graue Gleis steht schon auf dem vierten Feld der jeweiligen Strecke, so
wird trotzdem nur bis zum Feld drei gewertet.
Doch
jetzt noch einmal zurück zum Spielablauf. Das gesamte Spiel wird in acht Runden
gespielt, was sich sehr kurz anhört, doch in Wirklichkeit aufgrund der
zahlreichen Möglichkeiten sehr lang werden kann. Damit man den Überblick nicht
verliert, in welcher Runde man sich gerade befindet, kann man im
Ingenieursbereich die jeweilige Runde ablesen. In diesem Bereich können pro
Runde immer zwei Ingenieure aktiv von allen genutzt und ein weiterer von einem
der Spieler angeworben werden. Am Ende jeder Runde werden die Ingenieure eine Position
nach vorne geschoben, wodurch ein Feld frei wird, das Auskunft darüber gibt,
wie viele Runden noch zu spielen sind.
Eine
sehr nützliche Funktion, denn auf diese Weise hat man immer im Blick, wie lange
das Spiel noch dauern wird. Dies hilft gerade Spielern, die gerne ein, zwei
Runden vorausplanen. Aber auch Spielern, die nicht so weit vorausplanen, ist
dies eine Hilfe, denn so haben sie immer im Kopf, dass sie ihre Runde optimal
nutzen müssen, um einen Vorteil daraus ziehen zu können. Dieser Mechanismus ist
für mich ein großer Pluspunkt.
Eine
jede Runde wird in Spielerreihenfolge gespielt, wobei die Spielerreihenfolge in
der ersten Runde zufällig ausgewählt wird und ab dann aktiv von den Spielern
verändert werden kann. Ist man der aktive Spieler kann man seine Arbeiter
einsetzen um Aktionen auszuführen. Manche Aktionen kosten nur einen Arbeiter,
während andere zwei kosten und manche sogar drei Arbeiter. Da man zu Beginn nur
fünf Arbeiter zur Verfügung hat, sollte man bei der Auswahl der Aktionen immer
gezielt vorgehen.
Es
gibt einiges, das man beim Setzen der Aktionen beachten muss. Man darf nur eine
Aktion wählen, die nicht schon von einem anderen Spieler mit seinen Arbeiter
genutzt wurde. Das heißt, man kann womöglich nicht jede Runde alle wichtigen Züge
selbst nutzen. Ebenso darf man nur solche Aktionen nutzen, die man auch vollständig
ausführen kann. Man darf also keine Aktion wählen und sie dann verfallen
lassen, jede muss aktiv genutzt werden.
Dies
ist sehr gut, denn so zwingt man manche Spieler, die manchmal zu überhastet
einen Zug machen, länger über ihre Züge nachzudenken und diese entsprechend zu
setzen. Im Besonderen verhindert man auf diese Weise auch eine allzu destruktive
Spielweise, bei der man einfach den anderen etwas wegnimmt, nur damit er es
nicht bekommt.
Die
Aktion wird, sobald man sich für sie entschieden und seine Arbeiter darauf
platziert hat, sofort ausgeführt. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe,
man macht also immer nur einen Zug, wenn man an der Reihe ist. Es lassen sich
aber auch Dominoeffekte auslösen. Diese begreift man aber erst während des Spielens
und sie helfen einem sehr, wenn man sie gezielt nutzen kann.
Es
wird solange gesetzt bis alle Spieler ihre Arbeiter eingesetzt und anschließend
gepasst haben. Dies ist notwendig, weil die Möglichkeit besteht, dass man eine
Münze statt einem Arbeiter setzt. Das Geld entspricht dann einem Arbeiter und
man kann auf diese Weise noch eine Aktion machen. Es ist nur fraglich, wie
nützlich diese weitere Aktion ist. Man sollte nämlich sparsam mit dieser
Methode umgehen, denn am Beginn des Spiels hat man nur eine Münze zur Verfügung
und es gibt nur eine Aktion mit der man regulär Münzen bekommt.
Sobald
man gepasst hat, dreht man seine Reihenfolgekarte um und erhält entsprechende
Siegpunkte. Wobei der Startspieler der Runde nie Siegpunkte erhält, schließlich
ist er als Erster in der Runde dran. Sobald alle gepasst haben, kommt es zu
einer Wertung. Gewertet werden alle Gleise, die man gebaut hat und die mit
einer Lok erreichbar sind, sowie die Punkte auf der Industrieleiste.
Ein
kleiner Hinweis: Auf der Strecke Moskau-Kiew erhält man auch für die schwarzen
Gleise Punkte bis zum Feld vier, wenn man die Bedingungen erfüllt. Dabei werden
die Werte, der einzelnen Felder, die man mit den Gleisen erreicht, addiert und
nicht nur die Punkte, die direkt unter dem erreichten Feld stehen. Diese Punkte
erhält man in jeder Wertung und eine Wertung findet nach einer jeden Runde
statt. Also kommt es insgesamt zu acht Wertungen.
Das
Spiel hat viele Facetten und Möglichkeiten, die man beachten muss um das Spiel
zu gewinnen. Ein zentraler Punkt, der dabei sehr wichtig ist, man darf sich
nicht zu sehr auf eine Sache konzentrieren, sondern muss versuchen auf allen
Wegen Punkte zu bekommen. In zwei Partien habe ich mich auf das Vorantreiben
der Industrie konzentriert, das zwar sehr viele Punkte bringt, doch nur dann
gut ist, wenn man es mit anderen Elementen kombiniert, da dieser Weg alleine
nicht ausreicht.
In
der ersten Partie hatte ich den Streckenbau einigermaßen im Griff, während ich
ihn beim zweiten Mal fast ganz vergessen habe und mich nur auf die Industrie fokussiert
hatte. Bei der ersten Partie habe ich aber keine Ingenieure gehabt, was mich
trotz meiner Führung über Runden schließlich den Sieg gekostet hat.
Bei
der zweiten Partie war ich ebenso lange Zeit weit vorne, doch bin ich dann noch
knapp auf den dritten Platz gerutscht, weil mein Streckennetz nicht gut
ausgebaut war. Der Sieger dieser Partie hat sich voll auf die bei den Strecken
zu holenden Bonuspunkte konzentriert und hat die Industrie nur nebenbei laufen
lassen.
Es
zeigt sich also, dass man bei diesem Spiel vieles beachten muss, auf das man
erst im Laufe des Spielens kommt. Trotzdem macht es sehr viel Spaß und gerade
deshalb spielt man es gerne wieder, da sich noch dazu jede Partie aufgrund der
vielen Möglichkeiten völlig anders entwickelt.
Isabella
Schranz
Spieler:
2-4
Alter:
12+
Dauer:
120+
Autor:
Helmut Ohley, Leonhard Orgler
Grafiker:
Claus Stephan, Martin Hoffmann
Preis:
ca. 37 Euro
Verlag:
Hans im Glück 2013
Web:
www.schmidtspiele.de
Genre:
Eisenbahn, Worker placement
Zielgruppe:
Für Experten
Version:
de
Regeln:
de en fr nl pl
Text
im Spiel: nein
Kommentar:
Vielfältige
Strategien möglich
Gute
Mischung nötig, Punkten aus nur einem Teilbereich führt nicht zum Ziel
Gute
Regeln
Hoher
Wiederspielwert
Vergleichbar:
Stone
Age
Andere
Ausgaben:
999
Games, Bard Centrum Gier, Filosofia, Z-Man Games
Meine
Einstufung:
Isabella
Schranz:
Man
sollte manchmal die Reihenfolge manipulieren um dadurch bestimmte Aktionen
zuerst ausführen zu können, denn wer zuerst kommt, der mahlt zuerst.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 3
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 1
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0