
Royal Turf
Sieben Pferde gehen an den Start. Sie werden mit Würfelwurf bewegt, der Würfel zeigt 3x den Pferdekopf und je 1x drei andere Symbole. Zu Spielbeginn werden Wetten auf die Pferde platziert, mit einfachem und doppeltem Einsatz. Danach beginnt das Rennen. Die Spieler würfeln reihum und bewegen ein Pferd laut Tabelle, ein Pferd kann erst dann ein zweites Mal bewegt werden, wenn alle Pferde einmal bewegt wurden. Wird Feld 25 passiert, werden Zwischenspurt-Chips platziert. Geht ein Pferd durchs Ziel, endet das Rennen, die Wett-Chips werden aufgedeckt und ausbezahlt, die Quoten hängen von der Platzierung des Pferdes und von der Anzahl der Spieler ab, die darauf gewettet haben. Nach einem Rennen werden die Wetten ausgezahlt. Nach drei Pferderennen gewinnt der Spieler mit dem höchsten Gewinnbetrag. Überarbeitung von Turf Horse Racing Game, Gibsons 1995. Würfel- und Wettspiel * 2-6 Spieler ab 10 Jahren * Autor: Reiner Knizia * 26 921 1, alea, Deutschland, 2001 * ca. 45 min * ca. 14 € *** alea * www.aleaspiele.de
Ludografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
12282
Tags:
hdb01
, hdb03
, hdb02
, sdj01n
, nbg01
Kategorien:
Würfel, Rennspiel
Spielbeschreibung
Die Pferde für jedes Rennen werden vom verdeckten Stapel aufgedeckt, die Pferde Platziert, dann setzen die Spieler reihum je einen Chip auf eine der 7 Bietflächen, bis alle Chips vergeben sind, nur 1 Chip pro Spieler pro Fläche. Die Pferde werden mit Würfelwurf bewegt, der Würfel zeigt 3x den Pferdekopf und je 1x drei andere Symbole. Die Spieler würfeln reihum und bewegen ein Pferd laut Tabelle, ein Pferd kann erst dann ein zweites Mal bewegt werden, wenn alle Pferde einmal bewegt wurden. Wird Feld 25 passiert, werden Zwischenspurt-Chips platziert. Geht ein Pferd durchs Ziel, endet das Rennen, die Wett-Chips werden aufgedeckt und ausbezahlt, die Quoten hängen von der Platzierung des Pferdes und von der Anzahl der Spieler ab, die darauf gewettet haben. Nach einem Rennen werden die Wetten ausgezahlt. Nach drei Pferderennen gewinnt der Spieler mit dem höchsten Gewinnbetrag.
Rezension
royal_turf_2
Royal Turf
Das Spiel
Royal Turf
von Reiner Knizia
für 2-6 Spieler ab 10 Jahren
45-60 min
alea, 2001
WIN Wertung: WWW S I
UU AA * 2-6 (4-5) m
Ascot – Damit verbindet man Pferderennen in England. Seit dem
Ende des 19. Jahrhunderts treffen sich immer zu Sommerbeginn die Schönen und
Reichen des britischen Hochadels und der High Society um ihr Fest der Pferde zu
zelebrieren. In der heutigen Zeit degradiert sich diese Veranstaltung zur
Hutmodenschau, dies ist die Meinung eines Pferdeliebhabers. Nirgends auf dieser
Welt kommt an einem Ort soviel Geld mit soviel schlechtem Geschmack zusammen.
Wer Interesse hat kann sich die heurigen Hutkreationen im Internet anschauen,
absolut unglaublich was man alles am Kopf tragen kann. Zum Glück hat Reiner
Knizia sein neues Spiel, dem ureigensten Thema dieses
Festes gewidmet, dem Pferderennen. Nachdem ich mich mit Pferden etwas befasst
habe und meine Spielleidenschaft allgemein bekannt ist, habe ich mir natürlich
sofort dieses Spiel gegriffen.
Als Stefan Brück in Essen
2000 Wyatt Earp auf den Markt brachte, war ich mir noch nicht im klaren, warum Alea von
seiner Linie der hochwertigen Spiele abweicht. Als jedoch Royal Turf in Nürnberg 2001
vorgestellt wurde, sah ich den Sinn darin, denn jeder Spieleverlag braucht
erstens zwei Standbeine und wie oft mussten wir schon warten bis unsere
Spielegesellschaft vollständig war und wir noch gerne rasch etwas spielen
wollten. Diese beiden Spiele sind dafür sehr gut geeignet. Die zweite
Spielelinie von alea trägt die bekannten Merkmale auf der Schachtel, wie wir es
schon von den anderen Spielen gewohnt sind, fortlaufende Nummer, einheitliches
Erscheinungsbild sowohl am Deckel als auch auf den Seitenteilen. Der
Unterschied liegt im Format. Mit den Aussenmaßen 23 x 18 x 4 cm hat es das
Format eines Buches und nimmt damit nicht allzuviel Platz weg in unseren
Regalen, Koffern und Taschen. Der Inhalt der Schachtel besteht aus 1 Spielplan,
der die Rennbahn zeigt, mit den Feldern 1 – 33, der Quotentabelle und den
Bietflächen, 7 verschiedenfärbige Rennpferde, natürlich mit Jockey, 21
Pferdekarten, 24 Wettchips mit den Werten, 0-1-1-2, 6 Farbkärtchen, damit auch
die Vergesslichen unter uns während des Spieles noch wissen welche Farbe sie
haben, 1 Pace-Plättchen, ein Würfel mit den Symbolen 3x Pferdekopf und je 1x
Helm, Sattel und Hufeisen, jede Menge englische Pfund als Spielgeld,
schließlich sind wir auf der Rennbahn um Geld zu verdienen. Das Spiel verläuft
über 3 Rennen. Wer danach das meiste Geld gewonnen hat, ist der Sieger. Keines
der Pferde ist einem bestimmten Spieler zugeordnet, sondern alle Spieler
bewegen je nach Würfelwurf das eine oder andere Pferd.
Die 21 Pferdekarten werden gut gemischt und die ersten
sieben werden aufgedeckt. Die Reihenfolge ist zugleich auch die
Startreihenfolge des ersten Rennens, wobei zu beachten ist, dass das erste
Pferd auf Feld 33 startet und das zweite auf Feld 32 usw. bis das letzte auf
Feld 27 steht. Man legt die Pferdekarten außerhalb des Spielplans offen an die
dementsprechenden Bietflächen. Sollte dabei ein Pferd ein zweites Mal gezogen
werden, so wird es verdeckt unter den Stapel geschoben und ein neues
aufgedeckt, solange bis alle sieben Bietflächen die dazugehörigen Pferde haben.
Das Pace-Plättchen wird auf das Feld 18 gelegt. Jeder Spieler erhält sein
Farbplättchen und die Wettchips mit den Werten 1-1-2. Beim ersten Rennen wird
gelost, wer die erste Wette platziert. Dieser Spieler legt einen seiner drei
Wettchips offen auf eine der sieben Bietflächen. Alle Wetten die abgegeben
werden, beziehen sich auf die ersten drei Plätze, so die Pferde diese
erreichen, gibt es dafür Geld. Auf jedem Bietfeld darf höchstens eine Wette pro
Spieler platziert werden und bereits gelegt Chips dürfen nicht umgelegt werden.
Die Zahl auf den Wettchips gibt die Anzahl der Wetten an. Nachdem jeder Spieler
dreimal an der Reihe war wird das Wetten beendet und das Rennen beginnt.
Wer die erste Wette platziert hat, beginnt mit dem Rennen,
indem er den Würfel wirft und ein beliebiges Pferd um so viele Felder zieht wie
die jeweilige Pferdekarte anzeigt. Die vier Symbole sind mit unterschiedlichen
Zahlen versehen. Das erste Symbol, der Pferdekopf - auf dem Würfel 3x
vertreten, steigt bei den Karten von links nach rechts immer um eines an. Earl
Grey hat damit immer nur ein Feld und Othello immer sieben Felder zu ziehen.
Das zweite Symbol ist der Jockeyhut, das dritte der Sattel und das vierte das
Hufeisen. Diese Symbole haben Werte von eins bis fünfzehn und sind ohne System
angeordnet, wenn man davon absieht, dass, wenn der Wert des Pferdekopfes mal
drei gerechnet wird und die anderen Werte dazu addiert werden, die Gesamtsumme
30 entsteht. Wenn ein Spieler ein Pferd bewegt hat, wird die dazugehörige Karte
ein Stück vom Spielbrett weg geschoben und dieses Pferd darf erst wieder bewegt
werden wenn alle anderen bereits gezogen wurden. So ist gewährleistet, dass
alle Pferde gleich oft an die Reihe kommen.
Da Zugzwang herrscht, muss man würfeln und ein Pferd
bewegen auch wenn dies zum eigenen Nachteil ist. Es darf allerdings nur ein
Pferd auf einem Feld stehen. Sollte das Feld besetzt sein wird das jeweilige
Pferd auf das letzte freie dahinter liegende Feld gestellt. Es kann daher
durchaus passieren, dass sich ein Pferd nicht bewegen kann. Das Pferd gilt in
jedem Fall als gezogen. Das erste Pferd, das Feld 18 erreicht oder
überschreitet bringt am Ende des Rennen einen Bonus von 100 englischen Pfund
pro abgegebener Wette. Wenn eines der Pferde als erster die Start/Ziellinie
überschreitet, wird es auf das entsprechende Kreisfeld neben der Quotentabelle
gestellt. Mit dem zweiten wird ebenso verfahren und wenn der dritte durchs Ziel
geht, wird das Rennen sofort beendet und das jetzt am letzten Platz liegende
Pferd bekommt ebenso seinen Platz auf dem Spielbrett.
Beim Siegerpferd beginnend werden die Wetten
zusammengezählt, welche auf dieses Pferd platziert wurden und in Quotentabelle
wird abgelesen, wie viel Geld die jeweiligen Spieler erhalten. Auf die gleiche
Weise wird mit den Zweit- und Drittplatzierten verfahren. Das Pace-Plättchen
bringt pro Wette 100 Pfund und der letzte muss pro Wette 100 Pfund Strafe
zahlen. Es gibt allerdings keine Möglichkeit Schulden zu machen. Jeder Spieler
bezahlt immer nur soviel wie er besitzt. Die Spieler entfernen die Wettchips
und die Pferde vom Spielbrett. Die Pferdekarten werden aus dem Spiel genommen
und es werden die nächsten sieben Karten aufgedeckt. Die erste Wette gibt der
Spieler mit dem meisten Geld ab, bei Gleichstand wird gelost. Nachdem das
dritte Rennen vollendet ist - in diesem werden die Wettauszahlungen und die
Strafen verdoppelt - siegt der Spieler mit dem meisten Geld. Sollte die
Spielergesellschaft aus nur 2-4 Personen bestehen, so empfiehlt der Autor eine
Variante. Jeder Spieler erhält zusätzlich den Wettchip mit dem Wert 0 und alle
Wetten werden verdeckt abgegeben. Das Spiel geht über 4 Wettrunden und die
platzierten Chips dürfen nicht mehr angesehen werden. Die Chips mit dem Wert
null dienen nur zum Bluffen. Die restlichen Regeln bleiben gleich.
Nachdem ich am Anfang dieser Spielelinie skeptisch
gegenüberstand, muss ich mittlerweile feststellen, dass sowohl Wyatt Earp als
auch Royal Turf eine Bereicherung sind. Wenn auch Zweiteres die Parallelen zu
dem alten Klassiker „Jockey“ welches erstmals 1973 bei Ravensburger erschien,
nicht verleugnen kann. Reiner Knizia hat aber
sicher nicht kopiert, sondern ein eigenständiges Spiel geschaffen, welches
einen guten Unterhaltungswert bietet und welches man immer wieder gerne spielt,
ich habe bei der zwanzigsten Partie aufgehört zu zählen. Es werden einige zu
Recht sagen, warum ein Würfelspiel spielen, wenn ich auch nicht zu den
glücklichen Würflern gehöre. Man muss dem Autor allerdings das Kompliment
aussprechen, und das wiederum spricht für Reiner
Knizia, dass mit der gleichmäßigen Verteilung der Zahlen
auf den Pferdekarten kein Pferd wirkliche Vorteile hat und damit hat es auch
für Schlechtwürfler einen gewissen Reiz. Man muss im richtigen Moment nicht
sein bevorzugtes Pferd bewegen sondern vielleicht eine gegnerisches, das
schlechtere Zahlen hat. Im speziellen Fall betrifft dies „Othello“ der beim
Symbol Pferdekopf die höchste Zahl, nämlich die sieben trägt. Sollte freundlich
gespielt werden und dieses Pferde am Start im vorderen Drittel stehen, ist er
immer unter den ersten drei platziert. Wenn man im richtigen Moment das
richtige Pferd bewegt und ab und zu etwas taktiert, wird man den Glücksfaktor
des Würfels etwas minimieren können.
Empfehlenswert ist das Spiel sicher auch für diejenigen
unter uns die gerne zocken. Denn es hat sich auch herausgestellt, dass man ein
gutes Maß an Risiko eingehen muss um dieses Spiel zu gewinnen. Die optimale
Spieleranzahl liegt bei vier bis fünf Spielern. Bei sechs möchte ich die
Empfehlung aussprechen eine 1er Wette pro Spieler weniger zu setzen, da sonst
zu viele Wetten ausliegen. Ebenso die Variante verdeckt zu setzen kann auch bei
mehreren Spielern angewandt werden, ich glaube allerdings dass dabei der Reiz
des Setzens etwas verloren geht. Diese Vorschläge solltet ihr allerdings selbst
ausprobieren, da auch bei unseren Partien die Meinungen darüber geteilt waren.
Und so spiele ich eine Partie nach der anderen und mein Spielerblut kocht bei
Dreierwetten, Siegwetten oder Platzierung und wenn die Pferde einlaufen freuen
wir uns auf das nächste Rennen und wir rufen laut
„AUF-AUF ihr Spieler dieser Welt, lasst uns zocken, bis
sich die Balken biegen!“
Royal Turf
Das Spiel
Royal Turf
von Reiner Knizia
für 2-6 Spieler ab 10 Jahren
45-60 min
alea, 2001
WIN Wertung: WWW S I
UU AA * 2-6 (4-5) m
Ascot – Damit verbindet man Pferderennen in England. Seit dem
Ende des 19. Jahrhunderts treffen sich immer zu Sommerbeginn die Schönen und
Reichen des britischen Hochadels und der High Society um ihr Fest der Pferde zu
zelebrieren. In der heutigen Zeit degradiert sich diese Veranstaltung zur
Hutmodenschau, dies ist die Meinung eines Pferdeliebhabers. Nirgends auf dieser
Welt kommt an einem Ort soviel Geld mit soviel schlechtem Geschmack zusammen.
Wer Interesse hat kann sich die heurigen Hutkreationen im Internet anschauen,
absolut unglaublich was man alles am Kopf tragen kann. Zum Glück hat Reiner
Knizia sein neues Spiel, dem ureigensten Thema dieses
Festes gewidmet, dem Pferderennen. Nachdem ich mich mit Pferden etwas befasst
habe und meine Spielleidenschaft allgemein bekannt ist, habe ich mir natürlich
sofort dieses Spiel gegriffen.
Als Stefan Brück in Essen
2000 Wyatt Earp auf den Markt brachte, war ich mir noch nicht im klaren, warum Alea von
seiner Linie der hochwertigen Spiele abweicht. Als jedoch Royal Turf in Nürnberg 2001
vorgestellt wurde, sah ich den Sinn darin, denn jeder Spieleverlag braucht
erstens zwei Standbeine und wie oft mussten wir schon warten bis unsere
Spielegesellschaft vollständig war und wir noch gerne rasch etwas spielen
wollten. Diese beiden Spiele sind dafür sehr gut geeignet. Die zweite
Spielelinie von alea trägt die bekannten Merkmale auf der Schachtel, wie wir es
schon von den anderen Spielen gewohnt sind, fortlaufende Nummer, einheitliches
Erscheinungsbild sowohl am Deckel als auch auf den Seitenteilen. Der
Unterschied liegt im Format. Mit den Aussenmaßen 23 x 18 x 4 cm hat es das
Format eines Buches und nimmt damit nicht allzuviel Platz weg in unseren
Regalen, Koffern und Taschen. Der Inhalt der Schachtel besteht aus 1 Spielplan,
der die Rennbahn zeigt, mit den Feldern 1 – 33, der Quotentabelle und den
Bietflächen, 7 verschiedenfärbige Rennpferde, natürlich mit Jockey, 21
Pferdekarten, 24 Wettchips mit den Werten, 0-1-1-2, 6 Farbkärtchen, damit auch
die Vergesslichen unter uns während des Spieles noch wissen welche Farbe sie
haben, 1 Pace-Plättchen, ein Würfel mit den Symbolen 3x Pferdekopf und je 1x
Helm, Sattel und Hufeisen, jede Menge englische Pfund als Spielgeld,
schließlich sind wir auf der Rennbahn um Geld zu verdienen. Das Spiel verläuft
über 3 Rennen. Wer danach das meiste Geld gewonnen hat, ist der Sieger. Keines
der Pferde ist einem bestimmten Spieler zugeordnet, sondern alle Spieler
bewegen je nach Würfelwurf das eine oder andere Pferd.
Die 21 Pferdekarten werden gut gemischt und die ersten
sieben werden aufgedeckt. Die Reihenfolge ist zugleich auch die
Startreihenfolge des ersten Rennens, wobei zu beachten ist, dass das erste
Pferd auf Feld 33 startet und das zweite auf Feld 32 usw. bis das letzte auf
Feld 27 steht. Man legt die Pferdekarten außerhalb des Spielplans offen an die
dementsprechenden Bietflächen. Sollte dabei ein Pferd ein zweites Mal gezogen
werden, so wird es verdeckt unter den Stapel geschoben und ein neues
aufgedeckt, solange bis alle sieben Bietflächen die dazugehörigen Pferde haben.
Das Pace-Plättchen wird auf das Feld 18 gelegt. Jeder Spieler erhält sein
Farbplättchen und die Wettchips mit den Werten 1-1-2. Beim ersten Rennen wird
gelost, wer die erste Wette platziert. Dieser Spieler legt einen seiner drei
Wettchips offen auf eine der sieben Bietflächen. Alle Wetten die abgegeben
werden, beziehen sich auf die ersten drei Plätze, so die Pferde diese
erreichen, gibt es dafür Geld. Auf jedem Bietfeld darf höchstens eine Wette pro
Spieler platziert werden und bereits gelegt Chips dürfen nicht umgelegt werden.
Die Zahl auf den Wettchips gibt die Anzahl der Wetten an. Nachdem jeder Spieler
dreimal an der Reihe war wird das Wetten beendet und das Rennen beginnt.
Wer die erste Wette platziert hat, beginnt mit dem Rennen,
indem er den Würfel wirft und ein beliebiges Pferd um so viele Felder zieht wie
die jeweilige Pferdekarte anzeigt. Die vier Symbole sind mit unterschiedlichen
Zahlen versehen. Das erste Symbol, der Pferdekopf - auf dem Würfel 3x
vertreten, steigt bei den Karten von links nach rechts immer um eines an. Earl
Grey hat damit immer nur ein Feld und Othello immer sieben Felder zu ziehen.
Das zweite Symbol ist der Jockeyhut, das dritte der Sattel und das vierte das
Hufeisen. Diese Symbole haben Werte von eins bis fünfzehn und sind ohne System
angeordnet, wenn man davon absieht, dass, wenn der Wert des Pferdekopfes mal
drei gerechnet wird und die anderen Werte dazu addiert werden, die Gesamtsumme
30 entsteht. Wenn ein Spieler ein Pferd bewegt hat, wird die dazugehörige Karte
ein Stück vom Spielbrett weg geschoben und dieses Pferd darf erst wieder bewegt
werden wenn alle anderen bereits gezogen wurden. So ist gewährleistet, dass
alle Pferde gleich oft an die Reihe kommen.
Da Zugzwang herrscht, muss man würfeln und ein Pferd
bewegen auch wenn dies zum eigenen Nachteil ist. Es darf allerdings nur ein
Pferd auf einem Feld stehen. Sollte das Feld besetzt sein wird das jeweilige
Pferd auf das letzte freie dahinter liegende Feld gestellt. Es kann daher
durchaus passieren, dass sich ein Pferd nicht bewegen kann. Das Pferd gilt in
jedem Fall als gezogen. Das erste Pferd, das Feld 18 erreicht oder
überschreitet bringt am Ende des Rennen einen Bonus von 100 englischen Pfund
pro abgegebener Wette. Wenn eines der Pferde als erster die Start/Ziellinie
überschreitet, wird es auf das entsprechende Kreisfeld neben der Quotentabelle
gestellt. Mit dem zweiten wird ebenso verfahren und wenn der dritte durchs Ziel
geht, wird das Rennen sofort beendet und das jetzt am letzten Platz liegende
Pferd bekommt ebenso seinen Platz auf dem Spielbrett.
Beim Siegerpferd beginnend werden die Wetten
zusammengezählt, welche auf dieses Pferd platziert wurden und in Quotentabelle
wird abgelesen, wie viel Geld die jeweiligen Spieler erhalten. Auf die gleiche
Weise wird mit den Zweit- und Drittplatzierten verfahren. Das Pace-Plättchen
bringt pro Wette 100 Pfund und der letzte muss pro Wette 100 Pfund Strafe
zahlen. Es gibt allerdings keine Möglichkeit Schulden zu machen. Jeder Spieler
bezahlt immer nur soviel wie er besitzt. Die Spieler entfernen die Wettchips
und die Pferde vom Spielbrett. Die Pferdekarten werden aus dem Spiel genommen
und es werden die nächsten sieben Karten aufgedeckt. Die erste Wette gibt der
Spieler mit dem meisten Geld ab, bei Gleichstand wird gelost. Nachdem das
dritte Rennen vollendet ist - in diesem werden die Wettauszahlungen und die
Strafen verdoppelt - siegt der Spieler mit dem meisten Geld. Sollte die
Spielergesellschaft aus nur 2-4 Personen bestehen, so empfiehlt der Autor eine
Variante. Jeder Spieler erhält zusätzlich den Wettchip mit dem Wert 0 und alle
Wetten werden verdeckt abgegeben. Das Spiel geht über 4 Wettrunden und die
platzierten Chips dürfen nicht mehr angesehen werden. Die Chips mit dem Wert
null dienen nur zum Bluffen. Die restlichen Regeln bleiben gleich.
Nachdem ich am Anfang dieser Spielelinie skeptisch
gegenüberstand, muss ich mittlerweile feststellen, dass sowohl Wyatt Earp als
auch Royal Turf eine Bereicherung sind. Wenn auch Zweiteres die Parallelen zu
dem alten Klassiker „Jockey“ welches erstmals 1973 bei Ravensburger erschien,
nicht verleugnen kann. Reiner Knizia hat aber
sicher nicht kopiert, sondern ein eigenständiges Spiel geschaffen, welches
einen guten Unterhaltungswert bietet und welches man immer wieder gerne spielt,
ich habe bei der zwanzigsten Partie aufgehört zu zählen. Es werden einige zu
Recht sagen, warum ein Würfelspiel spielen, wenn ich auch nicht zu den
glücklichen Würflern gehöre. Man muss dem Autor allerdings das Kompliment
aussprechen, und das wiederum spricht für Reiner
Knizia, dass mit der gleichmäßigen Verteilung der Zahlen
auf den Pferdekarten kein Pferd wirkliche Vorteile hat und damit hat es auch
für Schlechtwürfler einen gewissen Reiz. Man muss im richtigen Moment nicht
sein bevorzugtes Pferd bewegen sondern vielleicht eine gegnerisches, das
schlechtere Zahlen hat. Im speziellen Fall betrifft dies „Othello“ der beim
Symbol Pferdekopf die höchste Zahl, nämlich die sieben trägt. Sollte freundlich
gespielt werden und dieses Pferde am Start im vorderen Drittel stehen, ist er
immer unter den ersten drei platziert. Wenn man im richtigen Moment das
richtige Pferd bewegt und ab und zu etwas taktiert, wird man den Glücksfaktor
des Würfels etwas minimieren können.
Empfehlenswert ist das Spiel sicher auch für diejenigen
unter uns die gerne zocken. Denn es hat sich auch herausgestellt, dass man ein
gutes Maß an Risiko eingehen muss um dieses Spiel zu gewinnen. Die optimale
Spieleranzahl liegt bei vier bis fünf Spielern. Bei sechs möchte ich die
Empfehlung aussprechen eine 1er Wette pro Spieler weniger zu setzen, da sonst
zu viele Wetten ausliegen. Ebenso die Variante verdeckt zu setzen kann auch bei
mehreren Spielern angewandt werden, ich glaube allerdings dass dabei der Reiz
des Setzens etwas verloren geht. Diese Vorschläge solltet ihr allerdings selbst
ausprobieren, da auch bei unseren Partien die Meinungen darüber geteilt waren.
Und so spiele ich eine Partie nach der anderen und mein Spielerblut kocht bei
Dreierwetten, Siegwetten oder Platzierung und wenn die Pferde einlaufen freuen
wir uns auf das nächste Rennen und wir rufen laut
„AUF-AUF ihr Spieler dieser Welt, lasst uns zocken, bis
sich die Balken biegen!“