The Rise of Queensdale

Im Tal von Queensdale soll eine Stadt und dann ein Schloss gebaut werden. Man kontrolliert ein Viertel der Stadt, baut Häuser und Schloss und sammelt Ruhm. In den Partien der Kampagne spielt man Runden; erreicht jemand ein Epochenziel, endet eine Partie; die Kampagne endet mit erfolgreichem Abschluss der letzten Epoche durch einen Spieler. Man strebt unterschiedliche Ziele an und macht unterschiedliche Fortschritte. Im Spielverlauf kommen Sticker für neue Regeln, Aktionsplan, Übersichtstafel, Spielplan, Charaktertafeln und individuelle Würfel dazu und verändern das Spiel unwiderruflich. Auch nach Erreichen des letzten Epochenziels wieder spielbar.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Illustratoren:
Inventarnummer:
27515
Tags:
nbg18
Kategorien:
Experten, komplex, Legacy
Erscheinungsjahr

2018
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

The Rise of Queensdale
Legacy bei Alea
 
The Rise of Queensdale
 
Eine spoilerfreie Rezension
 
Vor seinem offiziellen Erscheinungsdatum im April 2018 war
The Rise of Queensdale in aller Munde. Nicht nur einmal wurde ich von
Spielerfreunden und auch Autoren darauf angesprochen, wie groß das Legacy-Spiel
von Inka und Markus Brand angekündigt wurde. Sein Ruf eilte dem Autoren-Duo
voraus, hatten es doch mit sehr guten Kennerspielen wie dem preisgekrönten Village
sein Talent für anspruchsvolle und innovative Spielekunst klar gezeigt. Warum
sich dann nicht auch des Legacy-Konzepts annehmen, das zum damaligen Zeitpunkt
am Markt bereits erfolgreich vertreten war, aber im Bereich der Euro Games
noch auf sich warten ließ?
 
Die Schachtel von The Rise of Queensdale fällt deutlich
größer aus als die Werke bestehender alea-Spielereihen und beginnt mit dem aufgedruckten
Einser ihre eigene Serie. Ein sehr schönes Detail wie ich finde, nicht nur für
Sammler der alea/Ravensburger Spiele.
 
Ein Kompliment gebührt ebenso Michael Menzel, der sich bei
der Illustration des Frontcovers einmal mehr selbst übertroffen hat. Es zeigt
das Tal von Queensdale, wo alles seinen Anfang haben soll. Seine Majestät, König
Nepomuk II., möchte hier zur schnelleren Genesung seiner Königin ein Schloss
erbauen lassen und legt diese Aufgabe in unsere Hände. Schnell wird das Tal in
vier gleich große Lehen unter uns Getreuen aufgeteilt und schon kann das Spiel
beginnen.
 
Der Bau des Schlosses dauert mehrere Epochen (Partien)
lang und diese sind in Runden unterteilt. Jedem von uns stehen in einer Runde
fünf Würfel zur Verfügung, auf deren sechs Seiten je einmal die Rohstoffe Holz,
Stein, Gulden und Lehm und zweimal das Aktions-Symbol abgebildet sind. Zu
Rundenbeginn würfeln alle gleichzeitig, danach geht es reihum, beginnend beim
Startspieler, weiter. Ist man an der Reihe, darf man genau einen seiner Würfel
passend einsetzen. Für gewürfelte Rohstoffe gibt es am Spielplan bis zu zwei
Ressourcen der jeweiligen Sorte. Sie werden für beinahe alle Einsetzfelder des
Aktionsplans benötigt und sind deshalb hart umkämpft. Möchte man beispielweise
seinen Grund um ein neues Gebäude erweitern, werden mindestens fünf Baustoffe
und oftmals auch eine Handvoll Gulden fällig. Ein Preis, der sich durchaus
bezahlt macht, denn neben besonderen Spielvorteilen winken auch wichtige
Ruhmespunkte zur Erfüllung des Epochenziels.
 
Als hilfreiche Unterstützung erweist sich hierfür auch die
Aktion des Kundschafters zum Einsammeln von Kräuterplättchen. Für einen Würfel
mit Aktions-Symbol bewegt sich der gute Herr bis zu vier Hoffelder weit und
sammelt dabei alle ihm bekannten Kräuter und ebenso viele Boni ein. Zu anfangs
noch etwas unbeholfen, wächst das Wissen deines fleißigen Helfers mit jeder
Kräuterhütte und so auch dein Ansehen beim König.
 
Eins mit Mutter Natur und mit bestandener
Baumeisterprüfung sollen wir als letzten Punkt an der Tagesordnung noch das
königliche Volk bei Laune halten, denn ein Schlossbau ist kein Zuckerschlecken
und gemeinsam kommt man auch schneller an sein Ziel. Grund genug, auch hierfür
eine Aktion aufzuwenden und im Tausch gegen Nahrung (Brot) unseren Stellenwert
in der Gesellschaft zu verbessern. Zum Dank erhalten wir Ruhmespunkte und über
Produktionsgebäude weitere Rohstoffe.
 
Haben alle Spieler ihre Würfel eingesetzt, endet eine
Runde und die nächste kann beginnen. Gespielt wird bis mindestens einer von uns
sein Epochenziel über die Ruhmespunkteleiste erreicht hat. Ihm oder ihnen werden
ab diesem Zeitpunkt neue Aufgaben zuteil, doch ist es noch ein weiter Weg bis
zu deren Erledigung. Der Aufstieg Queensdales kann beginnen.
 
Bereits im Einstiegsspiel des alea Legacy-Spiels wird
schnell klar, dass es ein Rennen um Rohstoffe und Gebäude ist. Zeit für die
Erfüllung aller Aufgaben hätte man genügend, stünden einem nicht die Mitspieler
dauernd im Weg und auf den besten Aktionsfeldern. Bei den Rohstoffen hat man
jede Runde eine neue Chance auf den doppelten Ertrag, etwas anders verhält es sich
mit den Gebäuden. Nachzügler bezahlen hier zusätzliche Kosten oder müssen sich
einen gänzlich neuen Plan zurechtlegen.
Das bringt ein gutes Maß an Spannung und Interaktion
hinein, die beide bei vielen Euro Games oft fehlen. Auch die Grafik und
Geschichte laden zu mehr ein und sorgen durchaus für interessante Veränderungen
im Spiel. Wovon ich persönlich weniger halte, ist die Erzählstruktur bzw. ihr
Aufbau, der damit einhergeht. In unseren Partien konnte ich nicht alle Aspekte
der Geschichte Queensdales kennenlernen. Deren neuen Mechaniken nach dem
Durchspielen einfach hinzuzufügen, kann man auf jeden Fall machen, nimmt mir
aber doch viel vom Legacy-Flair weg. Schade finde ich in diesem Zusammenhang
auch, dass sich das Spiel nicht komplett zurücksetzen lässt.
 
Alles in allem gefällt mir das Spiel sehr gut und auch
besser als Charterstone. Empfehlen würde ich es besonders Freunden von
Strategie-Spielen im Kennerbereich, nur sollte man sich dafür regelmäßig
treffen, um die Geschichte fertig zu erzählen und möglichst viele neue Aspekte
kennenzulernen. Für mich als Liebhaber schwerer Geschütze ein wenig zu
generisch, aber dennoch eine schöne Erfahrung, zu der man mich auch ein
weiteres Mal überreden könnte.
 
Dennis Rappel
 
Spieler: 2-4
Alter: 12+
Dauer: 60+
Autor: Inka & Markus Brand
Gestaltung: Michael Menzel
Preis: ca. 68 Euro
Verlag: alea / Ravensburger 2018
Web: www.ravensburger.de
Genre: Legacy, Strategie
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en
Text im Spiel: ja
 
Kommentar:
Schöne Illustrationen
Interessante Geschichte
Bewährte Mechaniken
Gutes Regelwerk
Generisches Spielthema
 
Vergleichbar:
Charterstone
 
Andere Ausgaben:
Ravensburger (en)
 
Meine Einstufung: 5
 
Dennis Rappel:
Eine interessante Erfahrung als
kompetitives Euro- und Legacy-Spiel mit solidem Konzept und genügend
Interaktion, doch für mich ein wenig zu generisch für einen Dauerbrenner und
leider spielt man auch nicht durch die ganze Geschichte.
 
Zufall (rosa):
2
Taktik
(türkis): 3
Strategie
(blau): 2
Kreativität (dunkelblau):
0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis
(orange): 1
Kommunikation
(rot): 0
Interaktion
(braun): 2
Geschicklichkeit
(grün): 0
Action
(dunkelgrün): 0