
Rhein
Seit der Antike war der Rhein einer der bedeutendsten Handelswege Europas, 13 Städte entlang des Rheins haben Hafen, Bahnstation oder Flughafen, und alle außer London sind über Straßen erreichbar. In Runden hat man Phasen für Bestellungen, Beladen, Haltepunkte für Fahrten Reservieren, Fahrzeuge bewegen und entladen, Aufträge durch Verkauf erfüllen und Zugende. In den Phasen agieren die Spieler in umgekehrter Reihenfolge ihres Geldbestands. Nach Runden entsprechend Spieleranzahl werden Strafen für unerfüllte Bestellungen, Container auf Transportbögen und Lastwagen mit Hypothek abgezogen und man gewinnt mit dem meisten Geld.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
ItalienischLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
27085
Tags:
ess17
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex
Rezension
Rhein: River Trade
Rezension
Ein Fluss quer durch Europa
RHEIN RIVER TRADE
Handel und Transport entlang des Rheins
Nach Railroad Revolution ist dies das zweite binnen 12
Monaten veröffentlichte Spiel von Marco Canetta und Stefania Niccolini (Ehepaar
im Alltag; und auch Autoren von Africa Park, The Doge Ship und Zhanguo). Thema
von Rhein River Trade ist der Gütertransport entlang des großen Flusses;
sehr lange Kähne befahren die Kanäle entlang des Rheins, aber auch Straßen und
Schienen sind hier sehr beschäftigt, von Basel in der Schweiz, quer durch
Frankreich und Deutschland bis zur Ankunft in den Niederlanden und an der
Nordsee.
Bild 1
Die quadratische Spieleschachtel enthält einen langen
schmalen Plan, mit dem Rhein in der Mitte, und mit Straßen, Schienen und
Luftwegen die in Basel beginnen und elf andere Städte berühren; die meisten
davon in Deutschland, aber auch Straßburg (F), Rotterdam (NL) und London (UK)
sind dabei. Jede Stadt verfügt über verschiedene Transporteinrichtungen, daher
zeigt der Plan spezielle Icons zur Identifikation in jeder Stadt. Ein weißer
Pfad verbindet die vier Flughäfen: Basel, Frankfurt, Düsseldorf and London.
Die Schachtel enthält auch 14 Tafeln für die Fahrzeuge
(Kähne, Züge und Flugzeuge), ein Kartendeck mit zu erfüllenden Aufträgen
(Verträgen), eine Anzahl von Pappmarkern zum Reservieren von Fahrzeugen, zwei
Lastwagen-Kärtchen pro Spieler, ein paar Holzscheiben als Zeitmarker und eine
Handvoll bunter Würfel als Container für die Waren.
Bild 2
Bitte so groß wie möglich
Die Spieler wählen Verträge, um Waren in Basel zu laden und
in diversen Städten abzuliefern. Dazu müssen sie passende Fahrzeuge zu einem
guten Preis mieten, um die Container zu laden und zeitgerecht an die
ausgewählten Ziele zu transportieren.
Jeder Spieler hat eine eigene Tafel, zwei Lastwagen Kärtchen
und 15 Containerwürfel seiner Farbe, dazu eine Scheibe zum Markieren von Geld
am Plan; man beginnt mit 20 “Münzen”.
Neben dem Plan liegen neun Fahrzeug-Tafeln in drei Farben -
weiß, rot und schwarz, je eine für Flugzeuge, Kähne und Züge: Die Anzahl und
Farbe pro Sorte hängt von der Spieleranzahl ab. Jede Tafel hat Platz für die
Reservierungsmarker - weiße auf die weiße Tafel, etc.
Es gibt auch zwei Spezialkärtchen für zwei Spezialleisten am
Plan, um die 1-10 Runden des Spiels und die 6 Phasen jeder Runde zu markieren.
Ein Spiel kann mindestens 7 Runden mit Spielern bis zu maximal 12 Runden mit
zwei oder drei Spielern dauern.
Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.
Geld verdient man durch billigstmögliches Mieten der Fahrzeuge und verkaufen
der Waren zum höchstmöglichen Preis, immer in Bezug zur Lieferzeit.
Zu Beginn jeder Runde werden zwei Aufträge pro Spieler
ausgelegt.
Bild 3
Sie zeigen eine Zahl für die Zielstadt der Lieferung, drei
mögliche Verkaufskombinationen als Option, dazu die maximale Lieferzeit für die
Waren in die Stadt und die Geldstrafe, die für zu späte Lieferung zu bezahlen
ist. Jeder Spieler (vom ärmsten zum reichsten) wählt einen Auftrag und legt ihn
offen aus; dann wird eine Anzahl Zeitmarker auf die Karte gelegt, je nach
Lieferzeit für den Vertrag - z.B. drei Marker für Lieferung binnen drei Runden.
Nun müssen die Spieler die Waren auf die verfügbaren
Fahrzeuge laden; jede Tafel zeigt die Städte, die ein Fahrzeug erreichen kann -
eine Zahlenleiste steht oben auf der Tafel - und die spezielle Ladekapazität
als nummerierte Felder, sie variiert Minimum von sechs Containern für das weiße
Flugzeug zum Maximum von 14 Containern für den schwarzen Schleppkahn.
Bild 4
Rechts auf der Tafel stehen die Werte für die “Initiative”
des Fahrzeugs, von 2 bis 9, mit ihnen wird festgelegt, wer beginnt; dazu die
Mietkosten für das Fahrzeug von 1 bis 12 Münzen; die Reichweite von 2 bis 9
Feldern und die Anzahl möglicher Lieferungen, ein oder zwei, für jede Fahrt.
WEISSE Fahrzeuge sind teurer als alle anderen, aber die
schnellsten und die ersten, die sich in einer Runde bewegen, haben aber die
geringste Ladekapazität. Das weiße Flugzeug, zum Beispiel, hat Initiative “1”,
bewegt sich als erstes, kostet 12 Münzen, hat Geschwindigkeit 9 und kann bis zu
sechs Container laden - also Werte 1/12/9/6; der Zug hat die Werte 4/6/4/9 und
der Kahn 7/5/4/10. Die roten Fahrzeuge haben die beste Balance zwischen
Geschwindigkeit und Kosten - Flugzeug 2/10/7/7, Zug 5/4/3/10 und Kahn
8/3/3/12), während die schwarzen Fahrzeuge die billigsten und dafür langsam
sind - Flugzeug 3/8/5/8, Zug 6/2/2/11 und Kahn9/1/2/14.
In umgekehrter Zugreihenfolge prüft man seine Aufträge und
versucht Kosten, Streckenlänge und nötige Zeit zu berechnen; dann wählt er ein
Fahrzeug und belädt es mit „X“ Containern für eine Münze pro Container. Man
muss bedenken, dass ein Fahrzeug Basel nur verlassen kann, wenn es mit einer
Mindestanzahl Container beladen ist, siehe Tafel, und mit Containern mehrerer
Spieler beladen sein kann.
Nach dem Beladen können die Spieler einen
Reservierungsmarker für die beladenen Fahrzeuge nehmen und die Mietkosten
bezahlen; die Marker kommen auf die Städte wo laut Auftrag geliefert wird.
Natürlich ist es Unsinn, Container auf ein Fahrzeug zu laden, dass in der
gewünschten Stadt nicht halten kann - jede Stadt wird von mehreren Fahrzeugen,
aber nicht allen, bedient. Bonn ist zum Beispiel mit Zug oder Straße zu
erreichen, also sollte man Kahn oder Flugzeug nicht beladen; London ist nur auf
dem Luftweg erreichbar, für Rotterdam funktioniert alles außer einem Flugzeug,
usw.
Für jedes in Basel abfahrbereite Fahrzeug wird eine
entsprechende Holzminiatur auf den Plan gestellt. Die Lastwagen haben keine
Marker, da sie “persönlich” sind und jeder Spieler zwei LKW-Kärtchen besitzt.
Sie müssen nicht reserviert werden und können in jeder Stadt beladen werden, wo
es Container des LKW-Besitzers gibt. Man nimmt einfach 1 oder 2 Container aus
der Stadt und setzt sie auf das LKW-Kärtchen.
Nun werden die Fahrzeuge in Initiative-Reihenfolge bewegt:
Zuerst das weiße Flugzeug, falls gemietet, mit Initiative “1”, dann das rote,
usw. bis zum schwarzen Kahn mit Initiative „9“, und den LKWs mit Initiative
“10”. Jedes Fahrzeug wird um die gesamte Reichweite bewegt bis es die erste
Stadt mit einem Reservierungsmarker dieser Art und Farbe erreicht und entladen
wird. Gibt es am Fahrzeug auch Container eines anderen Spielers und es gibt
eine zweite Reservierung in einer späteren Stadt, dann bleiben teile der Ladung
auf dem Fahrzeug und es setzt die Fahrt fort, aber nur, wenn seine Tafel eine
zweite Lieferung erlaubt. Ist ein Fahrzeug komplett entladen, geht es zurück in
den Vorrat in Basel.
Die letzte Aktion, die man machen kann, ist der Verkauf der
Container in der Stadt oder den Städten wo sie angeliefert wurden. Man muss nur
die Aufträge zeigen und erhält die Summe Geld entsprechend der erledigten
Kombination. Üblicherweise hat jeder Auftrag drei verschiedene Kombinationen an
Containern und Verdienst, bis auf 13 Auftragen mit nur 2, und jede Stadt auf
dem Plan ist auf einer Anzahl Aufträgen genannt: Straßburg, Mannheim, Bonn und
London drei Mal, Karlsruhe und Rotterdam vier Mal und der Rest - Frankfurt,
Koblenz, Köln, Mainz and Düsseldorf - je fünf Mal.
Je näher eine Stadt an Basel liegt, desto geringer ist
natürlich der Verdienst: Liefern von vier Containern nach Straßburg, Stadt #1,
kann 10 Münzen bringen, aber 4 Container nach Koblenz, Stadt #1, bringt schon
14 münzen und nach Rotterdam, Stadt #11, bis zu 23 Münzen. Es gibt nur
virtuelles Geld im Spiel, man bewegt seine Scheiben auf der Münzleiste auf dem
Plan.
Am Ende der Runde noch ausliegende Aufträge werden
abgeworfen und von jedem noch zu erfüllenden Auftrag wird ein Zeitmarker
entfernt: Wurde nicht geliefert, bevor der letzte Zeitmarker entfernt wird, ist
der Vertrag gebrochen und man bezahlt die Summe Geld, die am Auftrag angezeigt
wird.
Zuletzt müssen die Spieler noch eine Münze für jeden in
einer Stadt ausgeladenen und noch nicht verkauften Container bezahlen, aber
nicht für solche auf Fahrzeugen! Dann beginnt eine neue Runde und die gleichen
Aktionen werden wiederholt.
Nach der letzten Runde muss einiges überprüft werden: Die
Spieler müssen die übliche Münze pro geliefertem und nicht verkauften Container
bezahlen und auch die Strafe für nicht erfüllte Aufträge. Danach gewinnt der
Spieler in vorderster Position auf der Münzleiste.
Rhein River Trade is kein komplexes Spiel und kann daher
auch mit der ganzen Familie gespielt werden; vermutlich zu Beginn doch mit der
Hilfe eines erfahrenen Spielers um die Verwendung der verschiedenen Optionen zu
erklären. Die Spieldauer ist vernünftig - maximal 90 Minuten - und nach drei
oder vier Partien haben wir 60ä-70 Minuten gebraucht, und es gibt genug
Interaktion - wir haben nie eine „zu Tode denken“ Situation in diesem Spiel
erlebt.
Die Zugreihenfolge ist wichtig, damit man die passenden
Fahrzeuge erwischt: Es kann passieren, dass man zu spät dran ist und alle
notwendigen Fahrzeuge weg sind, also keine Züge oder Kähne mehr da für
Beliefern einer Fluss/Bahn Stadt. Es ist auch manchmal frustrierend, dass alle
verfügbaren Plätze eines Fahrzeugs schon mit Containern der Gegner beladen sind
und man sich eine andere Möglichkeit suchen muss, meist mit höheren Kosten.
Daher sollte man immer mindestens einen „einfachen“ Auftrag zur Hand haben, um
Container laden und transportieren zu können, auch wenn der Verdienst gering
ist - Cash Flow sollte aktiv bleiben! Umgekehrt gilt natürlich dasselbe; hat
man die Gelegenheit und das Geld, viele Container zu verladen, sollte man es
tun! Die Gegner müssen nun ihre Transporte reduzieren oder mehr Geld für ein
anderes Fahrzeug ausgeben.
Die zweite Überlegung sollte der Lieferzeit gelten: Vor dem
Mieten eines Fahrzeugs sollte man seine Aufträge intensive analysieren, wie
viele Runden man brauchen wird um zu liefern. Das bestimmt die Reichweite an
Feldern pro Zug, die das gewählte Fahrzeug haben muss, und auch die Anzahl
Container die man aufladen sollte, um den Verdienst zu maximieren.
Haben zwei oder mehr Spieler dasselbe Fahrzeug beladen, wird
es eine Art Diplomatie-Phase unter ihnen geben: Bezahlt einer die Kosten,
fahren die anderen gratis. Manchmal wird der erste Spieler versuchen zu passen
um zu sehen ob die anderen das Fahrzeug dringend genug brauchen um die Miete zu
bezahlen, vor allem dann, wenn sie dringend Geld brauchen, weil der Cash-Flow
zu niedrig ist. Erreicht ein Fahrzeug eine Stadt mit Reservierungsmarker, muss
es anhalten und ALLE Spieler dürfen ihre Container entladen; manchmal haben sie
sogar das gleiche Ziel - warum also nicht den Versuch machen, gratis zu fahren?
Mein Vorschlag ist, zwischen Aufträgen mit kurzer und langer
Distanz zu wechseln, vor allem in den ersten Runden, um einen konstanten
Geldfluss zu bekommen. Man bekommt schnell Geld für die Kurzstrecken-Lieferung,
während die Hauptladung unterwegs zum weiter entfernten Ziel ist und daher
besseren Verdienst bringen wird. Alle Spieler beginnen das Spiel mit 20 Münzen,
einer sehr guten Anzahl, und es scheint interessant zu sein, sofort die
schnelleren, aber teureren Fahrzeuge zu mieten, viele Container aufzuladen,
usw. Aber bevor man das tut, soll man sich überlegen, dass man auch Geld für
die folgenden Runden braucht. Wenn das gewählte Fahrzeug nicht am Ende der
aktuellen Runde liefert, riskiert man niedrigen Cash-Flow und kann vermutlich
in der nächsten Runde nicht agieren, weil man auf die Ankunft der teuren aber
weiten Lieferung warten muss. Eine solche Null-Runde gibt den Gegnern einen
wichtigen Vorteil.
Gegen Ende des Spiels muss man gut darauf achten, nur
Verträge zu wählen, die man sicher erfüllen kann, denn sonst verschwendet man
sein Geld. Klingt wie ein dummer Vorschlag, ich weiß, aber glauben Sie mir, in
den ersten drei oder vier Spielen haben manche Spieler in letzter Minute
entdeckt, dass ihre Planungen falsch waren; sie konnten kein passendes Fahrzeug
mieten, weil es keine gab (die anderen Spieler hatten alle gemietet), oder sie
blieben auf einigen nicht gelieferten Containern auf den Fahrzeugen sitzen.
Auch wenn Rhein River Trade kein komplexes Spiel ist,
erfordert es doch Konzentration und eine gute Vorausplanung seiner Strategie;
ich glaube, es funktioniert auch für Gelegenheitsspieler oder jüngere Spieler,
aber nicht für Leute, die beim Spielen nicht nachdenken wollen!
Pietro Cremona
Spieler: 2-5
Alter: 12+
Dauer: 120+
Autor: Stefania Niccolini, Marco Canetta
Gestaltung: Mario Barbati, Mirko Paganessi
Preis: ca. 45 Euro
Verlag: Giochi Uniti 2017
Web: www.giochiuniti.it
Genre: Handel, Logistik
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: it
Regeln: en it jp
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Vorausplanung erforderlich
Vernünftige Spieldauer
Gute Interaktion
Gute Regeln
Vergleichbar:
Logistikspiele generell
Andere Ausgaben:
Arclight (jp), Devir Americas (en)
Meine Einschätzung: 5
Pietro Cremona:
Ein sehr gutes Spiel über Transport und Logistik für alle
Spieler, vorausgesetzt, sie scheuen sich nicht vor Vorausplanung und ein
bisschen Gegner im Auge behalten.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
Rezension
Ein Fluss quer durch Europa
RHEIN RIVER TRADE
Handel und Transport entlang des Rheins
Nach Railroad Revolution ist dies das zweite binnen 12
Monaten veröffentlichte Spiel von Marco Canetta und Stefania Niccolini (Ehepaar
im Alltag; und auch Autoren von Africa Park, The Doge Ship und Zhanguo). Thema
von Rhein River Trade ist der Gütertransport entlang des großen Flusses;
sehr lange Kähne befahren die Kanäle entlang des Rheins, aber auch Straßen und
Schienen sind hier sehr beschäftigt, von Basel in der Schweiz, quer durch
Frankreich und Deutschland bis zur Ankunft in den Niederlanden und an der
Nordsee.
Bild 1
Die quadratische Spieleschachtel enthält einen langen
schmalen Plan, mit dem Rhein in der Mitte, und mit Straßen, Schienen und
Luftwegen die in Basel beginnen und elf andere Städte berühren; die meisten
davon in Deutschland, aber auch Straßburg (F), Rotterdam (NL) und London (UK)
sind dabei. Jede Stadt verfügt über verschiedene Transporteinrichtungen, daher
zeigt der Plan spezielle Icons zur Identifikation in jeder Stadt. Ein weißer
Pfad verbindet die vier Flughäfen: Basel, Frankfurt, Düsseldorf and London.
Die Schachtel enthält auch 14 Tafeln für die Fahrzeuge
(Kähne, Züge und Flugzeuge), ein Kartendeck mit zu erfüllenden Aufträgen
(Verträgen), eine Anzahl von Pappmarkern zum Reservieren von Fahrzeugen, zwei
Lastwagen-Kärtchen pro Spieler, ein paar Holzscheiben als Zeitmarker und eine
Handvoll bunter Würfel als Container für die Waren.
Bild 2
Bitte so groß wie möglich
Die Spieler wählen Verträge, um Waren in Basel zu laden und
in diversen Städten abzuliefern. Dazu müssen sie passende Fahrzeuge zu einem
guten Preis mieten, um die Container zu laden und zeitgerecht an die
ausgewählten Ziele zu transportieren.
Jeder Spieler hat eine eigene Tafel, zwei Lastwagen Kärtchen
und 15 Containerwürfel seiner Farbe, dazu eine Scheibe zum Markieren von Geld
am Plan; man beginnt mit 20 “Münzen”.
Neben dem Plan liegen neun Fahrzeug-Tafeln in drei Farben -
weiß, rot und schwarz, je eine für Flugzeuge, Kähne und Züge: Die Anzahl und
Farbe pro Sorte hängt von der Spieleranzahl ab. Jede Tafel hat Platz für die
Reservierungsmarker - weiße auf die weiße Tafel, etc.
Es gibt auch zwei Spezialkärtchen für zwei Spezialleisten am
Plan, um die 1-10 Runden des Spiels und die 6 Phasen jeder Runde zu markieren.
Ein Spiel kann mindestens 7 Runden mit Spielern bis zu maximal 12 Runden mit
zwei oder drei Spielern dauern.
Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.
Geld verdient man durch billigstmögliches Mieten der Fahrzeuge und verkaufen
der Waren zum höchstmöglichen Preis, immer in Bezug zur Lieferzeit.
Zu Beginn jeder Runde werden zwei Aufträge pro Spieler
ausgelegt.
Bild 3
Sie zeigen eine Zahl für die Zielstadt der Lieferung, drei
mögliche Verkaufskombinationen als Option, dazu die maximale Lieferzeit für die
Waren in die Stadt und die Geldstrafe, die für zu späte Lieferung zu bezahlen
ist. Jeder Spieler (vom ärmsten zum reichsten) wählt einen Auftrag und legt ihn
offen aus; dann wird eine Anzahl Zeitmarker auf die Karte gelegt, je nach
Lieferzeit für den Vertrag - z.B. drei Marker für Lieferung binnen drei Runden.
Nun müssen die Spieler die Waren auf die verfügbaren
Fahrzeuge laden; jede Tafel zeigt die Städte, die ein Fahrzeug erreichen kann -
eine Zahlenleiste steht oben auf der Tafel - und die spezielle Ladekapazität
als nummerierte Felder, sie variiert Minimum von sechs Containern für das weiße
Flugzeug zum Maximum von 14 Containern für den schwarzen Schleppkahn.
Bild 4
Rechts auf der Tafel stehen die Werte für die “Initiative”
des Fahrzeugs, von 2 bis 9, mit ihnen wird festgelegt, wer beginnt; dazu die
Mietkosten für das Fahrzeug von 1 bis 12 Münzen; die Reichweite von 2 bis 9
Feldern und die Anzahl möglicher Lieferungen, ein oder zwei, für jede Fahrt.
WEISSE Fahrzeuge sind teurer als alle anderen, aber die
schnellsten und die ersten, die sich in einer Runde bewegen, haben aber die
geringste Ladekapazität. Das weiße Flugzeug, zum Beispiel, hat Initiative “1”,
bewegt sich als erstes, kostet 12 Münzen, hat Geschwindigkeit 9 und kann bis zu
sechs Container laden - also Werte 1/12/9/6; der Zug hat die Werte 4/6/4/9 und
der Kahn 7/5/4/10. Die roten Fahrzeuge haben die beste Balance zwischen
Geschwindigkeit und Kosten - Flugzeug 2/10/7/7, Zug 5/4/3/10 und Kahn
8/3/3/12), während die schwarzen Fahrzeuge die billigsten und dafür langsam
sind - Flugzeug 3/8/5/8, Zug 6/2/2/11 und Kahn9/1/2/14.
In umgekehrter Zugreihenfolge prüft man seine Aufträge und
versucht Kosten, Streckenlänge und nötige Zeit zu berechnen; dann wählt er ein
Fahrzeug und belädt es mit „X“ Containern für eine Münze pro Container. Man
muss bedenken, dass ein Fahrzeug Basel nur verlassen kann, wenn es mit einer
Mindestanzahl Container beladen ist, siehe Tafel, und mit Containern mehrerer
Spieler beladen sein kann.
Nach dem Beladen können die Spieler einen
Reservierungsmarker für die beladenen Fahrzeuge nehmen und die Mietkosten
bezahlen; die Marker kommen auf die Städte wo laut Auftrag geliefert wird.
Natürlich ist es Unsinn, Container auf ein Fahrzeug zu laden, dass in der
gewünschten Stadt nicht halten kann - jede Stadt wird von mehreren Fahrzeugen,
aber nicht allen, bedient. Bonn ist zum Beispiel mit Zug oder Straße zu
erreichen, also sollte man Kahn oder Flugzeug nicht beladen; London ist nur auf
dem Luftweg erreichbar, für Rotterdam funktioniert alles außer einem Flugzeug,
usw.
Für jedes in Basel abfahrbereite Fahrzeug wird eine
entsprechende Holzminiatur auf den Plan gestellt. Die Lastwagen haben keine
Marker, da sie “persönlich” sind und jeder Spieler zwei LKW-Kärtchen besitzt.
Sie müssen nicht reserviert werden und können in jeder Stadt beladen werden, wo
es Container des LKW-Besitzers gibt. Man nimmt einfach 1 oder 2 Container aus
der Stadt und setzt sie auf das LKW-Kärtchen.
Nun werden die Fahrzeuge in Initiative-Reihenfolge bewegt:
Zuerst das weiße Flugzeug, falls gemietet, mit Initiative “1”, dann das rote,
usw. bis zum schwarzen Kahn mit Initiative „9“, und den LKWs mit Initiative
“10”. Jedes Fahrzeug wird um die gesamte Reichweite bewegt bis es die erste
Stadt mit einem Reservierungsmarker dieser Art und Farbe erreicht und entladen
wird. Gibt es am Fahrzeug auch Container eines anderen Spielers und es gibt
eine zweite Reservierung in einer späteren Stadt, dann bleiben teile der Ladung
auf dem Fahrzeug und es setzt die Fahrt fort, aber nur, wenn seine Tafel eine
zweite Lieferung erlaubt. Ist ein Fahrzeug komplett entladen, geht es zurück in
den Vorrat in Basel.
Die letzte Aktion, die man machen kann, ist der Verkauf der
Container in der Stadt oder den Städten wo sie angeliefert wurden. Man muss nur
die Aufträge zeigen und erhält die Summe Geld entsprechend der erledigten
Kombination. Üblicherweise hat jeder Auftrag drei verschiedene Kombinationen an
Containern und Verdienst, bis auf 13 Auftragen mit nur 2, und jede Stadt auf
dem Plan ist auf einer Anzahl Aufträgen genannt: Straßburg, Mannheim, Bonn und
London drei Mal, Karlsruhe und Rotterdam vier Mal und der Rest - Frankfurt,
Koblenz, Köln, Mainz and Düsseldorf - je fünf Mal.
Je näher eine Stadt an Basel liegt, desto geringer ist
natürlich der Verdienst: Liefern von vier Containern nach Straßburg, Stadt #1,
kann 10 Münzen bringen, aber 4 Container nach Koblenz, Stadt #1, bringt schon
14 münzen und nach Rotterdam, Stadt #11, bis zu 23 Münzen. Es gibt nur
virtuelles Geld im Spiel, man bewegt seine Scheiben auf der Münzleiste auf dem
Plan.
Am Ende der Runde noch ausliegende Aufträge werden
abgeworfen und von jedem noch zu erfüllenden Auftrag wird ein Zeitmarker
entfernt: Wurde nicht geliefert, bevor der letzte Zeitmarker entfernt wird, ist
der Vertrag gebrochen und man bezahlt die Summe Geld, die am Auftrag angezeigt
wird.
Zuletzt müssen die Spieler noch eine Münze für jeden in
einer Stadt ausgeladenen und noch nicht verkauften Container bezahlen, aber
nicht für solche auf Fahrzeugen! Dann beginnt eine neue Runde und die gleichen
Aktionen werden wiederholt.
Nach der letzten Runde muss einiges überprüft werden: Die
Spieler müssen die übliche Münze pro geliefertem und nicht verkauften Container
bezahlen und auch die Strafe für nicht erfüllte Aufträge. Danach gewinnt der
Spieler in vorderster Position auf der Münzleiste.
Rhein River Trade is kein komplexes Spiel und kann daher
auch mit der ganzen Familie gespielt werden; vermutlich zu Beginn doch mit der
Hilfe eines erfahrenen Spielers um die Verwendung der verschiedenen Optionen zu
erklären. Die Spieldauer ist vernünftig - maximal 90 Minuten - und nach drei
oder vier Partien haben wir 60ä-70 Minuten gebraucht, und es gibt genug
Interaktion - wir haben nie eine „zu Tode denken“ Situation in diesem Spiel
erlebt.
Die Zugreihenfolge ist wichtig, damit man die passenden
Fahrzeuge erwischt: Es kann passieren, dass man zu spät dran ist und alle
notwendigen Fahrzeuge weg sind, also keine Züge oder Kähne mehr da für
Beliefern einer Fluss/Bahn Stadt. Es ist auch manchmal frustrierend, dass alle
verfügbaren Plätze eines Fahrzeugs schon mit Containern der Gegner beladen sind
und man sich eine andere Möglichkeit suchen muss, meist mit höheren Kosten.
Daher sollte man immer mindestens einen „einfachen“ Auftrag zur Hand haben, um
Container laden und transportieren zu können, auch wenn der Verdienst gering
ist - Cash Flow sollte aktiv bleiben! Umgekehrt gilt natürlich dasselbe; hat
man die Gelegenheit und das Geld, viele Container zu verladen, sollte man es
tun! Die Gegner müssen nun ihre Transporte reduzieren oder mehr Geld für ein
anderes Fahrzeug ausgeben.
Die zweite Überlegung sollte der Lieferzeit gelten: Vor dem
Mieten eines Fahrzeugs sollte man seine Aufträge intensive analysieren, wie
viele Runden man brauchen wird um zu liefern. Das bestimmt die Reichweite an
Feldern pro Zug, die das gewählte Fahrzeug haben muss, und auch die Anzahl
Container die man aufladen sollte, um den Verdienst zu maximieren.
Haben zwei oder mehr Spieler dasselbe Fahrzeug beladen, wird
es eine Art Diplomatie-Phase unter ihnen geben: Bezahlt einer die Kosten,
fahren die anderen gratis. Manchmal wird der erste Spieler versuchen zu passen
um zu sehen ob die anderen das Fahrzeug dringend genug brauchen um die Miete zu
bezahlen, vor allem dann, wenn sie dringend Geld brauchen, weil der Cash-Flow
zu niedrig ist. Erreicht ein Fahrzeug eine Stadt mit Reservierungsmarker, muss
es anhalten und ALLE Spieler dürfen ihre Container entladen; manchmal haben sie
sogar das gleiche Ziel - warum also nicht den Versuch machen, gratis zu fahren?
Mein Vorschlag ist, zwischen Aufträgen mit kurzer und langer
Distanz zu wechseln, vor allem in den ersten Runden, um einen konstanten
Geldfluss zu bekommen. Man bekommt schnell Geld für die Kurzstrecken-Lieferung,
während die Hauptladung unterwegs zum weiter entfernten Ziel ist und daher
besseren Verdienst bringen wird. Alle Spieler beginnen das Spiel mit 20 Münzen,
einer sehr guten Anzahl, und es scheint interessant zu sein, sofort die
schnelleren, aber teureren Fahrzeuge zu mieten, viele Container aufzuladen,
usw. Aber bevor man das tut, soll man sich überlegen, dass man auch Geld für
die folgenden Runden braucht. Wenn das gewählte Fahrzeug nicht am Ende der
aktuellen Runde liefert, riskiert man niedrigen Cash-Flow und kann vermutlich
in der nächsten Runde nicht agieren, weil man auf die Ankunft der teuren aber
weiten Lieferung warten muss. Eine solche Null-Runde gibt den Gegnern einen
wichtigen Vorteil.
Gegen Ende des Spiels muss man gut darauf achten, nur
Verträge zu wählen, die man sicher erfüllen kann, denn sonst verschwendet man
sein Geld. Klingt wie ein dummer Vorschlag, ich weiß, aber glauben Sie mir, in
den ersten drei oder vier Spielen haben manche Spieler in letzter Minute
entdeckt, dass ihre Planungen falsch waren; sie konnten kein passendes Fahrzeug
mieten, weil es keine gab (die anderen Spieler hatten alle gemietet), oder sie
blieben auf einigen nicht gelieferten Containern auf den Fahrzeugen sitzen.
Auch wenn Rhein River Trade kein komplexes Spiel ist,
erfordert es doch Konzentration und eine gute Vorausplanung seiner Strategie;
ich glaube, es funktioniert auch für Gelegenheitsspieler oder jüngere Spieler,
aber nicht für Leute, die beim Spielen nicht nachdenken wollen!
Pietro Cremona
Spieler: 2-5
Alter: 12+
Dauer: 120+
Autor: Stefania Niccolini, Marco Canetta
Gestaltung: Mario Barbati, Mirko Paganessi
Preis: ca. 45 Euro
Verlag: Giochi Uniti 2017
Web: www.giochiuniti.it
Genre: Handel, Logistik
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: it
Regeln: en it jp
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Vorausplanung erforderlich
Vernünftige Spieldauer
Gute Interaktion
Gute Regeln
Vergleichbar:
Logistikspiele generell
Andere Ausgaben:
Arclight (jp), Devir Americas (en)
Meine Einschätzung: 5
Pietro Cremona:
Ein sehr gutes Spiel über Transport und Logistik für alle
Spieler, vorausgesetzt, sie scheuen sich nicht vor Vorausplanung und ein
bisschen Gegner im Auge behalten.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0