Rajas of the Ganges

Als Herrscher in der Blütezeit Indiens baut man seine Provinz aus, um Ansehen und Reichtum zu gewinnen. In Runden aus Durchgängen setzt man Arbeiter in Steinbruch, Marktplatz, Palast und Hafen, bezahlt mit Würfeln der passenden Augenzahl oder Geld und führt die Aktion aus. Aus Aktionen als Ressource erhaltene Würfel werden gewürfelt und auf Kali gelagert. Mit Karma kann man Würfel drehen, erzielte Fortschritte auf Fluss oder Zählleisten bringen Arbeiter. Begegnen einander die sich gegenläufig bewegenden Geld- und Ruhm-Marker eines Spielers oder ziehen aneinander vorbei, gewinnt man am Ende des Durchgangs mit der höchsten Differenz der beiden Werte.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch, Französisch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Inventarnummer:
27354
Tags:
ess17
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex, Worker /Würfel Placement
Erscheinungsjahr

2017
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 75 Minuten

Rezension

Rajas of the Ganges
Rezension
 
Karma und Taktik
 
Rajas oft he Ganges
 
So wird man reich und berühmt
 
Siegpunktechips,
eine Kramer-Leiste, alles Schnee von gestern, zwei Kramer-Leisten sind jetzt
angesagt, eine Ruhmesleiste im, eine Geldleiste gegen den Uhrzeigersinn. Es gewinnt
nicht, wer auf einer der beiden Leisten am weitesten vorne ist, sondern wer es
als erster schafft, dass sich die beiden Marker begegnen oder sogar aneinander
vorbeiziehen, je weitere desto besser. Wie der Name des Spiels schon verrät,
sind wir Rajas bzw. Ranis in Indien, die versuchen u.a. durch Errichten
möglichst vieler wertvoller Gebäude in ihren Provinzen zu Ruhmespunkten zu
kommen und durch mehrfache Nutzung verschiedener Märkte Geld zu kommen.
 
Im
Grunde genommen handelt es sich um ein Worker-Placement-Spiel, bei dem das
Einsetzen der Arbeiter etwas Geld (wird auf der Geldleiste abgetragen) kostet
oder mit Würfeln einer bestimmten Farbe (Wert egal) oder eines bestimmten
Wertes (Farbe egal) zu bezahlen ist. Wir starten übrigens mit drei Arbeitern
und können im Basisspiel auf maximal fünf kommen (je einer wartet auf den
beiden Leisten, einer auf dem Fluss Ganges, wer bereits fünf hat muss den
sechsten aus dem Spiel nehmen. Und „Nein“, die Arbeiter müssen nicht ernährt
oder sonst wie bezahlt werden. Außerdem starten wir noch mit einem Würfel jeder
der vier Farben, wobei die Würfel, wenn man welche bekommt, sofort geworfen
werden und auf einen der maximal zehn Ablageplätze auf der eigenen Kali-Statue
abgelegt werden müssen.
 
Der
große Spielplan, den in der Mitte der Ganges mit diversen ertragreichen
Bonusfeldern durchzieht (auf dem wir auch unser Schiff vorwärtsbewegen, um den
einen oder anderen Bonus dieser Felder zu ergattern), untergliedert sich in den
Steinbruch, den Marktplatz, den Hafen und den riesigen Palast. Auch wenn es auf
den ersten Blick nicht so aussieht, so habe ich doch 37 mögliche Felder zum
Einsetzen der Arbeiter gezählt, 19 davon alleine im Palast. Das kommt schon
fast auf „Ein Fest für Odin“ oder „Arler Erde heran“. Außerdem erhält jeder
noch ein Provinztableau, ebenfalls mit Bonusfeldern am Rand (neue Würfel,
Ruhmespunkte, Geld und ähnliches), sofern denn diese Felder im Laufe des Spiels
mit Wegen auf den Provinzplättchen, die wir erwerben werden, verbunden sind.
 
Genau
dieses können wir übrigens durch Einsetzen eines Arbeiters gegen Geld im
Steinbruch machen. Wir suchen uns ein Plättchen aus und geben ein oder mehrere
Würfel der geforderten Farbe ab, um den abgedruckten Wert von 4 bis 10
mindestens zu erreichen. Darauf findet man entweder Gebäude (es gibt vier
verschiedene) oder Märkte (drei verschiedene). Logischerweise sind die
Plättchen mit mehreren Gebäuden und/oder höherwertigen Märkten teurer.
Ebenfalls wichtig sind die Wege, je mehr davon zu jedem Rand des Plättchens
führen, desto besser, weil nämlich immer ein Weg zur oben in der Mitte
befindlichen Residenz führen muss. Die Gelderträge der Märkte werden sofort
ausgezahlt (später durch die Marktaktion ggf. noch mehrmals), die Gebäude
bringen einmalig entsprechend der jeweiligen Ausbaustufe des Spielers
Ruhmespunkte. Jedes dieser Gebäude startet mit Ausbaustufe 2 und können durch
Aufwertungsfelder an verschiedenen Stellen auf bis zu vier erhöht werden, was
doch sehr wichtig ist, da man durchaus zu mehreren Gebäuden und somit
Ruhmespunkten während des Spiels kommt.
 
Wie
schon erwähnt ermöglichen es die Marktaktionen die bereits erworbenen Märkte
nochmals zu werten und somit zu nicht unerheblichen Geldeinahmen zu kommen. Auf
einem der „Gemischtwaren“-Felder wird genau ein Markt (logischerweise der
wertvollste) jeder Warensorte gewertet. Bei ggf. drei verschiedenen 3er-Märkten
kommt da mit einem Ertrag von 9 Geld schon ein schönes Sümmchen (Vorwärtssprung
auf der Geldleiste) zusammen, wobei drei verschiedene Märkte mit einem Wert von
je drei Geld auf seinem Provinztableau zu haben, muss man erst einmal schaffen.
Die anderen Marktfelder erlauben es gegen Abgabe eines beliebigen Würfels (die
Augenzahl ist entscheidend) entsprechend viele Märkte einer einzigen Warensorte
(also maximal sechs) zu werten.
 
Auf
alle möglichen Aktionen im Palast kann ich gar nicht eingehen, das wäre hier zu
viel des Guten. Es sei gesagt, dass es Felder gibt, die es erlauben eine
beliebige Anzahl seiner Würfel neu zu werfen, dann gibt es natürlich Felder um
zu weiteren Würfeln zu kommen und andere, um einen Würfel einer bestimmten
Farbe (Wert egal) gegen zwei farbgleiche Würfel einer anderen Farbe zu
tauschen. Am wichtigsten sind jedoch die sechs verschiedenen Einsetzpunkte der
Gemächer, die einen Würfel einer bestimmten Augenzahl beliebiger Farbe
erfordern. Belohnt wird man mit so tollen Dingen, wie z.B. mit zwei
Ruhmespunkten und dem Startspieler der nächsten Runde oder einem neuen Würfel
und zwei Karma-Punkten oder der Aufwertung eines Gebäudes plus drei Geld oder
der Möglichkeit ein Provinzplättchen mit einem höherwertigen Plättchen zu
überbauen und nur die Differenz mit Würfeln zu bezahlen. Auf dem Spielplan gibt
es übrigens noch eine Karma-Leiste von Null bis Drei, die es ermöglicht, gegen
Abgabe eines Karma-Punktes einen Würfel auf seinen gegenüberliegenden Wert zu
drehen. Das Gemächer-Feld mit der Augenzahl 6 (leider sehr teuer) ermöglicht
es, sein Schiff auf dem Ganges genau 6 freie Felder vorwärts zu bewegen und den
dortigen Bonus zu kassieren, wobei man wissen muss, dass die weiter hinter
liegenden Flussfelder grundsätzlich höhere Erträge bieten als die Felder zu
Beginn.
 
Womit
wir zum letzten Bereich des Plans kommen, dem Hafen. Hier sind die niedrigeren
Augenzahlen der Würfel von 1 bis 3 gefragt. Mit einem Einser-Würfel kann man
genau 1 freies Feld auf dem Ganges vorwärtsfahren, mit einer Zwei entsprechend
1 oder 2 Felder und mit einer Drei bis zu 3 Felder. Wie auch schon gesagt,
bringt jedes Flussfeld einen bestimmten Bonus, wie z.B. Gebäudeaufwertung oder
diverse Marktwertungen.
 
Auf
die diversen Bonusfelder bei Erreichen einer bestimmten Position auf den
Leisten und dem auf der Geldleiste befindlichen Bonusplättchen jedes Spielers,
das bei Erreichen immer zum nächsten Bonusfeld weitergelegt und umgedreht wird
und andere unerwähnte Details möchte ich gar nicht näher eingehen.
 
Fazit:
Ja, es gibt ein wenig Würfelglück und höhere Augenzahlen zum Kaufen der
wertvollen Provinzplättchen sind mehr gefragt als niedrige für den Hafen, aber
immerhin kann man ja mit den Karma-Punkten die Würfel auf die gegenüberlegende
Seite drehen. Eine Möglichkeit z.B. die Augenzahl eines Würfels um genau eins
zu ändern, gibt es leider nicht. Wer unbedingt die Augenzahl 5 (Baumeister zum
Plättchen Überbauen) braucht und die neuen Würfel Runde für Runde weder auf 5
noch auf 2 (um sie mit einem Karma zu drehen) fallen, der kann schon von
Würfelpech sprechen. Das kann schon etwas frustrierend sein. Wer aber damit
leben kann und wie ich Worker Placement-Spiele liebt, dem sei Rajas of the
Ganges auf Wärmste empfohlen, hier kann nichts falsch gemacht werden.
Insbesondere die zwei gegenläufigen Punkteleisten sind sehr interessant und für
ein „großes“ Spiel etwas Neues. Nicht unerwähnt möchte ich noch die zwei
Varianten lassen, eine davon ermöglich es, die Bonusfelder auf dem
Provinztableau zu verbessern, die andere die vorgedruckten Felder des Ganges
mit Plättchen zufällig zu ändern.
 
Gert
Stöckl
 
Spieler:
2-4
Alter:
12+
Dauer:
75+
Autor:
Inka und Markus Brand
Grafik:
Dennis Lohausen
Preis:
ca. 40 Euro
Verlag:
Huch! 2017
Web:
www.hutter-trade.com
Genre:
Worker Placement
User:
Für Experten
Version:
multi
Regeln:
de en fr
Text
im Spiel: nein
 
Kommentar:
Herausforderndes
Spiel
Enorm
viele Optionen
Spielerfahrung
unbedingt notwendig
Etwas
Glücksanteil über Würfel
 
Vergleichbar:
Alle
Worker Placement-Spiele wie z.B. Russian Railroads
 
Andere
Ausgaben:
999 Games (nl), Egmont
Polska (pl)
 
Meine
Einstufung: 6
 
Gert
Stöckl:
Ein
Worker Placement Spiel mit etwas Würfelglück und einer sehr interessanten
Sieger-Ermittlung, die zum Experimentieren einlädt
 
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 3
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 0
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0