Queendomino

Kingdomino mit Königin und neuen Features. Die Grundregeln gelten, neu ins Spiel kommen Geld, eine neue Landschaft Bauplatz, Türme und Königin sowie Ritter und Gebäudeplättchen samt Tableau. Wer einen Bauplatz legt, kann ihn gegen Geld mit einem Gebäudeplättchen vom Tableau für Türme, Ritter und Siegpunkte überbauen. Ein oder zwei Ritter kann man auf das neu gelegte Plättchen setzen und Steuern eintreiben. Der Drache kann mit Geld bestochen werden und zerstört ein Gebäude am Tableau. Die Mehrheit an Türmen im Reich bringt die Königin, sie verringert Gebäudekosten und ist am Ende eine Krone im größten Gebiet wert. Mit Kingdomino zu kombinieren.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Autoren:
Inventarnummer:
27138
Tags:
ess17
Kategorien:
Legen, Sammeln, Worker /Würfel Placement
Erscheinungsjahr

2017
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 40 Minuten

Rezension

Queendomino
Rezension
 
Die Ritter der
Tafelquadrate
 
Queendomino
 
Royaler Single bleiben
oder zum Königspaar
vermählen?
 
Spiel des Jahres 2017 ist bekanntlich Kingdomino:
Domino nicht Schwarz-Weiß, sondern mit mehreren bunten Landschaftsteilen, die
es zu möglichst siegpunkteträchtigen Gebieten zusammenzupuzzlen gilt. Schnell
verstanden, schnell gespielt und dennoch – oder gerade deswegen – ein
langanhaltendes und kurzweiliges Vergnügen für alle; im Spiel zu zweit sogar
mit einer erhöhten taktischen Tiefe bei einem gleichbleibend „simplen“
Regelaufwand. Und damit der König (so ganz alleine) nicht traurig wird, gibt es
jetzt auch Queendomino: Als eigenständiges Spiel mit mehr Vielfalt oder
beide kombiniert als Königspaar für sogar bis zu acht Prinzen und Prinzessinnen
spielbar! In dieser (ersten) Fortsetzung sind – neben der Königin, einem
Drachen, 32 Gebäudeplättchen, 15 Türmen, vielen Münzen – auch 22 kleine Ritterfigürchen
mit dabei (mit welchen außerdem die eigene Feinmotorik trainiert werden kann).
 
Zweck dieser Ritter ist primär das Eintreiben von Steuern
im eigenen Königreich bzw. das Beschaffen von Münzen. Nach dem Legen eines
neuen „Dominosteines“ darf auf diesem nämlich einer oder sogar zwei Ritter
platziert werden; dafür lukriert man genau so viele Münzen, wie es der Größe
dieses (dieser beiden) aktuellen Landschaftsgebiete(s) entspricht. Münzen wiederum
bringen zu Spielende (weitere) Punkte, während einer Partie werden sie für den
Gebäudeankauf benötigt. Als bauliche Basis für diese Gebäudeplättchen kommt mit
rot eine siebte (neue) Landschaftsfarbe ins Spiel. Die Gebäude gibt es in 18
Varianten und erhöhen derart auf vielfältige Weise die taktischen
Möglichkeiten; etwa wird man sogar mit der Anwesenheit der Königin
belohnt, wenn man stramme, aufrechte Türme errichtet –
aber nur der Aussicht wegen, zumal es auf den „Dominosteinen“ wieder viele
liebevoll-witzige grafische Details zu entdecken gilt. Die Königin fungiert zum
einen als „Shopping Queen” mit einem Rabatt von je einer Münze für zukünftige Gebäude
als auch zu Spielende als zusätzliche Krone im eigenen größten
Landschaftsgebiet.
 
Andere Gebäude bringen weitere Ritter, ein
höheres Einkommenspotential bzw. Siegpunkte für dies und/oder das. Nachteil
einiger Gebäudefunktionen ist jedoch, dass diese allgemein als zu wenig
attraktiv empfunden werden könnten, und dann als „Ladenhüter“ das Angebot
„verstopfen“. Denn anders als man es sonst gewohnt ist, rutscht das „billigste“
Gebäude am Ende der Runde nicht aus der Auslage wieder in den Vorrat zurück,
sondern bleibt liegen. Vor allem die 14 Landschaftstyp-Gebäude werden
(zumindest in der ersten Spielhälfte) nicht so gerne genommen: Diese bringen
nämlich „nur“ zwei Punkte für die eigenen, nicht miteinander verbundenen Gebiete
einer bestimmten Landschaftsart (als ein mögliches Gegenmittel gegen ein
„verstopftes“ Gebäudeangebot sei empfohlen, diese 14 Landschaftstyp-Gebäude zum
einen mit zwei zusätzlichen Fixpunkten auszustatten und zum anderen die Hälfte davon
zuunterst des Nachziehstapels einzumischen).
 
Es ist aber nicht zwingend erforderlich,
das eigene Königreich mit Gebäuden auszustatten, es lässt sich weiterhin auch
auf die „klassische“ Art gewinnen. Vor allem wenn sich die Mitspieler gar so
sehr um Gebäude rangeln, kann es durchaus lukrativer sein, sich auf den
„banalen“ Kronenerwerb zu beschränken, zumal „Dominosteine“ mit roten
Baufeldern die höheren Nummern aufweisen, sodass man ohne Gebäude in der
Zugreihenfolge besser dran ist bzw. bleibt. Einzig der „Punktesalat“ in der
Schlussabrechnung (mit doppelt so vielen Zeilen auf dem Wertungsblock wie bei Kingdomino)
bleibt niemandem erspart. Jede Runde kann außerdem einmal der Drache engagiert
werden, um ein Gebäudeplättchen aus dem Angebot zu entfernen – burning
down the house! Dies ist aber kostenpflichtig (eine Münze bzw. letztlich 1/3
Siegpunkt), sodass im Mehrpersonenspiel zumeist etwas Scheu vor dieser
Investition besteht (auch weil man hofft, dass wohl schon jemand anderer den
Drachen „füttern“ wird). Sehr gut funktioniert der Drache jedenfalls zu zweit,
wobei hier aufgrund der größeren Königreiche und der erweiterten taktischen
Möglichkeiten doch eine gute, dafür schöne Stunde Spielzeit verstreicht. Einzig
der aktuelle Gastgeber der Königin darf den Drachen nicht bestechen, vielleicht
weil die Königin Angst vor diesem hat; spielmechanisch begründet ist dies aber
vielmehr darin, dass auch die Mitspieler die Chance haben sollen, Gebäude mit
Türmen zu bauen (und auf diese Weise die Königin zu einem Wechsel zu
motivieren).
 
Bei fünf oder mehr Mitspielern werden
einfach die „Dominosteine“ aus beiden Varianten verwendet. Vorstellbar sind auf
diese Weise zwar auch Partien zu siebt oder acht, doch besteht dabei offenbar
eine derart hohe Wartezeit, dass bei dieser Spieleranzahl eine Teamvariante empfohlen
wird. Aber auch zu dritt und zu viert können sämtliche „Dominosteine“ verwendet
werden; diesfalls werden die jeweiligen Königreiche sieben mal sieben Felder
groß (wie auch im Spiel zu zweit). Und ebenfalls wie auch im Spiel zu zweit
können größere Königreiche auch zu größeren Zähl- und Rechenleistungen
animieren: Wieviel bringt mir dieser „Dominostein“, wie viel jener; wie viele
Kronen werden in dieser Farbe bis zum Spielende noch auftauchen; kann ich meine
Ritter noch zurück behalten oder sollte ich diese besser doch gleich einsetzen;
kaufe ich ein Gebäude jetzt teuer oder bekomme ich es in der nächsten Runde vielleicht
billiger; etc., etc. – die spielerische Leichtigkeit des Grundspiels geht
derart etwas zu Gunsten von „Grübelorgien“ verloren.
 
Und auf König und Dame folgt heuer bereits der (große)
Bube: Die Riesen aus der aktuellsten Erweiterung versprechen noch mehr Interaktion
– durch die Möglichkeit, Kronen in den Landschaftsgebieten der Mitspieler zu
zerstören – sowie neue Herausforderungen – durch die Möglichkeit, mit
Aufgabenkarten Bonuspunkte für gezielten Landschaftsbau zu erhalten. Alle drei
zusammen werden vielleicht als das „As“ die Legespielwelt (be-)stechen!
 
Harald Schatzl
Bilder (c) Henk Rolleman
 
Spieler: 2-4/8
Alter: 8+
Dauer: 30+
Autor: Bruno Cathala
Grafik: Cyril Bouquet, Jens Wiese
Preis: ca. 30 Euro
Verlag: Pegasus Spiele 2017
Web: www.pegasus.de
Genre: Legespiel
Zielgruppe: Familie
Spezial: 2 Spieler
Version: de
Regeln: de en es fr it jp kr nl
pt ru
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Wieder viele liebevoll-witzige grafische Details
Sowohl eigenständiges Spiel als auch kombinierbar
mit „Kingdomino“
Kombiniert zu dritt und zu viert
zeitaufwendigeres Tüftelrisiko
Extra-Stern für das Spiel zu zweit
 
Vergleichbar:
Kingdomino
 
Andere Ausgaben:
Blue Orange (de
en es fr it pt ru), Ten Days Games (jp), Blackrock Games (fr), Happy Baobab
(kr), White Goblin Games (nl)
 
Gesamt: 5
 
Harald Schatzl
Queendomino ist sowohl Erweiterung als auch eigenständige
Variante zum Spiel-des-(Vor-)Jahres 2017, dem (leicht) taktischen Lege- und
Puzzlespiel Kingdomino – und bestätigt ein wenig das Klischee, wonach
Frauen komplizierter seien als Männer. Eigenständig ist es etwas
regelaufwendiger als das Grundspiel und bleibt weiterhin für (fast) alle
geeignet; zu zweit (oder kombiniert) kommen auch Rechner und Tüftler auf ihre
Kosten (dies dann aber zu Lasten der spielerischen Leichtigkeit).
 
Zufall (rosa): 2
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau):
0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 1
Interaktion (braun): 1
Geschicklichkeit
(grün): 0
Action (dunkelgrün): 0