Porta Nigra

Trier und sein berühmtes Schwarzes Tor, bedeutende Stadt zur Zeit der Römer, und in dieser Zeit bauen wir an der Stadt. Man hat zwei Karten auf der Hand und wählt eine zur Festlegung der Aktionen - Bausteine kaufen, sammeln und farbgerecht am Plan verbauen. Der Baumeister geht dazu in die Viertel und kostet eine Sesterze bei jedem Viertelwechsel. Für wichtige Teile eines Bauwerks bekommt man Bauwerkskarten. Sind alle Aktionskarten gespielt, kann man am Ende noch Sesterzen oder Siegpunkte aufstocken. Nach zwei oder drei Runden gibt es eine Endwertung für Mehrheiten bei Bauwerken und Bauwerkskarten-Sets.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Illustratoren:
Inventarnummer:
25907
Tags:
ess15
Kategorien:
Sammeln, Bauen, stapeln
Erscheinungsjahr

2015
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 90 Minuten

Rezension

Porta Nigra
Unsere Rezension
 
Kaiserresidenz
Der Antike
 
Porta
Nigra
 
Trier und
sein Schwarzes Tor
 
Trier und sein berühmtes Schwarzes
Tor, beeindruckender Zeuge der großen Vergangenheit dieser Stadt. Trier wurde
als Augusta Treverorum zur Zeit von Kaiser Augustus gegründet, im Lauf der
Jahrhunderte ausgebaut und schließlich im 4. Jahrhundert zur Residenz der
römischen Kaiser.
 
Wir sind Baumeister in Trier zur
Zeit, in der die Stadt gebaut wurde. Zu Spielbeginn legt man die Nachschubkarten
bereit, legt sechs Bauwerkkarten und 14 Ehrenkarten aus und jeder Spieler nimmt
sich einen Fackelmarker, 20 Sesterzen sowie das Aktionskartendeck seiner Farbe.
Dieses Deck wird gemischt und man zieht davon zwei Karten. Die Spielerablage
seiner Farbe legt man vor sich aus und nimmt dazu passend seine Baumeisterfigur,
drei Aktionsmarker und fünf Römer, die restlichen zehn Römer kommen in den
allgemeinen Vorrat.
 
Damit kommen wir zum Spielablauf
und da kommt schon die erste Überraschung: Im Spiel zu dritt und viert spielen
wir nur zwei Runden! Damit kommt unweigerlich die Frage, wie lange eine Runde
dauert. Nun, genau so lange bis alle Spieler alle ihre acht Aktionskarten
einmal gespielt haben. Danach gibt es eine Zwischenwertung und nach der bzw.
dritten Runde bei zwei Spielern eine Schlusswertung.
 
Im Detail besteht nun ein
Spielerzug aus zwei Phasen: Nachfüllphase und Aktionsphase. Im ersten Zug des
Spiels stellt man zu Beginn des Zugs seinen Baumeister in eines der Viertel am
Plan.
Danach und in allen weiteren Zügen
wird in der Nachfüllphase die Anzahl Bausteine im Markt geprüft und wenn nötig
aufgefüllt - Man zieht eine Nachschubkarte und legt auf jeden Laden, der darauf
mit +1 markiert ist, einen Baustein, wenn nötig auch auf einen dort noch
vorhandenen. Dieses Nachschubkarte ziehen und Baustein setzen wird wiederholt,
bis insgesamt mindestens 14 Bausteine im Markt liegen. Wenn nötig, wird der
Ablagestapel zum neuen Nachziehstapel gemischt.
Dann werden die Bauwerkskarten
geprüft; liegen dort weniger als sechs Karten aus, wird vom Nachziehstapel
aufgefüllt. Ist er leer, wird nicht mehr nachgelegt.
Als letzten Schritt der
Nachfüllphase prüft man noch die Ehrenkarten und füllt, wenn nötig, auf 14 vom
Stapel auf, wieder wird nicht nachgelegt, wenn der Stapel leer ist.
 
Damit kommt man zur Aktionsphase
des Spielerzugs und die ist sehr einfach – Man spielt eine der beiden
Aktionskarten aus der Hand, nutzt gegebenenfalls Einflusschips und zieht eine
Karte nach. Die Karten zeigen unterschiedliche Kombinationen von Aktionen aus
fünf Aktionsoptionen und die Anzahl Fackeln auf der Karte zeigt an, wie viele
der auf der Karte abgebildeten Aktionen man einmal machen kann, man markiert
sie mit einem seiner Aktionsmarker. Die Optionen sind:
- Kaufe einen Baustein: Man kauft
einen Baustein aus einem Laden mit Steinen, entweder in der angegebenen Farbe
oder aus einem beliebigen Laden für das graue Aktionssymbol. Wenn nötig bewegt
man den Baumeister ins Viertel mit dem Laden und bezahlt eine Sesterze pro
Viertelwechsel, kauft dann den Baustein und bezahlt dessen Kosten, zwischen ein
und fünf Sesterzen. Der weiße Laden ist von jedem Viertel aus erreichbar. Hat
man nicht genügend Geld, kann man die Aktion nicht machen.
- Baue einen Bauwerksteil: Man
kann auf einem leeren Bauplatz im Viertel, wo der Baumeister steht, ein
Bauwerksteil bauen. Ein solcher Teil besteht aus ein bis acht Steinen einer
Farbe – Weiß kann jede Farbe ersetzen - und muss den vom Bauplatz vorgegebenen
Bedingungen für Farbe und Anzahl entsprechen. Die Porta Nigra selbst verlangt
immer drei bis acht Steine. Auf einen entsprechend zusammengesetzten
Bauwerksteil muss man einen seiner Römer setzen – kann man das nicht, kann man
nicht bauen -  und bekommt dann Siegpunkte und gegebenenfalls eine
Bauwerkskarte und zwar dann wenn in der Auslage eine Karte liegt, die das
Gebäude zeigt, an dem man gebaut hat, und dazu die Bausteinfarbe. Dann
platziert man den Teil auf den Plan und löst eventuell Baumeisterbelohnungen
aus, falls sich durch das neue Teil eine neue durch drei teilbare Gesamtsumme
eigener Steine (diese sind durch den eigenen Römer erkennbar) im Bauwerk ergibt.
- Nimm einen Einflusschip: Man
kann Einflusschips für Aktionen nutzen, jederzeit im Zug –um eine Ehrenkarte zu
kaufen (nur einmal pro Zug), einen Römer zu nehmen oder einen Bauwerksteil
bauen.
- Nimm einen Fackelmarker: Man
kann einen Fackelmarker für eine zusätzliche Aktion nutzen, wenn noch ein Aktionssymbol
auf der Karte frei ist, man deckt es mit einem Fackelmarker ab, der dann zurück
in den allgemeinen Vorrat geht. Mit Fackeln bekommt man aber auch eine Sesterze
pro Fackel aus der Bank, dazu gibt man einen Fackelmarker ab oder deckt ein
Fackelsymbol auf der Aktionskarte mit einem Aktionsmarker ab, das heißt man
verzichtet auf eine Aktion.
- Nimm Münzen: Man nimmt Münzen
entsprechend dem Symbol auf der Karte.
 
Sind alle Aktionskarten gespielt, gibt
es für jeden Spieler eine Zwischenwertung: Man zählt wie viele Bausteine man in
alle Bauwerke eingebaut hat, verdoppelt das Ergebnis und teilt die Summe
beliebig auf Sesterzen und Siegpunkte auf.
 
Es gibt mehrere Arten, wie das
Spiel enden kann:
- Mit Ende der zweiten bzw.
dritten Runde
- In einem Spielerzug sind
Bausteinmarkt und Vorrat völlig leer
- Jemand baut sein 15. Bauwerksteil
und hat damit keine Römer mehr zur Verfügung. In diesen beiden fällen bekommt
der Spieler, der das Ende auslöst, fünf Siegpunkte, spielt den Zug zu Ende und
alle anderen Spieler haben noch einen Zug.
                                       
Man bekommt Punkte für Sets der
Bauwerkskarten, Endwertungskarten und für Römer, Sesterzen, Einflusschips, Fackelmarker
und Bausteine im Spielbereich sowie für Mehrheiten an Bausteinen bei Bauwerken
und gewinnt mit den meisten Punkten.
 
Das ist ein höchst raffiniertes
Spiel, scheint so harmlos und einfach und plötzlich ist man mitten drin in
einem Spiel mit überraschender Spieltiefe und weitreichenden Entscheidungen.
Durch die immer verschiedenen Mehrfachaktionen auf den Karten steckt man in
einer faszinierenden Mischung aus Strategie und Taktik – wofür muss ich planen,
was mache ich besser sofort, kaufe ich mir eine Endwertungskarte für die
Einflusspunkte oder doch lieber einen Römer für das nächste Bauwerksteil, usw.
usw. Das Material ist schön und passt toll zum Thema, die Steine waren schon so
ähnlich in Torres und Die Baumeister von Arkadia faszinierend. Was mir hier
besonders gut gefällt, schon wegen des dadurch geringen Sortieraufwands, ist
dass die Steine erst vom Standort Farbe annehmen – stehen sie im roten Laden,
sind sie rot, kommen bei Kauf in die rote Ablage des Spielers und dann als rote
Steine auf einen Bauplatz, der rote Steine fordert. Auch der Zufallsfaktor ist
gering, alle haben das gleiche Set Karten und damit im Spielverlauf die
gleichen Möglichkeiten. Ein gelungenes Spiel, das meiner Meinung im Jahrgang
2015 völlig zu Unrecht ein wenig unterging.
 
Dagmar de Cassan
 
Spieler: 2-4
Alter: 12+
Dauer: 90+
Autor: Wolfgang Kramer. Michael
Kiesling
Grafiker: Michael Menzel
Preis: ca. 50 Euro
Verlag: eggertspiele / Pegasus
Spiele 2015
Web: www.pegasus.de
Genre: Sammeln, Bauen, Sets
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: multi
Regeln: de en + fr
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Einfache Regel
Große Spieltiefe
Geringes Zufallselement
 
Vergleichbar:
Die Baumeister von Arkadia und andere Bauspiele mit Platz-
und Materialvorgaben
 
Andere Ausgaben:
Stronghold Games (en), Gigamic (fr)
 
Meine Einschätzung: 7
 
Dagmar de Cassan:
Eine gelungene Mischung aus
Strategie und Taktik auf Basis einfacher Mechanismen, mit schnellem Zugang auch
für ungeübtere Spieler.
 
Zufall (rosa): 0
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 3
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0