
Pergamon
Als Archäologe versucht man möglichst viele Forschungsgelder zu erhalten, um Ausgrabungen in Pergamon zu finanzieren. 12 Runden bestehen aus drei oder vier Phasen: Neue Fundstücke auslegen - Forschungsgelder verteilen - Fundstücke ausgraben, ausstellen und lagern - in Runde 5, 7, 9 und 12 im Museum ausgestellte Sammlungen werten. In jeder Wertung wird ein besonderes Stück gewürdigt, die älteste Vase, Kanne, Maske und zuletzt der älteste Armreif. Danach werden Ausstellungen abgewertet. Bei der Schlusswertung gibt es noch Punkte für die drei insgesamt ältesten Stücke. Zu zweit kommt der Grabräuber ins Spiel.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
22671
Tags:
nbg11
Kategorien:
Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex, Sammeln
Rezension
Pergamon
UNSERE REZENSION
ANTIKE FUNDSTÜCKE
PERGAMON
SCHMUCK, VASEN, MASKEN
Auf der Suche nach einem interessanten Spiel fällt mir das
Spiel Pergamon vom Verlag eggertspiele auf. Das Titelbild der braunen
Spielschachtel ziert eine in zwei Hälften geteilte goldene Maske.
Die Spielidee lautet wie folgt: „Im Auftrag der Königlichen
Museen zu Berlin beginnen im Jahr 1878 die Ausgrabungen im antiken Pergamon.
Die Stadt, die in der heutigen Türkei liegt, erlebte ihre Blütezeit etwa 200
vor Christus.“
Die Spieler verkörpern also Archäologen, die wertvolle
antike Vasen, Kannen, Armreifen und goldene Masken suchen.
Nach dem Öffnen der Schachtel präsentiert sich folgender
Inhalt: 1 Spielplan, 60 Fundstückplättchen, 40 Münzen, 24
Forschungsgeldkarten, 36 Siegpunktplättchen, 1 schwarzer Grabräuber, sowie
jede der vier Spielfarben 1 Spielfigur, 1 Erinnerungskarte, 3 runde
Markierungsplättchen für Sammlungen (mit den Werten 1, 2 und 3) und 3 eckige
Markierungsplättchen für Sammlungen (mit den Werten 1, 2 und 3).
Der Spielplan ist in 3 Bereiche gegliedert, links der
Ausgrabungsbereich für 5 Ausgrabungen mit jeweils 4 Feldern, in der Mitte der
Kalender, ersetzt Rundenzähler und rechts mit dem Pergamonmuseum.
Vor dem eigentlichen Spielbeginn muss man wie immer einiges
vorbereiten: Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt, die 24
Forschungsgeldkarten werden gemischt und als verdeckter Stapel neben den
Spielplan gelegt.
Auch die 60 Fundstückplättchen werden gemischt und je 5
werden verdeckt auf jedes der 12 Felder auf den Kalender in der
Spielplanmitte gelegt.
Die 36 Siegpunktplättchen werden in 1, 2 und 5 Siegpunkte
getrennt und offen auf die entsprechenden Felder auf dem Spielplan gelegt.
Nun erhält noch jeder Spieler das Spielmaterial in seiner
Wunschfarbe.
Das Spiel dauert insgesamt 12 Runden. Jede dieser Runde
besteht aus den Phasen
Fundstücke auslegen
Forschungsgelder verteilen
Fundstücke ausgraben
1. Fundstücke auslegen:
Zu Beginn der ersten Spielrunde werden 5 Fundstückplättchen
des ersten Kalenderfeldes auf die 5 Ausgrabungen verteilt. Hierfür werden die
fünf Fundstückplättchen nach ihrem Alter sortiert. Dabei kommt das älteste
Fundstück in die Ausgrabung 5 und das jüngste Fundstückstück in die Ausgrabung
1.
Die Fundstücke werden immer auf das erste freie Feld der
entsprechenden Ausgrabung gelegt.
Dies erfolgt generell jeweils zu Beginn jeder neuen Spielrunde-
Sollten jedoch aus den Vorrunden in einer Ausgrabung bereits 4 Fundstücke
liegen, wird in dieser Grabungsrunde kein weiteres Fundstück dazu gelegt und
das daher nicht benötigte Fundstückplättchen in die Spielschachtel
zurückgelegt, es wird in diesem Spiel nicht verwendet.
2. Forschungsgelder verteilen:
Die obersten beiden Forschungsgeldkarten des Nachziehstapels
werden verdeckt neben den Spielplan gelegt. Das Deckblatt der Forschungsgeldkarten
kann einen Geldsack oder eine Truhe zeigen. Dies gibt den Spielern einen
Hinweis wie viel Geld für diese Runde zur Verteilung kommen könnte. Dabei steht
der Geldsack für Forschungsgeldkarten mit 1 bis 4 Münzen und die Truhe für 5
bis 8 Münzen.
Der Startspieler setzt seine Spielfigur auf ein freies Feld
auf die Ausgrabungsleiste am oberen Rand des Spielplans. Auf jedem Feld ist
angegeben wie viele Münzen der Spieler erhalten kann und in welchen
Ausgrabungen er später Fundstücke ausbuddeln darf.
Auch die anderen Spieler setzen nun reihum ihre Spielfigur
auf ein Feld der Ausgrabungsleiste. Das besondere bei diesem Setzmechanismus
ist: je weiter links man setzt desto besser können die Grabungsergebnisse und
das Einkommen sein, aber als erster darf der Spieler beginnen, dessen
Spielfigur auf der Leiste am weitesten rechts steht.
Das bedeutet je weiter rechts man setzt desto weniger Münzen
bekommt man und man darf auch nur in den oberen Ausgrabungen buddeln. Dies ist
zwar ein Nachteil, aber dafür hat man diese Einkommen eher sicher. Je weiter
man links seine Spielfigur stellt, desto größer kann die Ausbeute in Münzen
sein, aber genauso kann man hier völlig ohne Münzen zurückbleiben und auch bei
den Ausgrabungen kann es passieren, dass ein anderer Spieler bereits die
gewünschte Ausgrabung ausführt und man somit nicht die gewünschten Fundstücke
erhält.
Nachdem alle Spieler ihre Spielfigur gesetzt haben, werden
die beiden Forschungsgelderkarten umgedreht und die beiden darauf abgebildeten
Ziffern addiert und diese Summe an Münzen unter den Spielern verteilt.
Dabei nimmt sich der Spieler, dessen Spielfigur am weitesten
rechts steht, die Anzahl an Münzen, die der Standort seiner Spielfigur anzeigt.
danach nimmt der Spieler, links neben ihm, die entsprechende Anzahl Münzen, danach
der dritte usw. Wenn für einen Spieler nicht mehr so viele Münzen vorhanden
sind wie sein Standort angibt, erhält er nur die noch vorhanden Münzen, dabei
können ein oder mehrere Spieler auch völlig leer ausgehen.
Wenn der letzte Spieler an die Reihe kommt, kann es aber
auch dazu kommen dass mehr Münzen übrig bleiben als auf seinem Feld angegeben
sind. Er darf sich in diesem Fall alle Münzen aus dem Rundenvorrat nehmen.
3. Fundstücke ausgraben:
Nach dem die Münzen verteilt wurden, beginnt wieder der
Spieler dessen Spielfigur am weitestes rechts steht. Das Feld auf der
Ausgrabungsleiste, auf dem seine Spielfigur steht, gibt vor, in welchen
Ausgrabungen er tätig sein darf.
Er darf alle Fundstückplättchen aus der von ihm gewählten
Ausgrabungen nehmen, dafür muss er die Kosten bezahlen. Dabei ist nur wichtig
um welche Ausgrabung 1 bis 5 es sich handelt. Für die oberste Ausgrabung 1
bezahlt man 1 Münze, für die unterste Ausgrabung 5 bezahlt der Spieler 5
Münzen. Dabei ist es unerheblich ob in diesen Ausgrabungen 1, 2, 3 oder 4
Fundstückplättchen liegen.
Die Fundstückplättchen legt man offen vor sich ab.
Aus mehreren passenden Fundstücken kann der Spieler nun eine
Sammlung machen.
Eine Sammlung könnte zum Beispiel aus einem
Funkstückplättchen bestehen das auf der rechten Seite den linken Teil einer
Kanne zeigt, das zweite Fundstückplättchen muss dann auf der linken Seite den
rechten Teil einer Kanne zeigen. Damit die Sammlung aus mehreren
Fundstückplättchen bestehen kann, müsste dieses zweite Fundstückplättchen nun
rechts zum Beispiel den linken Teil eines Armreifens zeigen. Das dritte
Fundstückplättchen müsste links den rechten Teil eines Armreifens zeigen.
Auf den Fundstückplättchen befindet sich rechts unten immer
eine Zahl zwischen 1 bis 5.
Wenn so eine Sammlung zum Beispiel aus den oben
beschriebenen 3 Fundstückplättchen bestünde und unter dem linken Kannenteil des
ersten Fundstückplättchens, eine 3 und vor dem linken Armreifenteil des zweiten
Fundstückplättchens eine 4 steht, so könnte der Spieler die Fundstücke in einer
Ausstellung im Pergamonmuseum präsentieren und diese hätte einen Wert von 7.
Durch Abgabe von bis zu 3 Münzen könnte der Spieler diesen
Wert der Sammlung um 1 Punkt pro Münze erhöhen. In der zwölften Spielrunde darf
ein Spieler den Wert seiner neuen Sammlungen mit beliebig vielen Münzen
erhöhen.
Der Spieler setzt sein rundes Markierungsplättchen für
Sammlungen ins Pergamonmuseum, und zwar auf den Wert, den seine Sammlung
inklusive der Münzen erzielt hat.
Bereits vorhandene Sammlungen, die den gleichen oder einen
niederen Wert haben, werden durch diese neue Sammlung in ihrem Wert um 1 reduziert.
In den Spielrunden 4, 7, 9 und 12 kommt es zu Wertungen und
dabei erhalten die Spieler so viele Siegpunkte wie die kleine gelbe Zahl
angibt, die neben jedem Wert einer Sammlung steht. Zum Beispiel erhält jeder
Spieler, der eine Sammlung mit den Werten 5 bis 8 hat, 2 Siegpunkte.
Ein Spieler darf in seiner Auslage nicht mehr als 3
Fundstückplättchen liegen haben, die nicht in einer Ausstellung genutzt werden.
Hat er mehr als 3 Fundstückplättchen ausliegen, muss er 1 Münze bezahlen. Eine
fünfte und sechste Münze verursachen keine weiteren Kosten, aber jeweils
weitere 3 unbenutzte Fundstückplättchen kosten 1 Münze.
Sollte ein Spieler seine Ausgrabung beendet haben und
allfällige Sammlungen ausgestellt haben, führt der nächste Spieler seinen
Spielzug durch.
Nach der 12. Runde erfolgt noch eine Schlusswertung. Die
Besitzer der drei ältesten Fundstücke, die in einer Sammlung im Pergamonmuseum
ausgestellt sind, erhalten noch Siegpunkte. Dabei erhält der Spieler mit dem
ältesten Fundstück 3 Siegpunkte, der mit dem zweiten 2 Siegpunkte und der
mit dem drittältesten Fundstück 1 Siegpunkt.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Pergamon ist ein wunderschönes Archäologiespiel, die schöne
stimmige Grafik von Klemens Franz vermittelt ein gutes Feeling.
Der interessante Setzmechanismus und die daraus
resultierende Verteilung der Münzen bringen jeden Spieler immer wieder ins
Grübeln und sorgen für hohen Spielspaß. Durch das Setzen ihrer Spielfigur
bieten die Spieler um die Spielerreihenfolge in Phase 2 und 3.
Stefan Dorra und Ralf zur Linde ist es mit dem
Bietmechanismus gelungen, jeden Spieler in ein Setzdilemma zu zwingen, das für
einen großen Spielspaß sorgt.
Obwohl die verwendeten Mechanismen nicht wirklich neu sind,
sind sie jedoch sehr gut mit einander verknüpft und liefern ein spannendes
unterhaltsames Spiel.
Aufgrund der gut strukturierten Spielanleitung und der
übersichtlich gestalteten Spielelemente kann Pergamon auch weniger Spielgeübten
gut empfohlen werden.
Nach meiner Einschätzung kann es gerade noch als gehobenes
Familienspiel angesehen werden.
Strategische Überlegungen sind kaum anzustellen, der
Taktikfaktor ist jedoch eher hoch anzusetzen, obwohl natürlich auch ein hoher
Glückanteil im Spiel vorhanden ist.
Auch der Interaktionsfaktor ist bei diesem Spiel natürlich
sehr hoch.
Das Spiel kann auch Vielspielern empfohlen werden, es muss
nämlich nicht immer eine stundenlange Spieldauer geben, um ein gutes Spiel
abzugeben, und daher rate ich allen sich dieses Spiel unbedingt näher
anzusehen.
Fazit: Das Spiel bietet einen sehr hohen Wiederspielreiz und
kann vielen als Ergänzung für ihre Spielsammlung empfohlen werden.
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: ca. 60 min
Autor: Stefan Dorra, Ralf zur Linde
Grafik: Klemens Franz, Andreas Resch
Preis: ca. 25 Euro
Verlag: eggertspiele 2011
Web: www.eggertspiele.de
Genre: Biet- und Sammelspiel
Zielgruppe: Für Familien
Version: de
Regeln: de en fr
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Gut strukturierte Spielanleitung * gute Mischung aus Taktik
und Glück * anspruchsvolles Familienspiel
Vergleichbar:
Troia, König Solomons Schatzkammer / Indiana Jones Auf der
Jagd nach den verlorenen Schätzen, Mykerinos
Andere Ausgaben:
In Englisch bei Gryphon Games, in Französisch bei iello
Meine Einschätzung:
Maria Schranz:
Pergamon ist ein wunderschönes Spiel zum Thema Archäologie,
Thema und Mechanismen passen gut zusammen und liefern hohen Wiederspielreiz für
Familien genauso wie für Vielspieler.
Zufall: 2
Taktik: 3
Strategie: 1
Kreativität: 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis: 0
Kommunikation: 0
Interaktion: 3
Geschicklichkeit: 0
Action: 0
UNSERE REZENSION
ANTIKE FUNDSTÜCKE
PERGAMON
SCHMUCK, VASEN, MASKEN
Auf der Suche nach einem interessanten Spiel fällt mir das
Spiel Pergamon vom Verlag eggertspiele auf. Das Titelbild der braunen
Spielschachtel ziert eine in zwei Hälften geteilte goldene Maske.
Die Spielidee lautet wie folgt: „Im Auftrag der Königlichen
Museen zu Berlin beginnen im Jahr 1878 die Ausgrabungen im antiken Pergamon.
Die Stadt, die in der heutigen Türkei liegt, erlebte ihre Blütezeit etwa 200
vor Christus.“
Die Spieler verkörpern also Archäologen, die wertvolle
antike Vasen, Kannen, Armreifen und goldene Masken suchen.
Nach dem Öffnen der Schachtel präsentiert sich folgender
Inhalt: 1 Spielplan, 60 Fundstückplättchen, 40 Münzen, 24
Forschungsgeldkarten, 36 Siegpunktplättchen, 1 schwarzer Grabräuber, sowie
jede der vier Spielfarben 1 Spielfigur, 1 Erinnerungskarte, 3 runde
Markierungsplättchen für Sammlungen (mit den Werten 1, 2 und 3) und 3 eckige
Markierungsplättchen für Sammlungen (mit den Werten 1, 2 und 3).
Der Spielplan ist in 3 Bereiche gegliedert, links der
Ausgrabungsbereich für 5 Ausgrabungen mit jeweils 4 Feldern, in der Mitte der
Kalender, ersetzt Rundenzähler und rechts mit dem Pergamonmuseum.
Vor dem eigentlichen Spielbeginn muss man wie immer einiges
vorbereiten: Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt, die 24
Forschungsgeldkarten werden gemischt und als verdeckter Stapel neben den
Spielplan gelegt.
Auch die 60 Fundstückplättchen werden gemischt und je 5
werden verdeckt auf jedes der 12 Felder auf den Kalender in der
Spielplanmitte gelegt.
Die 36 Siegpunktplättchen werden in 1, 2 und 5 Siegpunkte
getrennt und offen auf die entsprechenden Felder auf dem Spielplan gelegt.
Nun erhält noch jeder Spieler das Spielmaterial in seiner
Wunschfarbe.
Das Spiel dauert insgesamt 12 Runden. Jede dieser Runde
besteht aus den Phasen
Fundstücke auslegen
Forschungsgelder verteilen
Fundstücke ausgraben
1. Fundstücke auslegen:
Zu Beginn der ersten Spielrunde werden 5 Fundstückplättchen
des ersten Kalenderfeldes auf die 5 Ausgrabungen verteilt. Hierfür werden die
fünf Fundstückplättchen nach ihrem Alter sortiert. Dabei kommt das älteste
Fundstück in die Ausgrabung 5 und das jüngste Fundstückstück in die Ausgrabung
1.
Die Fundstücke werden immer auf das erste freie Feld der
entsprechenden Ausgrabung gelegt.
Dies erfolgt generell jeweils zu Beginn jeder neuen Spielrunde-
Sollten jedoch aus den Vorrunden in einer Ausgrabung bereits 4 Fundstücke
liegen, wird in dieser Grabungsrunde kein weiteres Fundstück dazu gelegt und
das daher nicht benötigte Fundstückplättchen in die Spielschachtel
zurückgelegt, es wird in diesem Spiel nicht verwendet.
2. Forschungsgelder verteilen:
Die obersten beiden Forschungsgeldkarten des Nachziehstapels
werden verdeckt neben den Spielplan gelegt. Das Deckblatt der Forschungsgeldkarten
kann einen Geldsack oder eine Truhe zeigen. Dies gibt den Spielern einen
Hinweis wie viel Geld für diese Runde zur Verteilung kommen könnte. Dabei steht
der Geldsack für Forschungsgeldkarten mit 1 bis 4 Münzen und die Truhe für 5
bis 8 Münzen.
Der Startspieler setzt seine Spielfigur auf ein freies Feld
auf die Ausgrabungsleiste am oberen Rand des Spielplans. Auf jedem Feld ist
angegeben wie viele Münzen der Spieler erhalten kann und in welchen
Ausgrabungen er später Fundstücke ausbuddeln darf.
Auch die anderen Spieler setzen nun reihum ihre Spielfigur
auf ein Feld der Ausgrabungsleiste. Das besondere bei diesem Setzmechanismus
ist: je weiter links man setzt desto besser können die Grabungsergebnisse und
das Einkommen sein, aber als erster darf der Spieler beginnen, dessen
Spielfigur auf der Leiste am weitesten rechts steht.
Das bedeutet je weiter rechts man setzt desto weniger Münzen
bekommt man und man darf auch nur in den oberen Ausgrabungen buddeln. Dies ist
zwar ein Nachteil, aber dafür hat man diese Einkommen eher sicher. Je weiter
man links seine Spielfigur stellt, desto größer kann die Ausbeute in Münzen
sein, aber genauso kann man hier völlig ohne Münzen zurückbleiben und auch bei
den Ausgrabungen kann es passieren, dass ein anderer Spieler bereits die
gewünschte Ausgrabung ausführt und man somit nicht die gewünschten Fundstücke
erhält.
Nachdem alle Spieler ihre Spielfigur gesetzt haben, werden
die beiden Forschungsgelderkarten umgedreht und die beiden darauf abgebildeten
Ziffern addiert und diese Summe an Münzen unter den Spielern verteilt.
Dabei nimmt sich der Spieler, dessen Spielfigur am weitesten
rechts steht, die Anzahl an Münzen, die der Standort seiner Spielfigur anzeigt.
danach nimmt der Spieler, links neben ihm, die entsprechende Anzahl Münzen, danach
der dritte usw. Wenn für einen Spieler nicht mehr so viele Münzen vorhanden
sind wie sein Standort angibt, erhält er nur die noch vorhanden Münzen, dabei
können ein oder mehrere Spieler auch völlig leer ausgehen.
Wenn der letzte Spieler an die Reihe kommt, kann es aber
auch dazu kommen dass mehr Münzen übrig bleiben als auf seinem Feld angegeben
sind. Er darf sich in diesem Fall alle Münzen aus dem Rundenvorrat nehmen.
3. Fundstücke ausgraben:
Nach dem die Münzen verteilt wurden, beginnt wieder der
Spieler dessen Spielfigur am weitestes rechts steht. Das Feld auf der
Ausgrabungsleiste, auf dem seine Spielfigur steht, gibt vor, in welchen
Ausgrabungen er tätig sein darf.
Er darf alle Fundstückplättchen aus der von ihm gewählten
Ausgrabungen nehmen, dafür muss er die Kosten bezahlen. Dabei ist nur wichtig
um welche Ausgrabung 1 bis 5 es sich handelt. Für die oberste Ausgrabung 1
bezahlt man 1 Münze, für die unterste Ausgrabung 5 bezahlt der Spieler 5
Münzen. Dabei ist es unerheblich ob in diesen Ausgrabungen 1, 2, 3 oder 4
Fundstückplättchen liegen.
Die Fundstückplättchen legt man offen vor sich ab.
Aus mehreren passenden Fundstücken kann der Spieler nun eine
Sammlung machen.
Eine Sammlung könnte zum Beispiel aus einem
Funkstückplättchen bestehen das auf der rechten Seite den linken Teil einer
Kanne zeigt, das zweite Fundstückplättchen muss dann auf der linken Seite den
rechten Teil einer Kanne zeigen. Damit die Sammlung aus mehreren
Fundstückplättchen bestehen kann, müsste dieses zweite Fundstückplättchen nun
rechts zum Beispiel den linken Teil eines Armreifens zeigen. Das dritte
Fundstückplättchen müsste links den rechten Teil eines Armreifens zeigen.
Auf den Fundstückplättchen befindet sich rechts unten immer
eine Zahl zwischen 1 bis 5.
Wenn so eine Sammlung zum Beispiel aus den oben
beschriebenen 3 Fundstückplättchen bestünde und unter dem linken Kannenteil des
ersten Fundstückplättchens, eine 3 und vor dem linken Armreifenteil des zweiten
Fundstückplättchens eine 4 steht, so könnte der Spieler die Fundstücke in einer
Ausstellung im Pergamonmuseum präsentieren und diese hätte einen Wert von 7.
Durch Abgabe von bis zu 3 Münzen könnte der Spieler diesen
Wert der Sammlung um 1 Punkt pro Münze erhöhen. In der zwölften Spielrunde darf
ein Spieler den Wert seiner neuen Sammlungen mit beliebig vielen Münzen
erhöhen.
Der Spieler setzt sein rundes Markierungsplättchen für
Sammlungen ins Pergamonmuseum, und zwar auf den Wert, den seine Sammlung
inklusive der Münzen erzielt hat.
Bereits vorhandene Sammlungen, die den gleichen oder einen
niederen Wert haben, werden durch diese neue Sammlung in ihrem Wert um 1 reduziert.
In den Spielrunden 4, 7, 9 und 12 kommt es zu Wertungen und
dabei erhalten die Spieler so viele Siegpunkte wie die kleine gelbe Zahl
angibt, die neben jedem Wert einer Sammlung steht. Zum Beispiel erhält jeder
Spieler, der eine Sammlung mit den Werten 5 bis 8 hat, 2 Siegpunkte.
Ein Spieler darf in seiner Auslage nicht mehr als 3
Fundstückplättchen liegen haben, die nicht in einer Ausstellung genutzt werden.
Hat er mehr als 3 Fundstückplättchen ausliegen, muss er 1 Münze bezahlen. Eine
fünfte und sechste Münze verursachen keine weiteren Kosten, aber jeweils
weitere 3 unbenutzte Fundstückplättchen kosten 1 Münze.
Sollte ein Spieler seine Ausgrabung beendet haben und
allfällige Sammlungen ausgestellt haben, führt der nächste Spieler seinen
Spielzug durch.
Nach der 12. Runde erfolgt noch eine Schlusswertung. Die
Besitzer der drei ältesten Fundstücke, die in einer Sammlung im Pergamonmuseum
ausgestellt sind, erhalten noch Siegpunkte. Dabei erhält der Spieler mit dem
ältesten Fundstück 3 Siegpunkte, der mit dem zweiten 2 Siegpunkte und der
mit dem drittältesten Fundstück 1 Siegpunkt.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Pergamon ist ein wunderschönes Archäologiespiel, die schöne
stimmige Grafik von Klemens Franz vermittelt ein gutes Feeling.
Der interessante Setzmechanismus und die daraus
resultierende Verteilung der Münzen bringen jeden Spieler immer wieder ins
Grübeln und sorgen für hohen Spielspaß. Durch das Setzen ihrer Spielfigur
bieten die Spieler um die Spielerreihenfolge in Phase 2 und 3.
Stefan Dorra und Ralf zur Linde ist es mit dem
Bietmechanismus gelungen, jeden Spieler in ein Setzdilemma zu zwingen, das für
einen großen Spielspaß sorgt.
Obwohl die verwendeten Mechanismen nicht wirklich neu sind,
sind sie jedoch sehr gut mit einander verknüpft und liefern ein spannendes
unterhaltsames Spiel.
Aufgrund der gut strukturierten Spielanleitung und der
übersichtlich gestalteten Spielelemente kann Pergamon auch weniger Spielgeübten
gut empfohlen werden.
Nach meiner Einschätzung kann es gerade noch als gehobenes
Familienspiel angesehen werden.
Strategische Überlegungen sind kaum anzustellen, der
Taktikfaktor ist jedoch eher hoch anzusetzen, obwohl natürlich auch ein hoher
Glückanteil im Spiel vorhanden ist.
Auch der Interaktionsfaktor ist bei diesem Spiel natürlich
sehr hoch.
Das Spiel kann auch Vielspielern empfohlen werden, es muss
nämlich nicht immer eine stundenlange Spieldauer geben, um ein gutes Spiel
abzugeben, und daher rate ich allen sich dieses Spiel unbedingt näher
anzusehen.
Fazit: Das Spiel bietet einen sehr hohen Wiederspielreiz und
kann vielen als Ergänzung für ihre Spielsammlung empfohlen werden.
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: ca. 60 min
Autor: Stefan Dorra, Ralf zur Linde
Grafik: Klemens Franz, Andreas Resch
Preis: ca. 25 Euro
Verlag: eggertspiele 2011
Web: www.eggertspiele.de
Genre: Biet- und Sammelspiel
Zielgruppe: Für Familien
Version: de
Regeln: de en fr
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Gut strukturierte Spielanleitung * gute Mischung aus Taktik
und Glück * anspruchsvolles Familienspiel
Vergleichbar:
Troia, König Solomons Schatzkammer / Indiana Jones Auf der
Jagd nach den verlorenen Schätzen, Mykerinos
Andere Ausgaben:
In Englisch bei Gryphon Games, in Französisch bei iello
Meine Einschätzung:
Maria Schranz:
Pergamon ist ein wunderschönes Spiel zum Thema Archäologie,
Thema und Mechanismen passen gut zusammen und liefern hohen Wiederspielreiz für
Familien genauso wie für Vielspieler.
Zufall: 2
Taktik: 3
Strategie: 1
Kreativität: 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis: 0
Kommunikation: 0
Interaktion: 3
Geschicklichkeit: 0
Action: 0