
Marra Cash
Marra Cash ist ein Handelsspiel mit dem Prinzip, Läden zu besitzen und Kunden hinzulocken. Kunden betreten aber nur Läden in ihren eigenen Farben, dafür aber gleich den ersten, an dem sie vorbeikommen. Und wie gute Touristen betreten sie den Basar auch nur grüppchenweise. Die Läden werden versteigert, wenn die Touristen an einem Laden gleicher Farbe vorbeikommen, der schon einen Besitzer hat, treten sie ein. Wer die Kunden bringt, erhält Provision. Man hat immer die Wahl zwischen Laden ersteigern und Touristen bewegen. Marra Cash bietet einiges an taktischen Möglichkeiten und Planung, um die nötigen Dirhams für den Sieg zu verdienen, mit jeder Partie erschließen sich weitere Feinheiten des Spiels.
Ludografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
8465
Tags:
wsm96
, wsm97
, dsp96
Kategorien:
Wirtschaft, Setz-/Position, Auktion, Bieten, Versteigerung
Spielbeschreibung
Die Läden werden versteigert, die Besucher können durch drei Tore die Altstadt betreten und stehen auf den Eingangsfeldern rund um den Brunnen. Und weil es immer sehr eng ist in diesen alten Städten, können nur Besucher nachkommen, wenn die Eingangsfelder frei sind. Und weil die Touristen ja doch fremd in der Stadt sind, ziehen sie immer in Gruppen los, immer bis zum nächsten Brunnenfeld. Passieren sie dabei einen Laden, der schon einen Besitzer hat, treten Touristen gleicher Farbe ein und bringen Geld, der erste 100, der zweite 200 Dirham usw. Bringt der Eigentümer selbst die Kunden in den Laden, bekommt er die Gesamtsumme, ein anderer Spieler erhält eine Provision vom Ladenbesitzer. Mit diesen Einnahmen werden weitere Läden ersteigert, jeder Spieler hat die Wahl zwischen ersteigern und Touristen bewegen. Haben alle Spieler die Altstadt betreten, kommen alle nochmal dran, dann endet das Spiel.
Rezension
MarraCash
MarraCash
Wirtschaftsspiel über 1
Stunde
für 3-4 Spieler
von Stefan Dorra
Kosmos, 1996
Dieses Wortspiel im Titel
und dazu die Abbildung eines Orientalischen Basars lassen schon ahnen, worum es
bei diesen Spiel geht. Nämlich, möglichst viel Geld zu machen, indem man
möglichst viele Touristen schröpft. Ein an sich im Orient angeblich
weitverbreitetes Hobby und wer schon einmal das Vergnügen hatte durch solche
Basare zu schlendern, weiß, daß man sehr aufpassen muß um nicht ein echtes
Stück "made in Taiwan" oder ähnliches zu erwischen, welches man zu
Hause um die Ecke beim Kaufmann billiger hätte haben können. Aber das ist eine
andere Geschichte.
Das Spielmaterial selbst, d.h.
der Spielplan, die Regel und die Schachtelsind solide und in jeder Hinsicht an
das Erfolgsspiel "Die Siedler von Catan" angelehnt. Was beleibe kein
Fehler ist. So wie beim großen Vorbild gibt es auch einen kleinen Almanach mit
Beispielen, Erläuterungen und einer Spiellvariante, den sogenannten
Reiseandenken. Auch die Spielfiguren sind keine Unbekannten mehr. Sie wurden in
dem Spiel "Die verbotene Stadt" schon vorstellig. Aber, auch das ist
eine andere Geschichte.
Zunächst einmal zum
Spielplan. Er zeigt eine Stadt mit Gassen und 25 Geschäften in fünf Farben
umgeben von einer Stadmauer. In dieser Mauer sind drei Tore und durch diese
strömen die Touristen (45 an der Zahl in fünf verschiedenen Farben) in die
Stadt. Neun dieser fürwitzigen Touristen haben sich schon vorgewagt und
bereiten sich darauf vor, die Altstadt zu erobern. Das ist der Punkt, an dem
das Spiel beginnt. Das heißt noch nicht ganz, denn zuvor muß man sich natürlich
einen echt orientalischen Namen zulegen und bekommt 1200 Dirhham Spielkapital
und ist damit mitten im Geschehen.
Der Rundenablauf sieht mit
Ausnahme der ersten Runde wie folgt aus: entweder zwei Auktionen (Versteigerung
von Läden) oder
zwei Bewegungen (das Führen
von Touristen von einen Brunnen zum anderen) oder eine Bewegung und eine
Auktion (in dieser Reihenfolge, nicht erlaubt Auktion/Bewegung).
Tatsache ist, bei diesem
Spiel ist man Auktionär, Fremdenführer und Händler (Ladenbesitzer). Wie aber
kommt man zu cash? Nun, wie überall in der Wirtschaft. Man investiert Geld und
hofft, daß es sich rentiert und lebt von Provisionen und Verkauf.
In der ersten Runde darf
jeder Spieler nur einen Laden versteigern. (Touristen herumzuführen hätte noch
keinen Sinn.) Der Anbieter darf natürlich auch mitsteigern. Bei Zuschlag muß
das Geld an die Bank bezahlt werden. Je nachdem ob der Anbieter ihn selbst
erwirbt oder ein anderer Spieler, zahlt die Bank Provision. 100 Dirham
Provision bei Verkaufspreisen bis 500 Dirham, ab 525 Dirham Verkaufspreis 200
Dirham Provision. Also ist es durchaus auch lohnend, einen Laden zu vermitteln.
Ab der zweiten Runde darf man auch Touristen führen. Dazu wird eine Gruppe von
Touristen von den Anfangsfeldern genommen und als geschlossene Gruppe bis zum
nächsten Brunnen geführt. Treffen sie dabei auf eine andere Gruppe, so bilden
sie eine größere Gruppe. Zusammengeführte Gruppen bleiben zusammen und dürfen
nicht mehr getrennt werden. Sollte ein Tourist dabei, mehr oder minder
zufällig, an einem geöffneten Laden gleicher Farbe vorbeikommen, so wird er von
dem unheimlichen Drang beherrscht einkehren und kaufen zu müssen. Nun endlich
rollt der Rubel, Verzeihung Dirham. Jeder Kunde bringt sofort eine Prämie, die
sich mit der Anzahl der Kunden steigert. Der erste Kunde bringt 100 Dirham, der
zweite Kunde 200 Dirham bis zum fünften Kunden der 500 Dirham bringt. Ab dann
bringt jeder weitere Kunde nur noch 500 Dirham. Abgerechnet werden alle Kunden
einzeln und auch eventuelle Provisionen werden einzeln abgerechnet. Provisionen
bekommt man natürlich nur, wenn man Kunden anderen Ladenbesitzern zuführt. Und
zwar von deren Gewinn. 50 Dirham pro Kunde wenn die Einnahmen nicht höher als
300 Dirham sind und 100 Dirham pro Kunde wenn die Einnahmen höher als 300
Dirham sind. Am Ende seines Zuges (zwei Aktionen) muß der Spieler leere
Eingangsfelder mit 2-4 Touristen nachbesetzen. Sobald sich alle Touristen
innerhalb der Stadmauer aufhalten, beginnt die letzte Runde. Das heißt,
derjenige Spieler, der die letzten Besucher hereingeführt hat, ist der letzte
Spieler. Danach zählt nur mehr das Bargeld.
Eine Besonderheit ergibt
sich, wenn ein Laden versteigert wird, vor dem sich schon Touristen gleicher
Farbe befinden. Diese treten sofort ein und der Besitzer erhält die Einnahmen.
Ein Spiel, das am Anfang
leicht erscheint, aber das man doch einige Male spielen sollte, um auf die
Feinheiten zu kommen. Besonders aufpassen sollte man auf Monopole oder
Anhäufungen von Touristen, da fünf Touristen einer passenden Farbe in einem
Geschäft meist schon eine Vorentscheidung auf den Sieg sind. Bei allen Spielen
hat es sich für mich ausgezahlt, sofort zu kassieren und nicht noch eine Runde
zuzuwarten.
Wie gesagt, es ist schwer,
als Spiel nach den Siedlern zu bestehen, aber MarraCash schafft es bravurös und
von Spiel zu Spiel interessanter.
WIN-Wertung:
* MarraCash AA III W SS 3-4
h
MarraCash
Wirtschaftsspiel über 1
Stunde
für 3-4 Spieler
von Stefan Dorra
Kosmos, 1996
Dieses Wortspiel im Titel
und dazu die Abbildung eines Orientalischen Basars lassen schon ahnen, worum es
bei diesen Spiel geht. Nämlich, möglichst viel Geld zu machen, indem man
möglichst viele Touristen schröpft. Ein an sich im Orient angeblich
weitverbreitetes Hobby und wer schon einmal das Vergnügen hatte durch solche
Basare zu schlendern, weiß, daß man sehr aufpassen muß um nicht ein echtes
Stück "made in Taiwan" oder ähnliches zu erwischen, welches man zu
Hause um die Ecke beim Kaufmann billiger hätte haben können. Aber das ist eine
andere Geschichte.
Das Spielmaterial selbst, d.h.
der Spielplan, die Regel und die Schachtelsind solide und in jeder Hinsicht an
das Erfolgsspiel "Die Siedler von Catan" angelehnt. Was beleibe kein
Fehler ist. So wie beim großen Vorbild gibt es auch einen kleinen Almanach mit
Beispielen, Erläuterungen und einer Spiellvariante, den sogenannten
Reiseandenken. Auch die Spielfiguren sind keine Unbekannten mehr. Sie wurden in
dem Spiel "Die verbotene Stadt" schon vorstellig. Aber, auch das ist
eine andere Geschichte.
Zunächst einmal zum
Spielplan. Er zeigt eine Stadt mit Gassen und 25 Geschäften in fünf Farben
umgeben von einer Stadmauer. In dieser Mauer sind drei Tore und durch diese
strömen die Touristen (45 an der Zahl in fünf verschiedenen Farben) in die
Stadt. Neun dieser fürwitzigen Touristen haben sich schon vorgewagt und
bereiten sich darauf vor, die Altstadt zu erobern. Das ist der Punkt, an dem
das Spiel beginnt. Das heißt noch nicht ganz, denn zuvor muß man sich natürlich
einen echt orientalischen Namen zulegen und bekommt 1200 Dirhham Spielkapital
und ist damit mitten im Geschehen.
Der Rundenablauf sieht mit
Ausnahme der ersten Runde wie folgt aus: entweder zwei Auktionen (Versteigerung
von Läden) oder
zwei Bewegungen (das Führen
von Touristen von einen Brunnen zum anderen) oder eine Bewegung und eine
Auktion (in dieser Reihenfolge, nicht erlaubt Auktion/Bewegung).
Tatsache ist, bei diesem
Spiel ist man Auktionär, Fremdenführer und Händler (Ladenbesitzer). Wie aber
kommt man zu cash? Nun, wie überall in der Wirtschaft. Man investiert Geld und
hofft, daß es sich rentiert und lebt von Provisionen und Verkauf.
In der ersten Runde darf
jeder Spieler nur einen Laden versteigern. (Touristen herumzuführen hätte noch
keinen Sinn.) Der Anbieter darf natürlich auch mitsteigern. Bei Zuschlag muß
das Geld an die Bank bezahlt werden. Je nachdem ob der Anbieter ihn selbst
erwirbt oder ein anderer Spieler, zahlt die Bank Provision. 100 Dirham
Provision bei Verkaufspreisen bis 500 Dirham, ab 525 Dirham Verkaufspreis 200
Dirham Provision. Also ist es durchaus auch lohnend, einen Laden zu vermitteln.
Ab der zweiten Runde darf man auch Touristen führen. Dazu wird eine Gruppe von
Touristen von den Anfangsfeldern genommen und als geschlossene Gruppe bis zum
nächsten Brunnen geführt. Treffen sie dabei auf eine andere Gruppe, so bilden
sie eine größere Gruppe. Zusammengeführte Gruppen bleiben zusammen und dürfen
nicht mehr getrennt werden. Sollte ein Tourist dabei, mehr oder minder
zufällig, an einem geöffneten Laden gleicher Farbe vorbeikommen, so wird er von
dem unheimlichen Drang beherrscht einkehren und kaufen zu müssen. Nun endlich
rollt der Rubel, Verzeihung Dirham. Jeder Kunde bringt sofort eine Prämie, die
sich mit der Anzahl der Kunden steigert. Der erste Kunde bringt 100 Dirham, der
zweite Kunde 200 Dirham bis zum fünften Kunden der 500 Dirham bringt. Ab dann
bringt jeder weitere Kunde nur noch 500 Dirham. Abgerechnet werden alle Kunden
einzeln und auch eventuelle Provisionen werden einzeln abgerechnet. Provisionen
bekommt man natürlich nur, wenn man Kunden anderen Ladenbesitzern zuführt. Und
zwar von deren Gewinn. 50 Dirham pro Kunde wenn die Einnahmen nicht höher als
300 Dirham sind und 100 Dirham pro Kunde wenn die Einnahmen höher als 300
Dirham sind. Am Ende seines Zuges (zwei Aktionen) muß der Spieler leere
Eingangsfelder mit 2-4 Touristen nachbesetzen. Sobald sich alle Touristen
innerhalb der Stadmauer aufhalten, beginnt die letzte Runde. Das heißt,
derjenige Spieler, der die letzten Besucher hereingeführt hat, ist der letzte
Spieler. Danach zählt nur mehr das Bargeld.
Eine Besonderheit ergibt
sich, wenn ein Laden versteigert wird, vor dem sich schon Touristen gleicher
Farbe befinden. Diese treten sofort ein und der Besitzer erhält die Einnahmen.
Ein Spiel, das am Anfang
leicht erscheint, aber das man doch einige Male spielen sollte, um auf die
Feinheiten zu kommen. Besonders aufpassen sollte man auf Monopole oder
Anhäufungen von Touristen, da fünf Touristen einer passenden Farbe in einem
Geschäft meist schon eine Vorentscheidung auf den Sieg sind. Bei allen Spielen
hat es sich für mich ausgezahlt, sofort zu kassieren und nicht noch eine Runde
zuzuwarten.
Wie gesagt, es ist schwer,
als Spiel nach den Siedlern zu bestehen, aber MarraCash schafft es bravurös und
von Spiel zu Spiel interessanter.
WIN-Wertung:
* MarraCash AA III W SS 3-4
h