Land in Sicht

Die Spieler wählen gemeinsam eine Insel als Zielort und legen die Art und Anzahl der Kostbarkeiten fest, die sie zur Insel bringen wollen. Alle Inseln liegen zugeklappt im Rahmen, es ist nur das Meer zu sehen.  Alle Spieler klappen reihum eine Karte auf, die Schiffe starten in einem der Häfen. Zur Schiffsbewegung fährt man an den Rand der Karte und klappt dann die benachbarte Karte auf, dies wird wiederholt, bis man auf einen Hafen trifft. Alle Inselkarten ohne Schiff werden wieder zugeklappt. Gibt es im Hafen gesuchte Kostbarkeiten, darf man eine Kiste aufladen. Wer alle Kostbarkeiten laut Auftrag gesammelt hat, setzt die Flagge aufs Schiff und macht sich auf den Weg zur Zielinsel. Wer diese zuerst erreicht, gewinnt.    Sammelspiel * Serie: Kinderspiele für Groß & Klein * 2-4 Spieler ab 6 Jahren * Autor: Stefan Dorra * Grafik: Joachim Krause * Redaktion: Katja Volk * ca. 40 min * 21 958 2, Ravensburger, Deutschland, 2009 *** Ravensburger Spieleverlag * www.ravensburger.de  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
20099
Tags:
sdj09nk , nbg09
Kategorien:
Familie, Figuren bewegen, Laufspiel, Würfel, Sammeln
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

6 - 99 Jahren
Dauer

bis 40 Minuten

Rezension

Land in Sicht
Von Insel zu Insel
 
Land in Sicht
 
Früchte nach Tonga, Perlen nach Late
 
 „Land in Sicht!“ war für die Seefahrer der letzten
Jahrhunderte immer ein Grund sich zu freuen wenn sie diesen Ruf aus dem
Krähennest vernahmen. Ah ja – für die nicht Seekundigen unter uns, das
Krähennest war der Ausguck, der am Hauptmast auf dem höchstmöglichen Punkt
angebracht war.
 
Diesen Ausruf hat man als Titel für das neue Familienspiel
von Ravensburger genommen, wo man viele Inseln entdecken kann. Der Spielplan
ist lose und muss zu Beginn jedes Spieles zusammengebaut werden. Dies dauert
aber nur kurz, dafür ändert sich aber bei jedem Spiel der Plan und es gibt
immer wieder neue Routen die man nehmen kann.
 
Der Spielplanrand wird zusammengesteckt und in die Mitte
kommen 24 quadratische Inselkarten. Die Eckteile und die Seitenteile sind mit
Farbstrichen markiert sodass diese immer in der gleichen Ausrichtung am Rand
oder in den Ecken liegen, aber natürlich bei jeder Partie an einen anderen Ort.
Die mittleren Karten werden beliebig gelegt.
 
An dieser Stelle muss ich die Karten ein wenig genauer
erklären. Zu Beginn zeigen alle Karten wunderschönes blaues Pazifikwasser.
Diese Karten haben  in der Mitte eine Art Scharnier, wo man eine Hälfte
um- oder aufklappen kann. Wenn der Teil umgeklappt ist erscheint eine Insel und
unterschiedlich viele Schifffahrtsrouten.
 
Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler ein Boot aus
Holz, mit dem er auf dem Spielplan segelt und eine Segelschifftafel mit
Ausnehmungen für die gefundenen Dinge, die er vor sich hinlegt. Auf dieser
Tafel sieht man nicht nur sein Schiff und dessen Farbe, sondern auf dem Segel
sind die 4 Schätze abgebildet die man auf den Inseln finden kann. Es sind dies
Schatztruhen, Perlen, seltene Früchte und exotische Vögel. Von jeden dieser 4
gibt es 5 verschiedene Farben, das macht somit 20 Inseln. Die 4 verbleibenden
sind die 4 möglichen Zielinseln, Koa, Late, Cucoa und Tonga.
 
Die Spieler haben die Aufgabe, eine bestimme Menge an
verschiedenen Schätzen zu sammeln und auf eine dieser Inseln abzuliefern. Die
Menge und die Zielinsel werden gemeinsam festgelegt und auf einer separaten
Auftragstafel markiert. Es sollten aber nicht mehr als 10 sein, denn sonst wird
das Spiel zu lange und die neutralen Holzsteine gehen aus. Jeder Spieler erhält
noch eine Fahne und es kann losgehen. Die Aufbauzeit bis man spielen kann liegt
bei ungefähr 3 Minuten.
 
Der Startspieler wählt eine der Randinseln, wo er beginnen
möchte und klappt diese auf. Die Inseln haben entweder einen oder zwei Häfen.
Man wählt einen davon und wählt eine Schiffroute, die von diesem Hafen ausgeht
und fährt mit seinem Schiff bis zum Ende der Route auf der Karte. Das heißt man
muss sich entscheiden zu welcher Karte man wechselt und, nachdem es bei den
meisten Karten zwei Routen zur Auswahl gibt, welche der beiden Routen man
befahren möchte. Das ist insofern wichtig, da einige Routen nicht unbedingt auf
die Insel der Nachbarkarte führen, sondern vielleicht eine Rechts- oder Linksknick
machen und man am Ende der Route ganz woanders landet.
 
Wenn man also das Ende der Route der ersten Karte erreicht,
dreht man die benachbarte um und folgt der Schiffroute bis zu einem Hafen oder
zur nächsten Karte. Man dreht so lange Karten um bis man einen Hafen ansteuern
kann oder will. Dort erhält man den jeweiligen Schatz in der jeweiligen Farbe.
Dies markiert man auf seinen Segeln mit neutralen brauen Holzsteinen.
 
Bei der Bewegung der Schiffe ist darauf zu achten, dass man
bei Schiffskreuzungen nicht abbiegen darf und Weichen so zu befahren sind wie
es Züge machen würden. Also gegen die Weiche kann man nicht abbiegen. Sollte
sich bei dem Hafen eine Taverne befinden hat man die Möglichkeit, ohne einen
Schatz zu nehmen, weiterzufahren. Dies kann man auch öfters hintereinander
durchführen. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Taverne nur für einen Hafen gilt
und nicht für die ganze Insel, das hatten wir bei unserem ersten Spiel falsch
gemacht.
 
Wenn man seinen Zielhafen erreicht hat und den Schatz abgelegt
hat, werden alle Karten, wo sich zu diesem Zeitpunkt kein Schiff befindet
wieder auf die Meerseite umgedreht. Liebe Erwachsene, genau zu diesem Zeitpunkt
solltet ihr zu jammern beginnen, außer Memory ist eure Stärke. Nur so eine
kleine Zusammenfassung – 20 verschiedene Schätze – pro Insel 6 bis 8
Schiffsrouten und das alles ändert sich bei jedem Spiel.
 
Für mich gesprochen, ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass
ich meinen sechsjährigen Sohn schlagen werde und wir haben mittlerweile 40
Partien gespielt. Das heißt nicht, dass er alle gewonnen hat, denn seine Mutter
kann das auch noch besser als ich, von meiner 4 ½ alten Tochter ganz zu
schweigen, wobei die sehr gerne einfach nur spazieren fährt und das Spiel als
ganzes noch nicht erfasst, aber auch sie konnte sich den Lorbeerkranz des
Siegers einmal aufsetzen.
 
Wenn ein Spieler alle geforderten Kostbarkeiten gesammelt
hat, ruft er „Land in Sicht“, stellt zum Zeichen seiner letzten Fahrt seine
Fahne auf seine Tafel und fährt zur Zielinsel. Das Spiel endet, wenn es einem
Spieler gelungen ist, alle geforderten Kostbarkeiten auf der vereinbarten
Zielinsel abzuliefern.
 
In der Hafenvariante gibt es die Einschränkung, dass sich nur
ein Spieler in einem Hafen befinden darf. Die nehme ich dann gerne zur Hand
wenn meine Mitspieler versuchen anderen nachzufahren, ohne selbst das Risiko
einzugehen Inseln zu entdecken.
 
In der Sammlervariante entscheidet sich jeder Spieler für
einen der 4 Schätze und versucht die 5 Farben dieses Schatzes zu sammeln und
dann die Zielinseln anzusteuern.
 
Ich war von Mechanismus der klappbaren Karten schon bei der
Präsentation auf der Nürnberger Messe 2009 sehr angetan. Das Entdecken des
Neuen und die ständigen Überraschungen, wo die Schiffrouten einen diesmal
wiederum hinführen hat einen gewissen Reiz. Natürlich ist das ganze nicht
berechenbar und man bekommt das Gefühl gespielt zu werden aber für die
Zielgruppe Familien mit Kindern ab 6 Jahren ist es genau richtig. Denn bei
diesen Spielern ist Strategie und Taktik nicht wirklich wichtig sondern das
Erlebnis zählt.
 
Das Material besteht zum größten Teil aus Karton. Nach 40
Partien sind die Teile noch in überraschend guten Zustand und die Scharniere
sind noch nicht ausgerissen oder abgenutzt. Ich muss aber betonen, dass meine
Kinder Spiele genauso sorgsam behandeln wie ich. Das Material macht auf jeden
Fall einen sehr stabilen Eindruck.
 
Es wäre schön gewesen wenn sich mehr braune Holzsteine im
Spiel befunden hätten, denn diese gehen uns immer aus. Da muss man dann von
einem zum anderen Spiel improvisieren, indem man andere Steine oder Kugeln dazu
nimmt oder nur die Schätze markiert, die man braucht und nicht alle die man
findet. Wofür man allerdings die gezackte Ausnehmung am Segel benötigt habe ich
noch nicht herausgefunden. Von der Anordnung her sollte dort die Fahne stecken,
aber die passt dort nicht hinein. Wie auch immer, es hat nichts mit dem Spiel
zu tun, das funktioniert mit und ohne gezackte Ausnehmung.
 
Der Spielablauf ist flüssig und man muss auch bei den Zügen
der Mitspieler gut aufpassen um sich die Schätze zu merken wo sie sich befinden
und welche Schiffrouten wohin führen. Dadurch wird besonders den Kindern
während der Züge der anderen nicht langweilig. Besonders gegen Ende des Spieles
werden die Tavernen immer interessanter, da man dort ja sofort weiterfahren
kann und so schneller vorankommt.
 
Stefan Dorra hat gezeigt dass er auch im Genre Familienspiel
mit kleineren Kindern besondere Spiele abliefern kann. Land in Sicht hat das
Zeug, zum Klassiker zu werden. Man sollte sich aber an die Altersbeschreibungen
halten, denn Kinder unter 6 Jahren verlieren schnell die Übersicht und
Erwachsene über 99 auch. Aber wenn ich das genau betrachte bin ich weniger als
halb so alt und mir geht es auch nicht besser. Hoffentlich vermerkt das keiner
auf der 2. Auflage – Für Spieler von 6 – 99 Jahren, Männer nur bis 40!
 
kurt.schellenbauer@spielen.at
 
Kid                       
Family                  
Adult                    
Expert                           
 
Alter                    
Spezial                 
 
Spieler         :
2-4
Alter           
: ab 6 Jahren
Dauer          
: ca. 40 min
 
Autor          
: Stefan Dorra
Grafik         
: Joachim Krause
Vertrieb A.   : Ravensburger Österreich
Preis           
: ca. 30 Euro
Verlag         
: Ravensburger 2009
                  
  www.ravensburger.de
 
Genre                   
: Lauf- und Sammelspiel
Zielgruppe            
: Für Familien
Mechanismen        
: Inseln besuchen, Schätze nehmen, abliefern
 
Zufall                    
: 6
Wissen                 
: 6
Planung                
: 2
Kreativität             
:
Kommunikation      : 4
Geschicklichkeit      :
Action                  
:
 
Kommentar:
Kommentar:
Neuer, gut funktionierender Mechanismus
Tolle Ausführung
Stabiles Material
Sehr gutes Familienspiel 
 
 
Vergleichbar:
Gängiges Thema, erstes Spiel mit diesem Mechanismus
Atmosphäre          
:
 
Kommentar des Rezensenten:
Land in Sicht ist ein wunderschönes, immer neues
Familienspiel, das das Zeug zum Bestseller und Dauerbrenner hat.