La Loire

Die Spieler sind gleichzeitig Händler und Boten des neu errichteten Postdienst; man kauft mit dem Händler Waren in den Dörfern und versucht sie in den Städten günstig zu verkaufen, der Bote zieht gegenläufig und sammelt Nachrichten, die er zustellt. In den Dörfern kann man auch Bauernhof, Kloster und Burg für den Ausbau der Dörfer erwerben oder man baut einen Palast in der Stadt, beides für Vergünstigungen, und gewinnt mit Siegpunkten aus Personenkarten, Flussschiffahrt und Nachrichtenzustellung.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
23983
Tags:
ess12
Kategorien:
Setz-/Position, Transport / Logistik
Erscheinungsjahr

2012
Spieler

1 - 4 Spieler
Alter

10 - 99 Jahren
Dauer

bis 120 Minuten

Rezension

La Loire
UNSERE
REZENSION
 
Es steht manch Schloss in Frankreich
 
LA LOIRE
 
HAndels- und Postwege zwischen Chambord und Villandry
 
Angeblich
sind es sogar an die 400 Schlösser, welche entlang der Loire und ihren Nebentälern
die Besucher begeistern. Die Namen Chambord, Amboise, Chinon, Cheviny,
Villandry – um nur einige zu nennen - haben bei mir die Erinnerung an einen
unvergesslichen Urlaub geweckt. Eine Reise die ich übrigens jedem nur wärmstens
empfehlen kann. Als ich in Essen also das Spiel von „Mind the Move“ entdeckt
hatte war für mich der Kauf beschlossene Sache. Noch dazu wo mir der Autor
Emanuele Ornella ein Begriff war. (2003 Oltre Mare). Also nichts wie hin und
die sprichwörtliche Katze im Sack kaufen. Nun, da wir schon bei Sprichwörtern
sind: Es ist nicht alles Gold was glänzt. Die Begründung liefere ich gleich
anschließend.
 
Es
beginnt mit einer 6-seitigen (gefühlten 30) Regel, was zwar kein Fehler sein
muss, wenngleich ich kein Freund von Spielen bin, bei denen das Regelstudium
länger dauert als das Spiel selbst. Zu kritisieren ist, dass der Großteil so
klein gedruckt ist, dass zum Lesen eine Lupe ganz nützlich wäre.
 
Der
Plan:
Der
Spielplan setzt sich aus 4 Teilen zusammen die á la Puzzle zusammengesetzt
werden und den Flussverlauf der Loire von Nantes nach Orleans zeigen sowie 20
Ortschaften bzw. Schlösser aufweisen. Diese Fülle bedeutet, dass die Orte
abhängig von der Plangröße vereinzelt mitunter nur 2-3 Zentimeter entfernt sind
was den Plan nicht nur unübersichtlich erscheinen lässt, sondern auch bei
Vollbesetzung mit 4 Spielern ein echtes Problem darstellt. Sowohl nördlich wie
südlich der Loire verbindet eine Straße die entsprechenden Orte. Rechts oben
befindet sich eine Leiste mit 7 herausnehmbaren Schildern auf deren Bedeutung
ich später zurückkomme.
 
Zum
Spielablauf.
Jeder
Teilnehmer erhält in seiner Farbe einen Händler (Pöppel) sowie eine Boten
(Holzwürfel) und ein Schiff (runde Scheibe). Außerdem sind noch Pferde (weiße
Scheiben) im Spiel, welche die Zugweite beeinflussen. Abgesehen davon, dass die
Zuordnung ziemlich einfallslos ist ( Schiffe gibt es doch in etlichen Spielen
besser dargestellt) so erweist sich die Nutzung von Händlern und Boten mit
Pferden als äußerst unpraktisch und erfordert durch die Enge des Plans
erhebliche Feinmotorik der Spieler.
Der
Händler beginnt sein Spiel in Nantes und der Bote in entgegengesetzter Richtung
in Orleans. Ersterer kann auf seiner Reise in den Dörfern das jeweilige
zugeordnete Gut (Bier, Getreide, Holz und Käse) kaufen welches anschließend in
der Stadt verkauft werden kann. Abgesehen von Holz beträgt das Limit für die
anderen Waren nur eine Einheit. Die vorhin erwähnten Schilde bestimmen durch
die im Verlauf wechselnde Anordnung den Einkaufspreis (1-4 Denar) Nach jedem
Kauf wechselt das entsprechende Schild nach rechts außen und hebt den Preis auf
den Maximalpreis während das dort befindliche Schild nach links wandert und die
Ware dadurch im Preis fällt. Befindet sich der Händler in der Stadt kann er Gebäude
(Bauernhof, Kloster, Burg) für die Dörfer erwerben oder einen Palast in der
Stadt errichten. Dies dient dazu um Vergünstigungen bei zukünftigen Käufen zu
erhalten. Außerdem fährt dann auch sein eigenes Schiff Loire abwärts, was eine
der 3 Arten Siegpunkte zu erhalten ermöglicht. Erschwerend kommt allerdings
hinzu, dass auf beiden Seiten des Flusses Gleichgewicht herrschen soll. Das
heißt ein weiteres Bauwerk jeder Sorte ist erst dann möglich, wenn auf der
anderen Seite ein solches existiert. Eine weitere Möglichkeit sich Vorteile zu
verschaffen besteht darin eine Personenkarte zu erwerben. Diese gibt es im
„Zirkus“ der von Ort zu Ort zieht. Diese Karten verändern das jeweilige Limit
oder erweitern die Zugmöglichkeit bzw. verringern die Gebäudekosten bei Errichtung
etc. 20 dieser Möglichkeiten stehen zur Verfügung, wobei die Beschreibung der
verschiedenen Personen den Rahmen dieser Besprechung sprengen würde. Wichtig
ist, dass die Karten mit Siegpunkten gekoppelt sind, also die 2. Art der
Gewinnmöglichkeit darstellen.
 
Kommen
wir zur 2. Figur des Spiels, dem Boten. Dieser soll das Postwesen verkörpern,
das Ende des 15. Jahrhunderts im Loiretal eingerichtet wurde. Während der
Händler von Ort zu Ort zieht und versucht, günstig Ware zu erstehen um diese
dann mit Gewinn in Nantes oder Orleans zu veräußern zieht der Bote in
entgegengesetzte Richtung um „Nachrichten“ zu erwerben und um diese
anschließend zu zustellen. Diese haben die Wertigkeit von 1-4, wobei für die
Zustellung der höherwertigen Nachrichten eine Lehrling- oder
Gehilfenpersonenkarte erforderlich ist. Einerseits bringen zugestellte
Nachrichten auch Einkommen, aber wesentlich sind die darauf verzeichneten
Siegpunkte, die also die 3. Variante der Gewinnmöglichkeit darstellen.
 
Kommen
wir zu Ausstattung. Diese ist in meinen Augen ziemlich lieblos. Pferde und
Schiffe lediglich als Rundscheiben mit Farbunterschied darzustellen wäre anders
lösbar. Den Händler als Pöppel darzustellen mag man noch tolerieren aber den
Boten als einfachen Holzwürfel genau wie die Nachricht, nur in größerem Format
ist zumindest einfallslos. Nun erwarte ich mir nicht Pferde wie im Klassiker
„Jockey“ aber der Reiz eines Spiels liegt doch zum Teil auch in der Gestaltung.
Wenn ich da an „Myrmes“ denke und an die putzigen Ameisen! Also kein Vergleich.
Ich finde überhaupt, dass die Grafik hier den Autor sträflich im Stich gelassen
hat. Es gibt Pläne, die einen förmlich verlocken das Spiel auszuprobieren-
unabhängig von der Qualität. ( „Waka waka“ fällt mir dazu ein, wo das Spielbrett
für mich mehr punktet als das Spiel selbst). Aber über Geschmack lässt sich
bekanntlich nicht streiten. Was hätte man nicht bei einem größeren Plan optisch
herausholen können. So werden die berühmten Schlösser als mickrige Häuser
gezeichnet. Vielleicht sind es meine zu hoch angesiedelten Erwartungen, die
hier keineswegs erfüllt wurden und mein Urteil so hart ausfallen lässt. Für
mich ist es ein einfaches Laufspiel, das überfrachtet und verkompliziert wurde
und durch die Enge des Spielplans zusätzlich erschwert wurde. Mein Tipp –
fahren sie lieber selbst ins Loiretal, da werden sie mehr Spaß haben.
 
Rudolf
Ammer
 
Spieler:
1-4
Alter:
+10
Dauer:
90-120
Autor: Emanuele Ornella
Grafik: Mattia Mentastro
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: Mind the Move 2012
Web:
www.mindthemove.com
Genre:
Handels- und Transportspiel
Zielgruppe:
Mit Freunden
Spezial:
1 Spieler
Version:
multi
Regeln:
de en
Text
im Spiel: nein
 
Kommentar:
Sehr
einfaches, nur funktionales Material
Spielplan
bei voller Spieleranzahl zu klein
Eher
simpler Mechanismus
 
Vergleichbar:
Alle
Spiele mit Kaufen in A und Verkaufen in B
 
Andere
Ausgaben:
Ystari,
Frankreich
 
Meine
Einschätzung: 3/7
 
Rudolf
Ammer:
Leider
leidet das Spiel leidet sowohl durch die Grafik als auch durch den zu kleinen
Spielplan
 
Zufall (rosa): 0
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 0
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0