Kosmonauts

Raumkadetten absolvieren ein Wettrennen. Sie sollen alle Himmelskörper bis auf einen im Sonnensystem besuchen und zur Erde zurückkehren. Erfüllte Aufgaben bringen Zusatzpunkte. Pro Runde wird eine Ereigniskarte ausgeführt, dann setzt man Treibstoffmarker auf die Richtungsanzeiger. Danach fliegt man entsprechend den Treibstoffvorräten im Richtungsanzeiger in die damit markierten Richtungen oder tankt auf. Erreicht man einen Himmelskörper, kann man landen und bekommt einmal dort den besten Marker. Dann bewegt man jeden Himmelskörper einen Schritt, sie nehmen gelandete Raumschiffe mit, eingeholte Raumschiffe können landen.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch, Spanisch, Kastilisch, Portugiesisch

Ludografische Angaben

Illustratoren:
Inventarnummer:
23918
Tags:
ess12
Kategorien:
Figuren bewegen, Laufspiel, Setz-/Position, Sammeln
Erscheinungsjahr

2012
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

Kosmonauts
UNSERE REZENSION
 
Wettlauf durch das
Sonnensystem
 
Kosmonauts
 
Schub! Schub! ... Das
war zu viel!
 
Russische Autoren, portugiesischer Verlag, nicht unbedingt
eine klassische Kombination in der Brettspielszene, aber nur ein weiterer
Auswuchs der fortschreitenden Globalisierung die in der Brettspielwelt schon
sein einigen Jahren unübersehbar voranschreitet und dabei immer
variantenreicher wird.
Die beiden Autoren Nadezhda Penkrat und Yury Yamshchikov
waren mir bisher noch nicht bekannt. Der Verlag mesaboardgames ist in den
letzten Jahren schon mit Vintage und Caravelas aufgefallen. Letzteres ist wie
Kosmonauts ein Rennspiel ohne großen Zufallsfaktor. Waren es bei Caravelas noch
Schiffe die durch die Weltmeere segeln, sind es bei Kosmonauts Raumschiffe die
wir besteigen um damit all die schönen Planeten zu besuchen die um die Sonne
kreisen.
Der Spielplan ist in Hexfelder unterteilt und zeigt unser
Sonnensystem mit der Sonne in der Mitte und den acht Planeten die die Sonne auf
eingezeichneten Kreisbahnen umrunden, die kürzliche Degradierung des Pluto ist
also auch hier berücksichtigt. Dazu sind auf dem Spielplan Felder markiert. Die
Planeten sind durch Holzscheiben dargestellt die sich jede Runde von einem Feld
zum nächsten bewegen. Zu den Planeten gesellt sich noch, in gleicher Weise, der
Halleysche Komet. Wo auf ihrer Umlaufbahn die Planeten anfangs platziert werden
ist den Spielern überlassen.
Jeder der zwei bis vier Spieler erhält eine Rakete
(Spielertableau), vollgetankt mit Treibstoff (dargestellt durch rote und gelbe
Holzwürfel) und drei graue Energieschildwürfel, außerdem wird diese Rakete
durch einen farbigen Spielstein auf dem Spielplan symbolisiert der auf die Erde
gelegt wird.
Neben dem Spielplan werden noch die Siegpunktchips und die
Ereigniskarten bereitgelegt. Außerdem erhält jeder Spieler drei Zielkarten.
Diese bringen Extrapunkte wenn der Spieler den darauf angegebenen Planeten als
erster (1 Karte), oder zweiter (2 Karten) erreicht.
Dann brauchen wir nur noch einen Startspieler und das Spiel
kann losgehen.
Das Spiel geht Rundenweise, der Startspieler wechselt jede
Runde.
Die erste Phase jeder Runde ist die Ereignisphase. Der
Startspieler wählt dazu eine der 3 ausliegenden Ereigniskarten, die immer alle
Spieler betreffen, aus. Im Wesentlichen gibt es 2 Arten von Ereigniskarten.
Entweder beeinflussen sie die Flugbahn der Raketen indem sie ihnen Schub in die
eine oder andere Richtung geben, oder sie bringen oder kosten den Spieler
Treibstoff oder Energieschildwürfel. Die Karten können also sowohl positiv als
auch negativ sein, auch oft von der aktuellen Position und der Richtung des
nächsten Ziels abhängig. Grundsätzlich gilt aber dass alle schlechten
Ereignisse durch das Abgeben eines Energieschildwürfels neutralisiert werden
können. Manche positive Karten kosten einen Energieschildwürfel um sie
überhaupt nutzen zu dürfen.
Danach fliegen die Raketen der Spieler. Dazu hat jeder eine
Steuerkonsole. In diese Steuerkonsole können jede Runde 3 Treibstoffwürfel auf
die 6 Richtungsfeder gelegt werden um der Rakete Schub zu geben. Für jeden
gelben Würfel wird die Rakete dann ein Feld in die entsprechende Richtung 
bewegt. Die wertvollen roten Hypertreibstoffwürfel bewegen die Rakete sogar um
2 Felder. Zu beachten ist dass wir uns im Weltall befinden und es somit nichts
gibt, was unsere Raketen bremsen könnte, abgesehen von Planeten. Daher bleiben
die Schubwürfel der letzten Runde auch liegen.
Erreicht ein Spieler das Feld eines Planeten, kann er darauf
landen und nimmt sich dafür das höchste noch erhältliche Siegpunktplättchen für
diesen Planeten (Es gibt für jeden Planeten, außer der Erde 4 Plättchen mit 1
bis 4 Siegpunkten) und entfernt alle Treibstoffwürfel aus der Steuerkonsole.
Alternativ zum Bewegen können Spieler deren Rakete auf einem
Planeten gelandet ist auch auftanken. Dann dürfen die Treibstofftanks der
Rakete mit einem roten und bis zum Limit gelben Würfel wieder befüllt werden.
Danach bewegen sich alle Planeten entlang ihrer Umlaufbahn
auf das nächste markierte Feld. Auch dabei ist es Spielern möglich auf einem
Planeten zu landen wenn sie auf den Planeten auf dessen Zielfeld warten.
Das Spiel endet am Ende der Runde in der ein Spieler alle
außer einem Planeten besucht hat und auf die Erde zurückgekehrt ist. Alle
Spieler die dies in dieser Runde erreichen bekommen dafür nochmal einen
Zweisiegpunktechip. Dann müssen nur noch alle Siegpunkte zusammengezählt werden
und der Sieger steht fest. Das Ganze dauert ungefähr eine Stunde. Im Internet
finden sich auch Expertenregeln die das Spiel etwas schwieriger, aber auch
kürzer (tatsächlich, das ist kein Schreibfehler!) machen.
Vorwerfen könnte man dem Spiel, dass die
Bewegung sehr berechenbar ist. Den einzig unberechenbaren Faktor bringen die
Ereigniskarten ins Spiel, der aber oft nicht zu vernachlässigen ist. Außerdem
sorgt die Interaktion mit den Mitspielern dafür dass das Ganze nicht langweilig
wird. Gerade die Zielkarten für die zweiten Plätze, die beachtliche vier
Siegpunkte bringen, sind kaum vorausberechenbar, denn wer weiß schon wann sich endlich
ein Mitspieler aufmacht um den Planeten als Erster zu besuchen. Dass man es
tatsächlich dann als Zweiter schafft ist aber natürlich auch mit Glück
verbunden.
Das Spiel ist hübsch und übersichtlich
gestaltet und auch die Spielanleitung lässt keine Regelfragen offen. Die Regeln
sind schnell erklärt und sofern keine großen Tüftler am Tisch sitzen ergibt
sich ein kurzweiliges Rennspiel. Zudem hat Kosmonauts fast schon Potential, als
Lernspiel eingesetzt zu werden um das Einmaleins der Astronomie
zu vermitteln: Sonnensystem, Planetenbewegung und Impulserhaltung, alles
enthalten und halbwegs korrekt umgesetzt.
 
Markus Wawra
 
Spieler: 2-4
Alter: 8+
Dauer: 60min
Autor: Nadezhda Penkrat und Yury Yamshchikov
Grafik: Filipe Alves und Gil d'Orey
Preis: etwa 30 Euro
Verlag: Mebo/Mesaboardgames 2012
Web: www.mesaboardgames.pt
Genre: Rennspiel
User: Für Familien
Version: de
Regeln: de en
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Übersichtliche Gestaltung
hübsches, funktionales Spielmaterial
kurzweiliger, großteils paralleler und spannender
Spielverlauf
einfache und klar verständliche Spielregel
 
Vergleichbar:
Caravelas, Hase & Igel, Formula 1 und andere Rennspiele
 
Andere Ausgaben:
In Russisch bei RBG/Rightgames
 
Gesamt: 5/7
 
Persönlicher Kommentar:
Ein kurzweiliges Rennspiel mittlerer
Spieldauer dass ich sowohl Viel- als auch Gelegenheitsspielern empfehlen
möchte.
 
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0