
Kingdom Builder
Jeder Spieler erschafft sein eigenes Königreich durch den Bau von Siedlungen und möchte dafür am Ende das meiste Gold bekommen. In jedem Spiel werden 3 von 10 Kingdom-Builder-Karten verwendet, die die Bedingungen vorgeben, für die man Gold bekommt. Vier der acht Quadranten werden ausgelegt und mit Ortsplättchen und Übersichten bestückt. Man legt jeweils eine Geländekarte aus und baut entsprechend Siedlungen nach genauen Bauregeln; grenzen diese an Ortsfelder bekommt man Ortsplättchen und kann dessen Sonderaktion pro Runde einmal vor oder nach dem Siedlungsbau nutzen. Für jedes Burgfeld angrenzend an eine eigene Siedlung gibt es immer Gold, ansonsten am Spielende laut Kingdom-Karten, wer das meiste Gold hat, gewinnt.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
23519
Tags:
nbg12
, sdj12
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Sammeln
Rezension
Kingdom Builder
Unsere Rezension
Siedlungen für Gold
KINGDOM BUILDER
Wer baut das
wertvollste Königreich?
Der rote Pöppel für Kingdom Builder. Wer hätte das gedacht?
Ganz ehrlich? Als ich in Essen auf der Spiel `11 durch die Hallen ging, am
Queen-Games-Stand vorbeischlenderte und ich erfuhr, dass Donald X. Vaccarino
als Autor dieses Spieles zeichnete, wollte ich, musste ich es unbedingt sofort
spielen. Was auf der Spiele-Messe natürlich nicht immer ganz leicht ist. Wir
hatten aber Glück und konnten uns an einen Tisch dazusetzen und mitspielen.
Damals wurden uns noch einige Regeln von den Mitarbeitern falsch erklärt, was
aber unserer Spielfreude wenig anhaben konnte. Der Nebentisch, übrigens, klärte
uns über die richtigen Regeln auf. Danke im Nachhinein. Nachdem ich die Partie
gewonnen hatte, wurde mir klar, dass ich womöglich soeben das Spiel des Jahres
2012 gespielt hatte. Klarerweise hatte das nichts damit zu tun, dass ich
gewonnen hatte. Ansonsten müsste es gleich zwei, drei mehr Spiele des Jahres
geben, oder vier.
Wenn man sich umhört, sind nicht alle gleichermaßen
glücklich über diese Wahl. Von wegen erstens Verlagspolitik und zweitens
Kingdom Builder stünde zwischen zwei Stühlen. Für das Spiel des Jahres, also
für die Gruppe der Wenig- und Familienspieler, wäre es zu komplex, für den
neuen Preis Kennerspiel wäre es jedoch zu simpel. Machen sie sich doch ihr
eigenes Bild, lesen sie weiter.
Vorerst möchte ich allerdings auf diesem Wege Donald X zum
Spiel des Jahres sehr herzlich gratulieren. Nach 2009, für Dominion, bereits
zum zweiten Mal.
In Kingdom Builder versuchen die Spieler durch Setzen von
Siedlungen zu Gold, sprich Punkten, zu kommen. Vor Beginn des Spieles wählt man
aus den acht Spielplanteilen, sogenannten Quadranten, vier beliebige aus und
setzt sie zu einem Rechteck zusammen. Die Ortsplättchen werden auf die
entsprechenden Felder, sowie die dazugehörigen Übersichtsplättchen zu den Orten
außen an den Spielfeldrand gelegt. Weiters werden drei von den zehn Kingdom
Builder-Karten zufällig gezogen und gut sichtbar neben dem Spielplan
bereitgelegt. Nun nimmt sich jeder der bis zu vier Spieler die vierzig
Siedlungen seiner Farbe und zieht verdeckt eine Karte vom Geländekartenstapel.
Der Spieler am Zug deckt seine Geländekarte auf, nimmt drei
Siedlungen und setzt jeweils eine auf ein Hex-Feld der Geländeart der gezogenen
Karte. Dabei ist die wohl wichtigste Spielregel zu beachten, dass man nur
angrenzend an bereits gebaute eigene Siedlungen bauen darf. Hat man eine
Geländekarte Wald aufgedeckt und es steht zumindest eine eigene Siedlung auf
einem Wald-Feld, muss da angebaut werden. Dies gilt auch dann, wenn eine eigene
Siedlung nur angrenzend dieser Geländeart gesetzt wurde. Sollte dies auf dem
Spielplan zwei Mal oder öfter der Fall sein, darf man sich aussuchen wo man
baut. Außerdem sollte man die drei Kingdom Builder-Karten neben dem Spielplan
nie aus den Augen lassen, sprich in seinen Überlegungen wo man bauen soll,
stets einbeziehen. Diese geben vor, wie viele Punkte man bei Spiel-Ende
lukrieren kann. Die Karte Fischer sagt z.B.: Baue Siedlungen
(angrenzend) am Wasser. Man bekommt, nach dem Spiel, für jede Siedlung die an
ein oder mehrere Wasserfeld/er angrenzt, einen Siegpunkt. Je effektiver man
also seine Siedlungen nach diesen Vorgaben setzt, umso mehr Punkte kann man
erzielen.
Nach seinem Zug wirft der Spieler die abgehandelte Karte ab
und zieht eine neue.
Das Spielprinzip scheint, auf den ersten Blick, tatsächlich
sehr simpel zu sein. Fast möchte man sagen eindimensional. Das ändert
sich aber rasch wenn man an die begehrten Ortsplättchen kommt. Jeweils im
nächsten Zug darf man erstmals dieses Plättchen einsetzen. Grundsätzliche
Eigenschaften dieser Ortsplättchen sind neue Siedlungen aus seinem Vorrat auf
den Spielplan zu setzen oder bestehende Siedlungen auf dem Spielplan zu
versetzen. Nun kann man mit dem Ortsplättchen Koppel eine „ungeliebte“
Siedlung, welche unglücklicherweise an ein Wald-Feld grenzt, um zwei Felder in
gerader Linie auf ein bebaubares Feld versetzen. Wenn man nun auf dem gesamten
Spielplan auf keinem Wald-Feld steht oder an keinem angrenzt, darf man auf
irgendeinem Wald-Feld bauen. Gleichzeitig hat man immer die Wahl wann und ob
man diese Ortsplättchen einsetzt. Baut man also zuerst seine 3 (Pflicht-)
Siedlungen und verwendet danach seine Ortsplättchen, oder benützt man eines
gleich zu Beginn seines Zuges, setzt dann seine drei Siedlungen und setzt dann
die restlichen Ortsplättchen ein? Letztlich hat man doch viele
Wahlmöglichkeiten, welche insgesamt über Sieg oder Niederlage entscheiden.
In der Art von Koppel gibt es noch einige andere
tolle und tricky Ortsplättchen. Zum Beispiel darf man mit dem Hafen eine
bestehende Siedlung auf ein Wasserfeld setzen. Was man sonst nicht dürfte. Tabu
sind auch die Gebirgsfelder. Sehr begehrt sind natürlich auch die Ortsplättchen
wo man weitere Siedlungen in seinem Zug einsetzen darf. Bringt doch jede
Siedlung potenziell weitere Punkte und bringt einen dadurch auch rasanter zum
Spiel-Ende. Sobald nämlich jemand seine letzte Siedlung gebaut hat, wird das
Spiel-Ende eingeläutet. Bis zum Spieler rechts vom Startspieler kommt jeder
noch ein letztes Mal zum Zug. Danach werden Gold, bzw. Punkte, abgerechnet.
Dazu wird ein nicht benutzter Quadrant hergenommen und auf die Rückseite
gedreht. Hier hat man eine Siegpunkt-Spirale welche bis 100 zählt. Nun wird
jede der drei Kingdom Builder-Karten für jeden Spieler abgerechnet. Drei Punkte
bringen auch noch die Burgfelder, an die man mit mindestens einer Siedlung
angebaut hat. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand
gibt es laut Anleitung mehrere Sieger. Ein möglicher Tie Breaker könnte sein:
Sieger ist, wer noch mehr Siedlungen im Vorrat hat.
Fazit:
Kingdom Builder bietet für doch viel Geld relativ üppiges
und hochwertiges Material. So findet jeder der vier Spieler in seiner Farbe 40
Siedlungen aus Holz vor. Mit den acht Geländeplänen und den zehn Kingdom
Builder-Karten ergeben sich tausende Varianten. Dadurch sollte für viele
Wiederholungen der Spielspaß garantiert sein. Auch durch die zufällig gezogenen
Geländekarten werden die Spiele stets anders verlaufen. Letztere bedeuten
zuweilen aber auch einen deutlichen Spielspaß dämpfenden, nicht zu
unterschätzenden Glücks- bzw. Pechfaktor. Zieht man stets die „falschen“
Karten, kommt man womöglich nicht zu den unbedingt nötigen Ortsplättchen. Da
kann schon mal der Frust überschwappen. Wer aber abstrakte Setzspiele mag und
einen gewissen Glücksfaktor nicht scheut, wird mit Kingdom Builder mehr als
zufrieden sein. Kingdom Builder-Liebhaber werden mit dem Spielprinzip sogar
ihre wahre Freude haben, ist dieses doch wie geschaffen für „unzählige“
Erweiterungen (siehe Dominion).
Ohnehin liegt mit Kingdom Builder Nomads schon die erste
große*) Erweiterung vor. Mit dieser lässt es sich schon mit bis zu fünf Personen
spielen. Nomads kommt zusätzlich mit vier weiteren Quadranten, vier neuen
Ortsplättchen und drei weiteren Kingdom Builder-Karten daher. Gänzlich neu sind
15 Nomadenplättchen, welche wie normale Ortsplättchen auf die vorgesehenen
Felder gelegt werden, aber nur einmal verwendet werden können und das auch nur
im nächsten Zug, da sie ansonsten ungenützt am Ende des Zuges abgeworfen werden
müssen. Ebenfalls neu ist die Mechanik der drei neuen Kingdom Builder-Karten.
Sind diese im Spiel, werden Punkte auch während des Spielverlaufes gewertet.
Das bringt natürlich eine eigene Dynamik mit ins Spielgeschehen. Jedoch muss
dazugesagt werden, dass der vorhandene Platz bei fünf Spielern schon sehr eng
wird und dadurch auch der Glücksfaktor, was die Ortsplättchen betrifft, doch
einen Tick höhergeschraubt wird.
*) In Essen erhielt man beim Kauf des Spieles eine kleine
Promo-Erweiterung namens Kapitol. Falls man den Quadranten mit dem Orts-Feld
Orakel oder Hafen ausgewählt hat, oder auch beide, kann man diese Erweiterung
verwenden. Man legt das Plättchen Kapitol auf eines der Burgfelder. Bei
Spiel-Ende erhalten die Spieler für jede eigene Siedlung einen Punkt, welche
bis zu zwei Felder entfernt vom Kapitol gebaut wurden.
Wie schon zu Beginn erwähnt, sind nicht alle mit der Wahl
des Spiel des Jahres 2012 zufrieden (ist das aber nicht immer so?). Objektiv
betrachtet ist Kingdom Builder ein tolles, bis zur letzten Punkteabrechnung
spannendes Spiel, dessen Schwierigkeitslevel sich tatsächlich zwischen
Familien- und Vielspielerspiel bewegt. Ich denke aber, dass man mittlerweile
den Wenigspielern doch immer mehr zumuten darf. In diesem Sinne freue ich mich
bereits auf viele neue Erweiterungen die uns Gott Donald X sicherlich liefern
wird.
christian.huber@spielen.at
Spieler: 2-4
Alter: 8+
Dauer: 45+
Autor: Donald X. Vaccarino
Grafik: Oliver Schlemmer
Preis: ca. 45 Euro
Verlag: Queen Games 2011
www.queen-games.de
Genre: abstraktes Setzspiel
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regel: de en fi
Text im Spiel: ja
Kommentar:
Spiel des Jahres 2012
Modularer Plan mit wechselnden Ortsplättchen, sehr große
Varianzbreite an Ausgangssituationen
Erweiterung Nomads bereits verfügbar
Vergleichbar:
Seeland für angrenzendes Ablegen, ansonsten erstes Spiel in
dieser Mechanismenkombination
Andere Ausgabe:
Lautapelit, Finnland
Meine Einstufung: 6/7
Christian Huber:
Donald X. Vaccarinos neuester Streich mit großem
Erweiterungspotenzial
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
Unsere Rezension
Siedlungen für Gold
KINGDOM BUILDER
Wer baut das
wertvollste Königreich?
Der rote Pöppel für Kingdom Builder. Wer hätte das gedacht?
Ganz ehrlich? Als ich in Essen auf der Spiel `11 durch die Hallen ging, am
Queen-Games-Stand vorbeischlenderte und ich erfuhr, dass Donald X. Vaccarino
als Autor dieses Spieles zeichnete, wollte ich, musste ich es unbedingt sofort
spielen. Was auf der Spiele-Messe natürlich nicht immer ganz leicht ist. Wir
hatten aber Glück und konnten uns an einen Tisch dazusetzen und mitspielen.
Damals wurden uns noch einige Regeln von den Mitarbeitern falsch erklärt, was
aber unserer Spielfreude wenig anhaben konnte. Der Nebentisch, übrigens, klärte
uns über die richtigen Regeln auf. Danke im Nachhinein. Nachdem ich die Partie
gewonnen hatte, wurde mir klar, dass ich womöglich soeben das Spiel des Jahres
2012 gespielt hatte. Klarerweise hatte das nichts damit zu tun, dass ich
gewonnen hatte. Ansonsten müsste es gleich zwei, drei mehr Spiele des Jahres
geben, oder vier.
Wenn man sich umhört, sind nicht alle gleichermaßen
glücklich über diese Wahl. Von wegen erstens Verlagspolitik und zweitens
Kingdom Builder stünde zwischen zwei Stühlen. Für das Spiel des Jahres, also
für die Gruppe der Wenig- und Familienspieler, wäre es zu komplex, für den
neuen Preis Kennerspiel wäre es jedoch zu simpel. Machen sie sich doch ihr
eigenes Bild, lesen sie weiter.
Vorerst möchte ich allerdings auf diesem Wege Donald X zum
Spiel des Jahres sehr herzlich gratulieren. Nach 2009, für Dominion, bereits
zum zweiten Mal.
In Kingdom Builder versuchen die Spieler durch Setzen von
Siedlungen zu Gold, sprich Punkten, zu kommen. Vor Beginn des Spieles wählt man
aus den acht Spielplanteilen, sogenannten Quadranten, vier beliebige aus und
setzt sie zu einem Rechteck zusammen. Die Ortsplättchen werden auf die
entsprechenden Felder, sowie die dazugehörigen Übersichtsplättchen zu den Orten
außen an den Spielfeldrand gelegt. Weiters werden drei von den zehn Kingdom
Builder-Karten zufällig gezogen und gut sichtbar neben dem Spielplan
bereitgelegt. Nun nimmt sich jeder der bis zu vier Spieler die vierzig
Siedlungen seiner Farbe und zieht verdeckt eine Karte vom Geländekartenstapel.
Der Spieler am Zug deckt seine Geländekarte auf, nimmt drei
Siedlungen und setzt jeweils eine auf ein Hex-Feld der Geländeart der gezogenen
Karte. Dabei ist die wohl wichtigste Spielregel zu beachten, dass man nur
angrenzend an bereits gebaute eigene Siedlungen bauen darf. Hat man eine
Geländekarte Wald aufgedeckt und es steht zumindest eine eigene Siedlung auf
einem Wald-Feld, muss da angebaut werden. Dies gilt auch dann, wenn eine eigene
Siedlung nur angrenzend dieser Geländeart gesetzt wurde. Sollte dies auf dem
Spielplan zwei Mal oder öfter der Fall sein, darf man sich aussuchen wo man
baut. Außerdem sollte man die drei Kingdom Builder-Karten neben dem Spielplan
nie aus den Augen lassen, sprich in seinen Überlegungen wo man bauen soll,
stets einbeziehen. Diese geben vor, wie viele Punkte man bei Spiel-Ende
lukrieren kann. Die Karte Fischer sagt z.B.: Baue Siedlungen
(angrenzend) am Wasser. Man bekommt, nach dem Spiel, für jede Siedlung die an
ein oder mehrere Wasserfeld/er angrenzt, einen Siegpunkt. Je effektiver man
also seine Siedlungen nach diesen Vorgaben setzt, umso mehr Punkte kann man
erzielen.
Nach seinem Zug wirft der Spieler die abgehandelte Karte ab
und zieht eine neue.
Das Spielprinzip scheint, auf den ersten Blick, tatsächlich
sehr simpel zu sein. Fast möchte man sagen eindimensional. Das ändert
sich aber rasch wenn man an die begehrten Ortsplättchen kommt. Jeweils im
nächsten Zug darf man erstmals dieses Plättchen einsetzen. Grundsätzliche
Eigenschaften dieser Ortsplättchen sind neue Siedlungen aus seinem Vorrat auf
den Spielplan zu setzen oder bestehende Siedlungen auf dem Spielplan zu
versetzen. Nun kann man mit dem Ortsplättchen Koppel eine „ungeliebte“
Siedlung, welche unglücklicherweise an ein Wald-Feld grenzt, um zwei Felder in
gerader Linie auf ein bebaubares Feld versetzen. Wenn man nun auf dem gesamten
Spielplan auf keinem Wald-Feld steht oder an keinem angrenzt, darf man auf
irgendeinem Wald-Feld bauen. Gleichzeitig hat man immer die Wahl wann und ob
man diese Ortsplättchen einsetzt. Baut man also zuerst seine 3 (Pflicht-)
Siedlungen und verwendet danach seine Ortsplättchen, oder benützt man eines
gleich zu Beginn seines Zuges, setzt dann seine drei Siedlungen und setzt dann
die restlichen Ortsplättchen ein? Letztlich hat man doch viele
Wahlmöglichkeiten, welche insgesamt über Sieg oder Niederlage entscheiden.
In der Art von Koppel gibt es noch einige andere
tolle und tricky Ortsplättchen. Zum Beispiel darf man mit dem Hafen eine
bestehende Siedlung auf ein Wasserfeld setzen. Was man sonst nicht dürfte. Tabu
sind auch die Gebirgsfelder. Sehr begehrt sind natürlich auch die Ortsplättchen
wo man weitere Siedlungen in seinem Zug einsetzen darf. Bringt doch jede
Siedlung potenziell weitere Punkte und bringt einen dadurch auch rasanter zum
Spiel-Ende. Sobald nämlich jemand seine letzte Siedlung gebaut hat, wird das
Spiel-Ende eingeläutet. Bis zum Spieler rechts vom Startspieler kommt jeder
noch ein letztes Mal zum Zug. Danach werden Gold, bzw. Punkte, abgerechnet.
Dazu wird ein nicht benutzter Quadrant hergenommen und auf die Rückseite
gedreht. Hier hat man eine Siegpunkt-Spirale welche bis 100 zählt. Nun wird
jede der drei Kingdom Builder-Karten für jeden Spieler abgerechnet. Drei Punkte
bringen auch noch die Burgfelder, an die man mit mindestens einer Siedlung
angebaut hat. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand
gibt es laut Anleitung mehrere Sieger. Ein möglicher Tie Breaker könnte sein:
Sieger ist, wer noch mehr Siedlungen im Vorrat hat.
Fazit:
Kingdom Builder bietet für doch viel Geld relativ üppiges
und hochwertiges Material. So findet jeder der vier Spieler in seiner Farbe 40
Siedlungen aus Holz vor. Mit den acht Geländeplänen und den zehn Kingdom
Builder-Karten ergeben sich tausende Varianten. Dadurch sollte für viele
Wiederholungen der Spielspaß garantiert sein. Auch durch die zufällig gezogenen
Geländekarten werden die Spiele stets anders verlaufen. Letztere bedeuten
zuweilen aber auch einen deutlichen Spielspaß dämpfenden, nicht zu
unterschätzenden Glücks- bzw. Pechfaktor. Zieht man stets die „falschen“
Karten, kommt man womöglich nicht zu den unbedingt nötigen Ortsplättchen. Da
kann schon mal der Frust überschwappen. Wer aber abstrakte Setzspiele mag und
einen gewissen Glücksfaktor nicht scheut, wird mit Kingdom Builder mehr als
zufrieden sein. Kingdom Builder-Liebhaber werden mit dem Spielprinzip sogar
ihre wahre Freude haben, ist dieses doch wie geschaffen für „unzählige“
Erweiterungen (siehe Dominion).
Ohnehin liegt mit Kingdom Builder Nomads schon die erste
große*) Erweiterung vor. Mit dieser lässt es sich schon mit bis zu fünf Personen
spielen. Nomads kommt zusätzlich mit vier weiteren Quadranten, vier neuen
Ortsplättchen und drei weiteren Kingdom Builder-Karten daher. Gänzlich neu sind
15 Nomadenplättchen, welche wie normale Ortsplättchen auf die vorgesehenen
Felder gelegt werden, aber nur einmal verwendet werden können und das auch nur
im nächsten Zug, da sie ansonsten ungenützt am Ende des Zuges abgeworfen werden
müssen. Ebenfalls neu ist die Mechanik der drei neuen Kingdom Builder-Karten.
Sind diese im Spiel, werden Punkte auch während des Spielverlaufes gewertet.
Das bringt natürlich eine eigene Dynamik mit ins Spielgeschehen. Jedoch muss
dazugesagt werden, dass der vorhandene Platz bei fünf Spielern schon sehr eng
wird und dadurch auch der Glücksfaktor, was die Ortsplättchen betrifft, doch
einen Tick höhergeschraubt wird.
*) In Essen erhielt man beim Kauf des Spieles eine kleine
Promo-Erweiterung namens Kapitol. Falls man den Quadranten mit dem Orts-Feld
Orakel oder Hafen ausgewählt hat, oder auch beide, kann man diese Erweiterung
verwenden. Man legt das Plättchen Kapitol auf eines der Burgfelder. Bei
Spiel-Ende erhalten die Spieler für jede eigene Siedlung einen Punkt, welche
bis zu zwei Felder entfernt vom Kapitol gebaut wurden.
Wie schon zu Beginn erwähnt, sind nicht alle mit der Wahl
des Spiel des Jahres 2012 zufrieden (ist das aber nicht immer so?). Objektiv
betrachtet ist Kingdom Builder ein tolles, bis zur letzten Punkteabrechnung
spannendes Spiel, dessen Schwierigkeitslevel sich tatsächlich zwischen
Familien- und Vielspielerspiel bewegt. Ich denke aber, dass man mittlerweile
den Wenigspielern doch immer mehr zumuten darf. In diesem Sinne freue ich mich
bereits auf viele neue Erweiterungen die uns Gott Donald X sicherlich liefern
wird.
christian.huber@spielen.at
Spieler: 2-4
Alter: 8+
Dauer: 45+
Autor: Donald X. Vaccarino
Grafik: Oliver Schlemmer
Preis: ca. 45 Euro
Verlag: Queen Games 2011
www.queen-games.de
Genre: abstraktes Setzspiel
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regel: de en fi
Text im Spiel: ja
Kommentar:
Spiel des Jahres 2012
Modularer Plan mit wechselnden Ortsplättchen, sehr große
Varianzbreite an Ausgangssituationen
Erweiterung Nomads bereits verfügbar
Vergleichbar:
Seeland für angrenzendes Ablegen, ansonsten erstes Spiel in
dieser Mechanismenkombination
Andere Ausgabe:
Lautapelit, Finnland
Meine Einstufung: 6/7
Christian Huber:
Donald X. Vaccarinos neuester Streich mit großem
Erweiterungspotenzial
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0