Kakerlakak

Kakerlaken in der Küche müssen schnellstmöglich gefangen werden. Jeder Spieler wählt sich ein Falle in einer der Ecken und die Besteck-Elemente im Plan werden nach Vorgabe oder nach eigenen Vorstellungen zu einem Labyrinth angeordnet. Die Kakerlake wird ins labyrinth gesetzt und nun wird reihum gewürfelt: Der Würfel entscheidet, welchen Besteckteil – Löffel, Gabel oder Messer – man verdrehen darf, um der Kakerlake einen Weg in die eigene Falle zu öffnen. Fällt die Kakerlake in die eigene Falle bekommt man einen Chip und die Kakerlake wird für eine neue Runde wieder ins Labyrinth gesetzt. Wer fünf Chips sammelt, gewinnt.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Inventarnummer:
24102
Tags:
nbg13 , sh13ki
Kategorien:
Familie, Würfel, Geschicklichkeit, Reaktion
Erscheinungsjahr

2013
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

5 - 99 Jahren
Dauer

bis 15 Minuten

Rezension

Kakerlakak
UNSERE REZENSION
 
Komm in meine
Falle!
 
KAKERLAKAK
 
Wir spielen
Kammerjäger!
 
Es ist offensichtlich in unseren Genen verankert, dass
wir uns vor bestimmten Dingen fürchten oder ekeln. Spinnen, Schlangen, Würmer,
Mäuse, Ratten und nicht zu vergessen Kakerlaken. Das letzte Tier sicher
deswegen weil es für Schmutz, Abfall und Krankheiten steht, ist sie doch ein
Vorratsschädling der besonderen Art und was die wenigsten wissen mit bis zu
1,5 m/s (5,4 km/h) gilt die Gemeine Küchenschabe außerdem als das schnellste
krabbelnde Insekt.
 
Sich dieses Tieres anzunehmen und ein Spiel zu kreieren
habe ich für besonders amüsant gefunden und war auch schon gespannt wie man
dies umsetzen möchte. Dazu nehme man eine Erfindung einer amerikanischen Firma,
den HEXBUG nano und gebe ihn einem renommierten Autor namens Peter-Paul Joopen
und - das ist daraus entstanden:
 
Die fast schon traditionelle große Schachtel von
Ravensburger zeigt auf dem Cover einen verzweifelten Koch, der mit einem
Küchenutensil eine Kakerlake jagt. In der Schachtel finden wir die Möglichkeit,
nach Ikea Manier das Spiel zusammenzubauen, zum Glück ist die Anleitung hier
klarer und die Teile alle vorhanden.
 
In der Schachtel werden an den Ecken 4 Fallen
eingerichtet, keine Sorge, die schnappen nicht nach Fingern und der größte Teil
des Spielbretts wird zu einem Labyrinth umfunktioniert. Die Wände sind
Besteckteile, Messer, Gabel, Löffel. In der Regel sind verschiedene Varianten
beschrieben wie man das Labyrinth ausrichten kann, aber man hat auch Spielraum
für Eigenkreationen.
 
Es gibt 2 Spielelemente, die relevant sind, ein
sechsseitiger Würfel und der Hexbug nano. Der Würfel zeigt die Symbole Messer,
Gabel, Löffel und Fragezeichen, wobei man bei letzterem eines der drei vorher genannten
frei wählen darf.
 
Der Hexbug nano, ich nenne ihn ab sofort nur mehr die
Kakerlake, ist ein vibrierendes, mit Batterie betriebenes, auf 12 Beinen
wuselndes Gerät, das nicht nur starke Ähnlichkeit mit dem Insekt hat, sondern
sich genauso schnell und hektisch bewegt. Es wird eingeschaltet und in die
Mitte des Plans gesetzt.
 
Durch die Vibration bewegt sie sich so lange bis sie an
eine Wand stößt und dann einmal schneller, einmal langsamer die Richtung
wechselt. Die Spieler würfeln und das Ergebnis gibt vor, welche Wand um 90 Grad
gedreht werden darf. Das Ziel ist es die Wände so zu verdrehen, dass die
Kakerlake in die eigene Falle läuft. Dass die Wände einrasten, ist dabei sehr
hilfreich.
 
Hat man dies erreicht, bekommt man einen Chip und das
Labyrinth wird wieder aufgebaut und es beginnt eine weitere Runde. Das Spiel
endet sobald ein Spieler 5 Chips sein eigen nennt.
 
Soweit zu dem recht einfachen Ablauf. Aber was macht das
Spiel aus? Die Geschwindigkeit in der die Spieler das Spiel vorantreiben,
respektive würfeln. Je schneller gewürfelt wird und die Spieler die Wände
manipulieren umso hektischer wird es und genau darin liegt auch die
Unterhaltung und der Spaß am Spiel.
 
Peter-Paul Joopen ist nicht nur den Szeneinsidern ein
Begriff. Mit Kayanak bei Haba und Maskenball der Käfer bei Selecta hat er
gezeigt, dass er sein Handwerk versteht. Mit mehreren Preisen, unter anderem
zweimal Kinderspiel des Jahres, wurden seine Spiele bereits ausgezeichnet. Mit
Altamira von Zoch hat er sich auch schon mal ins Erwachsenenspiel vorgewagt und
er ist unter anderem auch Buchautor.
 
Er hat es sehr gut verstanden, dieses Batterie betriebene
Insekt, das in meinen Augen unverkäuflich ist - aber alles hat seinen Markt -
in ein Spiel einzubinden, in einer Art, die auch noch Spaß macht und nicht nur
die Jungen begeistert.
 
Die Kakerlake erinnert wirklich an ein richtiges Insekt.
Mit ihren bereits erwähnten 12 Beinen flitzt sie über glatte Oberflächen und
ändert die Richtung sobald sie auf ein Hindernis trifft. Landet sie einmal auf
den Rücken, richtet sie sich wieder auf. Es kann manchmal vorkommen, dass sie
sich in einer Ecke festläuft, dann muss man sie ein wenig anstupsen und schon
geht es wieder weiter.
 
Wozu sie sich hervorragend eignet und das kann jedes Kind
(oder jeder Erwachsene in dem noch ein Kind wohnt) gerne nachmachen, die Mama
erschrecken. Einfach einschalten und auf den Küchentisch oder den Boden der
Küche legen. Ich gebe aber zu bedenken, es regiert ähnlich empfindlich auf
zusammengerollte Zeitungen, Bücher und wenn jemand draufsteigt. Es knirscht
sogar ähnlich wie bei einem echten Tier und macht genauso viel Mist. Wenigstens
das Zusammenkehren ist einfacher.
 
Die produzierende Firma sitzt in Greenville/Texas und
bietet unter anderem Laufbahnen an, die teilweise die Größe eines Zimmers
haben. Im Grundverkaufsgedanken ist es aber ein Sammlerstück, das in
verschiedenen Formen und Farben zu erhalten ist. In Europa hat es sich noch
nicht durchgesetzt. In der Kakerlake ist eine AG13/LR44 Batterie enthalten,
Ravensburger hat aber in weiser Voraussicht eine zweite als Reserve beigelegt. Die
Batterie ist aber im Handel um 5,99 Euro erhältlich.
Zu erwähnen ist sicherlich noch die Nominierung zum Toy
Award 2013 anlässlich der Nürnberger Spielwarenmesse. Die Nominierungen zu
diesem Preis waren in der Vergangenheit oft ein Impuls für den Handel sich
intensiver mit den Nominierten auseinander zu setzen.
Ich kann am Ende meiner Rezension nur eine Empfehlung
abgeben, spielt es niemals langsam oder lasst die Mitspieler zu lange
nachdenken, denn dann funktioniert dieses Spiel nicht. Es lebt von der Hektik
und vom Chaos. Abwechslungsreich ist auch die Variante wo man versuchen muss,
die Kakerlake von seiner Falle fernzuhalten.
Ravensburger und Peter-Paul Joopen ist hier ein wirklich
unterhaltsames Spiel gelungen das genau so hartnäckig von den Spieltischen zu
entfernen ist, wie die gemeine Küchenschabe aus Vorratslagern. Sollte sich der
eine oder andere Erwachsene die Frage stellen, ob es auch was für sie/ihn ist,
ich habe Spieler gesehen die Wirtschaftssimulationen spielen die mehrere
Stunden dauern und bei Kakerlak über eine Stunde gesessen sind und versuchten
die Kakerlake in ihre Falle zu bewegen.
 
Kurt Schellenbauer
 
Spieler: 2-4
Alter: 5+
Dauer: 15-20
Autor: Peter-Paul Joopen
Grafik: Janos Jantner, Maximilian Jasionowski
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: Ravensburger 2013
Web: www.ravensburger.de
Genre: Aktionsspiel, Reaktionsspiel
Zielgruppe: Für Familien
Spezial: 2 Spieler
Version: de
Regeln: de
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Schneller Einstieg,
Schnelles hektisches Spiel
Kurze Spieldauer
Nicht nur für Kinder geeignet
 
Vergleichbar:
Erstes Spiel dieser Art
 
Andere Ausgaben:
Derzeit keine
 
Meine Einschätzung: 7/7
 
Kurt Schellenbauer!
Ekelig, chaotisch, hektisch und nicht zu vergessen
spaßig, das sind die Bezeichnungen die mir für dieses Spiel einfallen. Ich habe
Erwachsene gesehen die über eine Stunde die Kakerlake laufen ließen und sich
königlich amüsierten.
 
Zufall (rosa): 3
Taktik (türkis): 0
Strategie (blau): 0
Kreativität (dunkelblau):
0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 3
Geschicklichkeit
(grün): 2
Action (dunkelgrün): 3