Jerusalem

Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge unter der Herrschaft der Kreuzfahrerfamilien. Die Spieler nützen ihre Ressourcen um die Schlüsselzonen der Stadt zu kontrollieren – Königspalast, Patriarchat, Markt, Templer, Adel und den Davidsturm und diese Zonen liefern wiederrum Ressourcen um die Macht zu erhöhen, Gefolgsleute, Gold und Prestige, dieses wird durch die Höhe des eigenen Schlossturms ausgedrückt. In den fünf Runden werden jeweils vier Phasen Gespielt: Gebot um Ämter, Knappen einsetzen, Einkommen und Ereignisse in Runde 2, 3 und 4. Einkommen ist wiederum unterteilt in den Davidsturm, Privilegien, Einkommen und Bau am eigenen Turm. Nach fünf Runden gewinnt der Spieler mit dem höchsten Turm.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Englisch, Italienisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Kastilisch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Inventarnummer:
22138
Tags:
nbg10
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex
Erscheinungsjahr

2010
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 15 Minuten

Rezension

Jerusalem
Mit Freunden
 
im 12.
Jahrhundert
 
Jerusalem
 
Unter der Herrschaft der Kreuzritter
 
Kid                       
Family                  
Friends         ein    
Expert                           
 
Alter                    
Spezial                 
 
Jedem, auch nur ein bisschen in der Geographie
oder Geschichte bewanderten Menschen schwebt bei dem Begriff Jerusalem manches
vor. Sei es Jesus Christus, Christentum im Allgemeinen, Kreuzritter, Kreuzzüge,
Israel oder Palästina…
Im 12. Jahrhundert kam es dazu, dass
Kreuzritter die Stadt Jerusalem eroberten. Sie kamen aus ganz Europa und jeder
dieser „edlen“ Ritter und Barone wollte alleine über die Stadt herrschen.
Dieses Geschehen ist auch, was uns im Spiel
erwartet. Wir stellen jene Barone dar, die um Herrschaft rangen, und machen es
ihnen am Spielbrett nach. Einmal ist es der Davidsturm, dann der Königspalast
oder gar der Markt in der Stadt, den wir einander streitig machen. Doch der
Herrscher über Jerusalem wird derjenige, der den höchsten Festungsturm baut.
Und zum Bau braucht man immer wieder Einfluss beim König, bei den Templerrittern,
im Patriarchat, am Markt und beim Adel.
 
Ein Stockwerk zu bauen kostet Prestigepunkte
und diese kann man im Königspalast, beim Adel oder beim Patriarchat bekommen.
Weiterhin muss man das jeweilige Gebiet kontrollieren können. Das heißt, der
Spieler muss hier die meisten Knappen haben. Knappen bekommt jeder Spieler am
Anfang jeder Runde in seinen Vorrat, aber nicht alle die gleiche Anzahl.
Außerdem kann man von der Vorrunde Knappen gespart haben – nicht immer ratsam,
sie nicht einzusetzen – oder sie durch Kontrolle einiger Gebiete in der
Vorrunde als Einnahmen zu sich nehmen, oder neue Knappen für Geld anheuern.
Knappen bekommt man bei den Templerrittern, beim Patriarchat und am Markt. Geld
hingegen gibt es am Markt und beim Adel.
 
Jedes der fünf bisher genannten Machtzentren
ist in ein großes und zwei gleiche kleine Gebiete geteilt. Das Einkommen im
großen Gebiet entspricht jeweils den Einkommen in den beiden kleinen Gebieten.
Außer am Markt ist das Einkommen im großen Gebiet immer mit insgesamt 4 Stück
begrenzt. Die Einkommen sind ikonisch am Spielbrett festgehalten, was den
Spielfluss schön vorantreibt. Keiner kann sagen, er hätte etwas nicht gewusst.
Ein sechstes Machtzentrum, der Davidsturm,
besteht nur aus einem großen Gebiet. Hier gibt es auch nur ein minimales
Einkommen von einem Silberstück, dazu aber die Möglichkeit einen seiner Knappen
vom Davidsturm in ein anderes Gebiet zu bewegen.
 
Und wie sieht eine Spielrunde dann aus? Zuerst
wird um Ämterkarten geboten. Die Amtsmänner auf ihnen haben
Spezialeigenschaften, sie bringen Knappen und sie bestimmen die
Spielerreihenfolge.
Danach werden in Spielerreihenfolge eigene
Knappen in die Gebiete geschickt. Dabei darf der Baron mit mindestens drei
Knappen mitgehen. Ein Gebiet mit einem Baron  ist für die laufende Runde für
alle Knappenbewegungen aller Spieler dann tabu. Jeder Spieler hat einen Baron
und der kehrt am Ende jeder Runde zu ihm zurück.
Man spürt schon, dass es wohl nicht von
Vorteil sein wird, als Erster zu spielen. Den Nachteil überboten zu werden
können wir durch eine höhere Anzahl an Knappen, Gewinn bei Gleichstand im
Gebiet und die Möglichkeit sich eine Aktionskarte auszusuchen, mildern.
 
Juraj Dillinger: Jeder
sagt Jedem, was er falsch gemacht hat. Dies führt zu beleidigten Mienen. Ich
hatte den Eindruck, dass ich immer wieder ausgestochen wurde. Beim nächsten Mal
versuche ich gezielt auf den letzten Amtsmann zu spielen. Ob dann jedoch die
Knappen reichen?
 
Es werden immer so viele Aktionskarten auf
einem Stapel bereitgelegt, wie Spieler mitspielen. Der Erste sucht sich seine
Karte aus diesem ganzem Stapel aus, der Zweite vom kleineren Stapel usw. Damit
hat der Erste einerseits die Möglichkeit die beste Karte zu nehmen und kennt
die Karten seiner Mitspieler. Somit kann er mit deren Effekt rechnen.
Nacheinander macht jeder seinen einzigen Zug
pro Runde in diesem Spiel. Dann kommt es zur Auswertung. Sie verläuft in drei
Schritten.  Zuerst wird der Davidsturm gewertet und danach werden Privilegien
vergeben. Bei den Privilegien geht es darum, wer die meisten Knappen in den
folgenden Machtzentren hat: Patriarchat, Markt und Adel. Jedes Machtzentrum
gibt dem Gewinner ein anderes Privileg. Erst im dritten Schritt werden einzelne
Gebiete gewertet. Die Spieler bekommen Geld, Knappen und Prestigepunkte.
Endlich haben alle Prestigepunkte und können ihre Türme ausbauen. Hier heißt es
nun der Reihe nach einzelne Stockwerke zu bauen. Ein Stockwerk wird mit
Prestigepunkten bezahlt. Es kostet einen Prestigepunkt plus die Zahl des
Stockwerks. Baut ein Spieler das Stockwerk als erster, muss er erst die
Technologie des Baus erkunden, was wiederum einen weiteren Prestigepunkt
kostet. Somit kostet das dritte Stockwerk den Erstbauer 5 und jeden weiteren
Spieler nur mehr 4 Prestigepunkte. Und gebaut wird vom Amtsmann mit niedrigerer
Nummer zu dem mit der höchsten Nummer.
 
Marta Dillingerova: Dieses Spiel gefällt
mir. Wollen wir es Morgen wieder spielen? ... Es ist von unschätzbarem Wert in
der letzten Runde von letzter Position aus mit genügend Geld in der Hand und
eingesparten Knappen zu spielen. Das hat mir schon so manchen Sieg eingebracht.
 
Damit das Spiel Runde pro Runde nicht zu eintönig
dahinschreitet, gibt es noch in den Runden 2, 3 und 4 Ereignisse. Diese werden
am Rundenbeginn gezogen und erst am Ende der Runde ausgewertet. Sie
beeinflussen die Anzahl an Knappen in manchen Machtzentren. Es gibt insgesamt 4
Ereigniskarten und nur 3 werden pro Spiel gebraucht. Das macht jedes Spiel ein
bisschen anders. In der letzten, fünften Runde, werden Spieler nochmals mit
Prestigepunkten für ihre im eigenen Vorrat verbliebenen Knappen, Geld und
Aktionskarten belohnt. Danach wird nochmals gebaut und der Spieler mit dem
höchsten Turm gewinnt.
 
Monika Dillingerova: Jerusalem ist ein
Mehrheitenspiel mit Gebietübernahmen. Es erinnert an El Grande, braucht aber
keinen Turm in welchem Würfel (wie auch immer im jeweiligen Spiel genannt)
verschwinden. Stattdessen wird der eigene Vorrat an Würfeln und Geld stets
hinter einem Sichtschirm geheim gehalten. Ja, man kann die Würfel auf dem Plan
und im allgemeinem Vorrat nachzählen und somit ist der Sichtschirm in diesem
Fall zu nichts nutze, aber ich rate davon ab. Mit solchen „Langsamspielern“
macht es nämlich keinen Spaß zu spielen.
Zu dritt spiele ich es immer wieder, zu viert wird es ein bisschen zu
unübersichtlich.
 
Monika Dillingerova
 
Spieler         : 2-4
Alter            : ab 12        
Dauer           : 90 Minuten
 
Autor           : Michele Mura
Grafik          : Guido Favaro, Eva Villa
Vertrieb A.   : Abacusspiele / Piatnik
Preis            : ca. 31,00 Euro
Verlag          : Red Glove 2010
                     www.redglove.it
                    
Genre                    : Mehrheitenspiel
Zielgruppe             : Mit Freunden
Mechanismen         : bieten, Gebiete
besetzen, Mehrheiten bilden
 
Zufall                     :  1
Wissen                  :  3
Planung                 :  6
Kreativität              :  
Kommunikation      :  4
Geschicklichkeit      : 
Action                   : 
 
Kommentar:
Sehr schöne Gestaltung
Authentischer historischer Hintergrund
Spielerfahrung von Vorteil
Am besten zu Dritt
 
Vergleichbar           : El Grande
 
Atmosphäre           : 5
 
Monika Dillingerova:
Ein schönes Mehrheitenspiel mit historischem
Hintergrund, es lässt uns politische Machenschaften spürbar am Spielbrett
durchleben.