
Jenseits von Theben: Die Grabräuber
Als Archäologie sucht man nach dem nötigen Wissen für Expeditionen nach Ägypten, Mesopotamien, Kreta und Griechenland. Am Zug ist jeweils wer auf der Zeitleiste an letzter Position steht, möglicherweise auch mehrmals hintereinander. Man hat drei Möglichkeiten: 1) Karte nehmen - eine Aktionskarte nimmt man auf, andere legt man aus. 2) Karte spielen - Aktionskarten werden ausgeführt und abgelegt, verbrauchte Zeit wird markiert. 3) Grabung ausführen, mit passender Grabungskarte und mindestens einem Punkt Spezialwissen der Region. Man legt die Dauer der Ausgrabung fest, 1-12 Wochen, und bekommt entsprechend Karten vom Grabungsstapel. Fundstücke behält man, wertlose Karten gibt man zurück. Ist der Kartenstapel verbraucht, wertet man Fundstücke, Ausstellungen, Professoren, Museen und Kongresse sowie einen Rückstand auf der Zeitleiste.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
24462
Tags:
nbg13
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Spielbeschreibung
Als Archäologe sucht man nach dem nötigen Wissen für Expeditionen nach Ägypten, Mesopotamien, Kreta und Griechenland. Professorenkarten werden offen ausgelegt, die restlichen Karten werden verdeckt gestapelt; nun zieht man nach genauer Vorgabe so lange Karten bis die Ablagefelder des Plans mit Karten belegt sind. Am Zug ist jeweils derjenige Spieler, der auf der Zeitleiste an letzter Position steht, möglicherweise auch mehrmals hintereinander und hat drei Möglichkeiten: 1) Karte nehmen - eine Aktionskarte nimmt man auf die Hand, andere legt man vor sich aus. 2) Karte spielen - Aktionskarten werden ausgeführt und abgelegt, eventuell verbrauchte Zeit wird markiert. 3) Grabung ausführen. Dazu braucht man die passende Grabungskarte und mindestens einem Punkt Spezialwissen der Region. Spezial- und Allgemein-Wissen kommt von Bücherkarten und Aktionskarten Helfer, und man kann nicht mehr Allgemeinwissen als Spezialwissen für eine Grabung verwenden. Man legt die Dauer der Ausgrabung fest, 1-12 Wochen, und bekommt entsprechend Karten vom Grabungsstapel. Fundstücke behält man, wertlose Karten kommen zurück auf den Stapel. Ist der Kartenstapel verbraucht, wertet man Fundstücke, Ausstellungen, Professoren, Museen und Kongresse sowie einen Rückstand auf der Zeitleiste. Das faszinierende Element ist auch hier Zeit als nicht erneuerbare Ressource. Natürlich kommt auch ein gewisses Glückselement beim Ziehen der Karten ins Spiel, auch Timing ist wichtig, denn kann man zum Beispiel für eine Ausstellung Funde aus drei Regionen nehmen statt aus einer, kostet sie nur drei Wochen statt neun! Eine gelungene Adaption des Brettspiels!
Rezension
Jenseits von Theben: Die Grabräuber
UNSERE REZENSION
Archäologe oder
Grabräuber?
JENSEITS VON Theben:
Die Grabräuber
Das Streben nach
Wissen und Schätzen
Jenseits von Theben war 2004 eine der großen Überraschungen
am Brettspielmarkt. Zunächst vom Autor Peter Prinz im Eigenverlag (Prinzspiele)
produziert, dann 2007 von Queen Games neu aufgelegt, beeindruckte Jenseits von
Theben mit einem großartigem Mechanismus und war auch kommerziell erfolgreich.
Insofern überraschend, dass es 9 bzw. 6 Jahre gedauert hat, bis Queen Games
eine kartenspielähnliche Variante nachschiebt. Normalerweise warten die Verlage
nicht so lange damit, günstige, abgespeckte Kartenspiele zu erfolgreichen
Spielen zu produzieren.
Ein Grund mag sein, dass es schwer möglich ist, den
Mechanismus in einem reinen Kartenspiel abzubilden und so ist auch Jenseits von
Theben: Die Grabräuber kein reines Kartenspiel, sondern eine abgespeckte
Variante in einer mittelgroßen Box mit vielen Karten, die das Spiel
vorantreiben, aber auch mit einem kleinen Spielplan und ein paar
Holzspielsteinen.
Der Grundmechanismus ist jener aus Jenseits von Theben. Wer
am Zug ist, macht eine Aktion. Jede Aktion kostet Zeitschritte, mal mehr, mal
weniger. Diese Zeitschritte rückt man auf einer Zeitskala vorwärts. Den
nächsten Zug macht immer jener Spieler der auf der Zeitskala am weitesten
hinten ist. Genial, einfach und stets fair, ein großartiger Mechanismus, wie
eingangs schon erwähnt!
Die meisten dieser Aktionen bestehen darin, eine der
ausliegenden Karten zu nehmen. Durch diese Karten erwirbt man dann Wissen,
Siegpunkte oder diverse Sonderfähigkeiten. Erwähnt sei hier nur die
namensgebenden Grabräuber, eine sehr mächtige Karte. Die genommene Karte aus
der Auslage wird durch eine Karte vom Nachziehstapel ersetzt.
Hin und wieder macht man dann Ausgrabungen in einem der vier
Ausgrabungsgebiete (Mesopotamien, Ägypten, Griechenland oder Kreta). Abhängig
vom Wissen, welches man über das Ausgrabungsgebiet erworben hat, und der Zeit,
die man investiert, darf man dann mehr oder weniger Karten aus dem jeweiligen
Fundstückstapel ziehen und die so gefundenen Fundstücke behalten. Diese
Fundstückstapel werden im Laufe des Spiels durch das Abarbeiten des
Nachziehstapels immer weiter gebildet. Hier ist auch ein entscheidender
Unterschied zum Original, dort waren die Fundstücke noch Kartonchips, die aus
Stoffbeuteln gezogen wurden. Spielerisch ist das aber vernachlässigbar.
Ein weiterer Unterschied ist, dass das Reisen entfällt. Im
Original musste man noch für Zeit zu den verschiedenen Städten reisen, um die
dort ausliegenden Karten zu erwerben. Bei Theben: Die Grabräuber gibt es keine
Landkarte mehr. Man nimmt sich einfach die Karte, die man möchte.
Der letzte erwähnenswerte Unterschied ist das Spielende.
Während bei Jenseits von Theben eine feste Anzahl von Jahren (auf der
Zeitleiste) gespielt wurde, endet Theben: Die Grabräuber wenn der
Nachziehstapel aufgebraucht wurde. Bei beiden Spielen hat gewonnen, wer am Ende
die meisten Siegpunkte in Form von Fundstücken oder zusätzlichen Karten
gesammelt hat.
Im direkten Vergleich von Alt und Neu sehe ich einen klaren
Sieger. Die neue Version ist etwas einfacher, geht schneller und ist
schlichtweg eleganter. Das Spielgefühl bleibt voll und ganz erhalten und hat
nichts von seinem Reiz verloren. Allerdings trifft so mein Hauptkritikpunkt an
Jenseits von Theben auch voll und ganz Theben: Die Grabräuber. Beide Spiele
werden Großteils beim Ziehen der Fundstücke entschieden. All die interessanten
Überlegungen beim Kartennehmen sind nichts wert, wenn im entscheidenden Moment
das Glück versagt.
Wer aber genau das sucht, ein schön gestaltetes, gut
funktionierendes Spiel, bei dem man nicht viel falsch machen kann, weil der
Zufall über Taktik und Strategie dominiert, wer sich gerne über prächtige
Schätze freut und über Nieten ärgert, der darf bedenkenlos zugreifen. Fans und
Besitzern von Jenseits von Theben sei ein Blick auf die neue Variante wärmstens
empfohlen. Ob die elegant gestraffte Reduktion aufs Wesentliche eine
Neuanschaffung wert ist, muss sich jeder selbst überlegen.
Markus Wawra
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: 30+
Autor: Peter Prinz
Grafiker: Michael Menzel, Christoph Tisch
Preis: ca. 25 Euro
Verlag: Queen Games 2013
Web: www.queen-games.de
Genre: Sammelspiel
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Neue Variante von Jenseits von Theben
Professionelle Gestaltung
eleganter Zeitmechanismus
Vergleichbar:
Jenseits von Theben
Andere Ausgaben:
Jenseits von Theben: The Tomb Raiders
Gesamt: 4/7
Markus Wawra
Mir persönlich ist Theben: Die Grabräuber zu glückslastig.
Ich habe es lieber wenn Strategie und Taktik über Sieg und Niederlage
entscheiden. Daher ist schon Jenseits von Theben nicht oft auf meinem
Spieltisch gelandet. Die neue Variante wird das nicht viel öfter schaffen,
wenngleich ich sie deutlich eleganter finde. Dennoch gefällt mir der
Zeitmechanismus sehr gut und so ist auch eine gute Bewertung gerechtfertigt.
Zufall (rosa): 3
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 1
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
UNSERE REZENSION
Archäologe oder
Grabräuber?
JENSEITS VON Theben:
Die Grabräuber
Das Streben nach
Wissen und Schätzen
Jenseits von Theben war 2004 eine der großen Überraschungen
am Brettspielmarkt. Zunächst vom Autor Peter Prinz im Eigenverlag (Prinzspiele)
produziert, dann 2007 von Queen Games neu aufgelegt, beeindruckte Jenseits von
Theben mit einem großartigem Mechanismus und war auch kommerziell erfolgreich.
Insofern überraschend, dass es 9 bzw. 6 Jahre gedauert hat, bis Queen Games
eine kartenspielähnliche Variante nachschiebt. Normalerweise warten die Verlage
nicht so lange damit, günstige, abgespeckte Kartenspiele zu erfolgreichen
Spielen zu produzieren.
Ein Grund mag sein, dass es schwer möglich ist, den
Mechanismus in einem reinen Kartenspiel abzubilden und so ist auch Jenseits von
Theben: Die Grabräuber kein reines Kartenspiel, sondern eine abgespeckte
Variante in einer mittelgroßen Box mit vielen Karten, die das Spiel
vorantreiben, aber auch mit einem kleinen Spielplan und ein paar
Holzspielsteinen.
Der Grundmechanismus ist jener aus Jenseits von Theben. Wer
am Zug ist, macht eine Aktion. Jede Aktion kostet Zeitschritte, mal mehr, mal
weniger. Diese Zeitschritte rückt man auf einer Zeitskala vorwärts. Den
nächsten Zug macht immer jener Spieler der auf der Zeitskala am weitesten
hinten ist. Genial, einfach und stets fair, ein großartiger Mechanismus, wie
eingangs schon erwähnt!
Die meisten dieser Aktionen bestehen darin, eine der
ausliegenden Karten zu nehmen. Durch diese Karten erwirbt man dann Wissen,
Siegpunkte oder diverse Sonderfähigkeiten. Erwähnt sei hier nur die
namensgebenden Grabräuber, eine sehr mächtige Karte. Die genommene Karte aus
der Auslage wird durch eine Karte vom Nachziehstapel ersetzt.
Hin und wieder macht man dann Ausgrabungen in einem der vier
Ausgrabungsgebiete (Mesopotamien, Ägypten, Griechenland oder Kreta). Abhängig
vom Wissen, welches man über das Ausgrabungsgebiet erworben hat, und der Zeit,
die man investiert, darf man dann mehr oder weniger Karten aus dem jeweiligen
Fundstückstapel ziehen und die so gefundenen Fundstücke behalten. Diese
Fundstückstapel werden im Laufe des Spiels durch das Abarbeiten des
Nachziehstapels immer weiter gebildet. Hier ist auch ein entscheidender
Unterschied zum Original, dort waren die Fundstücke noch Kartonchips, die aus
Stoffbeuteln gezogen wurden. Spielerisch ist das aber vernachlässigbar.
Ein weiterer Unterschied ist, dass das Reisen entfällt. Im
Original musste man noch für Zeit zu den verschiedenen Städten reisen, um die
dort ausliegenden Karten zu erwerben. Bei Theben: Die Grabräuber gibt es keine
Landkarte mehr. Man nimmt sich einfach die Karte, die man möchte.
Der letzte erwähnenswerte Unterschied ist das Spielende.
Während bei Jenseits von Theben eine feste Anzahl von Jahren (auf der
Zeitleiste) gespielt wurde, endet Theben: Die Grabräuber wenn der
Nachziehstapel aufgebraucht wurde. Bei beiden Spielen hat gewonnen, wer am Ende
die meisten Siegpunkte in Form von Fundstücken oder zusätzlichen Karten
gesammelt hat.
Im direkten Vergleich von Alt und Neu sehe ich einen klaren
Sieger. Die neue Version ist etwas einfacher, geht schneller und ist
schlichtweg eleganter. Das Spielgefühl bleibt voll und ganz erhalten und hat
nichts von seinem Reiz verloren. Allerdings trifft so mein Hauptkritikpunkt an
Jenseits von Theben auch voll und ganz Theben: Die Grabräuber. Beide Spiele
werden Großteils beim Ziehen der Fundstücke entschieden. All die interessanten
Überlegungen beim Kartennehmen sind nichts wert, wenn im entscheidenden Moment
das Glück versagt.
Wer aber genau das sucht, ein schön gestaltetes, gut
funktionierendes Spiel, bei dem man nicht viel falsch machen kann, weil der
Zufall über Taktik und Strategie dominiert, wer sich gerne über prächtige
Schätze freut und über Nieten ärgert, der darf bedenkenlos zugreifen. Fans und
Besitzern von Jenseits von Theben sei ein Blick auf die neue Variante wärmstens
empfohlen. Ob die elegant gestraffte Reduktion aufs Wesentliche eine
Neuanschaffung wert ist, muss sich jeder selbst überlegen.
Markus Wawra
Spieler: 2-4
Alter: 10+
Dauer: 30+
Autor: Peter Prinz
Grafiker: Michael Menzel, Christoph Tisch
Preis: ca. 25 Euro
Verlag: Queen Games 2013
Web: www.queen-games.de
Genre: Sammelspiel
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Neue Variante von Jenseits von Theben
Professionelle Gestaltung
eleganter Zeitmechanismus
Vergleichbar:
Jenseits von Theben
Andere Ausgaben:
Jenseits von Theben: The Tomb Raiders
Gesamt: 4/7
Markus Wawra
Mir persönlich ist Theben: Die Grabräuber zu glückslastig.
Ich habe es lieber wenn Strategie und Taktik über Sieg und Niederlage
entscheiden. Daher ist schon Jenseits von Theben nicht oft auf meinem
Spieltisch gelandet. Die neue Variante wird das nicht viel öfter schaffen,
wenngleich ich sie deutlich eleganter finde. Dennoch gefällt mir der
Zeitmechanismus sehr gut und so ist auch eine gute Bewertung gerechtfertigt.
Zufall (rosa): 3
Taktik (türkis): 1
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 1
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0