Istanbul

Kaufleute und ihre Gehilfen bewegen sich durch das Basar-Viertel, an 16 Ständen erwerben sie Waren, transportieren sie zu Zielorten und wandeln den Verdienst in Rubine um. Man ist reihum am Zug und erledigt die Abschnitte 1) Bewegung - 1 oder 2 Schritte, Gehilfe platzieren oder mitnehmen; 2) Begegnung mit anderen Kaufleuten, Lira bezahlen; 3) Aktion für Kaufmann + Gehilfe: Waren nehmen, Handkarren erweitern, Postanzeiger verändern, Bonuskarten, Gehilfen einsammeln, Geld aufstocken, Waren verkaufen, Familienmitglied befreien, Sultan beliefern, Moscheeplättchen nehmen, Rubin kaufen; 4) Begegnungen mit gegnerischen Familienmitgliedern, dem Gouverneur oder dem Schmuggler für Geld, Bonuskarten oder Waren. Hat jemand 5 Rubine, gewinnt man am Ende der Runde mit den meisten Rubinen.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch

Ludografische Angaben

Autoren:
Inventarnummer:
24851
Tags:
nbg14 , sdj14ke
Kategorien:
Entwicklung/Aufbau, Sammeln
Erscheinungsjahr

2014
Spieler

2 - 5 Spieler
Alter

10 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

Istanbul
Unsere Rezension
 
Ab zum Basar
 
Istanbul
 
Habe Gewürze will
Rubine!
                  
Istanbul, die Metropole am Bosporus, seit mehreren
Jahrtausenden ein Zentrum der Weltgeschichte, eigentlich verwunderlich, dass es
bis zum Jahr 2014 gedauert hat bis es zum Thema eines modernen Brettspiels
wird.
Aber auch hier geht es nicht um Machtspiele und Intrigen,
wie in so vielen anderen Spielen mit Geschichtsbezug. Vielmehr beschränkt sich
die Geschichte auf den Basar von Istanbul. Die Spieler schlüpfen in die Rolle
von Kaufleuten die, mit Hilfe ihrer Gehilfen versuchen möglichst schnell sich
reich zu tauschen. Allerdings gilt es nicht das größte Vermögen anzuhäufen, wie
es sich für einen anständigen Kaufmann in den meisten anderen Handelsspielen
gehört. Geld ist hier nur Mittel zum Zweck. Ziel der Spieler ist es, als erster
5 Rubine zu besitzen. Beim Spiel zu zweit ist es einer mehr.
 
Wie man an die schönen roten Glitzersteine kommt, bleibt den
Spielern selbst überlassen. Das Spiel bietet dazu verschiedene Möglichkeiten.
Zu Beginn des Spiels werden die 16 Ortsplättchen in einem
4x4-Raster ausgelegt. Diese bilden den Spielplan. Wie sie arrangiert werden
bleibt den Spielern überlassen. Das Spiel bietet zwar einige Vorschläge von
einfach bis schwierig, erlaubt aber auch ein zufälliges Auflegen, was für
Abwechslung sorgen soll.
Diese 16 Ortsplättchen bilden jeweils einen Ort ab. Jeder
Ort erlaubt es den Spielern beim Betreten eine bestimmte Aktion auszuführen.
Diese Aktionen versorgen die Spieler mit neuen Waren, ermöglichen das Erwürfeln
von Geld, erlauben das Tauschen von Waren oder Geld in Geld, Rubine oder andere
Vorteile (wie zusätzliche Gehilfen oder größere Lager), oder senden
Familienmitglieder zu weit entfernten und blockierten Orten um deren Aktionen
zu nutzen.
Das Spiel läuft reihum ab. Wer am Zug ist bewegt seinen
Kaufmann um bis zu zwei Orte weit und ist dann berechtigt die dortige Aktion
auszuführen. Allerdings müssen dafür 2 Bedingungen erfüllt sein:
Man benötigt einen Gehilfen. Jeder Spieler beginnt mit 4
Gehilfen, dargestellt durch Scheiben in der Spielerfarbe. Diese 4 Gehilfen
sind zu Beginn unter den Kaufmann, dargestellt durch eine etwas dickere
Scheibe gestapelt. Will man nun an einem Ort eine Aktion ausführen muss
man einen Gehilfen an diesem Ort lassen, also aus dem Stapel nehmen und
auf diesem Ort liegen lassen. Es sei denn es liegt schon ein eigener
Gehilfe auf dem Ort, dann nimmt man den Gehilfen wieder auf in seinen
Stapel um die Aktion auszuführen.
Sind schon andere Kaufleute an diesem Ort muss der aktive
Spieler jedem dieser Spieler je 2 Lira zahlen um die Aktion durchführen zu
dürfen.
Befindet sich am besuchten Ort ein fremdes Familienmitglied,
die Gouverneurs- oder Schmugglerfigur erhält der Spieler zusätzlich einen
kleinen Bonus.
 
Die Regeln sind also relativ einfach und wenn nicht lange
nachgedacht wird geht es auch zügig voran. Spieltiefe ergibt sich aus den
verschiedenen Möglichkeiten an Rubine zu kommen. So lassen sie sich mit Geld
kaufen, direkt aus Waren ertauschen, aber auch wer alle Vorteile eines Orts
erwirbt bekommt einen Rubin. Fast immer gilt dass die Rubine in den einzelnen
Orten immer teurer werden. Wer also schneller als seine Mitspieler ist, ist im
Vorteil. Es empfiehlt sich seine Gegner zu beobachten und deren Schritte
vorherzusehen. Vielleicht lässt sich ja das Wunschfeld blockieren, denn auch
wenn dies dem Gegner "nur" 2 Lira kostet, kann dies eine willkommene
Zusatzeinnahme sein. Außerdem sollten die Wege über mehrere Züge hinweg geplant
werden, denn die Schrittweite ist begrenzt und erst recht die Anzahl der
Gehilfen.
 
Autor von Istanbul ist Rüdiger Dorn. Kein Unbekannter,
erwähnt seien zum Beispiel Goa oder die Händler von Genua, die beide auch aus
seiner Feder kommen. Die sehr hübschen Grafiken stammen von Andreas Resch und
der Verlag, Pegasus Spiele hat seinen Teil dazu beigetragen dass von
Spielanleitung bis Spielmaterial alles einen hochwertigen Eindruck hinterlässt.
 
Markus Wawra
 
Spieler: 2-5
Alter: 10+
Dauer: 60min
Autor:  Rüdiger Dorn
Grafik: Andreas Resch
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: Pegasus Spiele 2014
Web: www.pegasus.de
Genre: Sammeln, tauschen
Zielgruppe: Für Freunde
Version: multi
Regeln: de en
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
funktionierende Mechanismen
gutes Spielmaterial
schöne Grafiken
Wenig Raum für strategische Varianten
 
Vergleichbar:
Händler von Genua
 
Andere Ausgaben:
Matagot, Asterion Press, Alderac
 
Gesamt: 4
 
Markus Wawra
Ich mag Istanbul. Spieldauer und Spieltiefe stehen in einem
guten Verhältnis, und auch die Spielmechanik ist eine erfrischende Aufbereitung
von bekannten Mechanismen. Als Vielspieler fehlt es mir aber an strategischen
Varianten, weshalb Istanbul für mich langfristig eher uninteressant wird. Aber,
wie gesagt, ich mag Istanbul ... noch!
 
Zufall (rosa): 2
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0