Gonzaga

Die Spieler erwerben Lehen in ganz Europa, um Ansprüche auf Häfen und Städte zu etablieren, während sie auch geheime Missionen erfüllen. Man zieht eine Lehenskarte und wählt dann geheim eine Regionen- und eine Aktionskarte. Ein Teil des Lehens muss in der gewählten Region liegen, und die Aktionskarte bestimmt, wohin das Lehen gespielt werden muss. Mit einer Allianz-Karte kann man individuelle Lehens-Ringe platzieren. Man punktet für drei Häfen an einem Meer, für das Abdecken von Städten und Häfen und für das Übereignen eines Lehens an die Kirche. Bei Spielende werden die Geheimmissionen aufgedeckt und gewertet.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Illustratoren:
Inventarnummer:
21452
Tags:
ess09
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 45 Minuten

Rezension

Gonzaga
Friends               
 
Alter                   
Spezial                
 
Spiel eine
Adelsfamilie
 
GONZAGA
 
und werde die mächtigste in Europa
 
Die Gonzaga waren ein altes Adelsgeschlecht in Italien.
Nachgewiesen ist der Name seit dem 12. Jahrhundert. In Mantua regierten sie
beispielsweise von 1328 bis 1708. Sie verstanden es, durch Heiratspolitik und
Käufe ihren Einflussbereich auszuweiten.
Hier findet sich die perfekte Überleitung zu diesem
abstrakten Legespiel. Die Spieler versuchen durch Legen von Heiratsbündnissen,
in Form von Ringen und sogenannten „Lehen“, das sind hexagonale Teile aus
Kunststoff, die stets unterschiedlich aneinandergereiht sind, auf einer alten
Europakarte ihren Einflussbereich zu maximieren und dadurch den Sieg zu
erringen.
Mit dem Kauf des Spieles erhält man eine gut gefüllte,
schwere Schachtel voll von Spielmaterial. Dieses ist das Spielbrett mit der
Europakarte, 16 Szenario-Plättchen, 6 Siegel, 1 Gonzaga-Bonus-Plättchen, 16
geheime Aufgaben-Karten, 4 Ablagetafeln, 76 Spielsteine, 1 Karte „Letzte
Runde“, 92 Planungs-Karten, 1 Übersichtskarte, sowie letztlich die Spielregel.
Das besondere daran sind sicherlich die modellierten Lehen
aus Kunststoff, die einen Großteil des Materials ausmachen.
 
Gonzaga kann man mit zwei bis vier Personen spielen. Zu
Beginn des Spieles zieht man nach Anzahl der Spieler ein Szenario-Plättchen.
Dieses bestimmt die aktiven und passiven Regionen in Europa. Nun legt man die
zugehörigen Siegel auf aktive  und passive Regionen. Danach zieht jeder Spieler
eine Geheime Aufgabe-Karte. Durch diese weiß man, welche Orte man im Laufe des
Spieles besetzen sollte. Auf diesen Karten sind zwei verschiedene Symbole
jeweils drei Mal vorhanden. Je mehr Orte man am Ende besetzt hat, umso mehr
Punkte kann man zusätzlich lukrieren.
 
Auch bei Gonzaga geht es darum, am Ende die meisten Punkte
sein eigen zu nennen. Punkte erhält man bei Besetzen von Städten und Häfen mit
seinen Lehen. Ganze 3 in einer aktiven und nur 1 in einer passiven Region.
Diese setzt man sofort auf der Zählleiste. Wenn man dadurch den dritten Hafen mit
demselben Symbol besetzt, ist gleich einem Seebündnis, bekommt man sofort gute
10 Punkte. Kann oder will man ein Lehen nicht einsetzen, spendet man an die
Kirche und erwirbt dadurch auch 3 Punkte. Ist das Spiel zu Ende, erhält der
Spieler mit den meisten zusammenhängenden Lehen noch zusätzlich 15 Punkte und
jeder Spieler bekommt noch welche für seine Geheimen Aufgaben-Karten, wie oben
beschrieben.
 
Nachdem sich jeder Spieler eine Farbe ausgesucht und seine
dazugehörigen Lehen-, Aktions- und Planungskarten genommen und ein Spieler die
Karte „Letzte Runde“ als siebente Karte von oben in seinen Lehenstapel gelegt
hat, kann das Spiel beginnen.
Jeder Spieler plant seinen Zug zur selben Zeit. Zuerst deckt
man die oberste Lehenkarte auf, sucht sich das gezeigte Kunststoffteil heraus
und legt es vor sich ab. Danach wählt man die passende Aktions- und
Planungskarte aus, indem man sich überlegt, wo, in welcher Region (Hispania,
Francia, Brittania, usw…), man das Lehen legen möchte und legt diese verdeckt
links auf sein Tableau. Nun decken alle Spieler gleichzeitig ihre Karten auf.
Die Aktionskarten, welche anzeigen, ob man leere Felder oder wie viele Häfen,
Städte oder beides zusammen mit seinem Lehen bedecken, oder man auch ein
Heiratsbündnis schließen muss/darf, zeigen auch an, in welcher Reihenfolge
diese Runde gespielt wird. Der Spieler mit der Karte A setzt sein Lehen und 
zieht seine Punkte auf der Zählleiste. Danach verfährt der Spieler mit Karte B
ebenso und zuletzt jener mit Karte C. Die Karte Königliches Privileg aber
erlaubt einem Spieler noch vor der Karte A seinen Zug als Erster zu machen.
Dazu muss er allerdings einen Ring (Heiratsbündnis) abgeben, danach zieht er
die Karte von seinem Planungskartenstapel, die er in der Planungsphase
vorsorglich obenauf gelegt hat.
Wurden gleiche Karten aufgedeckt entscheidet die Lehenkarte
die Spielreihenfolge. Die niedrigere Zahl beginnt.
Hat der letzte Spieler sein Lehen gelegt, werden Aktions-
sowie Planungskarte offen auf die rechte Seite des Tableaus gelegt. Diese beiden
dürfen im nächsten Zug nicht verwendet werden. Ab diesem Zeitpunkt, wissen die
Spieler welche Karten die Gegner für den folgenden Zug nicht zur Verfügung
haben und man kann seinen Zug dahingehend planen.
Nach der sechsten Runde wird das Spielende eingeläutet.
Nachdem die Karte „Letzte Runde“ gezogen wurde, werden unbesetzte Häfen und
Städte in den aktiven Regionen gezählt. Sind es vier oder mehr, wird „Letzte
Runde“ unter die nächste Lehenkarte gelegt und das Spiel geht weiter. Sind es
drei oder weniger, wird diese eine Runde noch fertig gespielt.
 
Im Verlauf des Spieles müssen die Kontrahenten alles im Auge
behalten. Die schnellen Punkte mit Häfen und Städten, die Seebündnisse und
alles mit dem Ziel möglichst alle sechs Städte von der Geheimen Aufgabe zu
besetzen, sowie die meisten verbundenen Lehen zu besitzen. Im Drei- bzw
Vier-Personenspiel wird das umso schwieriger. Da nach den ersten Runden relativ
klar sein sollte, wer, anhand der Symbole, welche Städte besetzen möchte, tut
man sich schwer, alle sechs unter seine Fittiche zu bekommen. Wenn es nicht
sogar unmöglich gemacht wird, weil ein Spieler sein Lehen auf „meiner“ Stadt
liegen hat und der nächste ein Heiratsbündnis, also einen Ring, auf diese legt.
 
Zu dritt und viert kann es immer wieder vorkommen, dass man
sein aktuelles Lehen nicht legen kann, weil es durch die Form nicht passt,
sprich es ist nicht mehr genug Platz vorhanden oder weil dadurch eine Burg auf
dem Lehen im Wasser stünde, was natürlich nicht sein darf. Dann muss man an die
Kirche spenden und erhält „zum Trost“ 3 Punkte. Ob das wirklich tröstlich ist,
sei dahingestellt.
Gonzaga ist mit 2 Spielern absolut spielbar. Jedoch macht es
sicherlich zu dritt und viert mehr Spaß, weil das Spielfeld ganz schnell eng
wird, weil man noch besser planen muss und weil man, last but not least, seinen
Gegnern die eine oder andere kleine und größere Gemeinheit zufügen kann.
Strategen macht es sicherlich Spaß herauszufinden, mit welcher Taktik man
letztlich die meisten Punkte lukriert. Holt man sich die meisten Seebündnisse,
oder stört man besser seine Gegner indem man „ihre Städte wegnimmt“, oder geht
man doch auf die meisten verbundenen Lehen und gleichzeitig auf die Häfen und
Städte in den aktiven Regionen. Durch die Lehenkarten ist ein gewisser Glücksfaktor
vorhanden, der jedoch nicht schwer ins Gewicht fällt. Ich denke, Gonzaga wird
nicht so schnell langweilig, nicht zuletzt durch die wechselnden Szenarien und
Geheimen Aufgaben.
 
Christian Huber
christian.huber@spielen.at
 
Spieler         : 2 - 4
Alter            : ab 8 Jahren
Dauer           : ca. 45 min
 
Autor           : Guglielmo Duccoli
Grafik          : Alberto Bontempi
Titel english  : identisch
Preis            : ca 31,00 Euro
Verlag          : dv Gioci / Abacus Spiele 2009
  www.abacusspiele.de
 
Genre          : Legespiel
Zielgruppe    : für Vielspieler
vergrößern des Einflussbereiches durch Lehen im alten Europa
 
Kommentar:
die Spielanleitung ist gut verständlich, die Spielabläufe
sind leicht erlernbar und der Mechanismus funktioniert gut, kein hoher
Zufallsfaktor, man erhält viel Spielmaterial für sein Geld
 
Vergleichbar mit:
Siedler von Catan oder Zug um Zug für längstes
zusammenhängendes Lehen, ansonsten Spiele mit Vergrößerung des Einflussbereichs
 
Christian Huber
Gonzaga ist ein abstraktes, recht trockenes Legespiel für
Strategen und ist eher für Vielspieler geeignet
 
Meine Bewertung: 5
 
Zufall                            1
Taktik                  2
Strategie__                  2
Kreativität          
Wissen_              
Gedächtnis          1
Kommunikation  
Interaktion                   2
Geschicklichkeit 
Action