
Fürstenfeld
Als adeliger Großbauer besitzt man ein Fürstenfeld und produziert Hopfen, Gerste und Quellwasser zum Verkauf an Brauereien mit wechselndem Bedarf. So wird man immer reicher und baut sich einen eigenen Palast, um von der Steuer zu leben. An sich ist es einfach: Ernten, Verkaufen, Bauen – doch der Platz ist begrenzt, und man muss ständig überbauen, gegen Ende alle Felder. Der Reiz liegt im eigenen Kartenstapel, unter den man nicht benötigte Karten schiebt. Kann man sich die Reihenfolge merken, hat man einen entscheidenden Vorteil. Es gewinnt, wer sich am besten mit den veränderlichen Preisen der Brauereien zurechtfindet.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
22362
Tags:
ess10
Kategorien:
Wirtschaft, Setz-/Position, Experten, komplex
Rezension
Fürstenfeld
UNSERE REZENSION
Von der
Brauerei zum Palast
Fürstenfeld
Bauplatz
statt Brauplatz
Es wäre nicht Friedemann, wäre die
Schachtel nicht grün und wäre es kein Titel mit F (Aufruf an alle Verlage,
bisher sind nur y und f vergeben!) – daher heißt sein Spiel um Landwirtschaft,
Bier und Gebäude auch Fürstenfeld.
Als Spieler sind wir von Beruf
adeliger Großbauer und produzieren zu Beginn des Spiels Hopfen, Gerste und
Quellwasser als Rohstoffe für Bier an Brauereien. Die Rohstoffe kommen von
unserem eigenen Grundstücksplan, auf dem drei Parzellen diesen Rohstoffen gewidmet
sind, die Brauereien hingegen finden sich auf dem zentralen Spielplan und zwar
für jeden Mitspieler, und sie kaufen im Spielverlauf Rohstoffe in
unterschiedlicher Menge und natürlich auch zu wechselnden Preisen. Der Bedarf
der Brauereien wird durch eine Bedarfskarte pro Brauerei festgelegt.
Außerdem haben wir als
Grundausstattung zu Spielbeginn noch zwei Münzen zur Verfügung und einen Satz
mit 26 Karten, der für jeden Spieler gleich ist – er liefert uns im
Spielverlauf weitere Rohstofffelder, Gebäude mit Sondereigenschaften und sechs
Teilgebäude eines Palasts. Diesen zu errichten ist letztendlich unser
Spielziel, denn wir werden ja durch den Verkauf der Rohstoffe reich und wollen
mit unserem Geld was anfangen.
Dann wird wie gewohnt in Runden
gespielt – dazu haben wir unseren Kartensatz verdeckt und gemischt vor uns
liegen, für das Grundspiel werden Reiseführer und Lumpensammler entfernt. Drei
Karten von diesem Stapel haben wir schon bei der Spielvorbereitung gezogen, und
ziehen nun für die erste Runde 3 Karten, damit wir 6 haben, in weiteren Runden
ziehen wir auf vier Karten nach, außer man hat schon ein Labor, dann kann man
mehr ziehen.
Dann ist Erntezeit, alle auf
unserem eigenen Grundstück bebauten Felder, auch die schon vorgegebenen drei
Startfelder, liefern in dieser Phase 2 Rohstoffe ernten nun Rohstoffe. Diese
werden natürlich nicht gelagert, sondern in der folgenden Phase 3 Rohstoffe
verkaufen an eine Brauerei unserer Wahl für den dort aktuellen Preis pro Sorte
verkauft. Der Haken dabei ist, wie im wirklichen Leben sinkt der Preis, sobald
man an eine Brauerei mehr Rohstoffe verkauft, als sie braucht, und zwar sofort
für den nachfolgenden Spieler. Hat man schon eine Bank gebaut, gibt es
zusätzlich Einkommen. Das in dieser Phase erzielte Einkommen bestimmt die
Spielreihenfolge für die nächste Runde.
In Phase 4 kann in
Spielreihenfolge gebaut werden, und zwar bis zu 2 Karten aus der Hand. Der Bau
kostet die auf der Karte angegebene Summe und man kann jedes Feld, auch die zu
Beginn fix vorgegebenen Produktionsfelder der Rohstoffe, überbauen, wir sind
friedliche Landbesitzer und gehen nicht auf Landnahme-Kriege, sondern überbauen
eben was wir glauben nicht mehr zu brauchen. Einzige Ausnahme sind die
Palastteile, diese braucht man ja um zu gewinnen und daher dürfen diese
folgerichtig – wenn einmal gebaut – nicht mehr überbaut werden. Hat jeder
Spieler eine Palastkarte gebaut, steigt der Preis für die nächste um 2 Münzen!
In der Phase 5 kommt das große
Dilemma – man muss alle noch verbliebenen Handkarten bis auf eine ablegen und
zwar zuunterst in den eigenen Nachzugstapel, die Reihenfolge kann man frei
wählen – das heißt, theoretisch kommt die Karte wieder, die Frage ist nur,
brauche ich sie dann noch genauso dringend wie jetzt! Hilft nichts, weg damit.
Und es ist noch dazu ein Rathaus, mit dem ich, hätte ich es gebaut, mehr als
eine Karte behalten dürfte! Und auch eventuell noch verbliebene Rohstoffe gehen
in den Vorrat zurück. Am Ende werden in Phase 6 noch die Rohstoffpreise angepasst,
für leere Bedarfsfelder geht der Preis jeweils um 1 hoch.
Wer am besten die Balance zwischen
Rohstoffproduktion, bauen, ernten, verkaufen und Palast bauen erwischt, wird
gewinnen – das Problem ist ein gewisser Handlungszwang – fängt einer an an
seinem Palast zu bauen, muss man nachziehen, denn wer 6 Palastteile gebaut hat,
beendet das Spiel. Die Runde wird zwar zu Ende gespielt, aber man somit
höchstens noch einen Zug. Wer allein den Palast fertigbaut, gewinnt, gibt es
mehrere erfolgreiche Palastbauer, gewinnt derjenige mit dem meisten Geld.
Und wieder einmal hat man ein
Dilemma-Spiel erfolgreich bewältigt – kurzfristige Erfolg gegen langfristige
Planung, lukrative Produktionsstätten gegen andere Bauwerke, Palastteile gegen
Privilegien und Rohstoffe.
Und wer Friedemann kennt, der
würde wetten, dass er den Zeitreise-Autobus auf der Reiseführer-Karte des
Expertenspiels absichtlich eingebaut hat, damit sich alle darüber wundern oder
darüber grinsen können! Nur warum ist er rosa statt grün? Im Expertenspiel
jedenfalls muss der Palast in korrekter Reihenfolge gebaut werden, aber dafür
hat man zu Beginn 10 Karten, von denen man eine behält und 9 nach eigenen
Wünschen geordnet wieder unter den Stapel legt.
Der Reiz liegt im eigenen
Kartenstapel, unter den man nicht benötigte Karten schiebt. Kann man sich die
Reihenfolge merken, hat man einen entscheidenden Vorteil. Genau dieser
Kartenstapel bringt aber auch einen ziemlichen Glücksfaktor ins Spiel, trotzdem
dominiert Taktik und das Geschick, sich mit den veränderlichen Preisen der
Brauereien zurechtzufinden.
Spieler: 2-5
Alter: 10+
Dauer: 60+
Autor: Friedemann Friese
Grafik: Fréderic Bertrand, Lars-Arne
Kaluska
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: 2F-Spiele
Web: www.2f-spiele.de
Genre: Wirtschaftsspiel
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en jp
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Schönes Material * Einfache Grundregeln * sehr attraktive
Mischung aus Glück, Planung und Taktik * speziell empfehlenswert für Freunde
von Dilemma-Bewältigung
Vergleichbar:
Dominion für Kenntnis und gleichzeitig Zufall des
Kartenstapels, ansonsten alle Spiele mit Nutzung von Ressourcen zum Erwerb
anderer Ressourcen
Andere Ausgaben:
In Englisch bei Rio Grande, in Japanisch bei Arclight
Meine Einschätzung: 6
Dagmar de Cassan:
Ein echter Friedemann – Wirtschaft pur, in der Grundstruktur
eher abstrakt, gut ausbalanciert, und mit Entscheidungen zum Haare raufen!
Zufall: 2
Taktik: 2
Strategie: 0
Kreativität: 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis: 2
Kommunikation: 0
Interaktion: 2
Geschicklichkeit: 0
Action: 0
UNSERE REZENSION
Von der
Brauerei zum Palast
Fürstenfeld
Bauplatz
statt Brauplatz
Es wäre nicht Friedemann, wäre die
Schachtel nicht grün und wäre es kein Titel mit F (Aufruf an alle Verlage,
bisher sind nur y und f vergeben!) – daher heißt sein Spiel um Landwirtschaft,
Bier und Gebäude auch Fürstenfeld.
Als Spieler sind wir von Beruf
adeliger Großbauer und produzieren zu Beginn des Spiels Hopfen, Gerste und
Quellwasser als Rohstoffe für Bier an Brauereien. Die Rohstoffe kommen von
unserem eigenen Grundstücksplan, auf dem drei Parzellen diesen Rohstoffen gewidmet
sind, die Brauereien hingegen finden sich auf dem zentralen Spielplan und zwar
für jeden Mitspieler, und sie kaufen im Spielverlauf Rohstoffe in
unterschiedlicher Menge und natürlich auch zu wechselnden Preisen. Der Bedarf
der Brauereien wird durch eine Bedarfskarte pro Brauerei festgelegt.
Außerdem haben wir als
Grundausstattung zu Spielbeginn noch zwei Münzen zur Verfügung und einen Satz
mit 26 Karten, der für jeden Spieler gleich ist – er liefert uns im
Spielverlauf weitere Rohstofffelder, Gebäude mit Sondereigenschaften und sechs
Teilgebäude eines Palasts. Diesen zu errichten ist letztendlich unser
Spielziel, denn wir werden ja durch den Verkauf der Rohstoffe reich und wollen
mit unserem Geld was anfangen.
Dann wird wie gewohnt in Runden
gespielt – dazu haben wir unseren Kartensatz verdeckt und gemischt vor uns
liegen, für das Grundspiel werden Reiseführer und Lumpensammler entfernt. Drei
Karten von diesem Stapel haben wir schon bei der Spielvorbereitung gezogen, und
ziehen nun für die erste Runde 3 Karten, damit wir 6 haben, in weiteren Runden
ziehen wir auf vier Karten nach, außer man hat schon ein Labor, dann kann man
mehr ziehen.
Dann ist Erntezeit, alle auf
unserem eigenen Grundstück bebauten Felder, auch die schon vorgegebenen drei
Startfelder, liefern in dieser Phase 2 Rohstoffe ernten nun Rohstoffe. Diese
werden natürlich nicht gelagert, sondern in der folgenden Phase 3 Rohstoffe
verkaufen an eine Brauerei unserer Wahl für den dort aktuellen Preis pro Sorte
verkauft. Der Haken dabei ist, wie im wirklichen Leben sinkt der Preis, sobald
man an eine Brauerei mehr Rohstoffe verkauft, als sie braucht, und zwar sofort
für den nachfolgenden Spieler. Hat man schon eine Bank gebaut, gibt es
zusätzlich Einkommen. Das in dieser Phase erzielte Einkommen bestimmt die
Spielreihenfolge für die nächste Runde.
In Phase 4 kann in
Spielreihenfolge gebaut werden, und zwar bis zu 2 Karten aus der Hand. Der Bau
kostet die auf der Karte angegebene Summe und man kann jedes Feld, auch die zu
Beginn fix vorgegebenen Produktionsfelder der Rohstoffe, überbauen, wir sind
friedliche Landbesitzer und gehen nicht auf Landnahme-Kriege, sondern überbauen
eben was wir glauben nicht mehr zu brauchen. Einzige Ausnahme sind die
Palastteile, diese braucht man ja um zu gewinnen und daher dürfen diese
folgerichtig – wenn einmal gebaut – nicht mehr überbaut werden. Hat jeder
Spieler eine Palastkarte gebaut, steigt der Preis für die nächste um 2 Münzen!
In der Phase 5 kommt das große
Dilemma – man muss alle noch verbliebenen Handkarten bis auf eine ablegen und
zwar zuunterst in den eigenen Nachzugstapel, die Reihenfolge kann man frei
wählen – das heißt, theoretisch kommt die Karte wieder, die Frage ist nur,
brauche ich sie dann noch genauso dringend wie jetzt! Hilft nichts, weg damit.
Und es ist noch dazu ein Rathaus, mit dem ich, hätte ich es gebaut, mehr als
eine Karte behalten dürfte! Und auch eventuell noch verbliebene Rohstoffe gehen
in den Vorrat zurück. Am Ende werden in Phase 6 noch die Rohstoffpreise angepasst,
für leere Bedarfsfelder geht der Preis jeweils um 1 hoch.
Wer am besten die Balance zwischen
Rohstoffproduktion, bauen, ernten, verkaufen und Palast bauen erwischt, wird
gewinnen – das Problem ist ein gewisser Handlungszwang – fängt einer an an
seinem Palast zu bauen, muss man nachziehen, denn wer 6 Palastteile gebaut hat,
beendet das Spiel. Die Runde wird zwar zu Ende gespielt, aber man somit
höchstens noch einen Zug. Wer allein den Palast fertigbaut, gewinnt, gibt es
mehrere erfolgreiche Palastbauer, gewinnt derjenige mit dem meisten Geld.
Und wieder einmal hat man ein
Dilemma-Spiel erfolgreich bewältigt – kurzfristige Erfolg gegen langfristige
Planung, lukrative Produktionsstätten gegen andere Bauwerke, Palastteile gegen
Privilegien und Rohstoffe.
Und wer Friedemann kennt, der
würde wetten, dass er den Zeitreise-Autobus auf der Reiseführer-Karte des
Expertenspiels absichtlich eingebaut hat, damit sich alle darüber wundern oder
darüber grinsen können! Nur warum ist er rosa statt grün? Im Expertenspiel
jedenfalls muss der Palast in korrekter Reihenfolge gebaut werden, aber dafür
hat man zu Beginn 10 Karten, von denen man eine behält und 9 nach eigenen
Wünschen geordnet wieder unter den Stapel legt.
Der Reiz liegt im eigenen
Kartenstapel, unter den man nicht benötigte Karten schiebt. Kann man sich die
Reihenfolge merken, hat man einen entscheidenden Vorteil. Genau dieser
Kartenstapel bringt aber auch einen ziemlichen Glücksfaktor ins Spiel, trotzdem
dominiert Taktik und das Geschick, sich mit den veränderlichen Preisen der
Brauereien zurechtzufinden.
Spieler: 2-5
Alter: 10+
Dauer: 60+
Autor: Friedemann Friese
Grafik: Fréderic Bertrand, Lars-Arne
Kaluska
Preis: ca. 35 Euro
Verlag: 2F-Spiele
Web: www.2f-spiele.de
Genre: Wirtschaftsspiel
Zielgruppe: Mit Freunden
Version: de
Regeln: de en jp
Text im Spiel: nein
Kommentar:
Schönes Material * Einfache Grundregeln * sehr attraktive
Mischung aus Glück, Planung und Taktik * speziell empfehlenswert für Freunde
von Dilemma-Bewältigung
Vergleichbar:
Dominion für Kenntnis und gleichzeitig Zufall des
Kartenstapels, ansonsten alle Spiele mit Nutzung von Ressourcen zum Erwerb
anderer Ressourcen
Andere Ausgaben:
In Englisch bei Rio Grande, in Japanisch bei Arclight
Meine Einschätzung: 6
Dagmar de Cassan:
Ein echter Friedemann – Wirtschaft pur, in der Grundstruktur
eher abstrakt, gut ausbalanciert, und mit Entscheidungen zum Haare raufen!
Zufall: 2
Taktik: 2
Strategie: 0
Kreativität: 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis: 2
Kommunikation: 0
Interaktion: 2
Geschicklichkeit: 0
Action: 0