
Essen The Game
Man besucht die SPIEL und läuft mit seiner Wunschliste von Stand zu Stand, Spiele sind nur begrenzt verfügbar und man muss sein Budget und sonstige Hindernisse managen; je mehr Spiele man trägt, desto geringer wird die Mobilität in der Veranstaltung und man muss Spiele zum Auto tragen. In sieben Runden spielt man die Phasen 1) Messevorbereitung mit Neuerscheinungen, Beliebtheit, Ereignissen und Gedränge, 2) Startspieler bestimmen mit und 3) Spieleraktionen mit Bewegung, Spiel kaufen, Spiele testen, Auto beladen und Geld abheben.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Belgisches NiederländischLudografische Angaben
Verlage:
Illustratoren:
Inventarnummer:
25333
Tags:
ess14
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Sammeln
Rezension
Essen The Game
Unsere Rezension
Unterwegs zwischen Spielen
ESSEN THE GAME
Spiel 13
Das
berühmte „ El Dorado“ liegt angeblich - einer kolumbianischen Legende des 16.
Jahrhunderts nach - im Norden Südamerikas. Allein in vier Staaten, nämlich in
Argentinien,, Kolumbien, Peru und Venezuela gibt es Städte mit diesem Namen.
Doch bis dato ist es niemandem gelungen das echte sagenhafte Goldland zu
finden.
Für
uns Spieler liegt allerdings das „El Dorado“ zwar auch im Norden, aber im
Norden Deutschlands nämlich in Essen. Im Gegensatz zu den Konquistadoren der
Renaissance, die hofften reich mit Gold beladen zurück zu kommen, lassen wir
eine erhebliche Menge Gold – sprich Euros - dort um jedes Jahr mit virtuellem
Edelmetall – und zwar mit den neuesten Spielen – zurückzukehren. Jährlich im
Oktober pilgern an die 160.000 Interessenten aus aller Herren Länder in die
Ruhrmetropole um von rund 900 Ausstellern aus über 1000 Spielen die für sie
wertvollsten Juwelen zu erstehen. Für alle jene, welche die dort einzigartige
Stimmung in Form eines Spiels erleben wollen bzw. auch für alle diejenigen die
noch nie die Reise auf sich genommen haben und die das Feuer dieser Messe
wenigstens annähernd am Spielbrett fühlen wollen, haben die Autoren Etienne
Espreman, Frederic Delporte und Fabrice Beghin dieses Spiel erschaffen. Von den
Autoren weiß ich nicht viel. Etienne Espreman hat am Design von „Bruxelles
1892“ mitgearbeitet. Von Delporte und Beghin war mir bis dato nichts bekannt.
Genauso wenig vom Verlag Geek Attitude Games.
2013
wurde die „SPIEL“ von den Hallen 4 -12 in die 48.000 große Fläche der Hallen 1
-3 umgesiedelt und zu diesem Zeitpunkt startet auch das Spiel. Bereits am Cover
sieht man die üblichen Massen vor dem Messeeingang. Auch wurden etliche
bekannte Größen der Branche abgebildet. Wie gut ist es nun den Autoren gelungen
das Messefeeling einzufangen?
Beginnen
wir mit dem relativ großen Spielplan. Die Umrisse der angeführten Hallen sind
maßstabsgetreu abgebildet. Die Stände sind auf eine bewältigbare Menge von 60
Stück reduziert worden. Sie sind auf 5 Farben aufgeteilt. Dies dient den Regeln
im Spielverlauf. Unter ihnen sind die bekanntesten Verlage vertreten und
gekennzeichnet. Vor den 2 gezeichneten Eingängen und dem Parkplatz tummeln sich
bereits eine Anzahl von Personen die eine entsprechende Besucherfrequenz
andeuten sollen. Auch Galerie und Freigelände sind wie in der Wirklichkeit
vorhanden. Die restlichen Abbildungen dienen dem Spielablauf. Hier finden sich
Lager, Hubwagen, die Auslage der Wunschlistenkarten, Platzierung der Nachziehstapel
und diverse Wertungsleisten auf die ich noch im Zuge des Spielablaufs zurück
komme.
Zu
Beginn der sieben Runden dauernden Partie erhält jeder Spieler 300 Euro Kapital
für den Einkauf seiner Spiele. (Das würde ich mir auch in der Realität wünschen
– es würde meinem Konto in der Oktoberabrechnung gut tun.) Man beginnt mit
seiner Figur am Parkplatz und legt einen Aktionsmarker auf seine persönliche
Leiste am Spielplan. Außerdem wird ein Marker auf der Siegpunktleiste
platziert. Vier Arten von Spielen gibt es zu erwerben. Diese Kategorien werden
durch Meeple, Würfel, Karten und Sanduhr dargestellt und auf einer Skala am
Plan mit Beliebheitsmarkern versehen. Sie variieren im Spielverlauf und ergeben
unterschiedliche Zusatzpunkte. Zwei Gedrängemarker sollen im Ablauf die real
durchaus üblichen Personenmassen veranschaulichen. Von den 60
Wunschlistenkarten werden zu Beginn sieben pro Spieler vergeben. In Form von
Drafting wählt nun jeder eine Karte aus und gibt die restlichen im
Uhrzeigersinn weiter. Das wird wiederholt bis jeder vier Wunschkarten auf der
Hand hält. Die restlichen werden am Spielplan auf dem dafür vorgesehenen Platz
offen ausgelegt. Sie sind im Gegensatz zu den persönlichen die allgemeine
Wunschliste. Außerdem gibt es Ranglistenkarten. 9 für Vormittagseinkäufe sowie
die gleiche Anzahl für nachmittags. Einzeln gemischt kommen jeweils drei pro
Spiel zum Tragen. Von den 60 Spielplättchen welche mit den Ständen korrelieren
werden 5 Stapel zu je sechs Plättchen gebildet und verdeckt quasi auf Lager
gelegt. Von den restlichen kommen 6 offen auf sogenannte Hubwagenfelder. Neben
diesen Feldern stehen Ziffern welche einerseits die Beliebtheitsskala der
jeweiligen Spielkategorie beeinflussen und andererseits auch Spiele zum
Verkaufsschlager (Bonus +3)oder zum Flopp (-3) verurteilen oder sogar mit einer
„sold out“ Markierung versehen was den Erwerb ohne Vorbestellung unmöglich
macht.
Außerdem
werden zwei Spiele gekennzeichnet die neben dem Fragezeichen zu liegen kamen.
Ihre farbliche Zuordnung bestimmt die Platzierung der Gedrängemarker. In diesen
Gebieten wird die Bewegung erschwert, dann kostet nämlich jeder Zug zwei statt
einen Aktionspunkt. Die verbliebenen 24 Spielplättchen liegen offen auf den
passenden Standflächen, welche wie erwähnt in 5 Farben gegliedert sind was die
Zuordnung erleichtert. Zuletzt gibt es noch Marker „Letzte Runde“ die das
Spielende unterschiedlich gestalten. Eine Karte wird ausgewählt und bringt Boni
für eine bestimmte Spielkategorie oder bietet einen Schnäppchenrabatt für alle
am Schluss zu erstehenden Käufe. Nach der doch ziemlich umfangreichen
Spielvorbereitung geht es endlich zum Spiel selbst.
Acht
Aktionspunkte stehen jedem Spieler zu Beginn für fünf Möglichkeiten zur
Verfügung. Das ist erstens für die Bewegung die horizontal, vertikal oder
diagonal auf das nächste Feld erfolgt und jeweils einen Punkt kostet. Zweitens
zum Kauf eines Spiels. Dazu möchte ich die Plättchen welche die Spiele
darstellen beschreiben. Links oben steht der jeweilige Preis. Rechts die
Zuordnung am Spielplan in Form von Koordinaten. Links unten der spieleigene
Bonus und rechts unten die Zuordnung der Kategorie die auf der Beliebtheitsskala
Punkte bringt. Käufe kosten keine Aktionspunkte aber sie verringern die Anzahl
der zukünftigen Aktionspunkte da sie auf der Aktions-Leiste platziert werden.
Es sind maximal 6 Spiele auf einmal zu erwerben.
Die
dritte Variante ist ein Spiel zu testen. Das kostet einen Punkt. Dafür zieht
man zwei Karten vom verdeckten Wunschkartenstapel und nimmt eine davon auf die
Hand. Gelingt der Erwerb dieses Spiels gibt bei Spielende Zusatzpunkte.
Viertens das Auto beladen. Dazu hat jeder Spieler vor sich eine Leiste
unterteilt in die vier Spielkategorien. Sie stellt den Kofferraum dar. Dazu muss
die Spielfigur zum Parkplatz (Bewegungspunkte!) Man nimmt dann seine erworbenen
Spiele von der Aktionsleiste und erhält dadurch wieder mehr Bewegungsfreiheit.
Das Verstauen selbst kostet nichts. Schließlich kann man fünftens Geld abheben.
Das ist ebenfalls außerhalb der Hallen (wie in Wirklichkeit) am Parkplatz
möglich. Dazu darf ich meine persönliche Kritik einbringen, dass es trotz
jahrelanger negativer Erfahrung nicht möglich bis jetzt nicht möglich war in
Essen einen 2. Bankomat bei der Messe zu installieren. Wer so wie ich lange
Zeit im Regen in der Warteschlange gestanden ist wird mir beipflichten. Das
Abheben kostet ebenso wie das Auto beladen keinen A-Punkt, jedoch 2 Siegpunkte
pro 50 €. Zusätzliche Aktionspunkte kann man im Freigelände zwischen den Hallen
erwerben indem man sich für 20 € stärkt. Das kann sehr wichtig sein um noch
rechtzeitig Bewegungspunkte zu erhalten um den Parkplatz zu erreichen.
Nach
der 4. Runde erfolgt eine Zwischenwertung. Jetzt wird verglichen ob die
Ranglistenkarten des Vormittags erreicht wurden und die entsprechenden Siegpunkte
werden vergeben. Die Vormittagskarten werden durch das Nachmittagspendant
ersetzt und es geht in die letzten 3 Runden.
Das
Spiel lebt von der Problematik seine zu Beginn ausgewählten Spiele zu erwerben
unter der Berücksichtigung der Beliebtheitsskala und der Ranglistenkarten.
Dabei muss man mit seinem Geld auskommen aber vor allem rechtzeitig zum Auto zu
gelangen.
Kommen
wir zum Ende. Neben der Wertung der Nachmittagskarten werden noch die
erworbenen Wunschlistenkarten jedes einzelnen gezählt und gemäß einer Tabelle
mit 5 bis 30 Siegpunkten honoriert. Schaffen es die Spieler zu Spielende
rechtzeitig den Parkplatz zu erreichen so erhalten die ersten beiden einen
Bonus für frühzeitige Abreise in Form von sechs oder drei Siegpunkten.
Den
Autoren ist es gelungen wesentliche Details des Messebesuchs in das Spiel ein
zu fügen. Das beginnt mit den Gedrängemarkern die das Weiterkommen erschweren,
mit dem Bankomaten außerhalb der Hallen, der begrenzten Stückzahl beim Tragen, die
ein Umladen in den Kofferraum erfordert und nicht zuletzt bei den Wunschspielen
. War es in den Anfangszeiten der Messe, dass man wie ein Vorschulkind vor
Weihnachten aufgeregt der Messe entgegen fieberte und dann begeistert vor der
Fülle des damals noch überschaubaren Angebots staunend stand. So ist es heute
so , dass man über das Internet ausreichend informiert anreist und gezielt die
eigenen Pläne umsetzt. Ich will nicht in den Fehler verfallen, dass früher
alles besser war – es war halt anders und ich bedaure das ein wenig. Die
Überraschung die mich seinerzeit umfing ist verloren gegangen und sie fehlt mir
etwas.
Alles
in allem wurde das angestrebte Ziel einer „Hommage“ an die „SPIEL „ ausgezeichnet
wahrgenommen. Daher empfehle ich allen, sowohl den „Essianern“ als auch den
Daheimgebliebenen sich einmal auf das Messegeschehen der „Spiel 13 „ einzulassen.
Einen
Kritikpunkt allerdings gibt es. Mir fehlt eine Lösung im Spielablauf für den
Fall, dass man sich verrechnet und übersehen hat, dass man zu wenig
Bewegungspunkte für den Rückweg zum Parkplatz hat. Das ist vor allem ein
Problem, wenn man sich weiter rückwärts in der Halle aufhält und bereits ein
oder zwei Spiele erworben hat. Schließlich kann man im „worst case“ (1
zusätzlicher Gedrängemarker im Eingangsbereich) vom Freigelände aus 5
Bewegungspunkte benötigen und kann den rettenden Kofferraum nicht mehr
erreichen. Das würde ein frühzeitiges Ausscheiden wegen Bewegungsunfähigkeit
bedeuten. Für dieses Manko sollte sich eine Spielrunde eine Hausregel zurecht
legen.
Rudolf
Ammer
Spieler:
2-5
Alter:
10+
Dauer:
75+
Autor:
Etienne Espreman, Frédéric Delporte, Fabrice Beghin
Grafiker:
Cyrille Breuil
Preis:
ca. 45 Euro
Verlag:
Geek Attitude Games 2014
Web:
www.geekattitudegames.com
Genre:
Set sammeln, Aktionspunkte
Zielgruppe:
Mit Freunden
Version:
multi
Regeln:
de en fr nl
Text
im Spiel: nein
Kommentar:
Gelungene
Simulation
Tolles
Spielmaterial
Liebevolle
Gestaltung
Vergleichbar:
Essen,
Ludicréations, für das Thema, ansonsten Set-Sammelspiele mit Aktions-Management
Andere
Ausgaben:
Derzeit
keine
Meine
Einschätzung: 6
Rudolf
Ammer:
Eine
gelungene Hommage und eine ebenso gelungene Simulation der SPIEL, die Lust
macht, das Spiel und die SPIEL kennenzulernen.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
Unsere Rezension
Unterwegs zwischen Spielen
ESSEN THE GAME
Spiel 13
Das
berühmte „ El Dorado“ liegt angeblich - einer kolumbianischen Legende des 16.
Jahrhunderts nach - im Norden Südamerikas. Allein in vier Staaten, nämlich in
Argentinien,, Kolumbien, Peru und Venezuela gibt es Städte mit diesem Namen.
Doch bis dato ist es niemandem gelungen das echte sagenhafte Goldland zu
finden.
Für
uns Spieler liegt allerdings das „El Dorado“ zwar auch im Norden, aber im
Norden Deutschlands nämlich in Essen. Im Gegensatz zu den Konquistadoren der
Renaissance, die hofften reich mit Gold beladen zurück zu kommen, lassen wir
eine erhebliche Menge Gold – sprich Euros - dort um jedes Jahr mit virtuellem
Edelmetall – und zwar mit den neuesten Spielen – zurückzukehren. Jährlich im
Oktober pilgern an die 160.000 Interessenten aus aller Herren Länder in die
Ruhrmetropole um von rund 900 Ausstellern aus über 1000 Spielen die für sie
wertvollsten Juwelen zu erstehen. Für alle jene, welche die dort einzigartige
Stimmung in Form eines Spiels erleben wollen bzw. auch für alle diejenigen die
noch nie die Reise auf sich genommen haben und die das Feuer dieser Messe
wenigstens annähernd am Spielbrett fühlen wollen, haben die Autoren Etienne
Espreman, Frederic Delporte und Fabrice Beghin dieses Spiel erschaffen. Von den
Autoren weiß ich nicht viel. Etienne Espreman hat am Design von „Bruxelles
1892“ mitgearbeitet. Von Delporte und Beghin war mir bis dato nichts bekannt.
Genauso wenig vom Verlag Geek Attitude Games.
2013
wurde die „SPIEL“ von den Hallen 4 -12 in die 48.000 große Fläche der Hallen 1
-3 umgesiedelt und zu diesem Zeitpunkt startet auch das Spiel. Bereits am Cover
sieht man die üblichen Massen vor dem Messeeingang. Auch wurden etliche
bekannte Größen der Branche abgebildet. Wie gut ist es nun den Autoren gelungen
das Messefeeling einzufangen?
Beginnen
wir mit dem relativ großen Spielplan. Die Umrisse der angeführten Hallen sind
maßstabsgetreu abgebildet. Die Stände sind auf eine bewältigbare Menge von 60
Stück reduziert worden. Sie sind auf 5 Farben aufgeteilt. Dies dient den Regeln
im Spielverlauf. Unter ihnen sind die bekanntesten Verlage vertreten und
gekennzeichnet. Vor den 2 gezeichneten Eingängen und dem Parkplatz tummeln sich
bereits eine Anzahl von Personen die eine entsprechende Besucherfrequenz
andeuten sollen. Auch Galerie und Freigelände sind wie in der Wirklichkeit
vorhanden. Die restlichen Abbildungen dienen dem Spielablauf. Hier finden sich
Lager, Hubwagen, die Auslage der Wunschlistenkarten, Platzierung der Nachziehstapel
und diverse Wertungsleisten auf die ich noch im Zuge des Spielablaufs zurück
komme.
Zu
Beginn der sieben Runden dauernden Partie erhält jeder Spieler 300 Euro Kapital
für den Einkauf seiner Spiele. (Das würde ich mir auch in der Realität wünschen
– es würde meinem Konto in der Oktoberabrechnung gut tun.) Man beginnt mit
seiner Figur am Parkplatz und legt einen Aktionsmarker auf seine persönliche
Leiste am Spielplan. Außerdem wird ein Marker auf der Siegpunktleiste
platziert. Vier Arten von Spielen gibt es zu erwerben. Diese Kategorien werden
durch Meeple, Würfel, Karten und Sanduhr dargestellt und auf einer Skala am
Plan mit Beliebheitsmarkern versehen. Sie variieren im Spielverlauf und ergeben
unterschiedliche Zusatzpunkte. Zwei Gedrängemarker sollen im Ablauf die real
durchaus üblichen Personenmassen veranschaulichen. Von den 60
Wunschlistenkarten werden zu Beginn sieben pro Spieler vergeben. In Form von
Drafting wählt nun jeder eine Karte aus und gibt die restlichen im
Uhrzeigersinn weiter. Das wird wiederholt bis jeder vier Wunschkarten auf der
Hand hält. Die restlichen werden am Spielplan auf dem dafür vorgesehenen Platz
offen ausgelegt. Sie sind im Gegensatz zu den persönlichen die allgemeine
Wunschliste. Außerdem gibt es Ranglistenkarten. 9 für Vormittagseinkäufe sowie
die gleiche Anzahl für nachmittags. Einzeln gemischt kommen jeweils drei pro
Spiel zum Tragen. Von den 60 Spielplättchen welche mit den Ständen korrelieren
werden 5 Stapel zu je sechs Plättchen gebildet und verdeckt quasi auf Lager
gelegt. Von den restlichen kommen 6 offen auf sogenannte Hubwagenfelder. Neben
diesen Feldern stehen Ziffern welche einerseits die Beliebtheitsskala der
jeweiligen Spielkategorie beeinflussen und andererseits auch Spiele zum
Verkaufsschlager (Bonus +3)oder zum Flopp (-3) verurteilen oder sogar mit einer
„sold out“ Markierung versehen was den Erwerb ohne Vorbestellung unmöglich
macht.
Außerdem
werden zwei Spiele gekennzeichnet die neben dem Fragezeichen zu liegen kamen.
Ihre farbliche Zuordnung bestimmt die Platzierung der Gedrängemarker. In diesen
Gebieten wird die Bewegung erschwert, dann kostet nämlich jeder Zug zwei statt
einen Aktionspunkt. Die verbliebenen 24 Spielplättchen liegen offen auf den
passenden Standflächen, welche wie erwähnt in 5 Farben gegliedert sind was die
Zuordnung erleichtert. Zuletzt gibt es noch Marker „Letzte Runde“ die das
Spielende unterschiedlich gestalten. Eine Karte wird ausgewählt und bringt Boni
für eine bestimmte Spielkategorie oder bietet einen Schnäppchenrabatt für alle
am Schluss zu erstehenden Käufe. Nach der doch ziemlich umfangreichen
Spielvorbereitung geht es endlich zum Spiel selbst.
Acht
Aktionspunkte stehen jedem Spieler zu Beginn für fünf Möglichkeiten zur
Verfügung. Das ist erstens für die Bewegung die horizontal, vertikal oder
diagonal auf das nächste Feld erfolgt und jeweils einen Punkt kostet. Zweitens
zum Kauf eines Spiels. Dazu möchte ich die Plättchen welche die Spiele
darstellen beschreiben. Links oben steht der jeweilige Preis. Rechts die
Zuordnung am Spielplan in Form von Koordinaten. Links unten der spieleigene
Bonus und rechts unten die Zuordnung der Kategorie die auf der Beliebtheitsskala
Punkte bringt. Käufe kosten keine Aktionspunkte aber sie verringern die Anzahl
der zukünftigen Aktionspunkte da sie auf der Aktions-Leiste platziert werden.
Es sind maximal 6 Spiele auf einmal zu erwerben.
Die
dritte Variante ist ein Spiel zu testen. Das kostet einen Punkt. Dafür zieht
man zwei Karten vom verdeckten Wunschkartenstapel und nimmt eine davon auf die
Hand. Gelingt der Erwerb dieses Spiels gibt bei Spielende Zusatzpunkte.
Viertens das Auto beladen. Dazu hat jeder Spieler vor sich eine Leiste
unterteilt in die vier Spielkategorien. Sie stellt den Kofferraum dar. Dazu muss
die Spielfigur zum Parkplatz (Bewegungspunkte!) Man nimmt dann seine erworbenen
Spiele von der Aktionsleiste und erhält dadurch wieder mehr Bewegungsfreiheit.
Das Verstauen selbst kostet nichts. Schließlich kann man fünftens Geld abheben.
Das ist ebenfalls außerhalb der Hallen (wie in Wirklichkeit) am Parkplatz
möglich. Dazu darf ich meine persönliche Kritik einbringen, dass es trotz
jahrelanger negativer Erfahrung nicht möglich bis jetzt nicht möglich war in
Essen einen 2. Bankomat bei der Messe zu installieren. Wer so wie ich lange
Zeit im Regen in der Warteschlange gestanden ist wird mir beipflichten. Das
Abheben kostet ebenso wie das Auto beladen keinen A-Punkt, jedoch 2 Siegpunkte
pro 50 €. Zusätzliche Aktionspunkte kann man im Freigelände zwischen den Hallen
erwerben indem man sich für 20 € stärkt. Das kann sehr wichtig sein um noch
rechtzeitig Bewegungspunkte zu erhalten um den Parkplatz zu erreichen.
Nach
der 4. Runde erfolgt eine Zwischenwertung. Jetzt wird verglichen ob die
Ranglistenkarten des Vormittags erreicht wurden und die entsprechenden Siegpunkte
werden vergeben. Die Vormittagskarten werden durch das Nachmittagspendant
ersetzt und es geht in die letzten 3 Runden.
Das
Spiel lebt von der Problematik seine zu Beginn ausgewählten Spiele zu erwerben
unter der Berücksichtigung der Beliebtheitsskala und der Ranglistenkarten.
Dabei muss man mit seinem Geld auskommen aber vor allem rechtzeitig zum Auto zu
gelangen.
Kommen
wir zum Ende. Neben der Wertung der Nachmittagskarten werden noch die
erworbenen Wunschlistenkarten jedes einzelnen gezählt und gemäß einer Tabelle
mit 5 bis 30 Siegpunkten honoriert. Schaffen es die Spieler zu Spielende
rechtzeitig den Parkplatz zu erreichen so erhalten die ersten beiden einen
Bonus für frühzeitige Abreise in Form von sechs oder drei Siegpunkten.
Den
Autoren ist es gelungen wesentliche Details des Messebesuchs in das Spiel ein
zu fügen. Das beginnt mit den Gedrängemarkern die das Weiterkommen erschweren,
mit dem Bankomaten außerhalb der Hallen, der begrenzten Stückzahl beim Tragen, die
ein Umladen in den Kofferraum erfordert und nicht zuletzt bei den Wunschspielen
. War es in den Anfangszeiten der Messe, dass man wie ein Vorschulkind vor
Weihnachten aufgeregt der Messe entgegen fieberte und dann begeistert vor der
Fülle des damals noch überschaubaren Angebots staunend stand. So ist es heute
so , dass man über das Internet ausreichend informiert anreist und gezielt die
eigenen Pläne umsetzt. Ich will nicht in den Fehler verfallen, dass früher
alles besser war – es war halt anders und ich bedaure das ein wenig. Die
Überraschung die mich seinerzeit umfing ist verloren gegangen und sie fehlt mir
etwas.
Alles
in allem wurde das angestrebte Ziel einer „Hommage“ an die „SPIEL „ ausgezeichnet
wahrgenommen. Daher empfehle ich allen, sowohl den „Essianern“ als auch den
Daheimgebliebenen sich einmal auf das Messegeschehen der „Spiel 13 „ einzulassen.
Einen
Kritikpunkt allerdings gibt es. Mir fehlt eine Lösung im Spielablauf für den
Fall, dass man sich verrechnet und übersehen hat, dass man zu wenig
Bewegungspunkte für den Rückweg zum Parkplatz hat. Das ist vor allem ein
Problem, wenn man sich weiter rückwärts in der Halle aufhält und bereits ein
oder zwei Spiele erworben hat. Schließlich kann man im „worst case“ (1
zusätzlicher Gedrängemarker im Eingangsbereich) vom Freigelände aus 5
Bewegungspunkte benötigen und kann den rettenden Kofferraum nicht mehr
erreichen. Das würde ein frühzeitiges Ausscheiden wegen Bewegungsunfähigkeit
bedeuten. Für dieses Manko sollte sich eine Spielrunde eine Hausregel zurecht
legen.
Rudolf
Ammer
Spieler:
2-5
Alter:
10+
Dauer:
75+
Autor:
Etienne Espreman, Frédéric Delporte, Fabrice Beghin
Grafiker:
Cyrille Breuil
Preis:
ca. 45 Euro
Verlag:
Geek Attitude Games 2014
Web:
www.geekattitudegames.com
Genre:
Set sammeln, Aktionspunkte
Zielgruppe:
Mit Freunden
Version:
multi
Regeln:
de en fr nl
Text
im Spiel: nein
Kommentar:
Gelungene
Simulation
Tolles
Spielmaterial
Liebevolle
Gestaltung
Vergleichbar:
Essen,
Ludicréations, für das Thema, ansonsten Set-Sammelspiele mit Aktions-Management
Andere
Ausgaben:
Derzeit
keine
Meine
Einschätzung: 6
Rudolf
Ammer:
Eine
gelungene Hommage und eine ebenso gelungene Simulation der SPIEL, die Lust
macht, das Spiel und die SPIEL kennenzulernen.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen
(gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0