Elysium

Als Halbgott bemüht man sich um einen Platz im Olymp und spielt in fünf Epochen jeweils die Phasen I-Erwachen, II-Aktionen, III-Bilden der Mythen und IV-Ende der Epoche. In Phase I wird die Auslage der Agora erneuert. In Phase II nimmt jeder reihum in vier Aktionen insgesamt eine Aufgabe und drei Familien-Karten: Bedingungen dafür müssen erfüllt sein, jedes Nehmen kostet eine Säule vom eigenen Tableau, man kann Effekte von schon genommenen Karten nutzen. In Phase III ändert sich die Zugreihenfolge, man bekommt SP und Gold für Aufgaben und kann Karten für Mythen ins Elysium legen. Am Ende punktet man für Mythen und genutzte Chronos-Effekte.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Inventarnummer:
25726
Tags:
nbg15
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Erscheinungsjahr

2015
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

14 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

Elysium
Unsere Rezension
 
Halbgötter erobern
den Olymp
 
Elysium
 
Helden und Artefakte
 
Einmal ein Halbgott sein und versuchen, einen Platz im Olymp
zu ergattern. Wer diesen Wunsch hat, der sollte unbedingt das Brettspiel
Elysium von Brett J. Gilbert und Matthew Dunstan, erschienen bei Space Cowboys,
ausprobieren.
Wie erreicht man sein Ziel in den Olymp aufgenommen zu
werden? Indem man Helden um sich schart und Bilden starker Kartenkombinationen mit
Artefakten. Die Kartenkombinationen sind jedoch nur kurze Zeit nutzbar, daher
ist es sinnvoll sie möglichst zu bestmöglichen Bedingungen ins Elysium zu
bringen.
 
Nach dem Öffnen der Spieleschachtel findet sich folgender
Inhalt: 168 Karten (8 Familien mit je 21 Karten), 1 Tempel, 1 Unterbaustufe
(enthält Rundenanzeige), 1 Orakel, 16 Säulen (je 4 in gelb, blau, grün und rot),
4 Spielertableaus, 6 Aufgabenkarten, 4 Zugreihenfolgescheiben, 1 Epochenmarker,
12 gelbe Ringe, 4 Spielehilfen, 19 Bonusplättchen, 40 Goldmünzen, 25
Ehrenpunktplättchen (15x 1 Ehrenpunkt und 10x 5 Ehrenpunkte), 45
Siegpunktpunktplättchen (25x 1 Siegpunkt und 20x 5Siegpunkte), 1 Erläuterung zu
den Karten und 1 Spielanleitung.
 
Von den acht Familien werden immer nur fünf Familien im
Spiel genutzt, wodurch eine große Varianz und Spielbreite gegeben ist, da
dadurch zahlreiche unterschiedliche Spielsituationen entstehen.
Die 105 Karten der fünf Familien werden nun gemischt. Um zu
ermitteln wie viele Karten davon ausgelegt werden, multipliziert man die Anzahl
der Spieler mit 3 und erhöht diese Zahl um 1. So werden also bei vier Spielern
13 Karten aufgedeckt.
Diese Auslage der Karten heißt im Spiel Agora.
Jede Familie ist einem Gott oder einer Göttin zugeordnet.
Die Gottheiten bringen ihre eigenen Fähigkeiten ins Spiel. Die Karten einer
Familie ermöglichen dem Spieler unterschiedlichste Kombinationen von Aktionen.
Den Tempel legt man zentral in die Tischmitte, direkt unter
den Tempel werden von links nach rechts die Aufgabenkarten abhängig von der
Spieleranzahl gelegt.
Die Unterbaustufe wird unterhalb der Aufgabenkarten gelegt.
Unterhalb der Unterbaustufe befindet sich die Agora, in
dieser werden nun die Karten aufgedeckt.
Der gewählte Startspieler nimmt sich die
Zugreihenfolgescheibe mit der Nummer 1. Die übrigen Spieler nehmen im
Uhrzeigersinn die anderen Zugreihenfolgescheiben. Nun erhält jeder Spieler Siegpunkte
gleich der Zahl auf seiner Zugreihenfolgescheibe.
Jeder Spieler erhält 4 Säulen der von ihm gewählten Farbe,
ein Spielertableau, und 4 Gold.
Die Goldmünzen, Siegpunktplättchen, Bonusplättchen,
Ehrenpunktplättchen und Ringe werden als allgemeiner Vorrat bereitgelegt.
 
Während des Spiels legt der Spieler all seine Goldmünzen,
seine erhaltenen Siegpunkte, Bonusplättchen, Ehrenpunktplättchen auf sein
Spielertableau. Seine noch nicht genutzten Säulen stellt er ebenfalls immer auf
sein Spielertableau.
 
Das Spiel dauert fünf Epochen (Spielrunden) und jede Epoche
hat vier Phasen.
Phase 1 ist das Auslegen der Karten (Agora). Ab der zweiten
Runden müssen in dieser Phase noch ausliegende Karten entfernt werden und dann
die neuen Karten gelegt werden. In Runde 1 werden nur Karten ausgelegt.
Phase 2 ist die Aktionsphase. Jeder Spieler besitzt 4
Säulen, diese ermöglichen dem Spieler das Nehmen von 3 Karten und 1
Aufgabenkarte.
Der Bereich über dem Spielertableau heißt SPHÄRE. Wenn ein
Spieler eine Karte nimmt, legt er diese in seine SPHÄRE. Damit die Karten bei
Spielende jedoch Siegpunkte bringen, muss er viele dieser Karten unter sein
Spieletableau bringen. Der Bereich unterhalb des Spieletableaus heißt ELYSIUM.
Jede Karte zeigt in der rechten oberen Ecke ein oder zwei
Farbsymbole. Um eine bestimmte Karte zu erwerben, muss der Spieler die Säulen
dieser Farben noch unbenutzt auf seinem Spielertableau stehen haben.
Um die Karte erwerben zu können muss er eine Säule abgeben,
dabei muss es nicht die Säule sein, die er zum Erwerb der Karte benötigt hatte.
Er kann eine beliebige Säule abgeben.
Einige der Karten besitzen Effekte, die man gleich ausführen
muss. Zum Beispiel erhält man Goldmünzen, Siegpunkte oder weitere Aktionen.
Andere Effekte sind dauerhaft und sorgen so für ständige Einnahmen, Siegpunkte
oder andere Effekte.
Manche Effekte darf man pro Epoche nur einmal nutzen und
muss die Karte danach waagrecht drehen, um anzuzeigen, dass diese Karte in
diese Epoche bereits benutzt wurde.
Bei fast allen Karten treten die Effekte jedoch nur solange
ein, wie die Karten in der SPHÄRE liegen, sobald sie im ELYSIUM sind verlieren
sie ihre Fähigkeiten.
Bei 3 und 4 Spielern liegen 4 Aufgabenkarten aus, beim Spiel
zu zweit liegen nur 2 Aufgabenkarten aus.
Um eine Aufgabenkarte beim Spiel mit 3 oder 4 Spielern zu
nehmen, muss der Spieler noch über die unbenutzte Säule in der Farbe verfügen,
die oberhalb der Aufgabenkarte im Symbol im Tempel dargestellt ist.
Bei 2 Spielern ist es einfacher, da braucht der Spieler nur
über 1 Säule von 2 möglichen Farben verfügen, um eine Aufgabenkarte zu nehmen.
Durch den Erwerb einer Aufgabenkarte erhält der Spieler
Zusatzaktionen und Einkommen. Abhängig von der Aufgabenkarte erhält der Spieler
nun die Möglichkeit Karten ins ELYSIUM zu bringen und erhält Einkommen und
eventuell Siegpunkte.
Zusätzlich bestimmt die Aufgabenkarte, welche
Zugreihenfolgescheibe er nun erhält und legt somit fest wann er in Phase 3
„Mythen bilden“ und zu Beginn der nächsten Spielrunde an der Reihe ist.
Wenn ein Spieler sich verspekuliert und keine passende
Aufgabenkarte zur Auswahl hat, wenn er also nur mehr über 1 Säule verfügt, mit
der er keine der ausliegenden Aufgabenkarte erwerben kann, muss er passen und
warten bis alle Spieler ihren Spielzug beendet haben. Nun nimmt er die
verbleibende Aufgabenkarte und muss diese umdrehen und diese ist somit eine
unvollendete Aufgabe, er ist somit letzter in der Spielerreihenfolge, dafür
gibt er seine letzte Säule ab.
 
Wenn alle Spieler alle Säulen genutzt haben, endet Phase 2.
Ein Spieler der eine unvollendete Aufgabe erworben hat, erhält automatisch die
Zugreihenfolgescheibe mit der höchsten Zahl.
 
In Phase 3 werden die Zugreihenfolgescheiben verteilt und in
der neuen Reihenfolge
führen die Spieler, nun die Möglichkeiten der von Ihnen
erworbenen Aufgabenkarten aus.
Hier 2 Beispiele für die Aufgabenkarten: Aufgabenkarte 1
gibt dem Spieler 2 Gold, 2 Siegpunkte und die Möglichkeit 2 Karten ins Elysium
zu bringen, der Spieler ist in Phase 3 Startspieler. Aufgabenkarte 3 gibt dem
Spieler 5 Gold, und er darf 2 Karten ins Elysium bringen. Der Nachteil dieser
Aufgabenkarte - bei normalen Spielablauf ist er in Phase 3, aber vor allem in
der nächsten Spielrunde, der dritte Spieler am Zug.
Wenn ein Spieler eine unvollendete Aufgabe erworben hat,
erhält nur die Möglichkeit 1 Karte ins Elysium zu bringen und 1 Gold als
Einkommen und ist letzter in der Zugreihenfolge.
 
Die Familienkarten zeigen links oben ihren Rang, der Rang
ist die Anzahl an Gold die zu bezahlen ist, wenn ein Spieler die Familienkarte
von der SPHÄRE ins ELYSIUM bringen will.
Im ELYSIUM bringen einzelne Familienkarten keine Siegpunkte,
sondern nur in Form von Mythen, das sind mehrere zusammengehörigen Karten.
 
Es gibt 2 Arten von Mythen: Mythen des Ranges oder
Familienmythen.
Ein Familienmythos besteht aus Karten die der gleichen
Gottheit gewidmet sind. Ein Familienmythos besteht aus mindestens 2, maximal 3
Karten. Wobei in einem vollständigen Familienmythos 1 Karte mit Rang 1, 1 Karte
mit Rang 2 und 1 Karte mit Rang 3 sein muss.
Ein Mythos des Ranges besteht aus Karten verschiedener
Familien. Die Karten müssen alle den gleichen Rang haben, zum Beispiel müssen alle
3 gekostet haben. Ein Mythos des Ranges muss aus mindestens 2 Karten bestehen.
Ein kompletter Mythos des Ranges besteht aus 5 Karten. Achtung! Jede Familie
darf in einem Mythos des Ranges nur einmal vertreten sein.
Für komplette Familienmythen aus 3 Karten erhält ein Spieler
6 Siegpunkte, für einen nicht kompletten Familienmythos (2 Karten) erhält der
Spieler 3 Siegpunkte.
Für 2 Karten in einem Mythos des Ranges erhält der Spieler 2
Siegpunkte, für einen kompletten Mythos des Ranges bestehend aus 5 Karten
erhält der Spieler 12 Siegpunkte, bei 3 Karten 4 Siegpunkte und bei 4 Karten 8
Siegpunkte.
Ein Spieler kann viele Rang und Familienmythen anlegen, aber
Karten die er einmal einem Mythos zugeordnet hat, darf er nicht mehr einem
anderen Mythos zuordnen.
 
In Phase 4 bekommen die Spieler alle Säulen zurück,
eventuell genutzte Familienkarten in der SPHÄRE werden zurückgedreht und die
nächste Runde startet.
ELYSIUM ist ein sehr gutes, aber auch komplexes Spiel. Der
Spielablauf gestaltet sich zwar recht einfach für gute und logische Spielzüge
bedarf es jedoch manchmal gründlicher Überlegung.
Der generelle Ablauf der Phasen bzw. Spielzüge ist schnell
erlernt, die Kombination der effektiven Nutzung der erworbenen Karten, gelingt
jedoch nicht jedem Spieler bereits im ersten Spiel.
Einigen Spielern bereitet es auch Schwierigkeiten, dass man
zum Erwerben von Familien- bzw. Aufgabenkarten die Säule der entsprechenden
Farben nur mehr zur Verfügung haben muss. Viele Spieler wollten in unseren
Testrunden zu Beginn immer wieder die Säule in der verlangten Farbe abgeben.
Der Mechanismus mit dem Auswählen der Karten mittels
Farbsäulen ist aber genial und absolut neuartig. Ebenso ist der Zwang, eine
Aufgabenkarte mit einer der Säulen unbedingt erwerben zu müssen, da man sonst
massive Nachteile hat, absolut geistreich.
Vor allem abzuschätzen, wann man eine Aufgabenkarte erwirbt
und so eventuell auf die Chance eine wichtige Familienkarte zu erwerben
verzichtet, macht das Spiel vom strategisch, taktischen Standpunkt zu einem
Spiel das allen Vielspielern unbedingt zu empfehlen ist. Theoretisch können
auch Spieleanfänger das Spiel erlernen, aber es dauert sicher viele Partien bis
sie die Kombinationsmöglichkeiten der Karten effektiv nutzen können.
 
Wichtig ist es möglichst komplette Mythen zu schaffen und
dabei auch Mythen eines bestimmten Ranges oder Familienmythen einer Familie als
Erster zu erfüllen, da man dafür Bonussiegpunkte erhält.
ELYSIUM ist eigentlich ein Aufbauspiel mit Karten, dass
jedoch nicht nur im Aufbauen von Aktionsfähigkeiten besteht, sondern wo man darüber
hinaus auch noch genau abwägen muss, wann man gewisse Fähigkeiten zu Gunsten
von Siegpunkten aufgibt.
Wo viel Licht ist, muss es auch Schatten geben, natürlich
auch hier bei diesem Spiel.
Manchmal kann es aufgrund der Überlegungen von Mitspielern
zu langen Wartezeiten kommen. Aber meiner Meinung nach wiegt der Spielspaß die
möglichen Wartezeiten immer wieder auf.
 
Obwohl die Regeln nicht kompliziert sind, muss ich als
Zielgruppe Spiel für Experten angeben, da sicher nur Vielspielern die komplexen
Spielabläufe wirklich zu effektiven Spielzügen und Strategien nutzen können.
Spieler mit weniger Erfahrung können sicher die Spielregeln
lernen und das Spiel regelkonform spielen, jedoch werden sie kaum die
kombinatorischen Möglichkeiten der Karten nützen.
Daher können sie das Spiel gegen erfahrene Spieler kaum
gewinnen.
Dieser Umstand bestärkt mich in meiner Einstufung, dass
dieses Spiel für Experten am besten geeignet ist.
Durch seinen Mechanismus Karten nur erwerben zu können, wenn
man Farbsäulen bestimmter Farben noch nicht benutzt hat, ohne diese für den
Erwerb der Karte einsetzen zu müssen, sorgt ELYSIUM für ungewöhnliche
Spielabläufe.
Der Mechanismus mit den Farbsäulen ist absolut genial und
neuartig und sorgt für einen großartigen Spielspaß.
Mein Fazit: Dieses Spiel ist insgesamt genial und wird immer
wieder für neue Spielsituationen sorgen und damit neue und große Freude am
Spiel.
 
Maria Schranz
 
Spieler: 2-4
Alter: 14+
Dauer: 60+
Autor: Brett J. Gilbert, Matthew Dunston
Grafik: Team
Preis: ca. 40 Euro
Verlag: Space Cowboys 2015
Web: www.spacecowboys.fr
Genre: Aufbau, Karten, Set sammeln
Zielgruppe: Für Experten
Version: de
Regeln: de en fr it pl
Text im Spiel: ja
 
Kommentar:
Einfache Grundregeln
Komplexe Spielabläufe durch Kombinationen
Genialer neuer Mechanismus für Kartenerwerb
 
Vergleichbar:
7 Wonders
 
Andere Ausgaben:
Englische, französische, italienische und polnische Ausgabe
von Space Cowboys bzw. Asterion Press und Rebel.pl
 
Meine Einstufung: 7
 
Maria Schranz:
Das Spiel ist genial und befindet sich ab sofort bei mir in
meiner Spielesammlung und wird von mir immer wieder hervorgeholt werden.
 
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 3
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 2
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 3
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0