Eldorado

Die Goldene Statue Eldorado muß im Dschungel Südamerikas geraubt und nach New York gebracht werden - dafür gibt es verschiedene Taktiken, vorsichtig mit Beginn in der Silberzone oder verwegen gleich in die Goldzone gehen, aber man muß auch mit seiner Reisekassa haushalten, sonst fehlt im entscheidenden Moment das Geld für ein Flugticket.  

Ludografische Angaben

Verlage:
Inventarnummer:
6395
Kategorien:
Figuren bewegen, Laufspiel, Sammeln
Erscheinungsjahr

1993
Spieler

2 - 6 Spieler
Alter

8 - 88 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Spielbeschreibung

  Im Dschungel des südamerikanischen Regenwaldes liegt seit Jahrhunderten Eldorado, eine Goldene Statue. Sie ist von unermeßlichem Wert und soll gefunden und nach New York gebracht werden. Dazu erhalten die Spieler ein Grundkapital und können sich noch vor Antritt der Reise eine Grundausstattung kaufen. Im weiteren Verlauf des Spieles ist für manche Reiseetappen zu bezahlen, auch für weitere Ausrüstungsgegenstände oder - und das ist besonders apart - für das Umdrehen der Gold- und Silberplättchen, die aber meist kein Geld bringen, sondern Ereignisse. Positive darf man sich für späteren Einsatz aufheben, negative müssen sofort eingesetzt werden, sie sind halb so oft vertreten wie positive Plättchen. Will man erfolgreich sein, muß man in den Städten auch handeln, der Dschungel hat so einiges zu bieten, und zur Not kann man immer die Ausrüstung verschachern. ELDORADO ist natürlich das Ziel, das keiner aus den Augen verliert, man kann auch den anderen die Schmutzarbeit des Suchens überlassen und dann versuchen, ihnen die Statue einfach abzujagen. Die Vorsichtigen beginnen das Spiel in der Silberzone, die ganz Mutigen stürzen sich direkt in die Goldzone und versuchen ihr Glück ohne Landkarte. Wer sein Gück im Amazonas-Dschungel mitten in der Silberzone versucht, kann sein Glück verdoppeln. Die Graphik des Spielplans ist eigenwillig und sehr ansprechend, wenn auch eher düster, auch die übrigen Ausstattungsteile sind sehr schön gestaltet und ausgeführt. Bei diesem Spiel wird der Spielverlauf sehr von der Zusammensetzung der jeweiligen Spielrunde abhängen, je nach dem ob mehr vorsichtige Planer und Rechner oder mehr tollkühne Abenteurer vertreten sind. Und wie bei all diesen Spielen ist der Glücksfaktor eher hoch, denn außer der direkten Konfrontation eines Spielers mit Revolver und des Eldorado-Besitzers gibt es in dem Spiel keine Interaktion, ob man Plättchen bekommt, hängt nur vom Würfelglück und den eigenen Bargeldbeständen ab, und die Art der Plättchen ist ebenfalls rein vom Zufall bestimmt. Ein schön gemachtes Spiel für die Anhänger thematisch dominierter Spiele mit exquisiter Ausstattung.

Rezension

ELDORADO
ELDORADO
 
2-6 Spieler
KLEE
 
Wer hat noch nichts davon gehört? EL DORADO, das
sagenhafte Goldland. Legionen von Abenteurern brachen auf, um es zu finden und
Legionen von Abenteurern scheiterten auch bei diesem Versuch und ließen dabei
ihr Leben.
 
Der grafisch sehr schön gestaltete Spielplan zeigt
Südamerika und versteht es, das Flair und die Atmosphäre der Schatzsuche
widerzuspiegeln. Bei den Namen der einzelnen dargestellten Städte finden sich
Kreise, in welchen vor Spielbeginn verdeckt gold- bzw. silberfarbene Plättchen
plaziert werden.
 
Ziel des Spieles ist es, sich von New York aus mit
einer Barschaft von 2.500$ durch den Dschungel zu kämpfen, eine goldene Statue
zu finden und glücklich nach New York zurückzukehren. Der Erste, der New York
mit der Statue erreicht, gewinnt das Spiel und kann sich feiern lassen.
 
Das Spiel selbst läuft eigentlich recht einfach ab:
Man bewegt seine Spielfigur von einer Stadt zur nächsten, deckt Plättchen auf
und kehrt, so Montezuma will, mit einer goldenen Statue nach New York zurück.
 
Während Plättchen mit silberfarbenem Boden im Norden
zu finden sind, liegen die goldfarbenen Plättchen im Süden und erreicht eine
Spielfigur ein solches Plättchen, wird der entsprechende Obulus entrichtet
(100$ bei silbernen, 500$ bei goldenen Plättchen) und dadurch das Recht
erkauft, das Plättchen umzudrehen.
 
Hat man Glück, fand man einen wichtigen
Ausrüstungsgegenstand oder auch einen Diamanten, der zu Geld gemacht werden
kann. Es ist jedoch auch möglich, in ein tropisches Gewitter zu laufen oder
einem Banditen in die Hände zu fallen. Bei der gesuchten Statue handelt es sich
naturgemä× um ein Plättchen mit goldfarbenem Boden, d.h., man muß 500$
aufwenden und die Statue im Süden suchen.
 
Während im 1. Zug jeder Spieler seine Spielfigur von
New York aus in eine beliebige Stadt mit Flughafen versetzen kann, muß man sich
später jeweils entscheiden, den Landweg zu beschreiten (Würfel), den Seeweg zu
verwenden (Würfel und 200$) oder zu fliegen (500$).
 
Erreicht man eine Stadt, kann man dort nicht nur ein
Plättchen umdrehen, sondern auch käuflich Gegenstände erwerben, die das
Abenteurerleben erleichtern sollen. Während ein Führer die Bewegungsmöglichkeit
verdoppelt, schützt der Medizinkoffer vor Schlangen, Spinnen und
Blasrohr-Angriffen. Mit der Machete wird es möglich, in das Amazonasgebiet
einzudringen und der Revolver kann wirkungsvoll gegen Banditen eingesetzt
werden.
 
Besitzt man einen Revolver und trifft man auf eine
Spielfigur, deren Spieler die Goldene Statue besitzt, kann dieser den ziemlich
massiven Schußwaffen-Argumenten nichts entgegensetzen und die Statue wechselt
ihren Besitzer. Weisen beide Spieler in einem solchen Fall einen Revoler auf,
wird gewürfelt und der Sieger durch das höhere Wurfergebnis festgelegt. Es
dürfte sich übrigens um spezielle einschüssige Modelle handeln, da eine
Revolverkarte nach jedem Einsatz abgegeben werden muß.
 
Der wirklich stilvoll gestaltete Spielplan kann
jedoch im Endeffekt nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Spiel selbst nicht
gerade die Butter vom Brot ist. Man zieht herum, deckt Plättchen auf und
irgendwann einmal schafft es ein Spieler, die Goldene Statue nach New York zu
schaffen. Platz für taktische Entscheidungen bleibt keiner und das Ganze
reduziert sich auf eine simple Würfelei.
 
Hier wurde offenbar leider nur eine wunderschöne
aber wertlose Messingfigur gefunden.
 
WIN-Wertung
ELDORADO WWW AAA