Egizia

Das Land der Pyramiden muss ausgebaut werden, in fünf Runden verstärken die Spieler ihre Bautrupps, erwerben Steinbrüche, nehmen Nil- und Sphinxkarten und bauen an Königsgräbern, Obelisk, Pyramide und Tempel. Pro Runde legt man zuerst  Nilkarten aus und befährt den Nil, ernährt Bautrupps, produziert Steine, baut, kassiert Bonus für Mitwirkung an Bauwerken und letztendlich wird noch die Spielreihenfolge festgelegt. Nach fünf Runden gibt es eine Schlusswertung: Man kann Steine verkaufen, wenn die Markierung passt, und bekommt Punkte für die Gräberplättchen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Illustratoren:
Inventarnummer:
21457
Tags:
ess09 , dsp10
Kategorien:
Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 90 Minuten

Rezension

Egizia
MIT
FREUNDEN
 
EGIZIA
BAUEN
IM TAL DER KÖNIGE
 
Kid                       
Family         
     __
Friend         ein      
Expert                  
 
Alter           
___   
Spezial                 
 
Egizia
klingt fremd und geheimnisvoll, bedeutet aber nichts anderes als Alt-Ägypten in
italienischer Sprache, und das ist die Muttersprache des Autorenquartetts
Acchitocca – Virginio Gigli, Flaminia Brasini, Stefano Luperto und Antonio
Tinto -, die zuvor schon für Leonardo da Vinci und Comuni verantwortlich
zeichnen.
 
Egizia
macht uns zu Baumeistern im Alten Ägypten, jeder Spieler managt quasi ein
Bauunternehmen mit drei Bautrupps. Diese Bautrupps können für den Bau der
Sphinx, von Gräbern, eines Obelisken, eines Tempels oder eine Pyramide
eingesetzt werden. Dazu muss man aber natürlich neue Steinbrüche erwerben und
sich mit Hilfe von Nil- und Sphinxkarten und auch Schiffen um das leibliche
Wohl der Bautrupps kümmern.
 
Der
Grundmechanismus ist einfach – Nilkarten werden ausgelegt, dann befahren wir
mit unseren Schiffen den Nil und bekommen dafür Karten oder andere Vorteile,
dazu später mehr. Dann wird ernährt und Stein gewonnen, gebaut, Bonus kassiert
und die neue Spielreihenfolge festgelegt. Belohnt wird all diese Geschäftigkeit
mit Siegpunkten, wer am Ende davon die meisten erwirtschaftet hat, gewinnt.
 
Wie
im alten Ägypten selbst ist auch im Spiel der Nil die Lebensader, seine Ufer
sind in Felder eingeteilt, 10 Felder auf der einen Seite sind permanent, runde
Felder sind Aktionsfelder, rechteckige Felder Baufelder. Die 10 Felder am
anderen Nilufer werden jede Runde neu mit Karten bestückt, die jeweils von dem
der Runde zugeordneten Stapel genommen werden.
 
Womit
wir beim wichtigsten Teil des Spiels wären, dem Setzen unserer Schiffe –
beginnend mit dem Startspieler setzt jeder Spieler reihum jeweils eines seiner
8 Schiffe auf ein Feld seiner Wahl, bis alle Schiffe gesetzt sind oder niemand
mehr setzen darf. Dabei gelten nur zwei Regeln: Auf einem Feld darf nur ein
Schiff stehen und das nächste Schiff eines Spielers muss immer weiter
flussabwärts stehen als das oder die zuvor gesetzten Schiffe. Und das ist der
Angelpunkt des ganzen Spiels – ich kann mir problemlos eine wertvolle oder im
Moment für mich wichtige Karte am Ende des Flusses sichern, verzichte aber
dafür auf das Einsetzen weiterer Schiffe und damit auch auf Aktionen.
 
Die
Aktionen die ich mir damit sichern kann, umspannen folgende Möglichkeiten:
Ackerbau
– diese Karten bringen Nahrung, der Ertrag hängt aber vom Standort des
Wasserrings ab, nur Wiesen produzieren immer, die anderen Feldarten produzieren
nur bei entsprechender Bewässerung.
Steinbruch
– hier kann ich Steine produzieren, die ich zum Bau benötige.
Bauplätze
– hier können mehrere Spieler ein Schiff platzieren, da es mehrere Felder pro
Bauplatz gibt, man kann sogar ein Schiff auf Reserve einsetzen, falls jemand
seinen Bau dann doch nicht umsetzen kann.
Bautrupp
– ich kann meinen Bautrupp vergrößern, um mehr Steine in einem Monument
verbauen zu können, muss aber bedenken, dass ich dazu umso mehr Nahrung
brauche.
Wetterfelder – Hier kann ich die Bewässerung verändern und damit den Ertrag der
Feldertypen.
Beeinflussung
der Entwicklungsleisten, mit ihnen kann man Siegpunkte in Nahrung umtauschen
oder Steine in Siegpunkte.
 
Sind
die Schiffe gesetzt und die entsprechenden Aktionen ausgeführt, gehen die
Schiffe mit Ausnahme jener auf den Baufeldern zurück an ihre Besitzer und wir
müssen uns um die Ernährung unseres Bautrupps kümmern. Jeder vergleicht die
Stärke seines Bautrupps mit seinen verfügbaren Getreideeinheiten. Hat er gleich
viel oder mehr, ist alles in Ordnung, Hat er aber weniger, muss er sich auf der
Zählleiste Punkte abziehen, und zwar in Abhängigkeit von der Position seines
Markierungssteins auf dem Getreidemarkt, diese wird über die Nilkarten gesteuert.
 
Danach
werden in den Steinbrüchen Steine produziert, jeder versetzt entsprechend
seinen Marker, Überproduktion über das Maximum von 25 Steinen verfällt. Die so
gewonnenen Steine werden dann in der Bauphase genutzt. Gebaut wird durch
Einsetzen von Steinen der eigenen Farbe auf freie Felder an den Bauplätzen,
bringt aber auch Karten von Sphinxstapel oder Gräberplättchen, je nach
Bauplatz. Benutzte Bautrupps werden umgedreht und stehen erst in der nächsten
Runde wieder zur Verfügung. Für den Bau bei Obelisk, Tempel und Pyramide
genutzte Steine werden auf der Zählleiste reduziert.
Je
nach Bauplatz gelten unterschiedliche Regeln dafür was man bekommt, oder in
welcher Reihenfolge man die Steine einsetzen muss, immer aber gilt, dass man
den Joker-Bautrupp nicht alleine verwenden darf. Hat man an einem Bauwerk
mitgewirkt, also am Standort eines Schiffes mindestens einen Stein verbraucht,
bekommt man einen Bonus von einem Punkt für ein Schiff bis zu sechs Punkten für
drei Schiffe.
Danach
wird noch die Spielreihenfolge neu festgelegt, der Spieler mit den wenigsten
Punkten bekommt die Nummer 1 und wird neuer Startspieler, die anderen folgen in
Reihenfolge ihrer Platzierungen und eine neue Runde beginnt.
 
Nach
fünf Runden gibt es eine Schlusswertung, die der Spieler mit dem Reihenfolge-Plättchen
Nr. 4 beginnt. Jeder Spieler darf noch bei entsprechendem Standort des
Markierungssteins Steine für Punkte verkaufen und addiert danach den Wert
seiner Gräberplättchen und bekommt auch dafür Punkte. Danach werden noch die
Sphinx-Karten überprüft, ob sie gewertet werden können, dazu müssen die auf den
Karten genannten Bedingungen erfüllt werden.
 
Wer
nun die meisten Punkte gesammelt hat, hat am erfolgreichsten am Aufbau Ägyptens
mitgearbeitet und gewinnt dieses lupenreine Optimierungsspiel. Die Auswahl an
Möglichkeiten ist sehr groß, man muss bei seiner Planung viele Details
beachten, vom Stand des Wasserrings zu den möglichen Punkten aus erfüllten
Karten bei der Schlusswertung. Vergrößern des Bautrupps ist verlockend,
resultiert aber in erhöhtem Bedarf an Nahrung usw usw.
 
Egizia
hat einen schönen und neuen Mechanismus mit der Wahl der Schiffsstandorte,
ansonsten ist es eine Kombination bekannter Mechanismen, aber mit kleinen
feinen Details wie dem Einsetzen eines Reserveschiffs an einem Bauplatz, das
zum Zug kommen kann, wenn ein anderer Spieler dann doch nicht bauen kann oder
will, weil er seinen Bautrupp woanders eingesetzt hat oder nicht genügend
Steine zur Verfügung hat oder aus welchen Gründen immer. Die gediegene
Ausstattung und gelungene Graphik sind ein weiterer Pluspunkt und Anreiz, sich
ins Tal der Könige zu begeben und an Pyramide oder Obelisk mitzubauen und sich
der Konkurrenz der anderen Bauunternehmer zu stellen.
 
Spieler        
: 2–4
Alter           
: 12+
Dauer          
: ca. 60 min
 
Autor          
: Acchitocca
Grafik         
: Franz Vohwinkel
Vertrieb
A.   : Schmidt Spiele
Preis           
: ca. 30,00 Euro
Verlag         
: Hans im Glück 2009
                  
 www.hans-im-glueck.de
 
Genre                   
: Optimierungsspiel
Zielgruppe            
: Mit Freunden
Mechanismen        
: Positionen und Ressourcen optimieren
 
Zufall                    :
2
Wissen        
         :
Planung                
: 6
Kreativität             
:
Kommunikation     
: 4
Geschicklichkeit     
:
Action                  
:
 
Kommentar:
Neuartiger
Setzmechanismus
Ansonsten
bekannte Mechanismen gut kombiniert
Sehr
schöne Ausstattung und Grafik
Thema
gelungen umgesetzt
 
Vergleichbar:
Alle
Optimierungsspiele
  
Atmosphäre          
: 6
 
Dagmar
de Cassan:
Der
innovative Setzmechanismus erlaubt ungewöhnliche Strategien, trotz harter
Konkurrenz der Spieler untereinander bleibt man auch bei einem nicht-optimalen
Zug im Spiel.