Die Goldene Stadt

Im Zentrum der Insel wartet die Goldene Stadt auf die Abenteurer, die auf der Insel Handelshäuser errichten, Waren erwerben und Boni kassieren, um am Ende die meisten Handelsbriefe zu besitzen. Eine Runde besteht aus den Phasen Wertungskarte aufdecken, Landschaftskarten auslegen, Biethand einsetzen, Handelshaus bauen und Belohnung kassieren, Wertung und Startspielerwechsel. Um ein Handelshaus zu bauen braucht man von der Küste an den Bauort eine durchgehende Straßenverbindung, alle angeschlossenen Orte müssen schon mit einem eigenen Handelsort bebaut sein. Gewertet werden Waren und die Häuser an einem Fluss oder in einem Stadtviertel.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Verlage:
Redaktion:
Autoren:
Inventarnummer:
20766
Tags:
nbg09
Kategorien:
Entwicklung/Aufbau
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

3 - 4 Spieler
Alter

10 - 99 Jahren
Dauer

bis 60 Minuten

Rezension

Mit Freunden
 
der LOHNENDE Weg zur
Handelsmacht!
 
Die goldene Stadt
 
Handelshäuser bauen und Handelsbriefe erwerben
 
Kid                       
Family                  
Friends         ein    
Expert                           
 
Alter                    
Spezial                 
 
Am Sonntag war es wieder so weit: Spielenachmittag mit
meiner Tochter und meinem Sohn war angesagt. Nun welches Spiel sollte das
richtige sein? Ich machte den Vorschlag, meine Letzterwerbung auszuprobieren,
Die Goldene Stadt aus dem Kosmos Verlag.
 
Die erste Frage meiner Tochter war: „Ist es eh kein zu langes
Spiel, weil um 6 treff ich mich…!“  Der erste optische Eindruck von den Beiden
brachte keine Ablehnung, daher wurde das Spielmaterial gemustert und Melanie
erklärte sich gleich bereit, die Regeln vorzutragen. Nach einigen Minuten
stellte sie jedoch fest, dass es besser wäre, wenn ich das Spiel kurz erklären
könnte. Nach fünfzehn Minuten war der Spielablauf erklärt und wir starteten.
Vorbereitungen: Jeder von uns suchte nach den 18
Handelshäusern. Die Farbauswahl gestaltete sich schwierig, da niemand die
schwarzen Häuser wollte. Also nahm ich sie. Die Münzen waren gleich verteilt
und schon ging es an das Ordnen der Karten. Landschaftskarten, Warenkarten,
Bonuskarten und Wertungskarten mussten aussortiert werden und das war aufgrund
des fast gleichen Layouts gar nicht so auf Anhieb zu bewerkstelligen. Noch dazu
kam die Frage: Wozu sind die verschiedenen Karten zu gebrauchen?
Ich sucht nochmals in den Regeln und fand die Erklärung doch
prompt:  Um Handelshäuser zu bauen, benötigt man die Landschaftskarten. Die
Warenkarten und Landschaftskarten sind als Belohnung für den Bau der
Handelshäuser vorgesehen und die Bonuskarten sind erst zu Spielende relevant.
Fragt sich nur, wozu Wertungskarten? Klar doch, nachdem jede Runde auch eine
Wertungsphase beinhaltet, muss man doch wissen wie gewertet wird!
 
Die Karten beinhalten keinen Text, damit ist es einfacher
den Inhalt in Erinnerung zu behalten und das Spielmaterial kann auch von Leuten
verwendet werden, die nicht Deutsch sprechen. Der Spielplan ist ansprechend und
übersichtlich gestaltet. Im Spiel richteten sich unsere Blicke ständig auf den
Spielplan, um einen Überblick zu haben, wer nun dem Spielziel am nächsten war:
Die Handelshäuser vom Spielfeldrand ins Zentrum der Stadt zu bauen. Dort gab es
als Belohnung die wertvollen Handelsbriefe. Noch dazu nur für den, der zuerst
dorthin kommt!
 
Spielablauf: Die Spielrunden bestanden jeweils aus 6 Phasen:
1. Wertungskarte aufdecken: Die oberste Wertungskarte wird
aufgedeckt.
 
2. Landschaftskarten auslegen: Je nach Spielerzahl werden
offen 3 oder 4 Kartenpaare aus den Landschaftskarten ausgelegt.
 
3. Bieten: Beginnend beim Startspieler setzt nun jeder
Spieler seine Biethand auf ein freies oder ein bereits besetztes Kartenpaar.
Freie Kartenpaare kosten kein Gold - setzt ein Spieler seine Biethand
allerdings auf ein besetztes Paar, muss er dafür immer ein Gold mehr bezahlen,
als in dieser Runde bereits bezahlt wurde, d.h. der erste Spieler zahlt 1 Gold,
der zweite 2 Gold usw. Dies geht so lange, bis es keine freien Kartenpaare mehr
gibt. Jeder Spieler erhält nun das gewählte Paar auf die Hand.
 
4. Handelshäuser bauen: Beginnend beim Startspieler darf nun
jeder bis zu 2 seiner Handelshäuser mit einer durchgehenden Straßenverbindung
bauen. Dabei gelten folgende Regeln: Außerhalb der Stadt darf pro Platz nur ein
Haus gebaut werden - innerhalb der Stadt, darf jeder Spieler auf jedem Feld ein
Haus bauen.
Um ein Haus zu bauen, gibt man zwei Karten der Landschaft
ab, auf der man bauen möchte. Ausnahmen: Für einen Küstenort reicht eine
Küstenkarte, für den innersten Stadtteil muss zusätzlich zu den 2 Karten noch
ein Schlüssel abgegeben werden.
Außer bei den Küstenkarten darf man neue Handelshäuser nur
angrenzend an eigene Häuser bauen. Zwei gleiche Karten darf man gegen eine andere
Landschaftskarte tauschen.
Für den Bau eines Handelshauses erhält der Spieler eine
Belohnung, z.B. Warenkarten, Goldstücke, Schlüsselkarten oder auch
Handelsbriefe.
Am Ende der Bauphase darf jeder Spieler maximal 5 Karten auf
der Hand halten.
 
5. Wertung: Nun wird die Wertungskarte ausgewertet. Jeder
Spieler, der die abgebildete Ware vor sich liegen hat, oder der im abgebildeten
Gebiet ein Haus besitzt erhält die angegebene Anzahl an Handelsbriefen. Hat ein
Spieler als einziger die Wertung erhalten oder hat er die alleinige Mehrheit
bei der Wertung, erhält er weitere 2 Handelsbriefe („Mehrheitsbonus“).
 
6. Rundenende: Reihum wird der nächste Spieler Startspieler.
 
Nach dieser kurzen Erklärung für alle, die am Sonntag nicht
bei mir eingeladen waren, möchte ich mit meinem Spielbericht fortsetzen:
Marian gelang es als ersten Spieler, ins Zentrum
vorzudringen. Er hatte nämlich eine gute Wahl zu den Orten getroffen, die den
optimalen Weg ins Innere der Stadt ermöglichte. Ärgerlich war für Melanie bei
ihrem Weg in die Stadt nur die Tatsache, dass ihr durch die Bietaktion  ihres
Bruders, der „Zugriff“ auf wichtige Landschaftskarten verwehrt geblieben ist.
Ich hielt mich aus diesem Zweikampf heraus, obwohl ich
diesen Spielzug auch hätte erwägen können. Näheres gilt es im Spielablauf unter
„3. Bieten“ nach zu lesen.
Wie wir bald feststellen mussten, gab es inzwischen die
einen, die fleißig Landschaftskarten sammelten und die anderen, die sofort
alles „Kapital“ in den Bau neuer Handelshäuser investierten.  Marian gehörte
eher zu den Sammlern und stürzte sich auf „Münzorte“. Melanie baute wie wild
drauflos und suchte nur die Orte auf, wo es als Belohnung eine Warenkarte gab.
Die weiteren Belohnungen, die während der Wertung zu erwarten waren, ergaben
sich durch die Warenkarten und den „Mehrheitsbonus“.
 
Fazit
Bei Melanie stellte sich heraus, dass ihre Strategie auf die
Wahl der richtigen Bonuskarte ausgerichtet war. Mithilfe dieser Karte sollte
Melanie für jede Warenkarte drei Handelsbriefe erhalten. Das war entscheidend,
um das Spiel einen Punkt vor Marian zu gewinnen.
Marian machte uns zunächst aufgrund seines Vorsprunges auf
eine wichtige Regel aufmerksam: Im inneren Stadtteil ist für den Bau jedes
Handelshauses ein Schlüssel erforderlich! Er glaubte zu wissen, nur beim
Eintritt in diesen Abschnitt einen Schlüssel abgeben zu müssen. Nach einer
Stunde stand also die Siegerin fest und wir waren alle zufrieden, den
Nachmittag gemeinsam mit Spielen verbracht zu haben.
Es handelt sich um ein sehr ausgewogenes und ansprechendes
Spiel, das mit einfachen Regeln zu spielen ist.
 
Erwin Kocsan
 
Spieler         : 3-4
Alter            : ab 10 Jahren
Dauer           : ca. 60 min
 
Autor           : Michael Schacht
Grafik          : Claus Stephan, Martin Hoffmann
Vertrieb A.   : Kauffert
Preis            : ca. 30,00 Euro
Verlag          : Kosmos 2009
                     www.kosmos.de
 
Genre                    : Aufbau- und Entwicklungsspiel
Zielgruppe             : mit Freunden
Mechanismen         : Handelshäuser bauen, Landschaftskarten
nutzen
 
Zufall                     : 1
Wissen/Gedächtnis  :
Planung                 : 6
Kreativität              :
Kommunikation      : 2
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
übersichtlicher Spielplan
taktisches Geschick erforderlich
einfache Regel
kurze Spieldauer
gute Möglichkeit zur Interaktion
 
Atmosphäre: 5
 
Vergleichbar
Amazonas
 
Erwin Kocsan:
Ein anspruchsvolles und interessantes Spiel mit einfachen
Regeln und eher kurzer Spieldauer, das verschiedene Gewinnstrategien erlaubt.