Dice Town

Die Spieler wollen in einer Westernstadt erfolgreich sein und würfeln um Pokerkombinationen, durch Zahlung an die Postkutsche kann man Kombinationen verbessern. Mit den Kombinationen besetzt man Schlüsselpositionen in Dice Town und kann die entsprechenden Aktionen durchführen: Die meisten 9er = Goldmine, 1 Nugget pro 9er. Die meisten 10er = Bank, alles Geld. Postkutsche – Geld geht in die Bank. Die meisten Buben = General Store, 1 Karte pro Bube ziehen und 1 behalten. Die meisten Damen = Saloon, von einem Gegner eine Karte pro Dame ziehen. Die meisten Könige = Sheriff,  er gewinnt alle Gleichstände und kann mit Geld, Nuggets und Karten bestochen werden. Höchste Pokerkombination = Town Hall und 1. offene Besitzrechtskarte. Kein Gewinn = Doc Badluck, Wahl eines Heilmittels, 9+10 = Stacheldraht, J+D = eine Karte ziehen, K = 2 Dollar von jedem Spieler, As = 1 Nugget von jedem Spieler. Sind alle Goldnuggets oder alle Besitzrechte vergeben, gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten aus Nugget, Dollars, Sheriff, Ausrüstungs- und Besitzrechtskarten.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Illustratoren:
Inventarnummer:
20640
Tags:
nbg09
Kategorien:
Bluffen/Knobeln, Schätzen, Würfel
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 5 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 45 Minuten

Rezension

Dice Town
Für Familien
 
Throwout statt Shootout
 
Dice Town
 
Pokerwürfel für Gold
und Besitzrechte
 
Kid                       
Family          ein    
Friends                 
Expert                           
 
Alter            8       
Spezial                 
 
Der
Wilde Westen ist auch nicht mehr ganz das was er einmal war. Nix mehr ist mit
Pokerkarten und Shootouts vor dem Saloon, der moderne Westernheld würfelt um
die Pokerkombinationen, und egal was dabei rauskommt, er profitiert davon. Ganz
dem Westerncliché entsprechend reiten unsere Helden eher besitzlos in die Stadt
ein, sie haben ihren Würfelbecher mit, dazu 5 Pokerwürfel und 8 Dollarscheine.
In
Dicetown finden sie Goldnuggets in der Goldmine, einen Stapel General Store
Karten und einen Stapel Besitzrechtskarten, von dem schon 3 gezogen und offen
ausgelegt wurden. Auch die Bank winkt schon mit 3 Dollarscheinen dazu die Grundausstattung
jeder anständigen Westernstadt, schön nebeneinander aufgereiht – Goldmine,
Bank, Postkutze, General Store, Saloon, Sheriff, Rathaus und der Quacksalber
Doc Badluck.
Und
schon sitzen unsere Helden um den Tisch und zücken ihre Würfelbecher. Das
würfeln muss genauen Regeln folgen: Becher über den Würfeln lassen, Resultat
geheim anschauen, genau einen Würfel unter dem Becher liegen lassen und die
anderen in die Hand nehmen, dann gleichzeitig mit den anderen Becher hochheben.
Aber wir wären nicht im Wilden Westen, wenn sich nicht noch was machen ließe,
in dem Fall durch Zahlung von Dollars an die Postkutsche – pro Dollar darf man
einen Würfel mehr oder auch weniger liegenlassen. Das Ganze wird so lange wiederholt,
bis ein Spieler seinen letzten und fünften Würfel liegenlässt und seine
Kombination beinander hat, alle anderen haben genau noch einen Wurf, den sie
behalten müssen, egal was gewürfelt wurde.
 
Und
dann wird nicht geschossen, sondern der Stadtplan konsultiert und der Reihe
nach abgehandelt: Wer auf seinen Würfeln die meisten Neuner hat, bekommt aus
der Goldmine ein Nugget für jede Neun. Für die meisten Zehner gibt es alles
Geld das in der Bank liegt, und alles Geld, das zur Wurfverbesserung an die
Postkutsche gezahlt wurde, wird für die nächste Runde in die Bank gelegt. Wer
die meisten Buben gewürfelt hat, darf vom Kartenstapel im General Store eine
Karte pro Bube ziehen und anschauen und eine davon behalten. Wer die meisten Damen
gewürfelt hat, kann im Saloon von einem beliebigen Mitspieler eine Karte pro
Dame ziehen und wieder eine davon behalten. Die meisten Könige bringen dem
Spieler den Sheriff-Stern, dieses Amt hat so seine Vorteile – der Sheriff entscheidet
alle Gleichstände und kann mit Geld, Nuggets und Karen bestochen werden. Wer
die insgesamt höchste Pokerkombination vor sich liegen hat, bekommt aus der
Town Hall die unterste Besitzrechtskarte auf die Hand und dazu eine weitere pro
As in seiner Pokerkombination, aber höchstens alle drei offen liegenden Karten
in der Town Hall.
Und
in diesem so freundlichen Nest Dice Town gibt es sogar noch ein Trostpflaster,
für alle jenen, die gar nix zusammengebracht haben, sie können zum Doc Badlock
gehen und sich dort etwas aussuchen, für eine Neun oder Zehn bekommt man
Stacheldraht und kann damit zwei Besitzrechtskarten offen auslegen und vor
Zugriff der Spieler mit Damen schützen. Für einen Buben oder eine Dame darf man
die oberste Karte im General Store nehmen und für einen König bekommt man von
jedem Mitspieler 2 Dollar und für das As von jedem Spieler ein Nugget.
Die
Karten aus dem General Store haben Einfluss auf die Auswirkungen der Würfel, zum
Beispiel den Ertrag aus der Goldmine verdoppeln oder die Saloonaktion zweimal
ausführen, auch bei zwei verschiedenen Spielern, oder man bekommt von dem, der
die Bank geleert hat, die Hälfte der Beute usw usw., alles ganz nette Dinge,
die man ungern verliert wenn die Damen ins Spiel kommen.
Sind
entweder alle Goldnuggets oder alle Besitzrechtskarten vergeben, gewinnt der
Spieler mit den meisten Siegpunkten aus Nugget, Dollars, Sheriff, Ausrüstungs-
und Besitzrechtskarten.
Sperrstunde im
Saloon! Außer man hängt gleich noch eine Partie Dice Town an, weil‘s so nett
war. Es macht einfach Spaß, die Pokerkombinationen zu erwürfeln, und
nötigenfalls mitten im Würfeln die Taktik zu ändern, weil der andere schon 3
Buben vor sich liegen hat und aus der Vorrunde den Sheriffstern besitzt und man
ihn nicht wirklich bestechen will und er daher den Gleichstand sicher für sich
entscheiden will – also versuchen wir doch zu den drei Buben zwei As
dazuzubekommen, dann kriegt er zwar die Karten, aber ich kriege die
Besitzrechtskarten, weil so wie’s momentan ausschaut ist mein Full House die
höchste Pokerkombination am Tisch – hoffentlich bleibts auch so!
Ein schnelles,
rundherum gelungenes Würfelspiel, absolut familientauglich, der
Grundmechanismus ist einfach, die Regeln sind kurz, kompakt und lassen keine
Fragen offen. Und ich habe selten ein Spiel gesehen, in dem das Thema so gut
vom Mechanismus umgesetzt wird, Westernfeeling pur!
 
Spieler         : 2-5
Alter            : ab 8 Jahren
Dauer           : ca. 60 min
 
Autor           : Bruno
Cathala, Ludovic Maublanc
Grafik          : Pieró
Vertrieb A.   : Asmodee
Preis            : ca. 28,00 Euro
Verlag          : Editions du Matagot 2009
  www.matagot.com
 
Genre                    : Würfelspiel
Zielgruppe             : Für Familien
Mechanismen         : würfeln, Kombinationen nutzen
 
Zufall                     : 6
Wissen                  :
Planung                 : 3
Kreativität              :
Kommunikation      : 6
Geschicklichkeit      :
Action                   :
 
Kommentar:
Sehr attraktive Ausstattung
Kompakte Regeln
Familienspiel mit viel Spielspaß
Hoher Wiederspielreiz
 
Vergleichbar:
Alea iacta est oder Shanghaien für Nutzen von
Würfelkombinationen
 
Atmosphäre: 7
 
Dagmar de Cassan:
Eine tolle Synthese aus Stimmung, Thema und Mechanismus, ein
super Familienspiel, das einfach Spaß macht.