Das Vermächtnis

Das Vermächtnis: Stammbaum der Macht  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Autoren:
Inventarnummer:
25746
Tags:
ess14
Kategorien:
Karten, Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Erscheinungsjahr

2014
Spieler

1 - 4 Spieler
Alter

10 - 99 Jahren
Dauer

bis 75 Minuten

Rezension

Das Vermächtnis Stammbaum der Macht
UNSERE REZENSION
 
DAS VermÄchtnis -
Stammbaum der Macht
 
Legacy –
The Testament of Duke de Crecy
 
Heiraten, Nachwuchs
zeugen, Stammbaum vergrössern
 
Die Habsburger wussten es bereits ab dem 15. Jahrhundert:
mit einer erfolgreichen Heiratspolitik lässt sich ein Imperium aufbauen. Fernab
von den klassischen Eroberungsspielen, wo Spieler sich kriegerisch Land um Land
erkämpfen, geht es in Legacy völlig friedlich zu. Hier wird nämlich das eigene
Imperium nicht durch Kriege erweitert, sondern durch Heirat. Von Liebes-Heiraten
sind wir allerdings auch weit entfernt! In der Regel dient die Heirat reiner
Zweckmäßigkeit oder Machtgier, schließlich soll die eigene Dynastie die
angesehenste und ehrenhafteste werden. Dass dieses Thema mit vielen witzigen
Details und viel Spielspaß umgesetzt werden kann, zeigt Legacy – The Testament
of Duke de Crecy / Das Vermächtnis Stammbaum der Macht. Aber Achtung: Kinder
Kriegen kann hier richtig süchtig machen!
In Legacy verkörpern die Spieler ein einzelnes Familienoberhaupt
und müssen sich zu Beginn zu aller erst um den geeigneten Partner kümmern. Der
Spieler selbst entscheidet, ob er als Frau oder als Mann beginnen möchte.
Frauen haben zwar anfangs mehr Gold, dafür ist ihr Einkommen geringer als bei
Männern.
Was braucht man nun für eine zahlreiche Familie? Natürlich viele
Freunde, schließlich will man ja die eigenen Kinder mit einer guten Partie
verheiraten; und natürlich kann auch ein bisschen Hilfe beim Familiennachwuchsprogramm
nicht schaden. Wenn man sich dann auch noch um Talente, Nationalitäten, soziale
Veranstaltungen und schließlich auch Adelstitel kümmert, dann kann eigentlich
nicht mehr viel schiefgehen. Nicht zu vergessen auf das eine oder andere
Landhaus, das den eigenen Reichtum genügend zu Schau stellt.
Im Wesentlichen besteht Legacy aus 3 Spielelementen: Karten,
Spielsteine und Spielbretter. Karten sind das entscheidende Spielelement: zu
Beginn erhält man sein Familienoberhaupt als Karte, Freunde und Kinder bilden ihre
eigenen Kartenstapel.
Im Verlauf des Spiels baut jeder Spieler seinen
Familienstammbaum vor sich auf, bestehend aus dem Familienoberhaupt, dazu
Freundeskarten und Kinderkarten.
Alle Freundeskarten sind einzigartig und haben mehrere
Eigenschaften: neben dem Geschlecht, gehören sie auch einer Nationalität an und
haben einen Beruf. Eine Heirat mit einem männlichen Freund verursacht in der
Regel Kosten, die weiblichen Freunde bringen hingegen meist eine Mitgift zur
Heirat mit. Die Heirat bringt auch die auf der Freundeskarte angegebenen
Gewinne mit sich, in der Regel erhält man diese einmalig und sofort.
Genauso sind Kinder entweder männlich oder weiblich.
Einzelne Kinderkarten können sogar noch einen zusätzlichen Bonus bringen. Leider
gibt es in diesem Kartenstapel auch Komplikationen bei der Geburt (Komplikationskarten),
die den Verlust des Kindes oder der Mutter bedeuten. Kinderkarten haben eine
obere und eine untere Hälfte, die eine zeigt den Nachwuchs als Kind, die andere
als Erwachsenen.
Neben der Vermehrung der eigenen Familie durch Heirat oder
Nachwuchs kann die Familie auch an Ansehen oder Vermögen gewinnen, in dem sie
Titel erwirbt oder gesellschaftliche Veranstaltungen sponsert. Die möglichen
Titel und Veranstaltungen sind pro Generation unterschiedlich und haben
natürlich ihren Preis, von jeder Art liegen pro Generation drei Karten aus, die
erworben werden können. Des Weiteren lässt sich das eigene Ansehen durch den
Erwerb einer Villa oder das eigene Einkommen durch die Beteiligung an
Unternehmen steigern. Diese Karten stehen allerdings nur in begrenzter Anzahl
zur Verfügung, abhängig von der Spieleranzahl.
Für die strategische Komponente des Spiels sorgen
schlussendlich noch Aufgabenkarten und Förderer Cards. Aufgabenkarten können
die Spieler erwerben, sie bringen einen individuellen Bonus bei ihrer
Erfüllung, eine Förderer Karte erhält jeder Spieler zu Spielbeginn und kann so
noch zusätzliche Punkte bei der Schlusswertung erzielen, sofern er die
angegebene Bedingung erfüllt.
Für die Bezahlung sind auch noch Goldkarten im Wert 1, 2 und
5 vorhanden. Als Startspielermarker dient ebenfalls eine Startspielerkarte, die
nach jede Aktionsrunde an den nächsten Spieler weitergeht.
Spielsteine benötigt der Spieler, um Aktionen durchführen zu
können. Pro Spieler gibt es zwei Aktionssteine in seiner Farbe und noch einen
allgemeinen Vorrat mit je drei weiteren in fünf anderen Farben, die aber keinem
Spieler zugeordnet sind.
Auf den Spielbrettern werden die Aktionen ausgeführt. Das zentrale
Spielbrett kommt in die Tischmitte, das sechs verschiedene Aktionsfelder und
eine Zählleiste für Reputationspunkte umfasst; diese entscheiden über den Sieg.
Weiters erhält jeder Spieler sein eigenes Spielertableau, auf dem er weitere
vier Aktionsfelder hat sowie eine Zählleiste für Prestige und Einkommen. Das
markierte Prestige wird am Ende jeder Generation 1:1 in Reputationspunkte
umgewandelt, das markierte Einkommen erhält jeder Spieler am Ende jeder
Aktionsrunde in Form von Goldkarten.
 
Zu Beginn werden also die Familienoberhäupter zufällig an
die Spieler verteilt, jeder Spieler wählt Mann oder Frau und erhält das damit
verbundene Startkapital. Dies ist immer Gold, eine bestimmte Position auf der
Einkommensleiste, eine bestimmte Anzahl an Freundeskarten und ein weiterer
Spielstein in einer der allgemeinen Farben. Fünf Freundeskarten werden offen
ausgelegt. Auch die Aktionssteine in Spielerfarbe werden an die Spieler
verteilt.
Auf dem Spielbrett befindet sich eine Rundenleiste, auf der
die einzelnen Runden des Spiels abgefahren werden. Legacy geht über 3
Generationen. Je nach Generation werden Aktionsrunden gespielt: in der ersten
2, in der zweiten 3 und in der 3. Generation 4 Aktionsrunden. In jeder
Aktionsrunde spielen die Spieler reihum ihre Aktionssteine auf Aktionsfelder am
Spielbrett oder am eigenen Spielertableau, der Spieler am Zug immer nur einen
Aktionsstein, solange bis alle Spieler gepasst haben. Danach ist die
Aktionsrunde zu Ende und alle Aktionssteine werden wieder entfernt.
Die Aktionssteine können nun Aktionssteine der eigenen Farbe
sein oder ein Aktionsstein mit einer Farbe aus dem allgemeinen Vorrat, den der
Spieler bereits besitzt. Zu Beginn des Spiels erhält ja jeder Spieler durch
sein Familienoberhaupt einen solchen Aktionsstein, andere kann man im
Spielverlauf durch Freunde hinzubekommen bzw. zu Beginn jeder weiteren
Generation. Für das Setzen der Aktionssteine gibt es unterschiedliche Regeln
für die Aktionsfelder am zentralen Spielbrett und die Aktionsfelder am Spielertableau!
Jedes Aktionsfeld am Spielbrett darf nur von einem Aktionsstein belegt werden.
Am eigenen Spielertableau darf ein Spieler hingegen immer alle Aktionsfelder
nutzen, egal ob dort schon einer seiner Aktionssteine liegt oder nicht. Die
Aktionsfelder am Spielbrett haben dazu noch eine zusätzliche Eigenschaft: jedes
Aktionsfeld hat seine eigene Farbe, zu der es korrespondierend drei
Aktionssteine im allgemeinen Vorrat gibt. Hat nun ein Spieler einen solchen
Aktionsstein in seinem Besitz, so darf er ihn nur auf einem Aktionsfeld auf dem
zentralen Spielbrett mit der gleichen Farbe nutzen (und nur dann, wenn noch
kein Aktionsstein dort liegt).
Neben dem Spielertableau baut jeder Spieler seinen
Familienstammbaum im Laufe des Spiels vor sich auf. Pro Generation wird eine waagrechte
Reihe gelegt. In der ersten Generation liegen daher nur das Familienoberhaupt
und der oder die Angetraute, deren Kinder liegen bereits in der zweiten Reihe,
also der zweiten Generation. Da auch noch die dritte Generation Kinder bekommen
sollte, hat jeder Spieler zu Spielende vier Kartenreihen vor sich liegen.
Kinder eines Paares werden also immer unter das Paar gelegt, so dass
ersichtlich ist, wie viele Kinder ein Paar bereits bekommen hat.
Zu Beginn jeder Generation werden die drei zugehörigen Titel
und die drei zugehörigen gesellschaftlichen Veranstaltungen ausgelegt, Karten
aus der vorigen Generation werden dabei entfernt. Da es insgesamt nur jeweils
neun Karten gibt, kommen immer alle derartigen Karten ins Spiel.
Zu Beginn der 2. und 3. Generation erhalten die Spieler je
einen Aktionsstein aus dem allgemeinen Vorrat. Dazu wird von jeder Farbe ein
Aktionsstein genommen und, beginnend beim Startspieler, von jedem Spieler einer
dieser Aktionssteine zufällig gezogen. Danach werden die Kinder der vorigen
Generation erwachsen, d.h. sie werden auf die Erwachsenenseite gedreht. Sollten
Kinder bereits zu einer Heirat arrangiert worden sein, heiraten sie nun analog
zur Aktion Heiraten. Hat ein Spieler in der vorigen Generation eine Komplikationskarte
gezogen, wirft es diese nun ab. Nun können die Spielrunden der Generation
beginnen!
 
In den nun folgenden Aktionsrunden werden die Aktionen
gespielt. Der Spieler am Zug nimmt einen Aktionsstein aus seinem Vorrat und
setzt ihn entweder am zentralen Spielbrett oder seinem eigenen Spielertableau
ein. Das zentrale Spielbrett bietet sechs verschiedene Aktionen:
Titel erwerben: Man setzt einen seiner Aktionssteine
auf das Aktionsfeld oder einen gelben Aktionsstein aus seinem Besitz. Danach
nimmt er sich eine Titelkarte, bezahlt die auf der Karte angegebenen Kosten (Gold,
Freunde, Einkommen, …) und legt die Titelkarte zu einem einzelnen erwachsenen
Familienmitglied oder einem Paar. Anschließend erhält er den auf der Karte
angegebenen Bonus.
Analog verhält sich die Aktion Zum Gemeinwohl beitragen.
Anstelle der Titelkarte wählt man eine der ausliegenden Karten von
gesellschaftlichen Veranstaltungen. Auch diese Aktion hat die Farbe Gelb.
Ähnlich verhalten sich die Aktionen Herrenhaus erwerben
und Unternehmen gründen. Sie können mit einem eigenen oder auch mit dem
grünen bzw. orangen Aktionsstein genutzt werden. Hier sind die Kosten für die
Aktion allerdings fix (Freundeskarten aus der Hand, Gold, Reputationspunkte).
Nach Bezahlung erhält man die entsprechende Karte, die wiederum einem
Erwachsenen oder einem Paar zuzuordnen ist.
Beim Zuordnen dieser vier verschiedenen Karten gilt immer
die Einschränkung, dass der Erwachsene oder das Paar je Kartenart immer nur
eine Karte haben darf. Infolgedessen kann man in den Aktionsrunden der ersten
Generation jeweils nur eine Karte je Kartenart erwerben, da hier ja nur das
Familienoberhaupt inkl. Partner erwachsen ist.
Aufgabe annehmen ist eine Aktion, die eine Aufgabenkarte
liefert. Auch hier sind die Fixkosten der Aktion zu bezahlen. Zwei Regeln bei
dieser Aktion muss man sich merken, da sie leider nicht am Spielbrett
symbolisiert sind: (1) In Generation 1 und 2 zieht man die zwei obersten
Karten, wählt eine aus und wirft die andere ab. Die gewählte Karte legt man
offen vor sich aus mit dem Ziel, noch vor dem Spielende die darauf angegebene
Bedingung zu erfüllen. (2) In Generation Drei hat die Aufgabenkarte eine andere
Verwendung! Hier zieht man nur die oberste Karte und legt sie verdeckt unter
die eigene Förderer Karte. Die Aufgabenkarte dient damit zur Erfüllung der
Bedingungen auf der Förderer Karte. Eine Förderer Karte hat nämlich drei Bedingungen,
eine Hauptbedingung und zwei Nebenbedingungen, die jeweils bei Erfüllung Reputationspunkte
am Spielende bringen. Damit ein Spieler aber eine Nebenbedingung werten kann,
muss er eine Aufgabenkarte vorweisen können, und zwar eine, die er in der 3.
Generation erworben hat. Hat er in Generation Drei nur eine Aufgabenkarte
erworben, kann er sich die Nebenbedingung aussuchen, die er werten möchte, bei
zwei Aufgabenkarten kann er beide Nebenbedingungen werten.
Das letzte Aktionsfeld auf dem Spielbrett ist die Aktion Fruchtbarkeitsarzt
anheuern. Sollte es einmal mit dem Nachwuchs nicht so recht klappen, lohnt
sich diese Aktion! In diesem Fall zahlt man die Fixkosten der Aktion, wählt
eines seiner Paare aus, zieht für dieses Paar zwei Kinderkarten vom Stapel und
legt sie unter das Paar in die nächste Generationenreihe. Sollte eine
Komplikationskarte darunter sein, wird sie sofort ausgewertet. Wichtig dabei
ist, dass jedes Paar nur maximal drei Kinder haben darf, außer eine
Freundeskarte ermöglicht mehr. Daher darf diese Aktion nur bei einem Paar
gespielt werden, das noch zwei Kinder bekommen darf.
 
Auf seinem Spielertableau kann man unter vier Aktionen
wählen.
Heirat oder Ehe arrangieren: Jeder noch alleinstehende
Blutsverwandte der aktuellen Generation kann mit einem Freund verheiratet
werden, gleichgeschlechtliche Ehen sind dabei nicht erlaubt. Der Spieler wählt
einen Freund aus seiner Hand, zahlt die darauf angegebenen Kosten bzw. erhält
die angegebene Mitgift und legt ihn/sie zum gewählten Partner dieser
Generation. Danach wird die Hochzeit ausgeführt: zuerst werden die Symbole auf
der Freundeskarte ausgewertet; dies kann z.B. zu einer Erhöhung des Einkommens
oder des Prestige führen oder neue Freunde bringen. Anschließend wird der
individuelle Text auf der Karte ausgeführt. Hier kann es z.B. eine Rolle
spielen, ob bereits Freunde derselben Nationalität oder desselben Berufsstandes
durch vorangegangene Ehen der Familie angehören. Die Aktion Heirat endet noch
mit einem Nachwuchs! Für das neuverheiratete Paar wird eine Kinderkarte gezogen
und in der Reihe der nächsten Generation unter das Paar gelegt, mit der
Kind-Hälfte nach oben. Sollte die Kindeskarte nun einen lesbaren Text aufweisen
(d.h. er steht nicht am Kopf), dann wird dieser sofort ausgeführt.
Immer wenn ein Spieler beim Ziehen vom Stapel der Kinderkarten
eine Komplikationskarte zieht, muss er sich sofort entscheiden, ob er lieber
das Kind sterben lassen möchte oder die Mutter. Im ersten Fall zieht er keine
Kinderkarte mehr nach, im zweiten Fall entfernt er die Mutter und zieht noch
eine Kinderkarte (das Kind hat also die Geburt überlebt). Ein Spieler braucht
pro Generation immer nur eine Komplikation zu fürchten. Wenn er in einer
Generation eine Komplikationskarte gezogen hat, wird diese wie oben beschrieben
gewertet und danach legt er sie bei sich ab. Sobald er in dieser Generation
nochmals Komplikationskarten zieht, darf er diese ignorieren.
Man kann die Aktion Heirat oder Ehe arrangieren auch auf
Kinder der aktuellen Generation anwenden. In diesem Fall wird die Hochzeit aber
nur arrangiert; d.h. der Spieler wählt auch hier eine Freundeskarte, zahlt die
Kosten bzw. erhält die Mitgift und legt die Karte um 180 Grad gedreht zum eigenen
Kind. Zu Beginn der nächsten Generation, wenn die Kinder erwachsen werden, wird
die Hochzeit vollzogen, die Freundeskarte ausgewertet und Nachwuchs produziert.
Kinder bekommen: Man wählt ein Paar und kann nun
diese Aktion gratis ausführen, indem man die oberste Karte vom Stapel der
Kinderkarten zieht und das Kind diesem Paar zuordnet. Oder man bezahlt einen Reputationspunkt
und darf danach solange vom Stapel der Kinderkarten ziehen, bis er ein Kind des
gewünschten Geschlechts zieht. In jedem Fall müssen gezogene
Komplikationskarten ausgewertet werden.
Freunde um Geld bitten: Diese Aktion ermöglicht, zu
Gold zu kommen. Je nachdem, was man einsetzt (Freundeskarte, Reputationspunkt),
erhält man 2 bis 4 Gold.
Kontakt knüpfen: Sollten einem Spieler einmal seine
Freunde ausgehen, dann lohnt sich diese Aktion. Man hat die Wahl, wie viel Gold
man zahlen möchte, und erhält dann dementsprechend zwischen eine und drei
Freundeskarten von der Auslage.
Beim Nehmen von Freundeskarten aus der Auslage ist eine
Spezialregel zu beachten: immer dann, wenn ein Spieler Freundeskarten von der
Auslage nimmt, und nur eine einzige Freundeskarte liegen bleibt, erhält dieser
Spieler diese Freundeskarte zusätzlich gratis dazu. Die Auslage der
Freundeskarten wird immer erst dann wieder auf fünf Karten aufgefüllt, wenn sie
vorher leer geräumt wurde.
 
In einer Aktionsrunde müssen die beiden Aktionssteine der
eigenen Farbe immer gespielt werden, die Aktionssteine der allgemeinen Farben
können auch aufgehoben werden, allerdings nicht über einen Generationswechsel
hinweg.
Am Ende der Aktionsrunde nehmen alle Spieler wieder ihre
eigenen Aktionssteine zurück, die gespielten Aktionssteine in den allgemeinen
Farben kommen zurück in den allgemeinen Vorrat. Danach folgt immer der Erhalt
von Gold entsprechend des Einkommens nach der Einkommensleiste.
Sind alle Aktionsrunden einer Generation gespielt, wird die
Generation ausgewertet: jeder Spieler erhält nun Reputationspunkte entsprechend
der Position des Prestigemarkers auf seinem Spielertableau und ebenfalls einen Reputationspunkt
für jedes Kind, das in dieser Generation geboren wurde. Nach der dritten
Generation folgt noch die Auswertung der Förderer Cards. Der Spieler, der nun
die meisten Reputationspunkte hat, ist der Gewinner.
 
Legacy ist vom Thema selbst witzig und das Spielthema wurde
auch grafisch sehr witzig umgesetzt, speziell die Freundeskarten. Es macht
einfach Spaß seine Kinder mit Freunden – attraktiven oder weniger attraktiven -
zu vermählen und dabei gleichzeitig für Nachwuchs zu sorgen, und dies im
Wetteifer mit den anderen Spielern. In der richtigen Spielerunde kann es schon
vorkommen, dass man sich gegenseitig mit der Zahl der Nachfahren angeberisch
übertrumpft. Sollte man sich von dieser Stimmung aber nicht mitreißen lassen,
dann ist Legacy ein einfaches Worker Placement Spiel mit Kartenlegen.
Hinsichtlich des Spielmaterials hat man ein wenig bei den
Goldkarten gespart. Bei einigen Testrunden sind die Goldkarten ausgegangen. In
diesem Fall muss man sich anders behelfen.
Das Spiel ist hoch interaktiv, daher ist auch das richtige
Timing bei der Wahl der Aktionen wichtig. Legacy lässt verschiedene
Spielstrategien zu, man darf aber nicht außer Acht lassen, dass auch das Glück
eine Rolle spielt. Bei den Aktionssteinen in den Aktionsfarben ist gelb
besonders günstig und nicht ganz ausgewogen zu den anderen Farben. Das kann
schon ein Vorteil zu Beginn des Spieles sein, da ein Familienoberhaupt den
gelben Aktionsstein mit sich bringt. Auch die Freundeskarten können günstig liegen
oder einfach nicht zusammenpassen. Trotzdem ist es sicher kein Spiel, bei dem
man gespielt wird.
Als spezielle Variante wird auch ein Solospiel mit eigenen
Regeln angeboten.
 
Bernhard Czermak
 
Spieler: 1-4
Alter: 8+
Dauer: 60+
Autor: Michiel J. E. Hendriks
Grafiker: Rafal Szyma, Mateusz Bielski
Preis: 35 EUR
Verlag: Pegasus Spiele 2014
Web: www.pegasus.de
Genre: Worker Placement
Zielgruppe: Für Freunde
Version: en
Regeln: en
Text im Spiel: ja
 
Kommentar:
Spielmaterial mit witziger Grafik
einfache Regeln
Worker Placement mit Glücksfaktor
 
Vergleichbar:
Der letzte Wille
 
Andere Ausgaben:
Portal Games 2013
 
Meine Einschätzung: 6
 
Bernhard Czermak:
Legacy ist als einfaches Worker Placement Spiel nicht allzu
komplex, dafür aber umso unterhaltsamer. Es erinnert an Der letzte Wille, nur
geht es hier um Heiraten und Kinder Kriegen: umso mehr, umso besser.
 
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 3
Strategie (blau): 2
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 3
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0