The Castles of Tuscany

Unberührte Landschaften sollen – ausgehend von der jeweiligen Start-Burg – möglichst vollständig mit gleichfarbigen sechseckigen Plättchen für Siegpunkte auf einer grünen oder roten Leiste belegt werden. Jedes gelegte Plättchen liefert Ertrag oder Effekt, weiters können bis zu drei Mal Aufwertungskärtchen gewählt werden. In drei Durchgängen hat man Züge aus Karten nachziehen ODER Plättchen aus der Auslage nehmen und die Lücke dort mit einem eigenen Plättchen ersetzen ODER Plättchen vom eigenen Tableau auf seinen Plan legen und mit zwei Karten der Plättchenfarbe aus der Hand bezahlen sowie Effekte des Plättchens ausführen. Wird damit ein Farbgebiet komplettiert, erhält man Siegpunkte. Hat ein Spieler seinen Stapel des Durchgangs geleert, endet der Durchgang und der Zählstein der roten Leiste wird um die Punkte der grünen Leiste vorwärts gezogen. Nach dem dritten Durchgang punktet man noch für Restmaterial und gewinnt mit den meisten Punkten.

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Kastilisch, Portugiesisch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
31779
Kategorien:
Karten, Entwicklung/Aufbau, Ressourcenmanagement, Flächen füllen, Legespiel
Erscheinungsjahr

2020
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

1 - 99 Jahren
Dauer

45 - 60 Minuten

Rezension

DIE FRAKTALE TOSKANA-FRAKTION


THE CASTLES OF TUSCANY



LEGEN FÜR ERTRÄGE


Als Jahr der „Feld-Festspiele“ darf 2020 durchaus bezeichnet werden: Einerseits die überarbeitete Neuauflage der „Burgen von Burgund“, andererseits mit dem Start der „City Collection“, welche spielerische Städte-Reisen (vorerst) nach Amsterdam (zuvor Macao) und Hamburg (zuvor Brügge) bieten wird – und als (zweite) heurige Neuheit das komplexere Bonfire.



Mit The Castles of Tuscany schließt sich stimmig der Jahreskreis bzw. sind auch hier einige Elemente aus den (nunmehr) Castles of Burgundy unverkennbar: Wieder sollen unsere bunten und zunächst noch unberührten Landschaften – ausgehend von der jeweiligen Start-Burg – möglichst vollständig mit gleichfarbigen sechseckigen Plättchen belegt (bzw. „bodenversiegelt“) werden. Dies natürlich zum Zwecke der Siegpunkte optimierenden Effizienz, zumal wir den Mitspielern bei der einen als auch anderen Belohnung für vollständig er- bzw. befüllte Farbfelder zuvorkommen wollen.



Zusätzlich gibt es für das Legen jedes Plättchens einen bestimmten Ertrag bzw. Effekt – auch das stimuliert das Belohnungszentrum im Gehirn und trägt weiters sehr positiv zum grundsätzlich konstruktiven Spielgefühl bei. Besonders reizvoll ist die (bis zu dreimalige) Wahl von Aufwertungskärtchen (jeweils aus fünf Möglichkeiten), welche die eigenen zukünftigen Erträge verbessern. Unerfreulich kann hingegen ein den eigenen Wünschen nicht entsprechendes Plättchen-Angebot als auch ungünstiges Kartennachziehen – diese dienen der „Bezahlung“ für das Plättchen-Legen – empfunden werden.



Neu sind gegenderte Siegpunkt/Innen! Ja, denn neben der bereits bekannten und bewährten – hier grünen (bzw. „männlichen“) – Siegpunkteleiste gibt es auch eine rote (bzw. „weibliche“). Zum Ende jedes der drei (relativ kurzen) Durchgänge werden nämlich die (kumulierten) grünen Siegpunkte jeweils den roten Siegpunkte(innen) hinzuaddiert – mit dem Effekt, dass frühe Siegpunkte eher den Sieg fangen, zumal diese in der Endabrechnung im Ergebnis dreifach zählen; jene des zweiten Durchganges immerhin noch doppelt!



Bei einem zu (un-)glücklichen Verlauf kann dies zwar einen vielleicht zu starken Beginn bedeuten, doch ist die Dauer einer Partie kurz genug, um das verkraften zu können. Neben dem schneller-sein-Wollen beim Belegen des eigenen Tableaus wirkt auch das wiederholte Lukrieren von Siegpunkten wie ein dynamisches Wettrennen. Die (sonstige) Interaktion als auch der Regelaufwand – mit nur drei Aktionsmöglichkeiten wird ein bemerkenswerter taktischer Entscheidungsraum eröffnet – sind eher gering, wobei jedoch einige (Neben-)Fragen von der Anleitung leider unbeantwortet bleiben.



The Castles of Tuscany ist ein erstaunlich flottes, taktisches Legespiel mit Wettlauf-Charakter (und Puzzle-Elementen) für Experten – sofern diese der durchaus relevante Glücksanteil nicht stört – aber auch für jene Spieler, denen das eher abstrakte Spielmaterial und -gefühl zusagen.

Harald Schatzl
Kommentar:
Material eher abstrakt
Wenige Regeln
Hoch taktisch, mit Wettlauf-Feeling

Vergleichbar:
Burgen von Burgund

Andere Ausgaben:
Derzeit keine

Harald Schatzl:
Ein schnelles taktisches Legespiel mit wenig Regelaufwand und geringer Interaktion, aber durchaus vorhandenem Glücksanteil, trotz Thema eher abstrakt