Cardcassonne

Angelehnt an Carcassonne legt man in Cardcassonne Karten aus und sichert Kartenreihen für Punkte, der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. 10 Karten werden offen farblich passend an die Pläne gelegt und man bekommt jede Runde Handkarten. Wer dran ist, kann eine Karte anlegen oder den Gefolgsmann setzen. Die erste Karte jeder Runde legt man verdeckt, die anderen offen passend an, Joker in irgendeine Reihe. Der Gefolgsmann sichert alle Karten hinter sich bis zum Plan oder nächsten Gefolgsmann. Kann niemand mehr legen, wertet jeder für sich seine gesicherten Karten, Gebäude werden erst bei Spielende gewertet.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch

Ludografische Angaben

Redaktion:
Illustratoren:
Inventarnummer:
21546
Tags:
ess09
Kategorien:
Karten, Legen, Sammeln
Erscheinungsjahr

2009
Spieler

2 - 5 Spieler
Alter

8 - 99 Jahren
Dauer

bis 45 Minuten

Rezension

Car(d)Cassonne
Für Familien
 
Der nächste Streich
 
Cardcassonne
 
Jetzt
legen wir Karten
 
Unzweifelhaft
hat das Spiel Carcassonne einen Erfolgsrun. Wir stehen im März 2010 bei
Carcassonne - dem Grundspiel, bei 8 Erweiterungen, 7 Mini-Erweiterungen und 6
eigenständigen, also ohne das Grundspiel spielbare Carcassonne-Clone. In
letztere Kategorie fiel die letzte Ausgabe „Das Schicksalsrad“, welches in
Verbindung mit einem Romanes verkauft wurde. Nun wird diese Erfolgsreihe um das
nächste Stück „Spielgeschichte“ erweitert: Cardcassonne - Das
Carcassonne-Kartenspiel, dem 23. Carcassonne-Titel. Das Reise-Carcassonne
zählte ich bewusst nicht mit.
 
In
Cardcassonne werden erstmals keine Kärtchen gelegt. Dafür gibt es eine Menge
Karten. In der quadratischen Box befinden sich neben 140 Karten in vier Farben
(jeweils 30 Stück blaue, gelbe, grüne und rote) und 10 Joker-Karten, auch 5
kleine und 5 große Gefolgsmännchen in den üblichen Farben, 5 Truhe-Plättchen, 5
Plättchen mit den Werten 100 und 200, 5 Wertungskarten und vier Spielpläne, die,
wenn man sie zusammenlegt, auch die Wertungsleiste ergeben.
 
Diese
vier Spielpläne legt man also richtig aneinander und stellt seinen kleinen
Gefolgsmann in seiner Farbe zu der Zahl 1 neben den Plan. Jeder der vier
Spielpläne zeigt eine andere Farbe und darum geht es. Man legt seine Karten
stets farbentreu zum Spielplan und bildet dadurch Kartenreihen.
 
Zu
Beginn des Spieles legt der Kartengeber die ersten 10 Karten des Stapels in die
Farbreihen. Danach erhalten alle Spieler ihre Handkarten.
 
Das
Spiel geht bei 5 und 4 Spielern über 6 Runden, bei 3 Spielern über 8 und bei 2
Spielern über 10 Runden. Dementsprechend sieht es auch bei den Handkarten aus:
Bei 2 Spielern erhält man jede Runde 6 Karten, bei 3 und 4 Spielern 5 und bei 5
Spielern nur noch 4 Karten.
 
 Ziel
des Spieles ist es natürlich am Ende die meisten Siegpunkte erkämpft zu haben.
Wie kommen die Spieler zu diesen? Die Regeln sind einfach. Bin ich an der
Reihe, habe ich zwei Möglichkeiten. Entweder ich verlängere eine Kartenreihe
indem ich von der Hand eine Karte hinunterspiele oder ich erliege dem
Nervenkitzel und sichere mir eine dieser Kartenreihen und stelle meinen großen
Gefolgsmann auf die letztgelegte Karte einer Reihe. Diese so gesicherte
Kartenreihe wird am Ende der Runde abgerechnet und auf der Zählleiste vermerkt.
 
Das
Spiel wird durch eine andere Regel noch etwas spannender, bzw. erhält so einen
taktischen Touch. Jeweils die erste Karte jedes Spielers wird verdeckt
gespielt. Die so gelegte Karte muss hingegen nicht farbgetreu gelegt
werden. Damit ergeben sich einige interessante Möglichkeiten. Entweder ich lege
eine für mich lukrative Karte hinunter, weil ich der Meinung bin, dass ich mir
diese Reihe auch tatsächlich sichern kann, oder ich versuche den Gegnern zu
suggerieren, dass ich diese Reihe will und lege aber eine weniger wertvolle
Karte verdeckt ab und hoffe, dass einer meiner Gegner nervös wird und
frühzeitig seinen Gefolgsmann spielt.
Bei
2 bis 4 Spielern bleibt zumeist eine mehr oder weniger lukrative Kartenreihe
übrig, die man sich, nachdem alle Spieler ihre letzte Karte gespielt haben,
sichern kann. Bei 5 Spielern sollte man möglichst nicht gierig sein, da
ansonsten die besten Reihen weg sind, bevor man wieder am Zug ist. Was aber
nicht heißen soll, dass man, wenn man als fünfter und letzter seinen
Gefolgsmann setzt nicht auch noch gute Punkte machen kann, weil man ja warten
kann bis alle Spieler alle ihre Karten gelegt haben. Da kann es punktemäßig
noch so manche Überraschung geben. Eine Art Poker-Spiel.
 
Nun,
am Ende jeder Runde werden jeweils die Punktewerte für jeden einzelnen Spieler
ermittelt und auf der Zählleiste vermerkt.
Was
zählt wie viel? Welche Kartentypen gibt es?
In
jeder der vier Farben gibt es Personenkarten in den Werten 1 (8x), 2 (5x) und 3
(3x), Gebäudekarten (5x) und Tierkarten (9x). Die Personenkarten werden
folgendermaßen gewertet: Man zählt die Punkte auf den Personenkarten zusammen
und multipliziert sie mit der Anzahl der Personenkarten, welche in der
Kartenreihe vorhanden sind. Beispiel: Sind drei Personenkarten mit den Werten
1, 2 und 3 in der Reihe, dann zählt man 1, 2 und 3 zusammen, ergibt 6; mal der
Anzahl an Karten ergibt 6 mal 3 ist 18 Punkte.
Bei
den Tierkarten dreht man die Wertungskarte auf die Seite der Tierwertung. Hat
man ein Tier ergibt das 3 Punkte. Hat man aber von einer Sorte, z.B. Pferde,
bereits 3 Stück vor sich liegen und erhält bei der Wertung ein Pferd dazu,
erhält man nicht 3 Punkte sondern die Punkte für 4 Pferde, laut Wertungskarte
also 12. Durch verdeckte Karten kann es auch vorkommen, dass man mehrere
Tierwertungen auslöst, weil man verdeckt auch farbfremde Karten in eine Reihe
legen darf.
Gebäudekarten,
welche man in seiner Reihe hat, legt man unter sein Truhe-Plättchen. Diese werden
erst bei Spielende gewertet. Ein Set aus allen vier Farben zählt 30 Punkte,
drei verschiedene Farben zählen 15, zwei Farben zählen 5 und eine einzelne 0
Punkte.
Gebäudejoker,
insgesamt 4x im Spiel, kann man als beliebige Farbe einsetzen. Jeden der 4
Tierjoker kann man als beliebiges Tier einsetzen. Hat man sich für eine
Tiersorte entschieden, muss der Joker bis zum Spielende dort liegen bleiben.
Schließlich
gibt es noch zwei Spezialjoker, den Drachen und die Fee. Hat man diese in
seiner Reihe zählen diese sofort 10 Punkte und kommen aus dem Spiel.
Hat
man falsch gelegte Karten in seiner Reihe, also farbfremde, hat man bei Tier-
und Gebäudekarten zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt sich sofort 10 Punkte
und nimmt diese aus dem Spiel oder man legt Tier- oder/und Gebäudekarten an
seinen Platz. Bei falsch gelegten Personenkarten hat man diese Wahl nicht.
Diese zählen sofort 10 Punkte und kommen ebenfalls aus dem Spiel.
Das
Spiel endet, wenn keine Karten mehr ausgeteilt werden können.
 
Man
sollte jedenfalls aufpassen, wie viele Gebäudekarten in welchen Farben die
Gegner unter ihren Truhen haben, auch welche man unter seiner eigenen Truhe
hat. Man darf sie nämlich bis zum Spielende nicht mehr ansehen. Und die
Schlusswertung kann ziemlich schmerzlich sein, wenn man führt und andere haben
ein, zwei volle Sets Gebäudekarten und man wird dadurch überholt.
Cardcassonne
ist ein nettes Spiel. Es hat leichte Regeln, kann schnell erklärt werden, spielt
sich schnell und hat einiges an Spannung in sich. Es spielt sich in jeder Spielervariante
gleich gut, obwohl es wahrscheinlich in der Maximalspieleranzahl am
interessantesten ist. Auch ist es als Absackerspiel gut, aber auch als
Hauptspiel eines Spielnachmittags.
Ein
Manko dieses Spiels ist, dass während des Spieles die meisten Karten zusammenkommen
und um neuerlich spielen zu können muss man ziemlich intensiv mischen, um alle
Kartensorten wieder auseinanderzubekommen.
Cardcassonne
hat zwar, meiner Meinung nichts, aber auch rein gar nichts mit seinem großen
Bruder Carcassonne zu tun, wird aber dennoch seine Fans finden und Sammler
werden es sowieso kaufen.
 
christian.huber@spielen.at
 
Spieler         :
2 - 5
Alter            :
ab 8 Jahren
Dauer           :
ca. 45 min
 
Autoren        :
Klaus-Jürgen Wrede, Karl-Heinz Schmiel
Grafik          :
Claus Stephan
Vertrieb       :
Hans im Glück??
Preis            :
ca. 15,00 Euro
Verlag          :
Hans im Glück 2009
  www.hans-im-glueck.de
 
Genre                    :
Kartenlegespiel
Zielgruppe             :
Für Familien
Mechanismen         :
Karten anlegen, Reihen werten
 
Zufall                     :
5
Wissen/Gedächtnis  :
3
Planung                 :
4
Kreativität              :
Kommunikation      :
6
Geschicklichkeit      :
Action                   : 
 
Kommentar:
Nur
hinsichtlich Ausstattung und Story ein Bezug zu Carcassonne
Viel
Zufall, wenig direkte Einflussnahme
Einfache
Regeln
Gut
für alle Spielerzahlen
 
Vergleichbar:
Coloretto
 
Atmosphäre:
5
 
Christian
Huber
Wer
Carcassonne in der quadratischen Box erwartet, wird möglicherweise enttäuscht
sein. Auch wenn HiG auf ihrer Homepage behaupten, dass Cardcassonne sich
wunderbar in die Welt von Carcassonne einfügt. Ich kann keine Parallelen zu
Carcassonne erkennen. Dennoch wird auch dieses Spiel seine Fans finden. Im
Großen und Ganzen ein nettes Spiel, welches durch die Spannung, ob man „seine“
Reihe erwischt, ebenfalls seine Fans finden wird.