
Cadwallon: Stadt der Diebe
Als Anführer einer Diebesbande wird man entweder reich oder stirbt beim Versuch. Man muss möglichst viele Schätze erbeuten um sie an Hehler zu verkaufen, doch die Milizen haben das Stadtviertel schon umzingelt. Pro Zug kann man 7 Aktionspunkte für Bewegung Kampf und Öffnen von Truhen einsetzen, Arkanakarten verbessern die Strategie. Am Ende gewinnt die Bande mit den meisten Münzen. 8 Pläne für verschiedene Abenteuer auf Basis der Grundregeln. Gemeinschaftsproduktion von Fantasy Flight Games, Truant Spiele und Hazgaard unter Lizenz von Dust Games
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
22345
Tags:
ess10
Kategorien:
Wirtschaft, Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Rezension
Caswallon Stadt der Diebe
Family
Alter 12
Spezial
MEIN DADDY WAR EIN RÄUBER,
CADWALLON – STADT DER DIEBE
ein Ri-, ein Ra-, ein Räuber!
In Häuser einbrechen, Schmuckkisterln
aufbrechen, und überhaupt mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest ist,
tut man nicht, liebe Kinder! In „Cadwallon – Stadt der Diebe“ allerdings schon.
Vielmehr ist das der Hauptzweck des Spieles. Man verkörpert hier eine
Diebesbande aus vier Charakteren. Meistens sind sogar, politisch höchst
korrekt, beide Geschlechter in gleicher Anzahl vertreten.
Auf dem grafisch sehr schön gestalteten
Spielplan werden die – ebenfalls sehr feinen, leider jedoch einfarbig grauen,
aber durch bunte Standfüße unterschiedenen – Figuren von Feld zu Feld bewegt. Durch
markierte Öffnungen (Fenster und Türen) dürfen sie Hausfelder betreten und dort
ihrer Profession nachgehen: plündern! Wer am Ende des Spieles, meistens nach
sieben Runden, die größte Beute (umgerechnet in Spielgeld-Dukaten) in
Sicherheit gebracht hat, gewinnt.
Damit es etwas komplexer wird – alle Charaktere
haben dieselben Werte (vier Felder zur Bewegung, zwei Würfel im Kampf, vier
Intelligenzpunkte, um Schlösser zu öffnen) und je eine spezielle Eigenschaft
oder Fähigkeit (so stiehlt zum Beispiel eine leichter, während etwa ein anderer
dafür besser feilscht, wenn es am Schluss um den Erlös beim Hehler geht) – gibt
es über diesen Grundmechanismus hinaus einige Zusätze. So haben zu Beginn alle
Banden sieben Aktionspunkte pro Runde zur Verfügung, die nach Belieben (und
taktischen Überlegungen) aufgeteilt werden können. Jeder Charakter darf pro
Runde höchstens je eine Bewegung und eine Aktion (Einbruch, Kampf) und
gegebenenfalls seine Spezialfähigkeit einsetzen; manche dieser Eigenschaften
oder Fähigkeiten kosten aber auch einen Aktionspunkt – in jeder Bande ist so
ein zusätzlicher Kostenfaktor vorhanden. Jede Bande verfügt auch über eine in
jeder Runde ergänzte Hand von Aktionskarten (sogenannte Arkana-Karten), die
beinahe immer, manche sogar während des Zuges der Mitspielenden, eingesetzt
werden können (im Kampf jedoch nur eine Karte). Sie bieten Vorteile im Kampf
oder auch die Möglichkeit, ausnahmsweise durch Wände gehen zu dürfen und
ähnliches. Außerdem wird in jeder Partie ein ausgewähltes Szenario gespielt. Der
jeweilige Kartonvordruck (insgesamt acht verschiedene; bislang gibt es noch
keine Szenarienergänzung, auch nicht im Internet, allerdings sind bereits
Zusatzregeln und neue Aktionskarten zu finden) legt die wichtigen Grundregeln
fest – Gibt es die Stadtwache als zusätzlichen Störfaktor? Wie viele Runden
dauert das Spiel? Werden einige Ausgänge versperrt, um die Fluchtwege zu
verlängern? Zusätzlich kann oder muss man noch Aufträge erfüllen – den Schatz
des Herzogs rauben, das Vordringen von Untoten in der Nacht des Aschenkönigs
(wohl wie hierzulande ein Perchtenlauf, nur weniger gruselig und weniger
alkoholisch) verhindern, oder auch die entführte Tochter des Herzogs finden.
Angesiedelt in der Abenteuerwelt von
Rackhams Rollenspielen, ist Cadwallon eine große Stadt, die (noch) nicht in den
im Umland herrschenden Krieg Rag’narok hineingezogen wurde. Die Diebeszüge
finden im immer gleichen Stadtviertel statt. Die Ausstattung der „Stadt der
Diebe“ ist zum Großteil ausgesucht schön produziert, die Spielregeln sind kurz,
prägnant, großzügig bebildert sowie mit ausreichend erklärenden
Beispielsituationen ausgestattet und leicht verständlich (aber wieder einmal
nur unzureichend praktisch gegliedert und ohne brauchbaren Index). Das
Verhältnis zwischen strategischen Überlegungen und Zufall ist in Ordnung,
eventuell wegen der verdeckt gezogenen Aktionskarten eine Spur näher beim
Zufallsfaktor. Das Spiel könnte gut funktionieren, einige der vorgegebnen
Szenarien klingen spannend, sogar verlockend. Allein, da die Grundsituation
immer gleich bleibt und die Hauptaufgabe immer darin besteht, aus Häusern
Schätze zu entwenden (fast immer weiß man auch schon vorher, was die Räume
enthalten), und am Ende die Bande gewinnt, welche die meisten Dukaten
zusammengetragen hat, unabhängig selbst davon, ob die Bande noch vollzählig
ist, hält sich der Anreiz, erneut zu „Cadwallon – Stadt der Diebe“ zu greifen
in Grenzen. Spätestens wenn man alle acht Grundszenarien durchgespielt hat
(sofern man tatsächlich so lange bei der Stange bleibt), wird man das Spiel
kaum noch einmal aus dem Regal nehmen. Der Ehrgeiz reicht leider nicht einmal
dafür aus, über Zusatzregeln nachzudenken. Die Anschaffung lohnt sich als
Neuerwerb somit in erster Linie, um der hübschen Figuren habhaft zu werden. Vielleicht
denken die Autoren Bernard (Affenparty, Jumbo 2003) und Pouchain (Okko, Asmodée
2008) ja doch noch über eine vernünftige Regeländerung nach.
Martina & Martin Lhotzky, Marcus
Steinwender
Spieler : 2 – 4
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Autor : Pascal Bernard,
Laurent Pouchain
Grafik : Miguel Coimbra,
Nicolas Fructus et al.
Titel : Cadwallon City of
Thives
Preis : ab 45 Euro
Verlag : Dust Games / Truant
Spiele 2010
www.truantspiele.de
Genre : Bewegungs- und
Sammelspiel
Zielgruppe : Familie, Freunde
Version : de
Regeln : de en es fr it
Text im Spiel : ja
Kommentar:
Sehr schöne Ausstattung
Trotz verschiedener Szenarien immer
ähnlicher Spielablauf
Durchaus schon ab 10 spielbar
Vergleichbar:
Schätze des Dunklen Turmes
Martin, Martina und Marcus:
Erlesenes
Spielmaterial und ansprechende Szenarien verbinden sich leider nicht zu einem
spannenden Spiel, auch wenn die Voraussetzungen da wären.
Meine Wertung: 4
Zufall 2
Taktik 2
Strategie__
Kreativität
Wissen_
Gedächtnis
Kommunikation
Interaktion 2
Geschicklichkeit
Action
Family
Alter 12
Spezial
MEIN DADDY WAR EIN RÄUBER,
CADWALLON – STADT DER DIEBE
ein Ri-, ein Ra-, ein Räuber!
In Häuser einbrechen, Schmuckkisterln
aufbrechen, und überhaupt mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest ist,
tut man nicht, liebe Kinder! In „Cadwallon – Stadt der Diebe“ allerdings schon.
Vielmehr ist das der Hauptzweck des Spieles. Man verkörpert hier eine
Diebesbande aus vier Charakteren. Meistens sind sogar, politisch höchst
korrekt, beide Geschlechter in gleicher Anzahl vertreten.
Auf dem grafisch sehr schön gestalteten
Spielplan werden die – ebenfalls sehr feinen, leider jedoch einfarbig grauen,
aber durch bunte Standfüße unterschiedenen – Figuren von Feld zu Feld bewegt. Durch
markierte Öffnungen (Fenster und Türen) dürfen sie Hausfelder betreten und dort
ihrer Profession nachgehen: plündern! Wer am Ende des Spieles, meistens nach
sieben Runden, die größte Beute (umgerechnet in Spielgeld-Dukaten) in
Sicherheit gebracht hat, gewinnt.
Damit es etwas komplexer wird – alle Charaktere
haben dieselben Werte (vier Felder zur Bewegung, zwei Würfel im Kampf, vier
Intelligenzpunkte, um Schlösser zu öffnen) und je eine spezielle Eigenschaft
oder Fähigkeit (so stiehlt zum Beispiel eine leichter, während etwa ein anderer
dafür besser feilscht, wenn es am Schluss um den Erlös beim Hehler geht) – gibt
es über diesen Grundmechanismus hinaus einige Zusätze. So haben zu Beginn alle
Banden sieben Aktionspunkte pro Runde zur Verfügung, die nach Belieben (und
taktischen Überlegungen) aufgeteilt werden können. Jeder Charakter darf pro
Runde höchstens je eine Bewegung und eine Aktion (Einbruch, Kampf) und
gegebenenfalls seine Spezialfähigkeit einsetzen; manche dieser Eigenschaften
oder Fähigkeiten kosten aber auch einen Aktionspunkt – in jeder Bande ist so
ein zusätzlicher Kostenfaktor vorhanden. Jede Bande verfügt auch über eine in
jeder Runde ergänzte Hand von Aktionskarten (sogenannte Arkana-Karten), die
beinahe immer, manche sogar während des Zuges der Mitspielenden, eingesetzt
werden können (im Kampf jedoch nur eine Karte). Sie bieten Vorteile im Kampf
oder auch die Möglichkeit, ausnahmsweise durch Wände gehen zu dürfen und
ähnliches. Außerdem wird in jeder Partie ein ausgewähltes Szenario gespielt. Der
jeweilige Kartonvordruck (insgesamt acht verschiedene; bislang gibt es noch
keine Szenarienergänzung, auch nicht im Internet, allerdings sind bereits
Zusatzregeln und neue Aktionskarten zu finden) legt die wichtigen Grundregeln
fest – Gibt es die Stadtwache als zusätzlichen Störfaktor? Wie viele Runden
dauert das Spiel? Werden einige Ausgänge versperrt, um die Fluchtwege zu
verlängern? Zusätzlich kann oder muss man noch Aufträge erfüllen – den Schatz
des Herzogs rauben, das Vordringen von Untoten in der Nacht des Aschenkönigs
(wohl wie hierzulande ein Perchtenlauf, nur weniger gruselig und weniger
alkoholisch) verhindern, oder auch die entführte Tochter des Herzogs finden.
Angesiedelt in der Abenteuerwelt von
Rackhams Rollenspielen, ist Cadwallon eine große Stadt, die (noch) nicht in den
im Umland herrschenden Krieg Rag’narok hineingezogen wurde. Die Diebeszüge
finden im immer gleichen Stadtviertel statt. Die Ausstattung der „Stadt der
Diebe“ ist zum Großteil ausgesucht schön produziert, die Spielregeln sind kurz,
prägnant, großzügig bebildert sowie mit ausreichend erklärenden
Beispielsituationen ausgestattet und leicht verständlich (aber wieder einmal
nur unzureichend praktisch gegliedert und ohne brauchbaren Index). Das
Verhältnis zwischen strategischen Überlegungen und Zufall ist in Ordnung,
eventuell wegen der verdeckt gezogenen Aktionskarten eine Spur näher beim
Zufallsfaktor. Das Spiel könnte gut funktionieren, einige der vorgegebnen
Szenarien klingen spannend, sogar verlockend. Allein, da die Grundsituation
immer gleich bleibt und die Hauptaufgabe immer darin besteht, aus Häusern
Schätze zu entwenden (fast immer weiß man auch schon vorher, was die Räume
enthalten), und am Ende die Bande gewinnt, welche die meisten Dukaten
zusammengetragen hat, unabhängig selbst davon, ob die Bande noch vollzählig
ist, hält sich der Anreiz, erneut zu „Cadwallon – Stadt der Diebe“ zu greifen
in Grenzen. Spätestens wenn man alle acht Grundszenarien durchgespielt hat
(sofern man tatsächlich so lange bei der Stange bleibt), wird man das Spiel
kaum noch einmal aus dem Regal nehmen. Der Ehrgeiz reicht leider nicht einmal
dafür aus, über Zusatzregeln nachzudenken. Die Anschaffung lohnt sich als
Neuerwerb somit in erster Linie, um der hübschen Figuren habhaft zu werden. Vielleicht
denken die Autoren Bernard (Affenparty, Jumbo 2003) und Pouchain (Okko, Asmodée
2008) ja doch noch über eine vernünftige Regeländerung nach.
Martina & Martin Lhotzky, Marcus
Steinwender
Spieler : 2 – 4
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Autor : Pascal Bernard,
Laurent Pouchain
Grafik : Miguel Coimbra,
Nicolas Fructus et al.
Titel : Cadwallon City of
Thives
Preis : ab 45 Euro
Verlag : Dust Games / Truant
Spiele 2010
www.truantspiele.de
Genre : Bewegungs- und
Sammelspiel
Zielgruppe : Familie, Freunde
Version : de
Regeln : de en es fr it
Text im Spiel : ja
Kommentar:
Sehr schöne Ausstattung
Trotz verschiedener Szenarien immer
ähnlicher Spielablauf
Durchaus schon ab 10 spielbar
Vergleichbar:
Schätze des Dunklen Turmes
Martin, Martina und Marcus:
Erlesenes
Spielmaterial und ansprechende Szenarien verbinden sich leider nicht zu einem
spannenden Spiel, auch wenn die Voraussetzungen da wären.
Meine Wertung: 4
Zufall 2
Taktik 2
Strategie__
Kreativität
Wissen_
Gedächtnis
Kommunikation
Interaktion 2
Geschicklichkeit
Action