Automania

Die Spieler übernehmen Automobilkonzerne die versuchen möglichst imageträchtige Autos mit großer Gewinnspanne zu produzieren und zu verkaufen. Da ein Auto nicht alle Merkmale top erfüllen kann, müssen wir die Märkte in Europa und Amerika beobachten. In vier Runden werden 4x4 Plättchen für Maschinen, Verbesserungen zur Werterhöhung, Gehilfen oder Einmal-Boni ausgelegt. Mit Arbeitern wählt man durch deren Einsetzen auf Aktionsfeldern Aktionen, Verdrängen durch mehr Arbeiter ist möglich. Sieben der Felder produzieren Autos, auf den anderen nimmt man Aufträge für Punkte bei Erfüllung. Jede Aktion erfordert Entscheidung zwischen kurzfristigem Erfolg und langfristigen Boni.  

Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:

Deutsch, Englisch

Ludografische Angaben

Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
26775
Tags:
nbg16
Kategorien:
Wirtschaft, Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau
Erscheinungsjahr

2015
Spieler

2 - 4 Spieler
Alter

12 - 99 Jahren
Dauer

bis 90 Minuten

Rezension

Automania
Rezension
 
Autos produzieren und
verkaufen
 
Automania
 
Was wollen die Kunden
der Zukunft?
 
Automania ist ein taktisches Aufbauspiel vom norwegischen
Autorenduo Kenneth Minde und Kristian Amundsen Østby, erschienen beim
norwegischen Verlag Aporta Games. Die Spieler übernehmen Automobilkonzerne die
versuchen möglichst imageträchtige Autos mit großer Gewinnspanne zu produzieren
und zu verkaufen. Die Automobilindustrie ist zwar in einer der größten
Umbruchphasen ihrer Geschichte. Allerdings werden in Automania weder
E-Mobilität, autonomes Fahren noch Diesel-Skandal thematisiert. Ganz klassisch,
da Autos noch von Verbrennungsmotoren angetrieben und von Menschen gelenkt
werden, versuchen wir leistungsstarke, umweltfreundliche, fahrdynamische und
sichere Autos mit viel Platz für Gepäck zu bauen. Da aber ein Auto nicht alle
Merkmale auf Topniveau erfüllen kann müssen wir beobachten was die Kunden in
Europa und Amerika wünschen, denn nur diese Märkte werden in Automania bedient.
 
Das Spiel läuft über vier Runden die im Wesentlichen gleich
ablaufen. Zu Beginn jeder Runde wird zufällig ein 4x4 großes Tableau aus
quadratischen Plättchen ausgelegt. Jedes Plättchen zeigt entweder eine Maschine
für eine Produktionsstraße, was den Spielern erlaubt bessere Autos zu bauen,
ein Verschönerungsfeature, was ebenfalls den Wert von Autos erhöht, Gehilfen,
die ab sofort auf verschiede Art helfen können, einmalige Boni wie Geld oder
Siegpunkte.
 
Oberhalb und links des ausgelegten Tableaus befinden sich
insgesamt neun Aktionsfelder, eines je Spalte, eines je Zeile und ein weiteres
links oben im Eck.
Jeder Spieler hat eine gewisse Anzahl Arbeiter vor sich
stehen, diese lässt sich im Laufe des Spiels durch Gehilfen steigern. In einer
festgelegten Reihenfolge werden die Spieler nacheinander je eine Aktion
durchführen, was so lange rundum geht bis alle gepasst haben, soweit so Worker
Placement.
 
Wer eine Aktion durchführen will wählt eines der neun
Aktionsfelder. Ist das Feld noch leer, stellt man genau einen Arbeiter darauf.
Ist das Feld belegt, muss man einen mehr daraufstellen als aktuell dort steht.
Der verdrängte Spieler erhält seine Arbeiter zurück. Allerdings kann man sich
nicht selbst verdrängen. Danach wählt man eines der Plättchen der Spalte oder
Zeile die dem Aktionsfeld entspricht und platziert es auf dem eigenen Tableau.
Liegt kein Plättchen mehr in der entsprechenden Spalte oder Zeile, kann man die
Aktion nicht wählen. Eine Ausnahme ist das Eckfeld links oben, wer das wählt
darf und muss kein Plättchen nehmen.
Danach führt man die Aktion auf dem Aktionsfeld aus. Auf
sieben der neun Felder produziert man damit ein Auto, die anderen beiden
erlauben das Nehmen eines Auftrags, der zum Ende des Spiels Punkte bringt so
man es schafft ihn bis dorthin zu erfüllen.
 
Beim Auto produzieren muss man zunächst darauf achten welche
Autoklasse man produziert. Es gibt drei Klassen: Kleinwagen, SUV und
Sportwagen. Jeder Spieler hat ein eigenes Tableau mit je einer
Produktionsstraße für jede Autoklasse. Jene für Kleinwagen ist nur zwei
Stationen lang, dafür kostet ein Kleinwagen nur ein Geld um ihn zu produzieren,
ein SUV hat drei Stationen und kostet zwei Geld, ein Sportwagen hat vier
Stationen, kostet dafür aber drei Geld. Auf jeder Station kann maximal eine
Maschine stehen, die eines der fünf Merkmale Leistung, Umweltfreundlichkeit,
Fahrdynamik, Gepäckraum oder Sicherheit steigert. Nun muss man sich entscheiden
ob man das Auto nach Europa oder nach Amerika verkauft. Je nach Verkaufsmarkt
sind die Merkmale unterschiedlich viel wert. Man addiert den Wert Stationen für
das Auto, addiert noch etwaige Boni durch Gehilfen, Verschönerungen und erhält
so den Wert seinen Autos. Dieser kann noch durch den Einsatz von Arbeitern
weiter gesteigert werden. Je höher nun der Wert des Autos desto höher der
Erlös, je nach gewähltem Markt Geld und/oder Siegpunkte die am Ende der Runde
verteilt werden.
 
Dieses Auto produzieren ist auch der Kern des Spiels und
durchaus interaktiv. Denn für jeden Autowert ist nur ein Slot verfügbar.
Verkauft ein Mitspieler vor mir ein Auto mit meinem Wert, muss ich meines
billiger verkaufen. Auch beim Wählen der Aktionsfelder und dem damit
verbundenen Nehmen der Plättchen wird es schnell eng, denn die Auswahl ist
stark begrenzt. Bei jeder Aktionswahl sind die Spieler somit aufgefordert eine
mehrdimensionale Entscheidung zu treffen und zwischen kurzfristigem Erfolg und
langfristigen Boni wählen. Und das ab der ersten Runde und der ersten Aktion.
Langeweile kommt somit nicht auf, es sei denn die Spieler nehmen sich zu viel
Zeit zum Überlegen, es geht schnell zur Sache ohne dass dabei strategisches
Denken zu kurz kommt.
 
Zusammenfassend würde ich sagen, dass Automania ein schönes,
gelungenes Spiel ist. Es glänzt mit einem interessanten Mechanismus, der zwar
zweifelsfrei in den mittlerweile breiten Range der Worker Placements
einzuordnen, aber doch erfrischend anders ist. Die grafische Gestaltung ist
zwar etwas kindlich geraten und täuscht so etwas über den Tiefgang hinweg, ist
aber durchaus gelungen und jedenfalls übersichtlich. Auch die Spielregel ist
gut gestaltet und lässt keine Fragen offen, betreffend der Übersichtlichkeit
gibt es aber sicher bessere
 
Markus Wawra
 
Spieler: 2-4
Alter: 12+
Dauer: 120+
Autor: Kristian Amundsen Østby, Kenneth Minde
Grafiker: Gjermund Bohne
Preis: ca. 30 Euro
Verlag: Aporta Games 2016
Web: www.aportagames.com
Genre: Worker Placement, Aufbau
Zielgruppe: Für Experten
Version: multi
Regeln: de en
Text im Spiel: nein
 
Kommentar:
Zweite Auflage
Interessante Mechanismen
Verschachtelte Aktionsmöglichkeiten
Interaktiv
Ansprechendes Spielmaterial
 
Vergleichbar:
Automobile
 
Andere Ausgaben:
Erstauflage 2015, Aporta Games
 
Meine Einschätzung: 6
 
Markus Wawra:
Ich mag ja Spiele in denen ich mehrdimensionale
Entscheidungen treffen muss. Mit jeder Aktion muss ich kurzfristige,
langfristige Effekte, sowie meine Mitspieler und meine verfügbaren Ressourcen
in Form von Arbeitern und Geld bewerten. Hoch interaktiv, sehr taktisch und
auch strategisch wie Automania es ist, kommt es bei mir gerne auf den Tisch.
 
 
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 1
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 1
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 3
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0