
Agricola Kennerspiel
Neuauflage von Agricola, einem der erfolgreichsten Spiele der letzten Jahre. Man entwickelt seine Landwirtschaft, baut und renoviert seine Hütte, bestellt Äcker, gründet Familie und kümmert sich ums Vieh. Diese Neuauflage wurde überarbeitet und aktualisiert. Die Regel für diese Ausgabe enthält auch eine Familienversion und eine Solo-Variante. Die größte Änderung gegenüber der ursprünglichen Ausgabe betrifft die Karten, eine Mischung von Karten der ursprünglichen Ausgabe und verschiedenen Erweiterungen. Diese Karten wurden ebenfalls überarbeitet und aktualisiert, sie sind mit E, I und K für Einsteiger, interaktive und komplexe Karten gekennzeichnet.
Dieses Spiel ist in folgenden Sprachen veröffentlicht:
DeutschLudografische Angaben
Verlage:
Redaktion:
Autoren:
Illustratoren:
Inventarnummer:
27072
Tags:
nbg16
Kategorien:
Legen, Setz-/Position, Entwicklung/Aufbau, Experten, komplex
Rezension
Agricola Kennerspiel
Rezension
Auch Bauern mögen
schöne Bretter
Agricola –
Kennerspiel
Ein neu gepflügtes
Feld
2007 war ein guter Brettspieljahrgang. Doch ein Spiel ist
aus der Masse herausgestochen: Agricola. Uwe Rosenberg hat sich damit als Autor,
nach Bonanza im Massensegment, auch im Vielspielerbereich in die erste Reihe
geschoben (und hat seither kräftig nachgelegt), Lookout wurde zur festen Größe
in der deutschen Verlagsszene (wenn auch mittlerweile nicht mehr unabhängig)
und auch für Grafiker Klemens Franz war es der Durchbruch (mittlerweile fester
Bestandteil der Brettspielszene).
Nun, noch keine zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung,
gibt es eine komplett überarbeitete Neuauflage. Das Spiel an sich ist
gleichgeblieben. Wer das Original kennt, erkennt es sofort wieder und kann auch
ohne Regellesen sofort loslegen. Es fällt auf, dass die Spielbretter nicht mehr
eckig, sondern abgerundet sind und zusammengepuzzelt werden müssen. Die
Grafiken wurden überarbeitet, haben aber nichts von ihrem Charme verloren, der
in ihrer Comic-ähnlichen Einfachheit liegt. Die Symbolik wurde etwas
modernisiert, wodurch auch hin und wieder der Text reduziert werden konnte.
Auch inhaltlich ist alles beim Alten geblieben. Wir steuern
das Schicksal einer Bauernfamilie. Schicken sie los um Rohstoffe zu sammeln,
Felder zu pflügen, Nachwuchs zu zeugen oder auch auf eines der zahlreichen
anderen Aktionsfelder um am Ende den schönsten, größten und vielfältigsten
Bauernhof zu besitzen. Ständig mit dem Druck der Mitspieler, die auf die
gleichen raren Aktionsfelder scharf sind und mit der nächsten drohenden
Erntezeit vor Augen, denn da wollen alle Familienmitglieder ernährt werden.
Den spielerisch größten Unterschied zum Original machen die
Karten. Wie im Original bekommt jeder Spieler zu Beginn sieben Ausbildungen und
sieben Anschaffungen, die nur ihm zur Verfügung stehen. Das sorgt für viel
Abwechslung, denn kaum ein Spiel in dem man mit den gleichen Karten ins Rennen
geht. Das Original kam mit 3 Kartendecks: Einsteiger, Komplex und Interaktiv.
Ein Nachteil dieser Vielfalt war, dass das Balancing nicht ganz perfekt war und
einige Karten von vielen Spielgruppen gebannt wurden. Aber bitte nicht falsch
verstehen: In Anbetracht der schieren Masse an Karten wurde ein guter Job bei
der Entwicklung gemacht und der Großteil der Karten war problemlos spielbar.
Die Neuauflage kommt nur noch mit zwei Decks: A und B. Diese
wurden komplett neu zusammengestellt und sind nicht klar nach Zielgruppen
unterschieden. In Summe sind es deutlich weniger Karten als im Original. Dafür
sollte das Balancing besser sein. Weniger Karten bedeuten aber auch, dass
bestimmte Kombinationen öfter gezogen werden können.
Für das Original kamen im Laufe der Jahre zahlreiche neue
Kartendecks auf den Markt. Auch für die Neuauflage ist dies zu erwarten. Es
spricht auch nichts dagegen das neue Spiel mit den alten Karten zu spielen.
Das Spielmaterial reicht nur noch für vier Spieler. Im
Original waren es fünf. Das hat sich zwar als Standard in der Brettspielbranche
etabliert, ist aber der größte Nachteil der Neuauflage. Zumindest für mich war
Agricola immer eines der wenigen herausragenden Strategiespiele die man auch
problemlos zu fünft spielen kann.
Abhilfe schafft eine schon erhältliche Erweiterung für 5 oder
6 Spieler. Womit die Neuauflage sogar einen Spieler mehr erlaubt als das
Original.
Ferner enthielt das Original die Regeln für ein abgespecktes
und daher einfacheres Familienspiel. Dieses ist nun nicht mehr enthalten. Dafür
wurde ein eigenständiges Agricola Familienspiel bereits publiziert, das dies
ersetzen soll. Das kann ich gerne verzeihen, denn obwohl ich zahlreiche Partien
Agricola gespielt habe, habe ich kein einziges Mal das Familienspiel gespielt.
Um den vollen Umfang des alten Agricola zu erhalten muss man
also mehrere Packungen kaufen und dafür deutlich mehr Geld investieren. Dafür
erhält man den Mehrwert der Option auf einen sechsten Spieler und eines etwas
schöneren Spiels mit optimierten Karten.
Für den Großteil der Spielegruppen wird aber auch das
Grundspiel ausreichen.
Das alles ändert nichts daran, dass Agricola auch in der
Neuauflage ein großartiges Spiel ist, das als Klassiker unter den modernen,
komplexen, strategischen Brettspielen genannt werden kann.
Markus Wawra
Spieler: 1-4
Alter: 12+
Dauer: 30/120+
Autor: Uwe Rosenberg
Grafiker: Klemens Franz
Preis: ca. 45 Euro
Verlag: Lookout Spiele 2016
Web: www.lookout-spiele.de
Genre: Worker Placement
Zielgruppe: Für Experten
Spezial: 1 Spieler
Version: de
Regeln: de en + andere
Text im Spiel: ja
Kommentar:
Neuauflage
Deutlich weniger Karten
Nur noch für bis zu vier Spieler im Grundspiel
Erweiterung für bis zu 6 Spieler erhältlich
Überarbeitete Spielgestaltung
Vergleichbar:
Agricola, Caverna
Andere Ausgaben:
Diese Auflage Mayfair (en), und ansonsten zu viele um sie zu
erwähnen
Meine Einschätzung: 6
Markus Wawra:
Agricola ist ein geniales Spiel. War es immer, ist es noch
immer. Wenn mich jemand nach einem Beispiel für ein konkretes Spiel fragt, das ich
gerne spiele, sage ich nach wie vor Agricola. Aber natürlich muss sich eine
Neuauflage mit dem Original messen. Da frage ich mich als Kunde und Besitzer
des Originals: Warum soll ich Geld für weniger Karten und einen Spieler weniger
bezahlen? Im direkten Vergleich mit dem Original schneidet die Neuauflage da
einfach schlechter ab. Daher auch ein Punkt Abzug in meiner Wertung. Denn wenn
es ein klar besseres Spiel gibt, ist eine Maximalwertung meiner Meinung nach
nicht gerechtfertigt. Bleibt noch der Vorteil zusammen mit der Erweiterung
einen sechsten Spieler mitspielen zu lassen. Aber für diesen eher seltenen Fall
habe ich immer noch Caverna im Regal, das ist sehr ähnlich und geht zu siebent.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 3
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0
Rezension
Auch Bauern mögen
schöne Bretter
Agricola –
Kennerspiel
Ein neu gepflügtes
Feld
2007 war ein guter Brettspieljahrgang. Doch ein Spiel ist
aus der Masse herausgestochen: Agricola. Uwe Rosenberg hat sich damit als Autor,
nach Bonanza im Massensegment, auch im Vielspielerbereich in die erste Reihe
geschoben (und hat seither kräftig nachgelegt), Lookout wurde zur festen Größe
in der deutschen Verlagsszene (wenn auch mittlerweile nicht mehr unabhängig)
und auch für Grafiker Klemens Franz war es der Durchbruch (mittlerweile fester
Bestandteil der Brettspielszene).
Nun, noch keine zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung,
gibt es eine komplett überarbeitete Neuauflage. Das Spiel an sich ist
gleichgeblieben. Wer das Original kennt, erkennt es sofort wieder und kann auch
ohne Regellesen sofort loslegen. Es fällt auf, dass die Spielbretter nicht mehr
eckig, sondern abgerundet sind und zusammengepuzzelt werden müssen. Die
Grafiken wurden überarbeitet, haben aber nichts von ihrem Charme verloren, der
in ihrer Comic-ähnlichen Einfachheit liegt. Die Symbolik wurde etwas
modernisiert, wodurch auch hin und wieder der Text reduziert werden konnte.
Auch inhaltlich ist alles beim Alten geblieben. Wir steuern
das Schicksal einer Bauernfamilie. Schicken sie los um Rohstoffe zu sammeln,
Felder zu pflügen, Nachwuchs zu zeugen oder auch auf eines der zahlreichen
anderen Aktionsfelder um am Ende den schönsten, größten und vielfältigsten
Bauernhof zu besitzen. Ständig mit dem Druck der Mitspieler, die auf die
gleichen raren Aktionsfelder scharf sind und mit der nächsten drohenden
Erntezeit vor Augen, denn da wollen alle Familienmitglieder ernährt werden.
Den spielerisch größten Unterschied zum Original machen die
Karten. Wie im Original bekommt jeder Spieler zu Beginn sieben Ausbildungen und
sieben Anschaffungen, die nur ihm zur Verfügung stehen. Das sorgt für viel
Abwechslung, denn kaum ein Spiel in dem man mit den gleichen Karten ins Rennen
geht. Das Original kam mit 3 Kartendecks: Einsteiger, Komplex und Interaktiv.
Ein Nachteil dieser Vielfalt war, dass das Balancing nicht ganz perfekt war und
einige Karten von vielen Spielgruppen gebannt wurden. Aber bitte nicht falsch
verstehen: In Anbetracht der schieren Masse an Karten wurde ein guter Job bei
der Entwicklung gemacht und der Großteil der Karten war problemlos spielbar.
Die Neuauflage kommt nur noch mit zwei Decks: A und B. Diese
wurden komplett neu zusammengestellt und sind nicht klar nach Zielgruppen
unterschieden. In Summe sind es deutlich weniger Karten als im Original. Dafür
sollte das Balancing besser sein. Weniger Karten bedeuten aber auch, dass
bestimmte Kombinationen öfter gezogen werden können.
Für das Original kamen im Laufe der Jahre zahlreiche neue
Kartendecks auf den Markt. Auch für die Neuauflage ist dies zu erwarten. Es
spricht auch nichts dagegen das neue Spiel mit den alten Karten zu spielen.
Das Spielmaterial reicht nur noch für vier Spieler. Im
Original waren es fünf. Das hat sich zwar als Standard in der Brettspielbranche
etabliert, ist aber der größte Nachteil der Neuauflage. Zumindest für mich war
Agricola immer eines der wenigen herausragenden Strategiespiele die man auch
problemlos zu fünft spielen kann.
Abhilfe schafft eine schon erhältliche Erweiterung für 5 oder
6 Spieler. Womit die Neuauflage sogar einen Spieler mehr erlaubt als das
Original.
Ferner enthielt das Original die Regeln für ein abgespecktes
und daher einfacheres Familienspiel. Dieses ist nun nicht mehr enthalten. Dafür
wurde ein eigenständiges Agricola Familienspiel bereits publiziert, das dies
ersetzen soll. Das kann ich gerne verzeihen, denn obwohl ich zahlreiche Partien
Agricola gespielt habe, habe ich kein einziges Mal das Familienspiel gespielt.
Um den vollen Umfang des alten Agricola zu erhalten muss man
also mehrere Packungen kaufen und dafür deutlich mehr Geld investieren. Dafür
erhält man den Mehrwert der Option auf einen sechsten Spieler und eines etwas
schöneren Spiels mit optimierten Karten.
Für den Großteil der Spielegruppen wird aber auch das
Grundspiel ausreichen.
Das alles ändert nichts daran, dass Agricola auch in der
Neuauflage ein großartiges Spiel ist, das als Klassiker unter den modernen,
komplexen, strategischen Brettspielen genannt werden kann.
Markus Wawra
Spieler: 1-4
Alter: 12+
Dauer: 30/120+
Autor: Uwe Rosenberg
Grafiker: Klemens Franz
Preis: ca. 45 Euro
Verlag: Lookout Spiele 2016
Web: www.lookout-spiele.de
Genre: Worker Placement
Zielgruppe: Für Experten
Spezial: 1 Spieler
Version: de
Regeln: de en + andere
Text im Spiel: ja
Kommentar:
Neuauflage
Deutlich weniger Karten
Nur noch für bis zu vier Spieler im Grundspiel
Erweiterung für bis zu 6 Spieler erhältlich
Überarbeitete Spielgestaltung
Vergleichbar:
Agricola, Caverna
Andere Ausgaben:
Diese Auflage Mayfair (en), und ansonsten zu viele um sie zu
erwähnen
Meine Einschätzung: 6
Markus Wawra:
Agricola ist ein geniales Spiel. War es immer, ist es noch
immer. Wenn mich jemand nach einem Beispiel für ein konkretes Spiel fragt, das ich
gerne spiele, sage ich nach wie vor Agricola. Aber natürlich muss sich eine
Neuauflage mit dem Original messen. Da frage ich mich als Kunde und Besitzer
des Originals: Warum soll ich Geld für weniger Karten und einen Spieler weniger
bezahlen? Im direkten Vergleich mit dem Original schneidet die Neuauflage da
einfach schlechter ab. Daher auch ein Punkt Abzug in meiner Wertung. Denn wenn
es ein klar besseres Spiel gibt, ist eine Maximalwertung meiner Meinung nach
nicht gerechtfertigt. Bleibt noch der Vorteil zusammen mit der Erweiterung
einen sechsten Spieler mitspielen zu lassen. Aber für diesen eher seltenen Fall
habe ich immer noch Caverna im Regal, das ist sehr ähnlich und geht zu siebent.
Zufall (rosa): 1
Taktik (türkis): 2
Strategie (blau): 3
Kreativität (dunkelblau): 0
Wissen (gelb): 0
Gedächtnis (orange): 0
Kommunikation (rot): 0
Interaktion (braun): 2
Geschicklichkeit (grün): 0
Action (dunkelgrün): 0